Gut formuliert, danke. In diesem Fall trifft es ein Thema, dem man im öffentlichen Raum nicht widersprechen kann, ohne eine Keule oder ein Framing ab zu bekommen. Das hält „unsere Demokratie“ einfach nicht aus.
Das Problem der deklarativen Moralisierung ist, dass Gleichgesinnte häufig verärgert werden. Ich gehe davon aus, das wer bei Mike im Forum gelandet ist eine große Affinität hin zur digitalen Souveränität hat. Ich selbst engagiere mich in der Propaganda zur Verbreitung der Open Source Idee. Selten ein Gespräch wo das Wort Linux nicht fällt. Manche Augenverdreher muss ich halt hin nehmen. Die digitale Gesellschaft ist in hohem Maße politisch. Open Source zu nutzen ist Demokratie fördernd. Propritäre Software zu nutzen eher das Gegenteil. Ich schaue immer wieder gerne bei Mike und den Forenmitgliedern vorbei. Ich finde das Angebot im Kontext wie es transportiert wird sehr ansprechend. Ich schätze zudem die kultivierte Diskussion und wertschätzende Beiträge auch wenn eine differenzierte oder andere Meinung vertreten wird. Ich möchte meine Wertschätzung für Mike Kuketz an dieser Stelle zum Ausdruck bringen. Die Verknüpfung von Open Source, Digitaler Gesellschaft, Digitaler Souveränität, Demokratie und praktischer Anleitung sich in diesem meist technischem Themenbereich zurecht zu finden total ok.
So long
Hans
Die Formulierung „ich erwarte …“ ist kein Hinweis sondern eine harte Forderung.
Wenn Mike seine Beiträge „strategisch klug“ an der Anzahl seiner Unterstützer orientieren würde, wäre ich der erste, der weg wäre.
Wieso kann ich eigentlich immer nur das eine oder dass andere und nicht beides haben? Ehrlich gesagt will ich die „Bequemlichkeit“ nicht hinter mir lassen.
Warum nicht eine Open Source Lösung, die auch „bequem“ ist. Ich würde eine Open-Source Software, die ich meinen Eltern oder Großmutter ohne große Erklärungen in die Hand geben könnte, dermaßen abfeiern.
Ich habe mich schon des öfteren gefragt, warum sich die Community nicht mal zusammenschmeißt und eine Art einfach zu nutzendes Ökosystem mit interoperabler Software auf die Beine stellt, bei dem die Erlöse dann zu einem gewissen Teil auch bei den Softwareprojekten hängenbleiben. Nach dem Motto:
„Wenn du es baust, werden sie kommen“ ( Bonuspunkte für die Filmreferenz?
)
So etwas wie Apple, nur eben „Open Source“, mit App-Store, einfach bedienbar, bezahlbar und eben interoperabel, wo das E-Mail-Programm mit der Kalendersoftware, dem Videomessenger, der Bildverwaltungssoftware, der Backupsoftware, … zusammenarbeitet. Damit meine ich nicht Programmvielfalt, sondern tatsächlich nur ein Programm pro Kategorie, das jeder nutzt und die aufeinander abgestimmt werden aber dennoch auch als Solo-Projekte weiterbestehen. Keine Ahnung ob ich wirklich verdeutlichen kann, was ich mir da vorstelle.
Hatte so einen Gedanken auch letztens bei der Sache mit der ePA. Warum können sich z.B. die klugen Köpfe beim letzten CCC-Kongress nicht mal zusammensetzen und einen Prototypen der ePA mit IT-Sachverstand und Datenschutz konzipieren, sich dann die Ärzte mit ins Boot holen, damit das in der Arztpraxis einfach zu handhaben ist, um am Ende die Politik zu zwingen, zu „fressen“, was auf dem Teller ist.
Stattdessen kommt von oben ein IT-Großprojekt nach dem anderen ohne IT-Sachverstand, dass mehr den Lobbyinteressen dient als dass es tatsächlich ein Problem löst. Nur so ein Gedanke, den ich letztens hatte. Warum nicht mal das Pferd von hinten aufzäumen.
Wenn du erst einmal angekommen bist, kann es sogar sehr bequem sein. Aber eine Veränderung bringt meist auch eine gewisse Unbequemlichkeit mit sich. Denn über den eigenen Schatten zu springen und den Schritt hin zum Neuen zu wagen, erfordert das Verlassen der eigenen bequemen Komfortzone.
Weil das in der Mehrheit Menschen mit Berufen und Hobbys sind. Es wurden vermutlich Millionen für die ePA ausgegeben, und diese Menschen würden das nebenbei in ihrer Freizeit machen. Außerdem gibt es unzählige solcher Dinge, die mal ordentlich gemacht werden könnten. Wo anfangen? Wo aufhören?
