mittlerweile werden die digitalen Schulmittel bei meinen Kids immer seltsamer. Angefangen mit der Whatsup Elterngruppe, von der Schule per Micrsoftexchange gehostete mikrosoftwebseiten ohne Datenschutzerklärung, verlinkungen zu one note oder googledoc, obwohl es eigentliche eine Schulcloud gibt in der dies auch möglich sein sollte bis bis zu digitalen Schulveranstaltungen, für die man sich bei Google mit Foto anmelden soll… und alle halten einen für einen Verschwörungsfreak, wenn man da nicht mitmachen will. Ich bin fast schon bereit mir Zeit zu nehmen und mit den Verantworlichen zu kommunizieren und informieren.Nur leider ist das ein langer Weg.
Gibt es vielleicht gleich Gesinnte die kompakte zusammengefaste Informationen zur Problematik in einer Präsi (wie heißt powerpoint bei OpenOffice nochmal) teilen können/ wollen? Das wäre toll…
Du schreibst den entscheidenden Satz: „Schulcloud in der das auch möglich sein sollte“. Leider bleibt es meist beim sollte oder die Dinger sind von der usability einfach nur was für Freaks.
Für Elterngruppe untereinander ist die Schule nicht zuständig. Da musst du doch schon an deine Miteltern wenden. Oder lieber die Zeit für was schönes nutzen
Kenne das Thema zu gut.
Die Diskussion über WA will ich nur vergessen.
Haben zum Glück auch welche Signal.
Da wird dann halt weitergeleitet oder direkt geschrieben.
Wir haben für Mitteilungen den Schulmanager-online.
Der scheint recht gut zu sein.
Zumindest fällt mir da nichts nerviges bei auf.
Den Schulmanager haben einige Schulen hier in der Gegend.
Wenn man Kinder hat, ist Widerstand eigentlich nicht möglich. Ohne Kinder kann man sich allem widersetzen und auch überall Krawall machen (wenn einem das Spaß macht). Aber auf dem Rücken der eigenen Kinder? Da gibt man dann wohl oder übel nach.
Ich weiß von einer Schule hier in der Stadt (internationale Privatschule), die macht grundsätzlich alles nur über Google Classroom. Selbst die Meldung, dass Kinder erkrankt sind oder zu spät kommen sind per Classroom Formular einzureichen. Ohne Classroom App auf dem Smartphone geht da nix. Wenn die Kinder weiterhin ihre Schule besuchen sollen, sollte man da mit datenschutzrechtlichen Themen nicht vorstellig werden.
Aber ist das nicht für die Kinder der größere Schaden, im Hinblick auf ihre Zukunft?
Muss man nicht vielleicht aus Verantwortung für den Datenschutz der Kinder in Kauf nehmen, der ewige Störenfried zu sein?
Datenschutzverletzung unterscheidet sich von Körperverletzung dadurch, daß sie nicht heilbar ist.
Unsere Tochter ist seit wenigen Monaten in der Schule. Anfangs wollte man eine WhatsApp-Gruppe bilden. Nach meiner Intervention wurde daraus eine Signal-Gruppe, flankiert von einem E-Mail-Verteiler.
Den Lehrern konnte ich mittlerweile den Unterschied zwischen CC und BCC vermitteln und demnächst plane ich einen Vortrag an der Schule für interessierte Eltern.
Es geht, aber man braucht die richtigen Argumente, sollte sich von Widerständen nicht abschrecken lassen und braucht definitv einen langen Atem.
Um bei dem genannten (Extrem-)Beispiel der besagten Privatschule zu bleiben: nach Jahren ohne führt die Schule irgendwann Google Classroom ein. Nein, für einen motzenden Elternteil werden die davon nicht abrücken, egal welche Argumente der bringt. Die Einführung machen die ja nicht spontan, sondern planen sowas über Monate. Und wenn man mit der großen Keule kommt, dann werden die Kinder auf der Schule jedenfalls nie mehr was zu lachen haben.
Da kannste dann nur sagen: Kevin und Chantalle, meine geliebten Kinder, ich weiß, ihr hattet die letzten 3 Jahre viel Spaß auf der Schule und alle eure Freunde da, aber denen sagt ihr bitte brav Tschüss, weil ihr geht da ab sofort nicht mehr hin.
