Netzversorgung und IP-Wechsel

Für Glasfaser kann ich nicht aus Erfahrung reden, aber ich gehe davon aus, daß die Netzwerkstruktur nach dem Modem immer die Gleiche ist – egal auf welchem physischen Transportmittel man sie betreibt.
Egal, ob es Draht (BK oder DSL auf dem Telefonnetz) oder auf Glasfaser, Mobilfunk usw. ist.

Kabelanschluss habe ich seit nun fast 20 Jahren und da kann ich Dir sagen, der Unterschied liegt nur im Modem.
Das Modem übersetzt die Protokolle des WAN zu der allseits bekannten internen von LAN und wLAN und zurück. Ein Modem dient also zur Modulierung / Demodulierung.

Modems kann man separat vom Provider bekommen und dahinter die FRITZ!Box mit all ihren anderen Aufgaben (Router, DNS, DHCP, NAT usw. …), ugs. „Router“ oder „Plastik-Router“ genannt.

Oder aber als kombiniertes Gerät, in dem auch noch die Modem-Funktion integriert ist.
Aber Vorsicht: solche Geräte sind vom Provider meist abgespeckt!
Daher würde ich ihn immer nur das Modem stellen lassen und mit eigenem „Router“ (vollständig bestückt) operieren.
Dann bleibst Du auch flexibler und kannst Dich mit Deinen EInstellungen an jedes Netz anschließen.

Ansonsten wird die FRITZ!Box mit einem kleinen Betriebssystem mit GUI geliefert und darin kannst Du sie komplett steuern und beliebig oft die Verbindung erneuern.
Per Mausklick vom angeschlossenen Rechner aus.
Bei so gut wie jeder Neuverbindung erhältst Du vom Provider eine neue IP. Gerade genauso, als würdest Du den Netzwerkstecker auf WAN-Seite ziehen und wieder einstecken oder die FRITZ!Box aus- und einschalten usw.

Es muss aber nicht unbedingt eine FRITZ!Box sein.
Es gibt Kombigeräte mit oder ohne Modem für die eine oder andere Netzversorgung von zahlreichen Anbietern. Die haben auch eine Steuersoftware.

Die FRITZ!Box ist nur vielleicht aus verschiedenen Gründen das schönste und beste.

Bei Kabelinternet hat man gerne DS-Lite. Dies führt dazu, dass man keine öffentliche IPv4 besitzt. Die Pakete werden über IPv6 getunnelt und vom CG-NAT dann mit IPv4 weitergereicht. Das hat neben einem Geschwindigkeitsverlust auch zur Folge, dass man sich mit mehreren eine IPv4 teilt. In wie fern diese sich bei einem Neustart des Modems ändert weiß ich nicht, aber man ist nicht der Einzige mit dieser IP.

Bei Kabelinternet bekommt man gerne entweder eine FritzBox cable oder ein Gerät vom Provider. Ein reines Kabelmodem gibt es, ist aber schwer zu bekommen da hierfür der Markt zu klein ist. Aber man kann dahinter natürlich sein eigenes Gerät klemmen. Oder man versetzt, sofern möglich, das ISP-Gerät in den Bridge-Mode, sodass es nur noch als Modem funktioniert.

Das funktioniert aber nur dann, wenn in der FritzBox auch ein Modem integriert ist, was in der cable Variante der Fall ist. Einen Router alleine ohne eingebautes Modem kann man so oft neustarten wie man will, die vom ISP zugewiesene IP ändert sich dadurch nicht. Dies erreicht man nur durch den Neustart des Modems.

Wenn du dich auf die Suche nach einem zweiten Anschluss machst, kannst du demnach auch Kabelinternet mit DS-Lite in betracht ziehen, da du dort gemeinsam mit anderen dir eine IPv4 teilst. Bei richtigem Dual-Stack müsste sich die IPv4 auch nach jedem Neustart ändern. Habe ich bisher aber nicht getestet.

Genau so habe ich das gemacht, damit ich eine echte IPv4 bekommen konnte.
Meine FRITZ!Box hat kein Modem integriert.
Das Kombigerät des Providers nutze ich so nur als Modem.

Das stimmt allerdings nicht.
Ich musste, seit wir dieses Forum haben, mir häufiger mal eine neue IP zuweisen lassen. Das geht immer in der FRITZ!Box-GUI (sonst müsste ich ja extra aufstehen :sweat_smile: ).
Und Mike hat meine IP auch in seinem Filter-Protokoll gefunden.

