Ablehnen-Knopf führt direkt zu Google. Ist das legal?

Bei jeder Webseite die ich besuche, drücke ich, sofern ich die Option bekomme, auf den Ablehnen-Knopf.

Auf dieser Seite habe ich dies auch gemacht, doch anstatt von meinem Recht Gebrauch machen zu können, werde ich auf Google umgeleitet.

Da ich so etwas nicht erwartet habe, habe ich natürlich auch nicht erst geprüft wohin der Link mich führt, indem ich kurz mit dem Cursor über diesen fahre (siehe Screenshot).

Ist diese Technik legal?

Nach meiner ausdrücklichen Meinung ist es nicht legal, sondern Betrug. Aber ob das rechtlich auch zur Geltung kommt, ist die eine Frage.

Wenn es Dir die Mühe wert ist, kannst Du Dich auf jeden Fall beim BfDI beschweren. Dann wünsche ich Dir viel Geduld.

Warum das? Mit https://de.wikipedia.org/wiki/Betrug_(Deutschland) hat das nichts zu tun.

Ach, ich habe die Formatierung vergessen.
Aber ich hatte es zumindest verbal als Meinung von der Rechtslage abgegrenzt.

Betrügerisch ist meiner Auslegung (Meinung) nach, wenn man etwas anderes vorgegaukelt bekommt, als man dann geliefert bekommt.

Rechtlich müsste natürlich der Vermögensschaden nachgewiesen werden.

Das ist meines Erachtens rechtlich ein ernstes Problem des Seitenbetreibers, sehr ähnlich der Problematik bei Google Fonts, LG München dazu hier.

Grund: Vor einer Übermittlung persönlicher Daten (IP, Zeitstempel, Browserdaten, aktuelle Seite per referrer etc. etc.) in die USA muss mindestens eine Einwilligung eingeholt werden.

Eine Übermittlung personenbezogener Daten an ein Drittland oder eine internationale Organisation darf vorgenommen werden, wenn die Kommission beschlossen hat, dass das betreffende Drittland, ein Gebiet oder ein oder mehrere spezifische Sektoren in diesem Drittland oder die betreffende internationale Organisation ein angemessenes Schutzniveau bietet.

Siehe DSGVO 45, bspw hier.

Und nachdem „Safe Harbor“ und „Privacy Shield“ (angebliche Angemessenheitserklärungen gemäß DSGVO 45) krachend vor Gericht gescheitert sind, wird zwar erneut versucht, so einen Mist hinzubiegen, aber … man hat nun echte Probleme, da man sich wohl einen dritten öffentlichen Rechtsbruch sehenden Auges (die Gründe für die Illegalität waren den Verantwortlichen in beiden Fällen vorab bekannt) nicht so richtig traut.

Derzeit ist sogar hoch umstritten, ob NACH Einwilligung die Übermittlung zulässig wäre.

Google wird freilich wieder „argumentieren“, so arbeite das Internet halt … :man_facepalming:

Das ist definitiv ein Verstoß gegen die dsgvo.
Eine Einwilligung muss freiwillig sein und darf nicht zur Ablehnung führen…

Aus technischer Sicht macht das bei dieser Webpräsenz keinen großen Unterschied, denn von Anfang an ist google-analytics eingebunden. Ist beim Besuch dieser Webseite kein Script-Blocking aktiv, werden mit dem bloßen Aufruf auch alle eingebundenen Scripte geladen/nachgeladen und ungefragt entsprechende Datenpakete kreiert, ggf. transferiert.

Skripte (auf francescocirillo.com/pages/francesco-cirillo):

  • francescocirillo.com
  • google-analytics.com

Weitere Scripte (auf francescocirillo.com/pages/francesco-cirillo):

  • cloudfront.net
  • jquery.com
  • metizapps.com
  • sfo2.cdn.digitaloceanspaces.com
  • shopify.com
  • shopifysvc.com
  • zend-apps.com

Und Webkoll sagt:

Anfragen an Drittanbieter

59 Anfragen (59 sicher, 0 unsicher) an 8 einzigartige Hosts.

Danke für euren Input. :pray:

Was kann man jedoch gegen solche Betreiber tun, die sich offensichtlich über Datenschutzrecht lustig machen und auch die Rechte ihrer Besucher gezielt verletzen?

Gibt es in Deutschland eine Stelle wo man dies melden kann, denn auch wenn diese Webseite kein richtiges Impressum hat, steht auf der Webseite eine deutsche Adresse und sie schreiben auch, dass ihr Sitz in Deutschland ist:

Cirillo Consulting is a business consulting firm based in Berlin

Versteht mich nicht falsch. Mich stört es überhaupt nicht, wenn mal ein kleiner privater Blogger kein Cookie Banner oder Impressum hat, doch wenn sich eine Firma lustig über mein Recht macht und dieses sogar missbraucht, werde ich ziemlich sauer…

Ja, gibts.

Weitere Informationen:

https://www.kuketz-blog.de/rechtswidrige-einwilligungs-abfragen-erkennen-und-dagegen-vorgehen/

DSGVO-Beschwerdegenerator:

https://tracktor.it/

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Hier ist doch das Impressum: https://francescocirillo.com/pages/imprint

Die Frage ob das legal ist, kann ich nicht beantworten.

Aber die erforderlichen Pflichtangaben sind da.
Der Fehler den viele englischsprachige Seiten haben, kommt
daher, das es im Englischen das Wort Impressum nicht gibt. Ins
Übersetzungsprogramm geschrieben kommt Imprint.

Etwas rechtliches impliziert mehr oder weniger:

Legal Disclosure
Legal Notice
Legals
Company Details
Site Notice
Terms of Use
Contact
About this Website

So würde ich es bevorzugen.

Impressum – Legal Disclosure
Impressum – Legal Notice

Aber die Idee mit der Weiterleitung gefällt mir.

Eine englischsprachige Website darf ihr Impressum auf englisch bezeichnen, das wäre Imprint oder Legal irgendwas, möglicherweise auch Company Details oder About Us, alles mit site …, terms … würde ich nach der DSGVO nicht für zulässig halten. Aber wenn die notwendigen Infos gut zu finden sind, ist es eigentlich egal.

Habe gerade versucht eine Beschwerde zu generieren, doch das ist einfach nur ein E-Mail Generator, der dir eine Vorlage erstellt, um eine E-Mail an den Betreiber zu senden. Das kann jeder besser per Hand…

Wie kann dir so etwas abscheuliches und widerwärtiges auch noch gefallen?

Meiner Meinung nach muss man mental schon sehr stark limitiert sein, wenn man auf den Ablehnenknopf einer Privacy Policy einen der größten Datensammler der Welt verlinkt.

Insbesondere in den 20er Jahren, wo eine handvoll Konzerne fast die komplette Kontrolle über das Internet haben und die Freiheit der wenigen freien Menschen stark in Gefahr ist, ist das überhaupt nicht lustig.

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Definiere mal: „die Freiheit der wenigen freien Menschen“ so wie das da steht ist das eine sehr hohle Floskel in der man nichts und alles hinein interpretieren kann.

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Jedenfalls weniger hohl als mit absurden Ideen zu sympathisieren.

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