ich kam nun dazu einmal Android Auto auf GrapheneOS zu testen und hatte darauf gebaut mit OsmAnd navigieren zu können.
Installation und Nutzung von AA klappte soweit auch problemfrei. Nachdem ich „Unbekannte Quellen“ aktiviert hatte, tauchten dann auch meine Apps (installiert aus F-Droid/Aurora) auf.
OsmAnd~ aber nicht. Es wird in den AndroidAuto-Einstellungen unter „Version“ gelistet, taucht aber im Launcher nicht auf.
Nach etwas Recherche ergab sich:
Google lässt nur Navigationsapps zu, die direkt aus dem PlayStore installiert wurden!
Nun meine Frage hierzu:
Ist dies nicht ein Verstoß gegen den DMA?
Ich habe zwar noch nichts explizites zu AndroidAuto gefunden, aber das geht doch sicher als ein Teil von Android durch, so dass der DMA hier ja auch greifen müsste?
Und wenn andere das auch so sehen:
Kann, und wenn ja, wo meldet man sowas? VzBV? Presse (Netzpolitik etc.)? Kartellamt?
Android Auto braucht eine „Gegenstelle“ im Auto. Das ist jetzt ein anderes Gerät als dein Smartphone und läuft vielfach mit einem völlig anderen Betriebssystem. Im DMA-Kontext ist nur Android Mobile selbst als Gatekeeper benannt, daher vermutlich totes Ende (https://digital-markets-act.ec.europa.eu/gatekeepers_en).
Bleibt weiter die Frage, ob Android Auto als Bestandteil von Android ansehbar ist.
Ich wette jeden Cent drauf, dass dir praktisch jeder technische Laie das als eine Kernfunktion von Android beschreibt, obwohl es ein Bestandteil der Google-Dienste ist. Entsprechend wird man sich da bzgl. der Auslegung streiten können.
Und unabhängig davon behindert Google hier mittels dem PlayStore klar Sideloading um Wettbewerb zu behindern, denn, oh Wunder, Google Maps funktioniert trotz Sideloading auch in AA.
Ein Schelm, wer Böses denkt
Ich habe das Thema nun mal als Anregung an die c´t geschickt, die ja schon eine ganze Reihe Artikel zum DMA hatte. Vielleicht führt das ja zu einer kleinen Recherche.
