Klar, ein Browser bildet in der Regel ab, was er aus dem Internet zieht.
Aber die „Macht“ fängt schon damit an, dass der Browser entscheidet, wie und ob etwas dargestellt wird. Beispielsweise waren eine Zeit lang Webseiten nicht nutzbar, die noch Flash-Inhalte darstellten.
Eine Entscheidung des Browserherstellers Apple.
Microsoft wollte auch schon häufiger Mist durchdrücken: Irgendwas mit „Silver…“ und eben - berühmt berüchtigt - „ActiveX“.
Und was, wenn der Browerhersteller „Trump“ ist oder „China“ heißt? Wenn Trump ein Truth kaufen kann, kann er auch einen Browser herstellen lassen.
Dann stottert der Bildschirm so komisch, wenn Bilder von Wahlen, Demokraten oder von Uiguren dargestellt werden … müssten …
Technisch so trivial, wie DeepSeeks Reaktion auf kritische China-Themen.
Also natürlich KÖNNEN die das, werden’s aber nur indirekt tun, weil wir Bürger bisher wach waren und teils kräftig reagiert haben: Beispielsweise auf Googles Idee jedem Chrome-Nutzer eine Zwangs-ID zu verpassen.
Es gibt die Möglichkeit, mit Hilfe des Informationsinstruments alle Inhalte völlig zu entstellen. Software ist flexibel, das ist ihre Stärke.
Es könnten (!) zusätzliche Worte eingesetzt werden, beispielsweise ein kleines „k“ vor ein simples „ein“ und vieles, vieles mehr.
Das ist nur ein plumples Beispiel, technisch aber sogar trivial, der Browser ist ja nur ein Interpreter.
Und wenn es nach den Konzernen - oder wohl auch China - ginge, wären dir längst die Quellen zur Authentifizierung (die sozusagen Wahrheitsdruck ausüben, weil sie Überprüfungsmöglichkeiten schaffen), bspw. durch Einblendung der vollen Url in der Adresszeile (sollte damals defintiv abgeschaft werden - „interessiert doch keinen!“) oder durch das Einblendenlassen des Quelltextes „verloren gegangen“.
iPhone-Nutzer haben bei Reiseportalen höhere Preise angeboten bekommen.
Klar, das war nicht „der Browser“, aber der hat’s ermöglicht.
Er hätte es auch verunmöglichen können.
Technisch ist das auch trivial.
Browser können dir auch beliebige Werbung durch den Browserhersteller einblenden, beliebige Werbung. Solcherart Erlebnisse - Werbung sogar im Betriebssystem - schildern mir Windows-Nutzer und auch Nutzer von Samsung-TVs.
Die Freiheit, so einen Browser dann zur Hölle zu schicken hast du nur solange, wie es noch Auswahl gibt. Und nur solange, wie es der Hersteller nicht geschafft hat, ua. mittels Patenten anderen den Aufruf der wichtigsten Webseiten nicht zu verunmöglichen oder arg kostenpflichtig zu machen.
Das ist ja eine Schnittstelle! Und Microsoft hat damals vorgeführt, dass sogar wenn man zur Offenlegung von Schnittstellen verurteilt wird, man doch wenigstens diese Informationen mit extremen Preisen versehen kann, um Unfreiheit und Monopol zu schützen.
Browser entscheidend weitgehend, wie identifizierbar/trackbar du bist.
Freiheit von Überwachung ist auch Freiheit.
Und ich kenne derzeit KEINEN Browser, der nur die wirklich notwendigen Daten an den Webseitenbetreiber übermittelt. ALLE übermitteln mehr, weil sie alle davon profitieren, so … nebenbei.
Die Beantwortung der Frage ist schwer, weil die Fragestellung zunächst ja auch lauten könnte: Wissen wir eigentlich, wie gut und seriös Browser sein KÖNNTEN, würde das ausreichend nachgefragt?
Die Browser stammen durchweg von denen, die mittels Tracking an unsere Daten wollen, ja, auch Mozilla lebt von Google. Sie werden dafür geschaffen. Dass wir auch Spaß damit haben, ist Nebenzweck - für die Hersteller.
Warum log Bill Gates damals, der Browser sei ein untrennbarer Bestandteil von Windows? Also bis zu dem Augenblick als man ihm im Gerichtssaal eine embedded Variante von Windows, natürlich ohne Brower und, von Microsoft damals ebenfalls angeboten, präsentierte? Damit wir die Freiheit aufgeben, unsere eigenen Browser zu wählen. Dazu musste Microsoft durch die EU gezwungen werden. Mit Erfolg, es gäbe evtl. gar kein Google/Apple, hätte sich Bill Gates damals mit seiner Attacke gegen die Freiheit durchgesetzt.
Du glaubst nicht an die Bewusstseinsbildung durch Schaffung von Standards?
Viele Nutzer kennen keine seriöse Suchmaschine, nur Google.
