Advanzia Bank Tagesgeldkonto und Sicherheit? Nix mit PSD2?

Ich bin ziemlich überrascht, dass es eine luxemburgische Bank „Advanzia“ in allerlei Empfehlungslisten schafft.

Es stellt sich mir so dar, dass man dort ein Tagesgeldkonto haben kann, für welches im Jahr 2023 noch ausschließlich die Kontonummer und ein Passwort von maximal 12 Zeichen Länge ausreicht für den Zugang.

Nix mit zweitem Faktor oder optionalen zusätzlichen Zugangssperren für ein Tagesgeldkonto.

Ich dachte, die PSD2 (https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/unbarer-zahlungsverkehr/psd2/psd2-775434) verbietet sowas EU-weit.

Übersehe ich da was?

Ein Tagesgeldkonto ist immer ein „Unterkonto“ eines „normalen“ Girokontos. Mit Ausnahme von Transaktionen zwischen Haupt- und Unterkonto oder umgekehrt können über das Tagesgeldkonto keine alltäglichen Transaktionen abgewickelt werden. Geldeinzahlungen bzw. Geldauszahlungen (Abhebungen) sind direkt vom Tagesgeldkonto nicht möglich. Ein Tagesgeldkonto kann auch nicht als Zahlungskonto (bspw. Bezahlen an Ladenkasse mit Karte) verwendet werden.

Vlt. macht das den Unterschied.

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Das Tagesgeldkonto ist kein „normales“ Zahlungsverkehrskonto. Du kannst ja nicht auf beliebige andere Konten überweisen, sondern nur auf das Referenzkonto.

Die Advanzia bietet Standalone Tagesgeldkonten an. Logischerweise zahlt man da auch direkt von irgendwo ein.

Das stimmt für die Advanzia nur eingeschränkt. Dort kann man tatsächlich beliebig viele Referenzkonten haben:

Auszahlungen können auf jedes Konto, von welchem Sie bereits eine Einzahlung erhalten haben, zurückgebucht werden. Einzahlungen sind jedoch nur von einem auf Ihren Namen lautenden Konto möglich. Einzahlungen von Drittkonten werden nicht akzeptiert.

Entsprechend ist die Hürde hier einzig, dass der Angreifer ein Konto haben muss, das auf den Namen des Opfers läuft und von dort 1 Cent auf das anzugreifende Konto überweist.
Schon steht einer Abbuchung in umgekehrter Richtung nichts im Wege.