"Datenschutzerklärung" bei 1&1

Hallo,

ich hab gewissermaßen ein doppeltes Problem mit 1&1. Ich hab seit fast 4 Jahren meinen Anschluß bei denen.

Die letzten Male, wenn ich dort angerufen habe, meinten sie, die Datenschutzerklärung (?) wäre ausgelaufen und sie würden mir was vorlesen(?) und das sollte ich dann am Telefon bestätigen (zeichnen sie auf). Das hab ich in der Vergangenheit abgelehnt und gesagt, wenn sie was von mir brauchen, sollen sie es mir schriftlich schicken. Kam aber nie was. Diesmal hieß es, das wäre dazu da, dass sie mich anrufen können, wenn die Verbindung abbricht und um mir Werbung zuzuschicken usw. (keine Ahnung, was noch). Wisst ihr, was es damit auf sich hat, kann man dem zustimmen? Ist das überhaupt erlaubt, am Telefon mit Aufzeichnung?

Mein anderes Problem: Ich hab damals extra einen Vertrag ohne Mindestvertragslaufzeit rausgesucht. Damit das ging, musste ich einen Vertrag mit Routermiete wählen (für ein paar Euro Miete(?) extra im Monat, bei denen heisst dies aber wohl nicht „Miete“), ich könnte den Router aber direkt zurückschicken (hatte ja meinen eigene Fritzbox). Leider war ich danach längere Zeit krank, so dass ich ihn nicht zurückschicken konnte. Der steht jetzt immer noch unbenutzt rum und ich zahl die ganze Zeit diese Extra-„Miete“.
Als ich jetzt wg. was anderem mit dem Support gesprochen habe kamen wir auf das Problem zu sprechen und er sagte, er könnte diesen monatlichen Beitrag entfernen, aber ohne dass ich diese Datenschutzerklärung bestätige, könnte er das nicht machen. Was ich aber nicht wollte, ich mag sowas nicht am Telefon. Er hat mich dafür dann weiterverbunden (Verkaufsabteilung oder sowas), dort meinte der Typ, ich müsste den Vertrag neu abschließen (derselbe Vertrag, teurer, aber mit Rabatt für 12 Monate) ohne Router, natürlich mit Mindestvertragslaufzeit, sie hätten keine Verträge ohne. Mir scheint, wenn ich diese Datenschutzerklärung akzeptiere und es beim technischen Support nochmal versuche, wären meine Chancen am besten, ohne Mindestvertragslaufzeit aus dieser extra Miete rauszukommen, daher die Frage von oben mit der Datenschutzerklärung. Wenn das mit der „Miete“ nicht wäre, könnte ich ja einfach alles so lassen, wie es ist. Verstehen tue ich das alles eh nicht, ich hab immer das Gefühl, dass die sich rauswinden.

Das ist mal ganz sicher so. Die haben nur ein Profitinteresse.
An der Stelle möchte ich Dir dringend empfehlen, wenn Du mal Deinen Vertrag dort beenden solltest, achte darauf, daß Du ihn bis auf den letzten ¢ent ausschöpfst – die zahlen keine Überschüsse zurück.

Richtig so. Du weißt nicht, wer da was aufzeichnet und was er damit anstellt, derweil Dir dann kein Belegexemplar bleibt. Geht gar nicht. Egal ob es rechtens wäre.
Unter diesen Umständen sollte man mit denen gar nicht mehr telefonieren, weil sie im Verdacht stehen, mit Deiner Stimme Schindluder zu treiben. Warum nicht per eMail?
Reklamiere das Ausbleiben der Datenschutzerklärung schriftlich!

Na dann rechne Dir mal aus, ab wann es sich lohnen würde, einfach bei Deinem Vertrag mit dem eingepackten Mietgerät zu bleiben.
Und wenn Du das weißt, ob Du diesen Zeitpunkt Deiner Mitgliedschaft voraussichtlich sowieso überschreiten würdest.

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Vielen Dank, Bit!

Dummerweise hatte ich das irgendwann mal ganz zu Anfang gemacht (meine ich).

Man wird direkt zu Beginn gefragt, ob man mit der Aufzeichnung einverstanden ist. Aber ohne das man ne Taste drückt, sondern muss man „Nein“ sagen. Kann ja auch schon aufgezeichnet werden (ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn ich nichts gesagt hätte).

Na ja, wenns um technische Probleme geht, bleibt manchmal nichts anderes (an der Stelle bin ich dann doch froh, ein Handy zu haben, denn wenn man Probleme mit dem Anschließen der Fritzbox hat, hat man sonst ja keine Möglichkeit, sich zu informieren oder mitzuteilen). Und der technische Support ist meist ganz ok.

Was meinst Du hier? Sie wollten, dass ich Ihrer Datenschutzerklärung zustimme, die sie mir am Telefon vorgelesen hätten. Zumindest habe ich das so verstanden.

Im Grunde würde es sich wohl nicht wirklich lohnen, wg. der Mindestvertragslaufzeit und kurz drauf wäre es ja teurer als jetzt. Es ärgert mich nur, dass ich für „nichts“ zahle und sie das scheinbar so mit einem machen können (das geht mir völlig gegen meinen Gerechtigkeitssinn). Und man fühlt sich ein wenig unter Druck gesetzt, jetzt zu handeln, denn sie reden davon, dass es für diesen Router auch eine Mindestvertragslaufzeit von 2 Jahren gibt, die ich in den nächsten Wochen/Monaten kündigen kann. Dabei ist es ja nun schon 4 Jahre her. Alles seltsam.

Verstehe. Also für den Notfall aufheben.
Aber regulär lieber per eMail.
Andererseits, wenn man auf Kulanz hofft, geht das nur am Telefon ohne Aufzeichnung zu Kontrollzwecken …

Darauf würde ich mich nie einlassen. Datenschutzerklärungen sind sehr komplex, ich kann sie vorgelesen nicht vollständig erfassen und schon gar keine Entscheidung treffen. Die muss man mehrmals lesen können (zumindest in einzelnen Sätzen) und vielleicht auch überschlafen können. Und was passiert eigentlich, wenn Du ihr eben nicht zustimmst?

Hm … wie weit hast Du schon bezahlt, zu wann kannst Du kündigen?

Was mir bislang seltsam vorkommt ist, daß Du zu Deinem Vertrag eine Miet-Fritzi genommen hast, die Du aber sofort wieder hättest zurückschicken können, weil Du doch eine eigene hast.

1&1 ist so ein typisches Unternehmen, das Dir nur Vorteile anbietet, wenn sie zu Deinem Nachteil sind. Mit denen darf man sich nur einlassen, wenn man sehr schlau und aufmerksam ist. Das Behalten der des Mietgerätes, auch schon Mindestlaufzeiten – alles sehr fragwürdig.

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Du meinst, immer wieder anrufen (und jedesmal die Aufzeichnung verweigern) und hoffen, dass irgendeiner die „Miete“ mal rausnimmt?

Ja, genau.
Das, was sie beim ersten Mal vorgelesen haben, war meiner Erinnrung nach nicht mal soo komplex, aber trotzdem MIR zu komplex. Ich kann sowas am Telefon nicht gut erfassen, auch einfachere Sachen nicht, besser ist visuell.

Ich würde mal sagen, wenn ich dem Prozedere nicht zustimme (vorlesen und Datenschutzerklärung zustimmen), können sie meine Zustimmung zur DSE ja nicht voraussetzen?! Zumal sie das ja nur thematisieren, wenn ich dort anrufe. Wenn jemand dort nicht anruft (was ja wahrscheinlich die meisten sind)

Kannst Du nochmal verraten, was Du zu Anfang mit

meintest?

