Datenschutz und IT-Sicherheit bei PV-Anlagen

Hallo,

wir überlegen eine PV-Anlage auf unser Dach installieren zu lassen und haben uns dafür einige Angebote eingeholt. Nun beinhalten die meisten Angebote PV-Module und Wechselrichter von chinesischen Herstellern. Und die wenigen angebotenen Anlagen deutscher oder europäischer Hersteller rechnen sich aus finanzieller Hinsicht leider gar nicht.

Alle Anlagen müssen wohl (kontinuierlich) online sein, damit sie aus der Ferne gewartet und geupdatet werden können (andernfalls erlischt die Garantie). Und das birgt mit Sicherheit Risiken hinsichtlich des Datenschutzes und der IT-Sicherheit, die ich gerne vermeiden würde. Insbesondere bei chinesischen Herstellern vermute ich da größere Probleme. Andererseits geht es ja nicht wirklich um sensible Daten, die vermutlich in den chinesischen Clouds gespeichert werden. Letztlich kann es doch nur um die Stromproduktion und ggf. den Verbrauch gehen. Vielleicht auch nicht allzu dramatisch. Oder sehe ich das falsch?

Habt ihr weitere Infos zu den datenschutzrechtlichen und sicherheitsrelevanten Hintergründen zu (chinesischen) PV-Anlagen?

Die angebotenen Anlagen sind übrigens von folgenden Herstellern (sofern euch das etwas sagt oder relevant ist):

  • GoodWe
  • Huawei
  • Module von Trina und Wechselrichter von Sigenenergy
  • Fronius (österreichischer Hersteller, allerdings finanziell unattraktives Angebot)
  • AISWEI (Solplanet)
  • EcoFlow

Viele Grüße
Manuel

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Wenn du den Stromverbrauch deines Hauses auswertest erhälst du mehr Informationen, als du dir vorstellen kannst.
Am einfachsten erkennst du, ob jemand zu hause ist oder nicht. Du kannst irgendwann Personen zuordnen, wer verbraucht wann wieviel, wer duscht 10 Minuten, wer schafft es in 2 (falls Warmwasser mittels Strom erzeugt wird), wann wird gekocht, wann gelesen, wann Fernseh geschaut. Man sieht, wann du aufstehst, frühstückst, zur Arbeit gehst, zurück kommst …
Alleine der Tagesverlauf des Verbrauchs über Tage, Monate oder Jahre lässt extrem sensible Rückschlüsse zu.

Ich würde mal davon ausgehen, dass das aber nur bedingt stimmt. Daten zum Stromverbrauch können ja vermutlich „nur“ erhoben, gesammelt und ausgewertet werden, wenn die Anlage auch Strom produziert. Dementsprechend fallen die Wintermonate sowie Nächte raus. Das relativert das Datenschleuder-Problem natürlich aber nur etwas. Grundsätzlich wirst du schon Recht haben.

Die Frage ist aber, was daraus folgt. Sollte man also auf eine chinesische PV Anlage verzichten? Das würde aber zumindest für uns bedeuten, komplett darauf zu verzichten. Denn wie bereits geschrieben, rechnen sich (laut Rechner von Stiftung Warentest) die angebotenen Anlagen europäischer Hersteller bei unserem Stromverbrauch und der Anlagengröße, die sich bei uns realisieren lässt, nicht und amortiseren sich niemals. Und außerdem sind bestimmt auch europäische Hersteller hinsichtlich des Datenschutz nicht unbedenklich, wenn vermutlich aber (deutlich) besser als chinesische.

Das Problem ist, dass seit dem Februar 2025 Anlagen mit Smartmeter zur Pflicht geworden sind.
Denn nur somit kann die neue Regelung, das bei negativem Solar-Strom-Preisen im Markt keine Einspeiseverfügtung mehr erfolgt, umgesetzt werden.

