Einleitung und Tipps – Wegwerfnummern Teil 1

Ursprünglich veröffentlicht: https://www.kuketz-blog.de/einleitung-und-tipps-wegwerfnummern-teil-1/

Fast jeder nutzt Wegwerf-Emails, um sich bei Shop-Anmeldungen und Registrierungen vor Spam zu schützen. Aber wer nutzt schon eine Wegwerf-Handynummer? Aus Datenschutzgründen wäre es sinnvoll, etwa jedes halbe Jahr auf eine neue Zweitnummer zu wechseln. Aber ist das auch so einfach und kostenlos möglich wie bei E-Mail? Um die besten Angebote zu finden, beschäftigen wir uns in einer vierteiligen Serie ausführlich mit diesem Ziel und testen viele verschiedene Anbieter und Methoden. Bevor wir aber nächste Woche mit den richtigen Tests starten, kommt hier eine Einführung und allgemeine Tipps: Welche Gründe sprechen für die Zweitnummer, welche Methoden für die Identifizierung sind…

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Danke für den Tipp mit SMS per Fritzbox.

Aus meiner Erfahrung der letzten Zeit mit 7510 und 7590 nimmt man am besten einen LTE-Stick, den die Box als Telefonie-fähig erkennt, der auch VoLTE unterstützt. AVM macht leider keine brauchbaren Angaben zu unterstützten Sticks.

Zu empfehlen wäre derzeit noch der (1&1) W1220 von 4G Systems.

P14(max 3G-tauglich) und P1209 auch von 4G Systems haben sich bei Anrufen in einen Zustand begeben, mit dem die Boxen ohne manuellen Eingriff nichts mehr anfangen konnten.

Bei nur als Netzwerkgeräte benutzbaren Sticks holen die Boxen die SMS nicht ab.

Noch als Ergänzung, AVM machte in den letzten auch noch was an der Mobilfunkunterstützung, scheint nur auch aufwendig zu sein, wenn, wie man im Image sehen kann, wenn man es auseinandernimmt, daß gewisse Sachen gezielt für ein Modell behandelt werden, u.a. ein Bug im 5G-fähigen RM520N.

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Wer eine zweite Rufnummer nur für SMS TANs etc. sucht, kann ich den Mobilfunktarif von Sipgate empfehlen: https://www.sipgate.de/mobilfunk

→ SMS 2 E-Mail möglich
→ zusätzliche Ortsrufnummer enthalten. Nutzbar mit der eigenen VoIP App CLINQ auf dem Handy oder PC.

..für zusätzliche Rufnummerhygiene: https://www.satellite.me/
→ Mobilfunknummer über App. Keine (e)SIM.
→ Kein klassischer SMS Empfang oder Versand. Registrierung bei Messenger wie Signal etc. über Sprachanruf möglich.

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Danke! Genau, die Dienste habe ich im vierten Teil getestet, kommt noch :grinning_face:

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Schön, freue mich auf die Serie!

Wenn man eine Nummer nur sehr selten braucht (bis zu einem neuen Nutzungszweck), kann man sich noch länger als die vorgeschlagenen 6 Monate Zeit nehmen für einen Wechsel?

Als ich meinen 1&1-Vetrag abgeschlossen habe, habe ich direkt 5 Nummern bekommen. Es hieß damals aber, man könnte insg. 10 Nummern bekommen (weiß nicht, ob das schriftlich war). Das war 2019. Als ich vor ein paar Monaten nochmal nachgefragt habe nach neuen Nummern, hieß es, ich (man?) könnte keine mehr bekommen. Weiß da jemand was?

Generell, hab ich verstanden, ist das mit den Wegwerfnummern für Shops o.ä. gedacht. Wenn man z.B. per Supermarkt-Aushang nach einem Babysitter fragt und vermeiden will, dass die Nummer zu exzessiven google-,Whatsapp…-sonstwas-Nutzern gelangt, müsste man wohl Einmal-Zweck-Wegwerfnummern und Fakenamen nutzen? Das frage ich, weil Tracking bei google, Whatsapp usw. ja Standard ist. Im Grunde müsste man bei großen Shops wie Ebay, Amazon, Paypal (oder was gibts sonst an Riesen, die für ihr Tacking bekannt sind?) wohl auch je eine Nummer nehmen? Weil es da wahrscheinlicher ist, dass die Daten zusammenfließen. Oder?

Hallo zusammen,

Ich freue mich auch auf die Artikelserie, allerdings finde ich es schade, dass im Artikel bereits angekündigt wurde, dass der Fokus nicht auf maximalem Datenschutz (Anonymität) liegen bzw. das Thema nicht genauer beleuchtet wird.

Vielleicht wird es zwar doch im vierten Teil eingehender thematisiert werden, falls jedoch nicht, möchte ich gerne für alle Interessierten mal meinen Weg zur „anonymen Wegwerfnummer“ beschreiben:

Wie wir alle wissen, ist es seit 2017 in Deutschland pflicht, dass man sich ausweisen muss wenn man eine SIM-Karte erwerben und registrieren lassen möchte - was hier im ersten Teil ja auch ausführlich beschrieben wurde. Seitdem sind jedoch auch die Angebote für „anonym“ registrierte Sim-Karten auf eBay und Co. Stück für Stück verschwunden (Anmerkung: diese Sim-Karten waren auch damals schon nicht wirklich „anonym“ registriert sondern wurden einfach auf irgendwelche Personen meist ohne deren Wissen registriert).

