Petition gegen App-Zwang im Supermarkt

Wenn Rewe, Lidl & Co. ihre Waren an den Regalen nur noch mit Mondpreisen auszeichnen, schrecken sie damit Kunden ab. So etwas würde auch nicht zum Geschäftsgebaren der Ketten passen. Die Ketten versuchen mit allen Mitteln, den Kunden Schnäppchen zu suggerieren, wo keine Schnäppchen sind. Der XXL-Schmuh der Discounter ist das beste Beispiel dafür.

Dazu passt, dass die Verbraucherzentrale gerade Verfahren gegen Lidl und Penny führt, um denen die Auszeichnung von Waren mit App-Preisen verbieten zu lassen. Die Ketten wehren sich hier dagegen, nur „normale“ Preise angeben zu müssen.

Und mal ganz grundsätzlich zu Petitionen: Petitionen sind Bittschriften. Sie machen Sinn, wenn es um staatliche Maßnahmen geht, und sie können sogar ein ziemlich effektives Mittel sein, um z.B. eine frei drehende Kommunalverwaltung wieder auf Kurs zu bringen.

Ich finde es dagegen erbärmlich, auf das Fehlverhalten von Konzernen mit einer Bittschrift zu reagieren. Gegenüber Konzernen sind härtere Maßnahmen angezeigt, etwa ein öffentlicher Boykottaufruf oder Klagen, so wie es die Verbraucherschützer machen. Deshalb lehne ich Deine Petition ab.

Hi @TeomaHK

Kannst Du bitte kurz detaillieren, was Du mit dem dahinterliegenden Schema meinst?

Kannst Du bitte kurz detaillieren, wie sich das negative Verhalten der anderen Seite geäußert hat?

Vielen Dank!

Ja, das ist ein Argument, das so ähnlich funktioniert wie „Ich hab nix zu verbergen“ und sich genauso ähnlich ad absurdum führen lässt. :man_shrugging: Aber das ist wohl eher ein Thema für social engineering oder Psychologie-Foren als für dieses hier…

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Boykottaufruf wird wenig bringen weil die überwiegende Mehrheit der Leute in solchen Situationen pragmatisch operieren und die App doch installieren um nicht deutlich mehr zahlen zu müssen.

Für die anderen Wege ist eine solche Petition insofern als Vorbereitung hilfreich, als man demonstrieren kann, wie viele Leute sich daran stören und dann an Abgeordnete herantreten kann oder einer Verbraucherschutzorganisation Belege liefern, dass das Thema für viele Leute wichtig ist und die Resourcen für eine Klage gut investiert wären.

Meine Hoffnung war außerdem, dass schon die Petition an sich, wenn sie ausreichend geteilt, wird die Kunden etwas sensibilisieren kann was da eigentlich mit ihren Daten passiert.

Wenn man das Zitat aus dem Kontext reißt, dann kann man so argumentieren, ist aber falsch☝️

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Zahlen Leute ohne App mehr oder zahlen Leute mit App weniger?

Ist für mich ein Unterschied.

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Ich grüsse Sie. Tolle Graphik die Sie hier anzeigen.
Ich verstehe auch Ihre Intention. Aber dieser -teils verrückte- Wildwuchs zeigt, wie „Geil“ die Geschäfte auf die Daten der Käufer sind: Wer,wann,wo,wieviel von Was einkauft .Diese Daten sind Viel Geld wert. Da fallen die paar Prozente Rabatt garnicht ins Gewicht…

Aber wie es hier dann doch schon 2 oder 3 anmerkten: Einfach BAR bezahlen.Solange das noch möglich ist. Denn das wollen einige Discounter in Naher Zukunft unmöglich machen…Allerdings sprich dagegen, dass das Bezahlen mit Bargeld ca. 38 Cent,Debitkartenzahlungen74 Cent und Kreditkartenzahlungen 1,34 € Kosten. (Quelle:
Bundesbankstudie)
Aber wer unbedingt solche „Wahnsinnersparnisse“ durch „TepperlApps“ - wenn sie den überhaupt funtionieren, nutzen will, der könnte doch Marcels Netguard App in der Vollversion installieren,die angeführten Trackingdienste blockieren und dann sehen das diese lächerlichen „Supermarktapps“ dann icht mehr funktionieren.

Eine Petition, die in so machen Fällen hilfreich sein kann wird an der Datenweiterleitung nichts ändern…

Zum Schluss eine „Vermutung“ . Wenn das Ziel erreicht wurde, fast alle Persönlichen Daten miteinander zu verknüpfen , ist es ein leichtes, einen Bürger der z.B als Diabetiker gibt und regelmässig Irgendwelche Diabetesmedikamente nimmt, aber immer wieder grosse Mengen an „Süssem“ kauft, die Kosten für seine Medikamente zu erhöhen…Wie auch immer soetwas durchgeführt werden kann…

Freundschaft !

