[Golem] Politische Ansichten auf Google Drive: Letzte Generation mit Datenschutz-GAU

[golem.de] 4. Februar 2023, 15:30 Uhr, Andreas Donath

Die Aktivisten der Letzten Generation haben Daten von Unterstützern mitsamt politischer Meinung und Gefängnisbereitschaft ungeschützt auf Google Drive gelagert.


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Der Berliner Rechtsanwalt Niko Härting, der sich auf Datenschutz und IT-Sicherheit spezialisiert hat, bezeichnet gegenüber der Zeitung (Welt am Sonntag) die Datensammlung als „Daten-Super-GAU“.
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Quelle: https://glm.io/171664

Kann, oder besser, SOLL man sich darüber wirklich wundern?

Die sogenannte „Letzte Generation“ hat einen Datenschutz-GAU verursacht, der es in sich hat. Verantwortliche darauf angesprochen, wird von deren Seite - wie sollte es auch anders zu erwarten sein - relativiert und heruntergespielt. Einen Fehler einfach mal eingestehen/zugeben - ist nicht.

Hinweis: Die entsprechenden Beiträge auf Golem (noch akzeptabel) und Welt (inakzeptabel) befinden sich - inzwischen „ganz normal“ - hinter einer Paywall.

Ich wundere mich nicht mehr darüber wie die Medien damit umgehen. News über alles und politisieren je nach Ausrichtung.

Egal welcher Verein oder Institution, wer so nachlässig mit Daten umgeht handelt absolut fahrlässig. Nur wussten die Unterstützer vorher nicht wo ihre Daten landen werden!

Was man aber vorher erkennen kann ist die Spendenmöglichkeit über Bitcoin. Das vereinbart sich für mich nicht mit dem Grundthema Klimaschutz.

Und nur sie (die Unterstützer) sind schlussendlich die Leidtragenden in dieser Geschichte.

Das sehe ich auch so.

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Bereits die Erfassung dieser Daten dürfte unzulässig sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Personen, zu denen hier höchstpersönliche Daten gespeichert wurden, vorher umfassend über die Datenerfassung und -speicherung informiert wurden und ihre Zustimmung eingeholt wurde. Zumindest die Spaltenüberschriften („Zu ängstlich für Gefängnis“, „gesundheitlich nicht so fit“ oder „depressive Phase“. → Quelle) klingen nicht nach einem Formular, dass bei Rekrutierungstreffen an die Teilnehmer ausgehändigt wurde und auf dem diese ihre informierte Zustimmung gegeben haben.

Ich habe den Eindruck, Kader der L. G. haben während Rekrutierungstreffen heimlich die Daten protokolliert. So etwas ist rechtswidrig.

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Ja, Wahnsinn.
Dass man sich zum Klimaschutz bekennen muss und deswegen Preisgabe der Daten nicht so relevant ist (wie die letzte Generation argumentiert), kann ich zwar noch in gewisser Weise nachvollziehen, aber was GAR nicht geht, ist, dass es so eine Organisation für die Leute entscheidet. Wenn jemand mit solchen Informationen so freizügig umgehen will, muss es die Person schon selbst tun. Der Zweck heiligt halt nicht die Mittel (ansonsten ist es genauso autoritäres Gehabe wie das der Menschen, die sie kritisieren, nur inhaltlich halt andersrum).

Hört sich auch ein bisschen so an, als ob die Leute das zu ihrer Verteidigung vorbringen „mussten“ (weil so massiv auf sie eingeredet wurde).

Ich glaub, dass das auch eine Generationenfrage ist, dass die jüngere Generation im allgemeinen IT viel zu unkritisch verwendet (wobei das Unkritische bei der älteren Generation auch nicht so viel besser ist, aber sie nutzen es insgesamt weniger, dadurch fällt es nicht so auf). Aber vielleicht ist dieser Vorfall jetzt ja auch eine Möglichkeit, dass sie das Thema ernster nehmen.

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Die Einschläge kommen näher: https://www.heise.de/news/Super-GAU-Letzte-Generation-nach-Leck-im-Visier-von-Datenschuetzern-7491287.html

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Mal abgesehen von der „hirnlosen“ Absicherung (und auch jenseits Datenschutz):

mir stößt schon sehr übel auf, dass hier Dosiers angelegt werden.

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