Genau das will ich ja gerade nicht. Ich will, dass wir Geld auf das Problem werfen bzw. die Leute bezahlt werden. Ich will nur, dass die Initiative von unten ausgeht ohne die Politik. Spätestens wenn die Lösung sich durchsetzt, sollten die IT-Großprojektmillionen dann definitiv genutzt werden, um die Leute zu bezahlen.
Ich gebe aber zu, dass mein Luftschloss einige Lücken aufweist.
Geht jetzt zwar wieder von „oben“ aus, aber zumindest gibt es mit ZenDis, der Sovereign Tech Agency und der OpenCode und OpenDesk Plattform einen Ansatz der OpenSource Förderung durch den Bund. Mal abgesehen von den verschiedenen Kritikpunkten daran, und den derzeit vergleichsweise bescheidenen Mitteln, ist es zumindest ein Anfang.
Hier eine Auswahl verschiedener Artikel, die verdeutlichen, wie zart dieses Pflänzchen noch ist.
Artikel auf Netzpolitik.org über das ZenDis
Genau bei solchen Projekten wünsche ich mir mehr Engagement der Politik.
Sehe da für ganz Europa ein großes Potentioal.
Danke für die mir unbekannten Beiträge.
Linux ist noch lange keine Lösung. GARMIN z.B. wird überhaupt nicht unterstützt. Bei sehr vielen Installationen muss man auf die Terminalebene. Nichts für den Anwender, der wenig Zeit hat und nur produktiv arbeiten möchte.
Ich verfolge das Thema „OpenDesk“ auch gespannt. Habe allerdings ständig die Befürchtung, dass „dieses Pflänzchen“ durch einen Lobbyarbeits-Fuß von Microsoft irgendwann zertreten wird. Halte jedenfalls schon gespannt den Atem an. ![]()
Ich bin Nutzer von Apples Geräten und Ökosystem und möchte einmal beschreiben, was die Benutzerfreundlichkeit dieses Ökosystems mit Fokus auf den nicht IT-Affinen Anwender aus meiner Sicht ausmacht.
Standard-Verfahren zur Inbetriebnahme von Apple iPhone
Einrichten des ersten Apple iPhone Gerätes
- Auswahl von Sprache, SIM-PIN und WLAN mit Anmeldung
- Anlegen einer AppleID und Hinterlegung von Zahlungsdaten für den neuen Apple Benutzer
- Abfrage einiger Einrichtungen und Datenschutzeinstellungen
Wenn der Anwender danach nichts besonderes konfiguriert, ist im Anschluss der Einrichtung das iPhone / iPad mit automatischen
- Betriebssystem- und App-Updates werden automatisiert gesucht und standardmäßig installiert
- Synchronisation von App-Daten zu allen Apple Geräten des Anwenders über iCloud
- iCloud Backup zur regelmäßig Erstellung einer Datensicherung der aktuellen Einstellungen, Apps und nicht synchronisierter Daten
eingerichtet. Von hier an sind die grundsätzlichen Aufwände für eine IT-Administration abseits des Wunsches mit Apps den Funktionsumfang des Gerätes zu ergänzen eigentlich erledigt.
Alle Apps des iPhones werden jetzt funktionieren, deren Daten und auch die von den meisten Dritt-Hersteller-Apps automatisch über die iCloud-Synchronisation oder das iCloud-Backup gegen Geräteverluste gesichert. Gleichzeitig ist die Grundlage gelegt, dass ein späterer Geräte-Umzug auf ein neues iPhone mit den allermeisten App-Daten problemlos erfolgen kann.
Mit den 5Gb iCloud-Speicher der standardmäßig bei der Anlage einer AppleID bereitgestellt wird, können damit schon Kontakte, Kalender, Erinnerungen und geringe Datenmengen anderer Apps gesichert / synchronisiert werden. Bei mehr Platzbedarf meldet sich das iOS-Betriebssystem und bietet das Abonnement von zusätzlichem iCloud-Speicher an.
Verfahren zur Installation eines weiteren iOS Gerätes
Bei Einrichtung von weiteren iPhone / iPad Geräten erfolgen dann die Schritte
- Auswahl von Sprache, SIM-PIN und WLAN mit Anmeldung
- Anmelden mit der bestehenden AppleID
- Auswahl, dass dieses Gerät als neues Gerät eingerichtet werden soll
- Abfrage einiger Einrichtungen und Datenschutzeinstellungen
Das Ergebnis ist am Ende so wie beim ersten Gerät, mit dem Unterschied, dass alle über iCloud synchronisierten App-Daten automatisch nach Installation der jeweiligen App ebenfalls auf diesem neuen Gerät zur Verfügung stehen und wechselseitig bearbeitet werden können.