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Ja, leider: "Die US-Firma und Kampagnenplattform change.org erhält den BigBrotherAward 2016 in der Kategorie Wirtschaft … für ihr Geschäftsmodell, personenbezogene Daten von Unterzeichner.innen zusammen mit deren politischen Meinungsäußerungen zu vermarkten. Change.org kommt als alternatives Projekt daher, ist aber eine gewinnorientierte US-Firma. Dabei gibt es datenschutzrechtlich viele Mängel, zum Beispiel werden die Daten der Nutzer.innen auch weiterhin in den USA gespeichert, obwohl der Europäische Gerichtshof das „Safe Harbor“-Ankommen für ungültig erklärt hat."

Ansonsten inhaltich einer sehr gute Intiative, danke. Und die grafische Darstellung veranschaulicht es auch sehr „schön“.

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Ja klar. Ich unterstütze Ihre Petition.

Mit Boykottaufruf meinte ich, Lidl komplett zu boykottieren, also den Laden zu meiden und statt dessen nur in Läden einzukaufen, die diesen App-Mist nicht oder zumindest nicht in dieser Form mitmachen. Aldi-Nord beispielsweise macht diesen App-Mist (noch) nicht mit - die haben zwar anscheinend eine App, aber es gibt keine App-Preise. Ich habe es oft genug erlebt, dass ich den Sonderangebotspreis, den Lidl nur mit App gewährt, für dasselbe Produkt ganz ohne App bei der wenige hundert Meter entfernten Filiale von Aldi-Nord bekomme.

Das wird jetzt zwar furchtbar off-topic, aber ich habe generell den Eindruck, dass die Discounter längst nicht mehr die billigsten Läden sind, sondern im Schnitt vor allem bei Markenwaren teurer sind als Supermärkte - und das seit ein paar Jahren. Ich verstehe nicht, warum so viele Kunden das nicht begreifen.

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Die wollen nicht. Entweder sind sie zu blöd, oder mit dem Rollator nicht mobil genug - oder bei den meisten: Es ist ihnen vollkommen egal. Wie oft ich mit einer Bekannten darüber debattiert habe. Man MUSS alles auf Instagram posten, man MUSS alles auf Youtube sehen, man MUSS WhatsApp verwenden, UND MAN MUSS DOCH!!!
Für Argumente sind diese Personen nicht zugänglich. Dass es Alternativen gibt, stößt auf taube Ohren. Dass unsereins dann vielleicht nicht direkt erreichbar ist, ist vollkommen egal.

Datenschutz und Privatsphäre scheinen für manche Leute auch eine Art chinesische Geheimsprache zu sein. Meine Eltern schalten beispielsweise komplett ab, wenn ich damit anfange. Die sitzen einfach nur rum und tun so, als wären sie in einem Wachkoma.

Ich kann mir den Mund fusselig reden, dass sie nicht nur ihre Daten zum Weiterverkauf verschenken, mit allen Sicherheitsproblemen dahinter, sondern auch mich gefährden.
Interessiert niemanden.

@Qwerty Wie wäre es wenn man die Petition hier einstellt.

Rabatte/Angebote müssen für alle gleich gelten.

Die Forderung und auch das Verbot der personalisierten Werbung gibt es schon für den Digital Fairness Act:
https://www.ccc.de/de/updates/2024/tracking-verbot

Auch sollten diese Warnungen, die mit Studien belegt sind, in der Petition erwähnt werden.
Ich frage mich warum Menschen die man darauf hinweist, diese Praktiken einfach so hinnehmen und auch verteidigen, weil sie ihre Angebote weiter haben wollen?

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Ich unterstütze das Vorhaben, aber auf change.org werde ich keine Daten eingeben.

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Ein paar Cent, bestenfalls 'nen Euro „gespart“ - allein das zählt. Leute installieren und nutzen Apps von LIDL, REWE, PENNY (REWE-Tochter), NETTO (EDEKA-Tochter), Rossmann, Müller, etc. pp.

»Hoffnungslos«

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So einfach kann man es nicht sagen, dies beschreibt die Studie auch ganz deutlich.
Vorweg, es soll die Kosten aus Verbrauchersicht darstellen. Aus Händlersicht, sieht es anders aus, siehe Beitrag auf kreditkarten.net.

Aus der Studie vollständiger zitiert, heißt es eher

Die Kosten je Transaktion sind bei Bargeld mit 0,38 Euro niedriger als
die von Debitkartenzahlungen mit 0,74 Euro. Betrachtet man die Kosten hingegen im Verhältnis zum Transaktionsbetrag, ist die Debitkarte (1,49 %) günstiger als Bargeld (1,74 %). Kreditkartenzahlungen sind in beiden Fällen mit 1,34 Euro bzw. 2,38 % teurer.

weiter heißt es:

Somit gibt es bei den Kosten der Zahlungsmittel keine klare Reihenfolge. Je Transaktion sind Kartenzahlungen für Verbraucherinnen und Verbraucher fast doppelt (Debitkarte) oder mehr als dreimal (Kreditkarte) so teuer wie Barzahlungen. Im Verhältnis zum Transaktionsbetrag sind Debitkarten allerdings günstiger als Barzahlungen. Kreditkarten bleiben nach beiden Kriterien am teuersten für Konsumenten. Die unterschiedliche Reihenfolge von Bargeld und Debitkarte erklärt sich teilweise durch ein unterschiedliches Nutzungsverhalten: Die Transaktionsanzahl ist bei Bargeld im Vergleich zu den Karten höher, die Transaktionsbeträge sind allerdings im Schnitt niedriger.