Wobei es möglich ist, daß ich „meine“ IPv4 zwar durchgereicht bekomme, das gebridgte ISP-Modem aber dennoch seine externe IP (möglicherweise sogar v6) behält (irgendwann, vor Jahren war ich mal in der GUI des ISP-Modems).
Meines Erachtens ist das Modem beim Provider sowieso auf einer separaten „Leitung“, definiert durch eine andere IP, mit dem Provider verbunden.
[Wir wissen ja: im BK kommt immer das ganze Internet an und wird erst am Modem gefiltert].

Es behält, glaube ich, auch die FRITZ!Box selbst seine externe IP (v4, wenn ich mich recht erinnere), mit der es nur mit dem Modem kommuniziert.
[Ich behaupte nicht, daß ich den Bridge-Modus vollständig verstanden habe.]

Der Bridge-Modus scheint also nicht wirklich so, daß das ISP-Gerät nur Modem-Funktionen hat. Es wird nur so dargestellt.
In Wahrheit sind auch DHCP und möglicherweise sogar DNS (wenn ich den DNS des Providers nicht überspringen würde) und vielleicht noch andere Serverdienste im Betrieb.
Er spannt praktisch ein separates Mini-Netz mit nur meiner FRITZ!Box als Host auf.

Im Gebrauch regle ich aber alles in der FRITZ!Box, als sei ich direkt im Internet und das Modem intern. So fühlt es sich jedenfalls an und das wollte ich weitergeben.
Ist aber vermutlich nicht so wichtig, denn der Fragesteller wollte ohnehin kein Kabel-Internet verwenden (was ich bei machen Providern verstehen kann), was ja auch voraussetzen würde, daß seine Wohnung erschlossen ist.

Ich wollte aber meine Antwort für thegustavo jetzt nicht so kompliziert machen.

Bei Glasfaser geht das auch wieder mit dem Neuverbinden und neuer IP…

(außer natürlich du kaufst für mehr Geld bei der Telekom einen Tarif mit fester IP :smiley: )

Das scheint irgendwie beim Vodafone Kabel inkludiert oder es ist einer meiner zahlreichen, erstrittenen Boni (um den ich aber gar nicht gebeten habe): meine IP bleibt über viele Monate gleich und wenn ich sie selbst ändere oder ändern muss (z.B. wegen fail2ban@Kuketz) stelle ich immer fest, daß sie seit der letzten manuellen Änderung gleich geblieben ist.
Ich kann mich gar nicht mehr an eine automatische Änderung erinnern …

Ich kann einen IP-Wechsel nur mit „längeren“ Downtimes in Verbindung bringen. Ein Modem-Reboot erzwingt das zumindest nicht, so dass meine IP teils jahrelang unverändert bleibt… :man_shrugging:

Was hast Du für ein Netz/Provider?

Wenn ich mein (externes) Modem („bridged router“) oder die FRITZ!Box alleine reboote
(Stromversorgung trennen + 20 Gedenksekunden warten + wieder anschließen),
ändert sich meine IP auch nicht.

Nur, wenn ich das in der FRITZ!Box manuell in der GUI auslöse, findet es statt.
Wie es bei einem Gesamtstromausfall ist, möchte ich jetzt nicht testen.
Aber da das Stromnetz hier auch nicht das stabilste ist, würde mich nicht wundern, wenn die IP dabei trotzdem erhalten bliebe.

Sorry, ich dachte, das wäre klar… ich habe auch Vodafone Kabel und in den letzten Jahren (fast schon Jahrzehnten!) nur relativ wenige IP-Wechsel dokumentiert (wg. DynDNS weiss ich das recht genau so ab ca. 2016). Anscheinend war das früher noch üblich, regelmäßig, also ungefähr monatlich die IP zu wechseln. Und „jahrelang“ war doch etwas übertrieben :wink:

2016-05-08
2016-06-02
2016-07-29
2016-08-01
2016-09-11
2017-06-27
2018-04-20
2018-04-23
2019-01-25
2019-06-28
2020-02-26 # Router-Tausch da Umstieg von 100 auf 1000 Mbit
2021-01-09
2021-01-20
2021-01-30
2021-02-26
2021-04-06
2022-06-29
2022-07-10
2022-07-23