Und dann meldet sich der Nachwuchs in wenigen Jahren heimlich bei Facebook, Instagram, Twitter und sonstwas an, postet täglich intimste Details per TikTok und YouTube in die Welt und arbeitet am Ende irgendwo, wo Microsoftprodukte in der Personalabteilung eingesetzt werden
Meine Eltern haben früher auch ständig gepredigt, ich solle die Finer von Zigaretten und Alkohol lassen. Genützt hat es nichts. Insoweit mache ich mir da keine Illusionen, dass sich meine Kinder mal von meinen Predigten zum Thema Datenschutz beeindrucken lassen
Soll nicht heissen, dass man alles widerstandslos über sich ergehen lässt. Aber ohne Kompromisse geht es - jedenfalls mit Kindern im Haus - nicht mehr.
Also sie gelten schon, es interessiert nur niemanden
Natürlich könnte man da mit der großen Keule dem Spuk schnell ein Ende bereiten. Aber dann brauchen sich die Kinder des Keulenschwingers da jedenfalls nicht mehr blicken zu lassen
Wie ich schon sagte: wenn es um einen selbst geht, kann man den Krawallmacher spielen so viel wie man lustig ist. Da pinkelt man gerne alles und jedem in die Suppe und setzt noch einen dicken Haufen obendrauf - nur so zum Spaß.
Wenn aber die eigenen Kinder diejenigen sind, die eben diese Suppe hinterher auslöffeln müssen, dann wird es doch irgendwie schwierig.
Wenn du deinem Kevin und deiner Chantalle erklären möchtest, dass die ab morgen ihre Freunde nicht mehr sehen können (alternativ: sie für den Rest der Schulzeit auf der schwarzen Liste der gesamten Lehrerschaft stehen werden), nur weil Papa was gegen Google hat und die gelebte Datenschutzpraxis ihrer Schule nicht gefällt, nur zu. Mach ruhig. Sind ja deine Kinder.
Nein.
Wie gesagt, man muss nicht alles über sich ergehen lassen. Aber ganz ohne Kompromisse geht es mit Kindern nicht (mehr). Ob einem das gefällt oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Und wie oben bereits erwähnt: ob die Werte von den Kindern übernommen werden? Erfahrungsgemäß eher fraglich. Die machen später sowieso was sie wollen. Im Zweifel erst einmal genau das Gegenteil von dem, was die Eltern predigen.
Jedes Jahr, was die Kinder insoweit gewinnen, ist von Vorteil.
Ein 16jähriges Kind ist schon deutlich überlegter als ein 13jähriges, bspw wenn es um das Posten von Nacktbildern oder Bildern von anderen geht.
Dennoch stimme ich dir im Wesentlichen natürlich zu; Mir würde sich der Magen umdrehen, arbeiteten meine Kindern alltäglich mit Google Classroom, würden also so zu Cl-Assroomholes* erniedrigt.
Wann begreifen wir, dass das so erfolgende „Nackigmachen“ im industriellen Ausmaß ähnlich unanständig und eine Form des Missbrauchs ist, wie der Handel mit Kindernacktfotos?
Die Daten der Kinder sind besonders relevant für deren spätere Lebenschancen und unsere Demokratie.
Die werden sich dann mit 35 bei ihren Eltern beschweren:
„Wie konntet ihr das zulassen, dass die soviele Daten über mich bekommen! Jetzt wage ich es nicht mehr, auch nur eine Entscheidung (als Journalist, Influencer, Bürgermeister, Politiker, Anwalt, Richter, Lehrer etc. - egal in welcher Machtposition unserer ‚freien‘ Gesellschaft) zu treffen, die deren Interessen oder Aktienkurse frustrieren KÖNNTEN, denn im Amt, in einem demokratischen Rechtsstaat bin ich auch immer auf die Öffentliche Meinung angewiesen - und die haben die ziemlich im Griff, u.a. dadurch, dass sie auf alle meine Daten der letzten 28 Jahre zurückgreifen können und jederzeit an Journalisten (oder solche, die es werden wollen) durchstechen. JEDE Äußerung, jedes Foto kann „missverständlich“ genutzt werden, reisst man es aus dem Zusammenhang.
Jetzt gehe ich wie auf Eiern, weil ihr es geduldet habt, dass man mich nackig macht, seitdem ich 8 Jahre alt war!“
Die Elternreaktion wird wie nach der NS-Zeit ausfallen: „Was hätten wir denn tun sollen!“
*Derbe Anspielung auf die Google GlAssholes, die Dumpfbacken, die es cool fanden mit der Google Datenbrille rumzulaufen.
Allerdings muss da Interesse und guter Wille vorhanden sein.
Eine wahrscheinlich wirkungsvollerere Möglichkeit ist es, Dich an die zuständige Datenschutzbehörde zu wenden (ja nach Bundesland unterschiedlich). Dort kann man auf Datenschutzverstöße hinweisen und die werden dann tätig.