Viele denken, Bill Gates habe den Personal Computer, die Maus und Textverarbeitung erfunden.
Viele Nutzer glauben, man MÜSSE sich so nackig machen, das sei eben so.
Und „Nudging“ sagt dir was? Was dir rechts und links eingeblendet wird, kann von deinem Verhalten bzw. deiner Identität abhängen. Und ja, ein Bericht über das „Abfangen“ eines „russischen Jets“ über der Ostsee wirkt anders, wenn rechts daneben „zufällig“ ein spezieller Bericht mit Bild verlinkt wird, ein Bericht über Urlaub in der Toskana anders, wenn du daneben eine große Flasche Rotwein eingeblendet bekommst.
Natürlich, jeder einzelne behauptet: „Das beeinflusst mich nicht, ich bin dagegen immun!“
Der Beweis, dass das Unfug ist, findet sich in den Bilanzen der Konzerne wieder bzw. in denen der Werbe- und Marketingbüros: Immense Zahlen … wegen immenser Leistung = immensem Einfluss zugunsten hoher Gewinne der Konzerne.
Äh ja, jeder Browserhersteller KANN das.
Er tut es nur nicht, weil du noch frei bist, deinen Browser auszuwählen.
Er tut es nicht, weil wir den Anspruch haben, weil wir noch wissen, dass es auch anders geht.
Natürlich wäre das möglich. Im Konjunktiv ist vieles möglich.
Es geht hier darum, Werbung auf irgendwelchen Websites alleine gesteuert durch den Browser und nicht die Website selbst angezeigt zu bekommen. Brave Ads hat damit nichts zu tun.
Ihr habt aber schon Mikes Artikel aus der Reihe Bowser-Check zu Google Chrome gelesen?
Wer alles über einen Menschen weiß, kann ihn auch nach belieben manipulieren!
Insbesondere wenn er gleichzeitig auch noch die weltgrößte Suchmaschine betreibt, welche die Ergebnisse nach (für den normalen Nutzer) nicht nachvollziehbaren Kriterien auswählt und sortiert.
Mal ein offensichtliches Beispiel:
Suche bei Google mal nach Links zu Breitbart und Russia Today …
Und ja, ich weiß, dass ich bei beiden Seiten keine seriösen Nachichten finde werde, sondern nur ***
Aber keiner von uns weiß, welche Seiten das noch alle betrifft …
Als angeblich freier Bürger in einem angeblich freien Land ohne Zensur (GG) will ich bitte selbst entscheiden dürfen, welches „selbsternannte Qualitätsmedium“ mich anlügt! Und zwar ohne orwellsche Überwachung (egal ob privatwirtschaftlich oder staatlich), welche jedes Wackeln meines großen Zeh protokolliert …
Denn wie aus dem Beitrag zum Ungoogled Chromium hervorgeht, muss das ganze Tracking erst durch eine andere Partei (die Entwicklung hinter dem Projekt) entfernt werden, um einen datenschutzfreundlichen Browser daraus zu machen.
Noch einmal: Jeder kann selbst entscheiden Chromium zu verwenden, nicht zu verwenden, zu Forken, zu verändern oder einen datenschutzfreundlichen Fork zu verwenden. Das ist Freiheit.
Du nimmst hier Google als Beispiel und das hat nichts mit Chrome als Browser zu tun. Die Suchmaschine kann ich in Chrome noch immer selbst bestimmen, indem ich die gewünschte URL der Suchmaschine in die Adresszeile eingebe. Welche Suchmaschine per Default verwendet wird, wenn ich über die sog. Quicksearchbox (Adresszeile) etwas suche, kann auch geändert werden.
Warum sollte ich einen Browser der weltgrößten kommerziellen Datenkrake verwenden, einem Unternehmen, dass seine Existenz darauf gründet, Internetnutzer zu tracken und zu analysieren?
Eine Datenkrake, die u.a. ein ganzes Smartphonebetriebssystem geschaffen hat, um Menschen gläsern und auf Basis der Persönlichkeitsprofile Werbung zu verkaufen?
Ist für mich schon eine Frage der Anständigkeit.
Ich laufe auch nicht mit Netto-Plastiktüten und DOLCE-GABBANA-Brille auf Partys …
Die Menschen so gläsern zu machen, um Ihre persönlichsten Daten zwecks Marktbeherrschung und Profitgeilheit im Onlinewerbungsmarkt zu kommerzialisieren, das ist für mich ‚unterste Stufe‘ der menschlchen Entwicklung.
Jeder, der Produkte von Google nutzt, macht Werbung für Google.
Denn jeder hat - hoffentlich - mindestens einen Menschen, der zu ihm hinaufschaut oder ihn wenigstens achtet.
Ich mache insoweit Werbung für Apple und fühle mich minimal besser.
Ich gebe Apple 85 und Google 99 Schäbigkeitspunkte.
