Bei der TU München ging es ja nur um den Mailserver. Was die Leute (nicht nur Mitarbeiter, auch Studenten) dann als Mailclient (und Betriebssystem) benutzen, war ihnen überlassen. Es gab damals eine Mail, in der über die Umstellung auf einen Exchange-Server informiert wurde, mehr nicht. Ich selbst habe dann plötzlich in Thunderbird lauter Ordner im Postfach gesehen, die ich nicht gebraucht habe, aber auch nicht löschen konnte.
Aus meiner Sicht sind da schlicht sehr viel Inkompetenz und Ignoranz im Spiel. Bis heute habe ich keinen technischen, objektiven Grund gehört, der für die Nutzung von Exchange spricht.
Ich höre da „Sekretärsfunktion“, „gruppenpostfächer“ "einfache Integration mit anderen Tools „Kalender“ „Adressbuch“ und „Raumplanung“.
Aber Thunderbird Dailies haben mehr und mehr Kompatibilität damit.
Microsoft 365 ist mehr als Word, Excel, Powerpoint und Outlook: Dazu kommen noch OneDrive, Teams, Bookings, PowerAutomate, Forms, usw. plus AD/EntraID, Purview und so weiter und sofort.
Das kommt alles integriert und zusammen in einem Paket für den Admin und Nutzer. Durch die Integration ist das stark und auch einzelne Anwendungen sind wirklich gut.
Beispiele:
Excel mit den Funktionen aus PowerQuery und PowerPivot darin; besonders PowerQuery ist schon wirklich stark als einfaches ETL-Tool (und wenn es zu groß wird können die Scripts auf PowerBI umgezogen werden)
Einheitliches Markieren von Dokumenten bzgl. einer Vertraulichkeitsstufe an allen Stellen vom Onedrive über Mails auf Exchange/Outlook - und die wird dann auch durchgesetzt und ggf. entsprechend archiviert, gesperrt, usw.
Integration von Bookings mit dem eigenen Kalender damit Menschen sich direkt einen Termin buchen können inkl. direktem Teams-Termin/Link
Forms um schnell Umfragen machen zu können
PowerAutomate kann über alle Produkte hinweg Dinge automatisieren (bspw. Datei wie eine Rechnung wird in Ordner abgelegt, automatischer Versand per E-Mail etwa an den Steuerberater, Eintragen Versand in Excel-Tabelle (würde natürlich auch was anderes gehen )
Daher sind diese Vergleiche auf der Ebene einzelner Features, wie CSV-Import (versuch mal PowerQuery in Excel unter Data → Get Data), bestenfalls für Einzelnutzer passend und nicht für eine Gesamtorganisation mit zahlreichen Bedürfnissen. Da habe ich bisher auch noch nichts adäquates gefunden.
Funktionen hin oder her, mein Problem ist und wird mit jedem neuen „Feature“ größer: Die Übergriffigkeit von Office 365. Und dann sehe ich KollegInnen, die Lemmingen gleich alles kritiklos hinnehmen, das Denken abschalten und die Funktionen bis zum Abwinken nutzen.
Der letzte Schrei: Copilot, das laut einem Kollegen unserer IT, der Copilot ausführlich zusammen mit Outlook getestet hat und erschrocken über die qualitativ unterirdische Antworten des Copiloten war.
Der Blackout in Spanien hat u.a. gezeigt, wie technikabhängig wir mittlerweile sind. Nach Hause ohne Google Maps? Geht nicht.
Solltest du dich auf den Vergleich mit den Lemmingen beziehen, so nehme ich das zur Kenntnis. Überheblichkeit liegt mir aber eher fern, ich würde sagen, dass ein nicht immer alles mitmachen durchaus Selbstschutz sein kann, zumindest in meinem Fall.
Der Satz mit den Lemmingen und dein Abschlussatz, „Gute Nacht Menschheit“ suggerierte mir, du stehst über den Dingen.
War nur meine Auffassung und kein Angriff meinerseits.
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