Verfahren zum Gerätewechsel eines iOS Gerätes
Bei einem Gerätewechsel wird das neue iPhone / iPad Gerät dann mit den Schritten
- Auswahl von Sprache, SIM-PIN und WLAN mit Anmeldung
- Anmelden mit der bestehenden AppleID
- Auswahl, dass dieses Gerät aus dem Backup des bisherigen Gerätes eingerichtet werden soll
- Abfrage einiger Einrichtungen und Datenschutzeinstellungen
Am Ende hat der Anwender ein Gerät mit weitestgehend denselben Einstellungen, Apps, App-Daten und Homebildschirm-Layout wie das ursprüngliche Gerät.
Hinweis: App-Entwickler können für Ihre App entscheiden, ob Sie App-Daten für die Datensicherung oder eine Synchronisation bereitstellen. Die allermeisten App-Entwickler erlauben dieses jedoch für Ihre Apps, sodass die Nutzung für den Anwender sehr einfach ist. Insbesondere jedoch Authentisierungs-Apps z. B. für Banken unterbinden eine solche Vervielfältigung und werden danach den normalen Einrichtungsprozess der Apps durchlaufen.
Verfahren zur Einrichtung eines Macs
Dieses unterscheidet sich nicht grundsätzlich von den iPhones und auch das Ergebnis ist vergleichbar. Eigentlich gibt es hier nur eine relevante Ergänzung zu nennen.
Für Datensicherungen wird standardmäßig eine lokale USB-Festplatte von der macOS eigenen Datensicherungsoftware TimeMachine genutzt. Eine iCloud Sicherung steht hier für Macs nicht zur Verfügung.
- Beim Anschließen einer USB-Festplatte an einen Mac an dem noch keine TimeMachine Sicherung eingerichtet wurde, wird der Benutzer gefragt ob diese Festplatte ab jetzt für die Datensicherung genutzt werden soll und dass hierfür alle Daten der Festplatte gelöscht werden.
- Nach der Bestätigung wird die Festplatte für die TimeMachine-Sicherung vorbereitet und der Mac erstellt ab jetzt immer wenn die Festplatte verbunden ist ein stündliche Datensicherung der Veränderungen.
Aus dieser Datensicherung kann der Benutzer später:
- Problemlos einzelne Dateien oder Datenstrukturen wiederhergestellt werden
- Bei der Einrichtung eines neuen Mac die Benutzer und deren Daten übernommen werden
- Der Mac vollständig inkl. einem Systemboot von der Backup-Platte wiederhergestellt werden
Ansonsten ist auch beim Mac das Ergebnis, dass die grundsätzlichen Aufwände für eine IT-Administration abseits des Wunsches mit Apps den Funktionsumfang des Gerätes zu ergänzen automatisiert ablaufen.
Mein Fazit
Diese Einfachheit des Apple Ökosystems, dem IT-unbedarften Anwender die Nutzung von Smartphone, PC und Tablet-Rechner zu erlauben und die typischen Tätigkeiten für die Einrichtung und die Pflege seiner genutzten IT-Geräte zu automatisieren, würde ich mir auch von anderen Ökosystemen, insbesondere mit dem Einsatz von OpenSource-Produkten, wünschen.
Meiner Meinung nach ist dieser Reifegrand des Apple Ökosystems hier jedoch einzigartig und IT-unbedarfte Anwender scheitern auf anderen Systemen schnell bereits an den Basics der notwendigen IT-Verwaltung wie Datensicherung und Gerätewechsel. Geschweige denn können Sie die sichere Nutzung der eigenen Daten mit mehrere Geräte (Smartphone, PC) realisieren.
Ausgehend vom Kenntnisstand eines normalen Anwender wird IMHO auch die Datensicherheit und der Privatsphäreschutz recht gut z. B. im Vergleich mit einem Windows PC und einem Stock-Android-Telefon ausfallen, auch wenn dieser natürlich weit davon entfernt ist, was IT-affine Personen mit Spaß an der individuellen Konfiguration Ihrer Geräte haben erreichen könne.