Die Studie ist vom Dezember 24 und bezieht sich auf Deutschland. In den Kosten des Geldverkehrs werden monetäre Kosten wie Kontogebühren, Kartengebühren, Zinsverlust, Diebstahl/Betrug usw. und nichtmonetäre Kosten wie Bezahlzeit, Zeit der Bargeldbeschaffung, Kontrolle der Kontoauszüge und Datenpreisgabe/Aufgabe der Anonymität versucht mit einzurechnen.

Um die Kosten der Datenpreisgabe zu ermitteln wurden u.a. Fragen gestellt wie

Alle Personen wurden als erstes gefragt, ob sie bereit wären, 3 Euro für die Löschung der bei einer üblichen Kartenzahlung anfallenden Daten zu zahlen. Diejenigen, die dazu nicht bereit wären, wurden daraufhin gefragt, ob sie denn 1 Euro zahlen würden. Wer auch diesen Preis nicht zahlen würde, wurde weiter
gefragt, ob er bereit wäre 0,50 Euro zu zahlen.

Außerdem wurde auch der Wert der Bonusprogramme aus Verbrauchersicht, hier anhand von Payback versucht zu berechnen. Die „neuen“ shopspezifischen Apps wurden leider noch nicht berücksichtigt.

Eine andere Befragung ergab, das 72 % der Befragten ein Girokonto ohne Möglichkeit der Bargeldabhebung erst ab einer Zahlung von 20 € seitens der Bank akzeptieren würden.
Auch wurde gefragt, ab wie viel Preisnachlass bei einen Kauf im Wert von 50€ die Leute bereit wären von Bar- auf Kartenzahlung umzusteigen, mit dem Ergebnis, dass schön die Hälfte der Leute dies für einen Preisnachlass von 0,50€ tun würden.

Wer die Studie komplett lesen will, findet sie als PDF unter https://www.bundesbank.de/resource/blob/820852/4f3560336ee91e0aa688ee93098c0b90/472B63F073F071307366337C94F8C870/kosten-von-bargeld-kartenzahlungen-verbrauchersicht-2024-data.pdf

Im dem Zusammenhang bemerkenswert finde ich den Trend, für eine Girocard teilweise Geld zahlen zu müssen und eine Master/Visa Debitkarte umsonst zu bekommen, was wiederum für die Händler und Verbraucher höhere Kosten bedeutet.

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:open_mouth: Wahnsinn!!!
Ich hab mal von einer Person mitgekriegt, die unter Hartz4-Niveau lebte und deswegen alles mit Payback gekauft hat und immer die Sonderangebote der größeren Supermärkte durchsucht hat um jeden Euro zu sparen, der geht. Das ist was anderes, aber mit Sicherheit sind die oben zitierten 50% der Leute finanziell anders gestellt.

Oh, ich dachte, das ist dasselbe. Es gab mal die EC-Karten, die wurden abgeschafft und was gabs dann stattdessen, die Girocard? Aber wie gesagt, ich dachte, es wäre dasselbe wie eine Debitkarte.

Debitkarten sind einfach allgemein Karten, bei denen bei einer Bezahlung sofort oder innerhalb eines kurzen Zeitraumes das Geld vom Konto abgebucht wird. Bei den neuen Debitkarten sind Mastercard oder Visa als internationale Zahlungsdienstleister mit dabei und Girocard als Nationaler.
Der Unterschied zu früher ist, dass auf der Karte nun eine Nummer wie bei einer Kreditkarte draufgedruckt ist, mit der du auch online und im Ausland Bezahlen kannst (je nach Bank über Mastercard oder Visa).
War früher Girocard als nationales System die Grundlage einer Debitkarte (mit einem Maestro Cobranding für Zahlungen im Ausland), werden heute teilweise Debitkarten nur noch mit Master/Visa ausgegeben. Will man auch das Girocardsystem mit dabei haben, erheben einige Banken inzwischen eine extra Gebühr.
Die Abrechnungsgebühren sind für die Händler beim Girocardsystem aber nach wie vor am günstigsten.
Am teuersten für den Händler wird es, wenn man mit einer echten Kreditkarte bezahlt. Hier ist das Risiko für den Zahlungsdienstleister auch höher, da anders als bei der Debitkarte kein Konto zur Deckung der gezahlten Summe vorhanden sein muss, man zahlt eben auf Kredit.

Einfach Bar zahlen und gut is mit dem Unsinn…

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:+1: @superator

Und wo kommt das Bargeld dann her?