Die Provider Geräte ob Bridge oder normal Mode auch eigene Modems werden durch die einzigartige Seriennummer beim Kabelprovider registriert, mit dem Modem (egal jetzt ob integriert oder nicht)
kann man somit nur von seinem eigenen Netzanschluss ins Internet, fremde Modems werden nicht akzeptiert, ich meine sogar das das Modem vom Nachbarn nicht mal akzeptiert wird.
Dieser registrierten Seriennummer wird die IPv4 (solange man das im Vertrag festgesetzt hat, bei neuen Verträgen muss man es explizit verlangen, ansonsten kann es sein das man dieses DS-Lite bekommt) zu gewiesen. Aus diesem Grund ist es völlig egal wie lange man das Modem vom Strom trennt, sobald es wieder online geht, bekommt es die gleiche IP zugewiesen, solange bis das System Dir eine neue zuweist, was Monate dauern kann. Ich nutze die Provider Box im Bridge Modus und habe somit keinen Einfluss darauf, wie ein Fritzbox einen IP Wechsel injiziert wüsste ich aber gerne, dass müsste man doch auch irgendwie simulieren können.

Bis hierhin würde ich Dir nun zustimmen.
Bislang dachte ich, es ist nur das Format der IP (eben v4) Vertragsbestandteil und nicht die IP selbst. Also: ich habe Anspruch auf eine (unbestimmte) IP – nicht unbedingt auf diese speziell.
Es ist auch, glaube ich mich dunkel erinnern zu können, schon vorgekommen, daß der Provider die IP geändert hat, was mir dann nur am Datum in der FRITZ!Box-GUI aufgefallen ist. Da sehe ich ja nicht so oft rein.
Das finde ich also inkonsequent. Aber kein Grund zur Beschwerde.

Ich kann Dir nur zeigen, wie das in der GUI geht:

man klickt einfach „Neu verbinden“ und wartet ein paar Sekunden. Dann kann man direkt beobachten, wie die eingetragene IP umspringt.

Wie die FRITZ!Box das technisch macht, kann ich Dir nicht sagen. Aber das ließe sich vermutlich beim Vodafone-Support unter 0800 278 70 00 erfragen.
Schriftlich arbeiten die glaube ich mit Chatbot.

Kommt drauf an Du kannst normal bestimmen, ob Du IPv4 mit DS-Lite bekommst, wenn Du nichts sagst beim Kundendienst, dann teilst Du Dir mit anderen die öffentliche IPv4 und Vodafone macht den NAT mit einer privaten IPv4 zum Modem alles durch IPv6 getunnelt, das heißt dann Du kannst nicht per DynDNS und VPN nach Hause verbinden.

Oder Du verlangst das Dein Anschluss per IPv4 und DynDns erreichbar bleibt, weil Dein Router IPv6 nicht unterstützt, dann bekommst Du echtes Dual-Stack, dann hast Du eine globale IPv6 welche quasi nach aussen ungenutzt bleibt und eine dynamische öffentliche IPv4, die dann aber ewig gleich bleiben kann…

Dual Stack gibt es auch kostenpflichtig mit fester öffentlicher IPv4… sowie es auch für Geschäftskunden eine feste IPv4 gibt.

Was das da allerdings in Deiner Fritzbox sein soll, kann ich Dir nicht sagen, aber diese Zahlen gibt es nicht… IPv4 geht von 0.0.0.0 bis 255.255.255.255… somit sind zahlen über 500 oder 999 nicht möglich, die kann kein DHCP-Server verarbeiten.
Also was soll das sein was Du da neu verbindest?

Edit: Ich weiß ja nicht wie Deine Erfahrungen sind mit dem Kundendienst von Vodafone, aber das ist das reinste Irrenhaus, jeder erzählt Dir was anderes, immer werden Dinge versprochen die nicht schriftlich festgehalten werden und dann auch nicht eingehalten, man wird belogen, beschwichtigt, hingehalten oder für Doof verkauft…
Katastrophe… bis ich da jemand dran habe, der mir erklärt wie die Fritzbox das auslöst, hat sich meine IP von alleine geändert…vernünftig mit den Leuten reden kann man vergessen… ich glaube nach 80 Versuchen, hatte ich ne Frau dran, die wusste exakt was mein Problem ist und hat das dann als Dauerhafte Störung eingetragen die Vodafone beseitigen muss, was bis jetzt nicht erfolgt ist.