Bezahlt wird monatlich (Einzugsermächtigung), ich meine der DSL-Vertrag ging moantlich zu kündigen und mit dem Router weiß ich nicht (ich glaube, der Vertrag ging damals am 1.4. los)

Das waren halt damals die beiden einzigen Vertragsvarianten. Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten oder ohne das, dafür mit dem Miet-Router. Ich hatte damals auch mehrmals (wg. Kranksein) gefragt, ob ich sie noch zurückschicken könnte, wurde jedesmal bestätigt, aber das Kranksein zog sich doch noch länger so dass ich es immer noch nicht schaffte und bei der letzten Frage bekam ich dann keine Antwort mehr (das war damals alles per Mail), so dass ich dachte, es wäre zu spät und habs dann einfach ignoriert. Ich dachte aber nicht, dass die nun das Spielchen bis in alle Ewigkeiten weiterspielen (weil: wofür konkret soll ich das Geld bezahlen?)
Ich hatte damals ganz zu Beginn ja auch gefragt, ob ich dann nicht einfach die Annahme von dem Paket verweigern kann, da sagten sie mir bloß nicht, darin wären neben der Fritzbox irgendwelche wichtige Unterlagen, die ich bräuchte, um mich bei DSL anzumelden (was ja auch stimmte).

Ja, wenn Du die Geduld hast und trotzdem freundlich sein kannst.
Ich habe bei meinem Kabelprovider auf diese Weise im Laufe der Jahre (17) allerlei Boni und dauerhafte Vorteile heraus-„gearbeitet“, die ich garantiert mit Sprachaufzeichnung nicht bekommen hätte.
Weil, dann funktioniert ja wieder das normale Zwischenmenschliche: mit manchen Leuten passt die Chemie und sie versuchen Dir zu helfen (sie haben mehr Möglichkeiten, als sie offiziell zugeben dürfen).
Wenn sie aufgezeichnet werden, dürfen sie Dir nur streng sagen, was vorgegeben ist und das ist eben profitorientiert.

Sowieso nicht. Selbst wenn Du dazu mal zugestimmt hattest, kannst Du ja jederzeit Deine Meinung ändern und rechtsrelevant wiegt am schwersten immer das Schriftliche und da am besten das Unterschriebene mit Zustellnachweis.

Aber ich meinte es auch inhaltlich: wenn Du eben der Datenschutz-„Verlängerung“ (?) (die es eigentlich gar nicht gibt. Es ist eine neue Datenschutzerklärung) nicht zustimmst. Die müssen sie Dir mitteilen, aber Du musst ihr doch nicht zustimmen. Zustimmen ist ein freiwilliger Akt: Du musst das wollen. Willst Du das oder tolerierst Du es nur?
Meine Sparkasse erzählt mir auch seit einem Jahr, bei jedem Einloggen, daß ich den neuen Bedingungen (natürlich zu meinem Nachteil) noch zustimmen müsste. Warum sollte ich das tun? Sie werden vermutlich sowieso die Bedingungen ändern, aber sie können doch nicht erwarten, daß ich auch noch zustimme, wenn es zu meinem Nachteil ist.

Ich baue den Satz mal um, dann wird es vielleicht deutlicher:

Reklamiere das Ausbleiben der schriftlichen Datenschutzerklärung !

Wenn die etwas so Wichtiges von Dir wollen, müssen sie sich schon mal die Mühe machen, es schriftlich zu senden. Zumal es sicher in Schriftform vorliegt und nur kopiert werden müsste.
Vielleicht solltest Du erstmal anrufen und am Telefon erklären, daß Du das telefonische Verfahren widerrufst. Dann fällt es sowieso automatisch aufs schriftliche zurück.

Einzugsermächtigungen sind eine Seuche, aber machen wir das Beste draus.

Wenn der Mietvertrag länger als monatlich läuft (und sich automatisch verlängert) ist das blöd: hättest Du das nicht vor 14 Tagen schreiben können?
Also: schau in die Bedingungen.
Du kannst zwar mit der Einzugsermächtigung zurückholen, was sie Dir an Überzahlung nicht geben wollen, aber Du musst schon zahlen, soweit der Vertrag läuft und rechtzeitig kündigen.