Stellt sich also die Frage wie man heute im Jahr 2025 noch an eine vermeindlich anonym registrierte Sim-Karte heran kommt. Die Antwort darauf findet sich noch im europäischen Ausland. Um das Ganze abzukürzen verweise ich hier mal auf den folgenden Artikel:

https://netzpolitik.org/2017/interaktive-karte-registrierungspflicht-fuer-prepaid-sim-karten-in-europa-weit-verbreitet/

Da es für mich am naheliegendsten ist und es tatsächlich einen relativ einfachen Weg gibt um an eine anonyme Sim-Karte heran zu kommen, kommt hier eine kurze Zusammenfassung:

Entschieden habe ich mich für eine Sim-Karte von Lebara.nl. Wer in der Nähe der Niederlande wohnt kann sich solche Sim-Karten z.B. an Tankstellen oder Shops in den Niederlanden kaufen. Alternativ gibt es auch (private) Anbieter bei eBay, welche diese für ~ 15,00 EUR verkaufen und einem zusenden. Es handelt sich dabei, wie in Deutschland auch, um Gratis-Sim-Karten ohne Guthaben. In Deutschland loggen sich die Sim-Karten über Roaming im Netz von Vodafone ein.

Die Aktivierung der Sim-Karte geht hierbei extrem einfach vonstatten: einmal ins Handy eingelegt kann man - meiner Erfahrung nach - schon SMS und Anrufe empfangen. Besser ist es aber kurz die angegebene Aktivierungshotline anzurufen (dahinter steckt nur ein Sprachcomputer, der einem sagt, dass die Sim-Karte nun aktiviert ist) um die Karte erstmal für 4 Wochen zu aktivieren.

Wer theoretisch die Nummer nur einmal benötigt, der kann jetzt aufhören weiterzulesen.

Wer die neu aktivierte Sim-Karte jedoch länger als 4 Wochen in Betrieb halten möchte, der wird, wie bei allen Gratis-Sim-Karten, aufgefordert Guthaben aufzuladen. Und auch hierfür gibt es einen relativ anonymen Weg über die Webseite https://www.bitrefill.com/nl/de/. Hier kann man mit den gängigen Cryptowährungen Guthabenkarten für Lebara.nl erwerben. Und auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass sich auch das irgendwie nachverfolgen lässt, so braucht man auch hier an keiner Stelle persönliche Daten angeben. Die Aufladung des Guthabens funktioniert anschließend einfach per Code-Eingabe auf dem Smartphone. Wer die Karte also zum Beispiel mit 5 EUR Guthaben aufläd und einmal in 4 Wochen einen kostenpflichtigen Anruf tätigt, der kann diese Sim-Karte somit für sehr lange Zeit in Betrieb halten.

Zu guter Letzt kann man sich auf lebara.nl mit der Rufnummer registrieren - auch hier sind persönliche Daten nicht zwingend erforderlich und mit genug Guthaben lassen sich dort dann entsprechende Zusatzoptionen wie Datenvolumen, Flatrates ect. buchen.

Fazit: Ich denke in Verbindung mit den üblichen anderen Sicherheitsmaßnahmen wie Tor Browser, VPN, Wegwerfemailadresse und das man an keiner Stelle persönliche Daten angeben muss, ist dies einer der einfachsten Wege um noch an eine anonyme Handynummer zu kommen. Der einzige Schwachpunkt ist sicherlich die Zahlungsweise für die Aufladekarten. Aber da wir damit eh nichts Illegales anstellen wollen, kann man den kleinen Schwachpunkt sicherlich noch verkraften.

Vielleicht kennt aber jemand noch einen besseren Weg als meinen. Für Kritik oder Hinweise auf unbedachte Schwachpunkte bin ich jedenfalls dankbar :slight_smile:

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besten Dank @rufposten für den Artikel. Mobile-Nr tracking hatte ich gar nicht so auf dem Radar. Danke dir.

Für mich ein Reminder, denn ich nutze meine Nummer schon eine Halbe Ewigkeit. Ich werde sie nun selektiv wechseln und löschen lassen.

Hallo hier ein Update bezüglich SIM-Aktivierung bei PennyMobil (Congstar) mit der Ausweis-App im Android-Smartphone und im Desktop unter Linux (Debian12) über postident. Das Smartphone wird problemlos als Lesegerät (NFC) gekoppelt mit der Desktop-App (AusweisApp 2.3.1). Aktuelle Apps von F-Droid bzw. Debian-Repo. Die Seite von postident.deutschepost.de zeigt auch die Alternative „AusweisApp“ an und es klappte super.

Hoffe das hilft anderen Nutzern weiter und evtl. könnte es hier im Blog-Artikel geupdated werden.