Selbst Funktionen wie die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung des gesamten iCloud-Speichers (abseits E-Mails, Kontakte, Kalender, Aufgaben - da ansonsten keine alternativen Programme genutzt werden könnten) um diese iCloud Daten auch dem Zugriff Apples und Angreifern auf die Infrastruktur zu entziehen, sind nur eine geringe Konfiguration entfernt (Aktivierung des erweiterter Datenschutz und Ausdrucken und Weglegen eines Wiederherstellungsschlüssels) und greifen danach eben für alle iCloud Daten, egal von welcher App diese bereit gestellt wurden.
P. S. Ich habe das hier einmal zusammen gefasst, da ich für Nicht-Nutzer des Apple Ökosystems einmal darlegen wollte, was ich am Anfang des Threads mit
gemeint hatte.
Ich fände es richtig klasse, wenn ich Nicht-IT-affinen Benutzern eine Alternative zu Apples Ölosystem insbesondere auf Europäischer Ebene und am Besten OpenSource empfehlen könnte. Mir ist jedoch keines bekannt, mit der man dieses Niveau erreichen könnte.
@Reklow Eine gute Zusammenfassung des einfachen Apple-Systems.
Was vielleicht noch erwähnt werden sollte, ist wie sehr Apple diese Einfachheit ausnutzt, dem Nutzer möglichst viele Datenauswertungsinteressen gleich mit zu liefern.
Um ein neues iPhone möglichst datensparsam einzurichten brauche ich nach der eigentlichen Installation nochmals 2 Stunden um wirklich alle versteckten Einwilligungen zu deaktivieren.
Alleine ein System welches auf so etwas verzichten würde wäre ein Traum.
Ich denke diese Kombination aus Einfachheit und hohe individuelle Beeinflussung ist schwierig abzubilden. Mir persönlich erscheint eine konsequente Unterscheidung nach
(-) Daten werden ausschließlich lokal auf dem Gerät des Benutzers verarbeitet = Funktionen werden automatisch aktiviert
(-) Daten werden auf Serversystemen von Apple oder andere übertragen = System fragt vor der Aktivierung der Funktion um Erlaubnis
der sinnvollste Kompromiss zu sein, den Apple aber leider nicht konsequent umsetzt.
Allerdings kenne ich leider auch mehrfache Fälle im Familien- / Freundeskreis, wo technisch nicht versierte Anwender Funktionen wie eine Cloud-Synchronisierung deaktiviert haben, ohne sich dann aber Gedanken zur Realisierung einer Alternative zu machen. Im Ergebnis gab es leider des häufigeren Datenverluste bei Familienfotos, Kontakteinträgen oder Universitätsarbeiten, die sich dann einfach nicht wieder beschaffen ließen.
Für Deinen Blickwinkel, die Systeme möglichst datensparsam einzurichten sind die Apple Plattformen meiner Meinung nach nicht das richtige Ökosystem.
Kontrolle bestimmt unsere Lebensräume. Ja, das ist richtig. Doch Widerstand gegen Tech-Player hin oder her. Diese Unternehmer bleiben auswechselbare, nützliche Marionetten. Sicher wäscht die eine Hand die andere. Doch es sind Edelmänner, Stars die Wirkungen transportieren, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Diesen die Verantwortlichkeit für die Besorgnisse der Digitalisierung quasi anjammern zu wollen ist nicht mehr als brav das Stöckchen für den nächsten Wurf zu holen.
Jedes Kind hatte wohl früher mehr Zugang an brauchbarem Gedankengang anzuknüpfen.
Klerus, Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann
MacOS mit LuLu und vorgeschaltetem Proxy sowie DNS-Anfragen über Pi-hole/Unbound ist meiner Meinung nach schonmal eine gute Grundlage, gegen die nichts einzuwenden ist. Noch besser ist natürlich gleich auf Linux zu setzen, aber da wäre mir persönlich der Komfortverlust zu groß und auf manch geniales Programm (z.B. MoneyMoney) möchte ich einfach nicht verzichten.
Ein Windows 11 in der VM kann man ja dann so einschränken, dass entweder gar nichts (falls man damit etwa nur ältere Exklusiv-Spiele zockt) oder nur die relevanten Programme raustelefonieren dürfen. Und gerade für Leute, die Windows nur ab und zu für spezielle Software nutzen, ist es schon ein erheblicher Gewinn in Sachen Datenschutz und digitaler Selbstbestimmung, wenn man es für den normalen Alltag nicht mehr hochfahren muss.
@vax
Das von dir gesuchte System nennt sich GrapheneOS ![]()
Die Aktion sieht aus als würde Sie aus dem selben Boot kommen das sie vorgibt versenken zu wollen.
Initiative, Zukunft, Demokratie, Gesellschaft, Fake News
Meta und Google sind auch dabei..https://moonshotteam.com/eu/why-moonshot/