Also ich habe eine öffentliche IPv4 mit der ich ins Netz gehe und auch ein DynDNS eingerichtet, meine IPv6 die ich wohl auch habe wird aber nicnt genutzt weil die ipfire kein IPv6 unterstützt…ich warte ja schon bestimmt schon 10 Jahre auf ipfire 3.0, mal gucken ob ich das noch erlebe :laughing:

Erstmal:

Klar, ich hatte keine Lust, meine IPs zu veröffentlichen und so habe ich deutlich unmögliche Ziffern eingesetzt. „xxx. …“ gefiel mir nicht. :grin:

So ist das.

Ich habe meine Probleme noch zu Kabeldeutschland-Zeiten klären können.
Bei Vodafone habe ich nur die IPv4 bestellt und das war in 2½ Sekunden mit einer freundlichen Dame erledigt.

Aber auch mit Kabeldeutschland war es ein langer Kampf. Das ist ein schönes separates Thema.
Am Ende hat er sich gelohnt: ich habe allerlei dauerhafte Vergünstigungen, die ich auch in den nächsten Vertrag übernommen habe.

Da wollte ich meinen Rechnungsstellungs-Termin verändern, was leider nicht gelang, der Computer hat gewürfelt und wieder den gleichen Termin ausgespuckt.
Nun muss ich Vodafone einen Dauerkredit über einen Monatsbeitrag geben, das nervt etwas. Aber dauernd auszusetzen und einen neuen Vertrag zu starten, bis der Computer zu einem passenderen Termin kommt (es gibt 10 mögliche pro Monat), ist auch nervig.

Von Vodafone kann man schon abraten. Dass man sich nach Vertragsabschluss erstmal kümmern muss damit der Anschluss irgendwann ordentlich funktioniert ist ja wohl kein guter Service.
Mit der Telekom hat man nach meiner Erfahrung bessere Chancen auf einen störungsfreien Anschluss. Wenn man auf Vodafone angewiesen ist, kann man das machen. Bleibt einem ja nichts übrig.

Im Laufe der Jahre vergrößert sich der Blickwinkel.

Ich kenne Horrorgeschichten von 1&1, Telekom, Tele Columbus (Pÿur), Unitymedia, habe meine mit Kabeldeutschland erlebt, das dann von Vodafone übernommen wurde.

Den Kabelanbieter kann man sich in der Regel allerdings nicht aussuchen.

Mit Vodafone habe ich bislang nur das Problem, daß sie zum Jahreswechsel zweimal ihre TV-Frequenzen neu verteilt und im Zuge dessen die SD-Programme weitgehend entfernt haben. Seit dem geht nun die Hälfte der Programme aus verschiedensten Gründen nicht mehr.
Ich habe mich allerdings bislang nicht weiter darum gekümmert, sondern verzichte aufs Fernsehen, das mir zu manipulativ geworden ist und zu viel Zeit (auch mit der Planung) in Anspruch nimmt.

Meine Problemphase, die allerdings lange (etliche Jahre) dauerte und heftig war, habe ich mit Kabeldeutschland hinter mich gebracht und Vodafone führt den aktuellen Stand einfach ohne weitere Probleme fort.
Einziger Mangel abgesehen vom TV: deren Portal funktioniert nicht, aber ich brauche es auch nicht.

Die Versorgung ist gut (viel besser als mit Telekom (-Derivaten) und zu DSL-Zeiten) und mir tun die Bewohner der Nachbar-Siedlung leid, die ständig Probleme mit Pÿur haben.

Ich bin froh, dass ich bei Vodafone bin als sie noch KabelBW geheissen haben: damals und die ersten 15+ Jahre hat alles immer ziemlich einwandfrei geklappt und alle Upgrades („mehr Megabit Up/Down“) waren auch nie ein Problem. Erst seit der Provider „Vodafone“ heisst häufen sich die Probleme (mal ganz kurze, mal etwas längere Totalausfälle; manchmal auch nur ein Teilausfall einiger Netze/ASNs usw.usf.).

Ich sehe Vodafone daher im Moment noch als kleinstes und vor allem als Bestandskunde günstigstes „Übel“. :crazy_face: