Auswahl des Domain-Providers

Hallo Zusammen,

wie vermutlich viele hier, gebe ich für jeden Service eine separate E-Mail-Adresse an. Aktuell löse ich dies über addy.io. Da mich jedoch

  • das eher umständliche Verschicken der E.-Mails stört,
  • es immer mal wieder vorkommt, dass man den falschen Sender verwendet und die E-Mail damit nicht abgeschickt wird
  • es erstaunliche viele Services gibt, die meine Registrierung verweigern, da „xxx@xxx.annonddy.com“ keine gültige Adresse sei

möchte ich eine eigene Domain bei mailbox.org hinterlegen und dies künftig mittels Catch All oder den verfügbaren 250 Aliasen.

Da ich ich bisher keine eigene Domain oder Erfahrung mit der Einrichtungen habe, möchte ich nachfragen, welche Provider vertrauenswürdig sind und ob es stimmt, dass jeder meine Anschrift + Telefon mittels einer Domainabfrage einsehen kann? Was muss man hier besonders beachten?

Vielen Dank :slight_smile:

Nein das stimmt so nicht. Etwas verkürzt dargestellt bist du bei europäischen Domains wie.de durch die DSGVO geschützt, auch bei Domains wie .com, .info. Ausführlicher kannst du in diesem Forum hier schauen.
Du kannst dir aber auch eine beliebige existierende Domain nehmen und dafür eine WhoisAbfrage machen, dann siehst du ja , was dort an Daten Preis gegeben wird.

Wenn du eine eigene Domain im Zusammenspiel mit mailbox.org nutzen willst und dabei auch Mail Sicherheitsfeature wie DANE, solltest du der Einfachhalt halber einen Domainanbieter nehmen, der DNSSEC korrekt unterstützt, wie udmedia.de (bin ich selber). core-networks.net, hosting.de, inwxs.de, wären auch noch Kanditaten. Dazu gab es hier auch schon mehrere Beiträge zB. dieser hier.

Bei Domainanbieter ohne DNSSEC Unterstützung gibt es noch die Möglichkeit einen DNS Provider wie z.B desec.io dazu zunehmen. Der Domainanbieter muss dann Willens sein, die entsprechenden Einträge vorzunehmen oder dir die Möglichkeit, es selber einzutragen.

Generell müsste man eher fragen, welche Domainanbieter unseriös sind. Bei allen die ich getestet habe oder die hier sonst im Forum genannt werden, gibt es von der Seriosität her nichts zu beanstanden. Die Palette der Anbieter ist groß und wenn man mit einem doch nicht zurechtkommt, kannst man ab 60 Tage nach der Domainregistrierung mit seiner Domain zu einem anderen Anbieter umziehen.
Eine kleine Auswahl an Domainanbieter wären Netcheap, Netcup, Dogado, Febas, Ip-Projects, Manitu, Domainssaubillig, Elitedomains, Bitpalast, Do, Checkdomain und und und.
1984.hosting ist ein Anbieter auf Island, der die Verteidigung der Zivilrechte und das Recht auf Privatsphäre als Programm nennt. Bei der Domainauswahl ist allerdings keine .de Domain vertreten.

du solltest auf die Unterstützung von DNSsec achten, wenn du die Domain für Mail verwenden willst.

Dabei ist zu beachten, das sowohl der Registrar als auch die Domain DNSsec unterstützen müssen. Das ist nicht automatisch so!
Bei der Wahl der TLD solltest du außerdem noch beachten, das diese durch die DSGVO (oder engl. GDPR) geschützt wird. TLD wie com, net oder dergleichen sind da mit Vorsicht zu genießen.

Wenn du eine .com Domain über einen in Europa ansässigen Registra beziehst, greift auch für generische Top-Level-Domains, kurz gTLDs, wie .com, .net usw die DSGVO, siehe auch den Beitrag „Welche Rolle spielt die DSGVO für Domain Privacy?“ auf ionos.de

Man kann es über eine Whois Abfrage einfach selber austesten, z.B. scheppach.com, mailfence.com (ein belgischer Mailanbieter), bauhaus.info, core-networks.net usw.

Auch wenn du bei einem europäischen Registrar die Domain mietest, hast du auf gTLD wenn es dumm läuft keinen Zugriff mehr.

Als Beispiel hier nur .net

domain: NET

organisation: VeriSign Global Registry Services
address: 12061 Bluemont Way
address: Reston VA 20190
address: United States of America (the)

Ich wäre in Zeiten wie diesen vorsichtig eine derartige gTLD zu benutzen.

Auch wenn die .com Registry Verisign in den USA ansässig ist, ändert sich nichts daran, dass man beim Bezug einer .com oder .net Domain über einen Registrar in Europa in Bezug auf eine WHOIS Abfrage von der DSGVO geschützt ist.

Ob man nun aus Angst, dass seine Domain politisch gewollt nicht mehr erreichbar ist, bestimmte Endungen vermeidet, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Allerdings wäre es bei einer derartigen Eskalation fragwürdig, ob es mit der ICAAN, ohne die es sich insgesamt mit den Domains erledigt hätte und die ebenfalls in den USA sitzt, nicht ein viel größeres Druckmittel gibt.
Ich denke, dass wird für dieses Thema etwas Offtopic und würde besser zu Digitale Abhängigkeit und/oder Unplug Trump passen.

Ich nutze https://njal.la für WHOIS Privacy. Kann ich zu 90% empfehlen.

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Wie gesagt für viele Domains, die man als Europäer nutzen kann schon in gewisser Weise WHOIS Privacy inkludiert. Für noch mehr Privacy bieten Domainanbieter auch oft einen Treuhandservice an (würde bei meinem z.B. 30€/Jahr kosten).

Warum? Mich irritiert besonders die in deren Guidance extrem begrenzte Auswahl an bearbeitbaren DNS Records, nämlich A, AAA und SRV. Wie und wo würde ich dann z.B. die ganzen DNS Einträge machen, wenn ich eine Domain mit mailbox.org nutzen würde wollen?