Ich finde deine Argumentationsweise wirklich bedenklich und problematisch. Kein Wunder, dass Mike sich da über die Debattenkultur in seiner eigenen Bubble beschwert.
Warum nicht? Willst du damit ausdrücken, Netto sei nur etwas für Menschen, die kein Geld haben und sich kein Dolce&Gabbana ® leisten können?
Insgesamt stempelst du also Menschen, die Google Produkte nutzen, als schäbig ab und steckst sie in die unterste Schublade? Du hast sehr denkwürdige Ansichten über deine Mitmenschen!
Er hat mitgeteilt, dass er Apple-Produkte nutzt und sich deswegen nur ganz wenig Schäbigkeitspunkte zurechnen darf
Naja, das ist zwar letztlich kontraproduktiv aber m.E. nicht besonders schädlich. Im Gegenteil werden sehr oft relevante Punkte angesprochen, dann aber leider sogleich durch Wortwahl bestenfalls egalisiert
Oh, habe ich dann überlesen. Konsequenter weise müsste er ja aber dann einen Laptop mit Linux nutzten und ebenso ein Smartphone mit Linux oder CalyxOS oder GOS. Ich meine, bei Appel weiss ja keiner so wirklich wo die Daten hinfliessen. Zudem nutzt so ziemlich jedes Unternehmen die Daten der User. Ist wahrscheinlich aber eine endlose und wahrscheinlich auch sinnlose Debatte. Schlussendlich muss jeder selber wissen was er nutzten möchte und was nicht. Gibt ja genug Artikel zu dem Thema.
Einige sind skeptisch zu den Auswirkungen auf die Freiheit und Manipulationen durch Browser. Zu den prinzipiellen Möglichkeiten hat Winston ja schon geschrieben. Das mag von einigen als theoretisch abgetan werden.
Das ist aber eine Frage der Perspektive und eine Frage der Wahrnehmung. Hat man sich aktuell und in einem überschaubaren Zeitraum vor Augen? Da ist in gewisser Weise nichts zu sehen. Sagt das was über die Zukunft, über bestimmte Berufsgruppen? Nein, man frage Journalisten. Oder Aktivisten in anderen Ländern.
Hat man die Gesellschaft vor Augen? Dazu hatten wir neulich interessante Beiträge/Artikel, wie Verletzung des Datenschutzes der Gesellschaft schadet.
Aber natürlich, wenn einen das alles nicht interessiert, dann kann man sagen „alles harmlos“.
Ich glaube, dass Du schon ein wenig recht hast. Browser, Messenger sowie alle „Internetapps“, die von vielen Menschen benutzt werden, können dazu benutzt werden, die Freiheit zu bedrohen oder einzuschränken. Vor Jahren hat man mich ausgelacht, als ich über FISA und CLOUD Act der Amis doziert habe und (vergeblich) versucht habe, den Menschen zu erklären, dass sich die USA selber rechtlich die Möglichkeit gegeben haben, auch in Daten von US-Tocherunternehmen in der EU reinsehen zu können. Von allen EU-Bürgern, nicht nur US-Bürgern.
Wenn man sich ansieht, was gerade in den USA passiert und wie dort jetzt schon alle Daten aller Bürger (und Touristen) und in welcher Art und Weise („schamlos“ ist der passende, technische Ausdruck dafür…) die Daten abgegriffen werden, dann ist jede Warnung gerechtfertigt.
Was ich mit dem „Elefanten im Raum“ meinte: Wir geben durch unsere Wählerstimmern Politikern die Macht, das Geschäftsmodell „alle Daten und Leben aller Menschen zu verkaufen“ zu unterbinden. Leider wählen wir konsequent die, die die besten Lügen am lautesten erzählen können und nicht solche, denen die Bürger am Herzen liegen. Während IT-Nerds versuchen, im Klein-Klein keine Datenspuren zu hinterlassen, sind die Daten bereits verkauft. Oder durch unsichere Datenhaltung, bereits gestohlen.
Die Freiheit wird nicht (erst) durch Webbrowser bedroht, sondern durch uns selber, weil wir es für bequemer halten, die zu wählen, die uns einfache Lösungen versprechen oder die bei allen Problemen gerne auf andere zeigen.
Torbrowser kommt ja mit seinen eigenen Fonts, ich wollte mir das schon immer mal genauer ansehen.
Mein Gedanke war, für die normalen Browser den Zugriff auf /usr/share/fonts/ zu sperren und ihnen irgendwie die Torbrowser Standard Fonts unterzujubeln. Ich denke, in about:config sieht man, welche Fonts zB Firefox lädt.
Ich arbeite gern mit AppArmor, da ist es leicht, Zugriff auf System Font Verzeichnisse zu sperren.
Vielleicht wäre es besser, sich ein Skript zu basteln, das zufälllig ausgewählte (weniger genutze) Fonts löscht, wieder zurückschreibt, andere löscht, wieder zurückschreibt usw., das würde jedesmal einen anderen Browser Fpr erzeugen.