Eines vorweg: mir ist das alles ziemlich unangenehm und es verunsichert mich sehr.
Habe mir heute das erste Mal OnlineBanking eingerichtet und dann beim surfen im Internet auf Klarna gestoßen. Da ging es dann auch relativ schnell ans bestellen, man will das ja ausprobieren. Hab mich dann für die Sofortüberweisung entschieden (riesen Fehler). Ich war ziemlich aufgeregt, hab so ziemlich alles eingewilligt, bzw ausdrücklich eingewilligt. Im Nachhinein ist mir jedoch aufgefallen das Klarna nun im Besitz meiner Daten, Passwort sowie Code von meinem Online-Banking Account ist und zudem die Möglichkeit hat, darauf zuzugreifen sowie Infos (Kontostand, Einkommen usw) abrufen kann!!! Alles nur weil ich nicht nachgedacht habe in meiner Euphorie. Hab auch schon recherchiert wie ich das alles Rückgängig machen kann und die meine Daten sowie Einwilligungen löschen, jedoch ist weder der Weg per Email noch über die App Erfolgsversprechend da sie sich immer Vorbehalten unter gewissen Gesetzen und Regelungen Infos zu behalten (unter anderem Daten meines privaten Kontos!!! "Schutz für sie, Geldwäsche Blabla).
Was kann ich tun? Ich bin völlig am verzweifeln, die Tatsache das so eine Organisation alle meine Finanzen einsehen kann und ich machtlos bin macht mir große Angst, auch vor den Konsequenzen in der Zukunft.
Bitte nehmt euch Zeit und helft mir, ich bin nervlich so am Ende. Der erste Tag und direkt so ein Desaster.
Zweitens: Nachschauen, ob du Klarna im Online Banking die Zugriffsberechtigung zu deinem Konto entziehen kannst. Bei der Postbank geht das Online unter den Benutzereinstellumgen und dann im Punkt „Drittanbieter Berechtigungen“, zudem kann man die Historie einsehen. Wenn das nicht geht, dann kontaktiere deine Bank auf anderem Wege, um Klarna wieder den Zugriff zu entziehen.
Drittens: Ändere deine Zugangsdaten, also PIN / Passwort und falls möglich deinen Benutzernamen.
Viertens: Mach etwas, was dich nach dem ganzen Stress entspannt. Gute Musik hören, im Wald spazieren gehen, etc.
Und um ganz sicher zu gehen, ist der -sicherlich „unangenehme“ weil aufwendige Weg- ein Kontowechsel und Kündigung des aktuell (für Klarna) genutzten. Dann ist die Verbindung definitiv gekappt!
Ich denke, dass die Vorschläge von media-floppy ausreichend sein werden: neues Passwort, falls möglich: neuer Benutzername.
Mir stellt sich vor allem die Frage: Könnte Klarna tatsächlich auf deine Kontodaten zugreifen? Ich muss neben Benutzername und PIN immer noch eine neu generierte TAN eingeben. Klarna sollte doch gar kein Zugriff auf den 2. Faktor haben, oder übersehe ich ich da etwas?
Vielleicht verwechsel ich da was - aber diese Bezahlmöglichkeit führt doch keineswegs dazu, dass Klarna als Dienstleister dauerhaft Zugriff auf das Konto hat (wie andere Services auf Grundlage der PSD2-Kontoschnittstelle)?
So wie ich das verstehe, gewährst du Klarna mit einer Sofortüberweisung einmalig Zugriff auf eine gewisse Zeitspanne deiner Kontobewegungen zum Zweck der Bonitätseinschätzung. Datenschutzmäßig ist das schlimm genug, aber noch lange kein dauerhafter Vollzugriff auf Credentials, Kontostand, Umsätze etc. Aber vielleicht bietet Klarna auch solch einen PSD2-Service an.
Die ct hatte über die Problematik im Zusammenhang mit der Nutzung von Dienstleistern wie Klarna berichtet. Es ging - wenn ich mich recht erinnere - auch darum, dass man Klarna erlaubt nicht nur die Buchung durchzuführen, sondern für eine Bonitätsprüfung das Konto „zu sichten“. Wenn man nun den Dienst regelmäßig nutzt, dann kann Klarna auch regelmäßig das Profil des Nutzers aktualisieren. Ganz gruselig.
In der ct 24/2021 gibt es u.a. einen Artikel zum Thema bezahlen mit Klarna und Co.
Open Finance lässt sich als Erweiterung der Idee des Open Bankings verstehen. Es beschreibt den Austausch von Daten der Finanzindustrie über den Zahlungsverkehr hinaus, wie beispielsweise Depotdaten oder Versicherungsdaten. Je nach Ausgestaltung wird der der Zugriff mit Zustimmung der Kundinnen und Kunden und grundsätzlich auch über technische Zugangsschnittstellen erfolgen; dies hängt vom Open Finance-Rechtsrahmen ab. …
Außerdem bestehen Reputationsrisiken für datenbereitstellende Unternehmen. Auch für Verbraucher bestehen potenzielle Risiken aus Open Finance, zum Beispiel, dass Kundinnen und Kunden vom Zugang zu Finanzprodukten ausgeschlossen werden, wenn sie dem Datenzugriff durch Dritte nicht zustimmen wollen oder können. Ziel des Rechtsrahmens von Open Finance ist es, dass sich die oben genannten Chancen bestmöglich entfalten können und die Risiken weitgehend abgemildert werden.
Wir werden immer durchlässiger und die dumme EU zeigt sich ja schon immer gerne als Vasall der USA. Wie war das nochmal? Wo ist die Lobbydichte am höchsten?
Könnte es Brüssel sein