Zudem erzeugst du mit deiner PV Anlage auch im Winter Strom, halt nur ca. um den Faktor 7 weniger. (Vergleich Juni/Juli vs Januar/Dezember)

Daher solltest du davon ausgehen, dass das Smartmeter alles (Erzeugung, Einspeisung, Eigenverbrauch, …) mitloggt, auch wenn du keinen Strom einspeist.
Das wird wohl alles in einer zentralen Datenbank hinterlegt, hat mir mein Kollege erzählt, der seit letztem Monat eine PV-Anlage betreibt. Auch wenn man nur ein Balkonkraftwerk hat.

PS: Ein Ausfall der Internetverbindung ist natürlich nur bedingt bis gar nicht vorgesehen … :zipper_mouth_face:

Da gab es mal einen Beitrag im Blog → Growatt ShineWiFi-X: Wechselrichter aus chinesischer Cloud befreien

Seit 2025 KANN jeder Haushalt unabhängig vom Verbrauch auf Bestellung ein Smart Meter erhalten. Für Kunden mit hohem Stromverbrauch, Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von mehr als sieben Kilowatt-Peak oder mit steuerbarer Wärmepumpe oder Wallbox gilt eine Smart Meter-Pflicht.

Da heutige Anlagen eigentlich immer mit Akku und ggf. Steuerung von Verbrauchern kombiniert werden, wird der Stromverbrauch auch gemessen wenn kein Strom selbst produziert wird.

So ist das auf jeden Fall bei meiner SMA Anlage die z. B. die Überschussladung an der Wallbox steuert.

Heute gab es wieder einen Artikel bei Heise bez. der Wechselrichter. Dort hat man wieder Lauscheinrichtungen entdeckt, die Chinesen können es nicht lassen… :hot_face:

https://www.heise.de/news/Boesartige-Kommunikationsgeraete-in-Solar-Wechselrichtern-in-den-USA-entdeckt-10384536.html

Hab ein Balkonkraftwerk mit Hoymiles Wechselrichter.
Hab mir eine OpenDTU auf Amazon gekauft und kann damit lokal ohne Cloud und Internet meine Daten ablesen.

Wer es drauf hat, kann die OpenDTU auch selber bauen.

oder ist das „bösartige Kommunikation“? Anti-chinesische Desinformation mit Berufung auf ungenannte sog. „Experten“? Krieg gegen chinesische Technik? Man kennt das ja von der Verdachtslawine gegen Huawei, die nie etwas beweisen konnte, aber für Huawei großen Schaden anrichtete.

Alles Beweisbar, keine bösartige Kommunikation, streuen von Verharmlosungen ist eine Strategie dahinter.
Krieg gegen chinesiche Technik?
Welche Technik denn?
Man hat vor 25-30 Jahren den Westen gelockt durch billige Produktion und die Technik dann kopiert, hat nebenbei die Kinder im Westen ausbilden lassen die jetzt wieder in China arbeiten. Man hat das System ausgenutzt und dann den Markt überschwemmt und Firmen zerstört mit billigen Produkten. Der Westen fand geiz ist geil gut was aber dazu geführt hat das man immer mehr billige Produkte gekauft hat aus Asien und der heimische Markt mit den guten Produkten nicht konkurieren konnte, weil Geiz ist geil.

Ich kenne wenige technische Produkte die wirklich Fortschritt bedeuten aus China oder wo die wirklich sehr gut drin sind aber das Vertrauen ist auch dahin in meinen Augen wegen mehrerer Dinge und der Überwachung und keiner freien Meinungsäußerung aber das wäre Politisch was hier nicht hingehört.

Ich frage mich, ob es ein prakmatischer Umgang mit der Problematik wäre, den Wechselrichter nur sporadisch mal mit dem Internet zu verbinden, um Updates etc. zu ermöglich und zu checken, ob alles funktioniert. Dann können ja nur sehr lückenhafte Dstensätze gesammelt werden. Was meint ihr?