Zumindest den Mietvertrag für das Gerät kannst Du separat kündigen und sparst dann schön Geld, wenn Du mit dem Providing bei 1&1 bleibst.
Lass Dich nicht in einen „moderneren“ Tarif locken!

So ein Verhalten von 1und1 (Vorlesen von Datenschutzbestimmungen) fände ich auch unerträglich, da man ja auch gar keinen Kopf dafür hat, wenn man dort anruft: Man hat ja ein ganz anderes Anliegen.
Etwas anders, aber auch frech, wäre es, wenn das direkt für den konkreten Telefonanruf nötig/wichtig ist, bspw. das „Mit ihrer Zustimmung zeichnen wir das Gespräch auf“.

Aber dann greift schnell die DSGVO:

„Es sollte nur dann davon ausgegangen werden, dass sie ihre Einwilligung freiwillig gegeben hat, wenn sie eine echte oder freie Wahl hat und somit in der Lage ist, die Einwilligung zu verweigern oder zurückzuziehen, ohne Nachteile zu erleiden.“

https://dsgvo-gesetz.de/erwaegungsgruende/nr-42/

Um sicherzustellen, dass die Einwilligung freiwillig erfolgt ist, sollte diese in besonderen Fällen, wenn zwischen der betroffenen Person und dem Verantwortlichen ein klares Ungleichgewicht besteht … und es deshalb … unwahrscheinlich ist, dass die Einwilligung freiwillig gegeben wurde, keine gültige Rechtsgrundlage liefern.
Die Einwilligung gilt nicht als freiwillig erteilt, wenn … wenn die Erfüllung eines Vertrags, einschließlich der Erbringung einer Dienstleistung, von der Einwilligung abhängig ist, obwohl diese Einwilligung für die Erfüllung nicht erforderlich ist.

https://dsgvo-gesetz.de/erwaegungsgruende/nr-43/

Dafür gilt für mich:
Immer eine Gesprächsaufnahme verneinen, denn man schafft nur Beweismittel für die Gegenseite, nicht für sich selbst. Außerdem ist ein unüberwachtes Gespräch naturgemäß das menschlichere und damit - in der Regel - das zielführendere.
Ich hörte, dass sogar die Support-Mitarbeiter aufatmen, wenn sie mal unüberwacht sprechen können.
Man sollte allerdings einer Aufnahme zustimmen, wenn man Lust hat zu Schreien und zu Poltern! :stuck_out_tongue_closed_eyes:
Dann haben alle 'was davon! :face_with_monocle:

Ich frage mich, was hier mit „Datenschutzerklärung“ überhaupt gemeint ist?

Eine Datenschutzerkärung auf Internetseiten z.B. ist einfach eine „Datenschutzinformation“ nach Artikel 13 DSGVO, da braucht man nirgendwo zustimmen oder einwilligen.

Wenn es tatsächlich um eine Einwilligung geht, ist Artikel 7 zu beachten und man kann jederzeit widerrufen…

Hier geht meine Meinung nach eine Menge durcheinander und Du bist tatsächlich gut beraten, alles schriftlich zu verlangen!

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Kriegen die das überhaupt mit?

Wahrscheinlich wollen sie es, um mir Werbung zuzuschicken (was sie eh schon tun) oder wenn sie mir einen neuen Vertrag verkaufen wollen, um dann alles mögliche mit meinen Daten zu tun.

Ihr habt schon ganz recht, mit dem ganz skeptisch sein und dass es denen wohl darum geht, einen über den Tisch zu ziehen (ich dachte, einzelne Mitarbeiter ticken nicht so, aber wenn alles kontrolliert wird…). Danke für die Rückenstärkung.

Ja, und das müssen sie von Gesetzes wegen StGB § 201