Datenschutzkonforme Mengenerfassung Wasser und Wärme (Funkzähler)

Fernauslesbare Wasseruhren, Wärmenmengenzähler (meist Funkzähler)

Wer zur Miete wohnt, wird spätestens 2026 die Ausrüstung mit interoperablen Mengenerfassungsgeräten gestatten müssen. Bei uns wurde (in vorauseilendem Geschäftsgebahren) bereits 2020 funkbasierte Zähler von ista für die Mengenerfassung Kaltwasser, Warmwasser und Heizung installiert.

Die ista Funk-Erfassungsgeräte sind alles andere als datenschutzkonform.

Ungefähr alle 90 sec „telefonieren“ die Funkmodule (Funkzähler)mit dem Mobilfunk-Gateway im Hause, mindenstens 1 mal pro Tag werden unsere Verbrauchsdaten an das Gateway gesendet, mindestens 4 mal pro Monat sendet das Gateway zur Zentrale von ista. Die Häufigkeit der Erfasssung kann per Update verändert werden. Diese Aussagen basieren auf Angaben seitens ista und meiner Funkmessung in Bezug auf die Häufigkeit der Funkverbindung.

Das Gesetz (HzKVo) , als Grundlage der Datenerfassung von Verbrauchsdaten (persönliche Daten) verlangt lediglich eine Stichtagserfassung 1 mal pro Monat und zum Jahresende (Abrechungsperiode).

Seit einem Jahr läuft meine Beschwerde beim Datenschutzbeauftragten gegen dieses technische System von ista. Wie oben beschrieben, hat ista nun nach Aufforderung, die aus meiner Sicht unrechtmäßige Datensammlung eingestehen müssen. Das „Urteil“ der Datenschutzbehörde steht noch aus.

Hat jemand auch Erfahrungen mit diesem oder anderen Erfassungssystemen ?
Hat jemand ebenfalls Beschwerde eingelegt ?

Ich freue mich auf Austausch in der Sache.

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Bei mir gabs die Dinger jetzt auch. Der Techniker meinte, dass die Zähler an den Heizungen nicht so oft senden. Sie haben nur eine Batterie und sollen mindestens 10 Jahre ohne Wartung halten.

Kein Plan von dem Mist, mir gehts auch gegen den Strich.

Kann man die Batterie denn selbst wechseln (wie bei manchen Rauchmeldern), oder muss man dann doch wieder alle 10 Jahre einen Wartungsdienst deswegen kommen lassen (wie bei den anderen Rauchmeldern)?

Die Dinger sind fix am Heizkörper, denke die werden beschädigt bei unsachgemäßer Demontage. Dafür gibt es bestimmt ein Werkzeug. Glaube auch nicht, dass die zu öffnen sind, die gehen eher in den Müll. So wie früher die verplombten Röhrchen.

Würde ja gerne mal eines abbauen und zerlegen o.O

Ich gehe davon aus, hier liegt eine Verwechslung vor. Das was du wahrscheinlich meinst ist ein Heizkostenverteiler.

Ich kenne die von dir beschriebenen Produkte zwar nicht, aber ich gehe davon aus das es ähnlich wie bei anderen Produkten abläuft. Bei Qundis habe ich mal dazu gelesen das es vereinfacht ausgedrückt 2 parallele Modi der Funkübertragung gibt. Die Zeiten sind ähnlich wie bei deinem Hersteller. Auch unterschiedliche Sendeintervalle möglich.

Die 2 Modi die parallel in Betrieb sind

  1. Ohne Gateway wenn jemand vor Ort manuell erfasst.

  2. Per Gateway

Bei Variante 1. Gehe ich davon aus das a) natürlich nicht an das Gateway gesendet wird und b) nicht der Verbrauch sondern eine Art “Hallo ich bin da, du kannst mich auslesen“ gesendet wird.

Bei Variante 2. übersteigt das aber somit auch deutlich

mit je nach Einstellung ~ 4 mal pro Tag senden an das Gateway.

Bei dem von mir angesprochenem Produkt kann man das nicht. Um eine Manipulation vorzubeugen oder etwaige Demontage, haben sie sogar eine Funktion eingebaut die erkennt wenn das Gerät geöffnet wurde. Ein Batteriewechsel wäre somit schwerlich möglich.

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Ich meine Heizung, in dem Fall Füßbodenheizung , und die Erfassung erfolgt über einen Wärmemengenzähler. Ein Heizkostenverteiler ist mechanisch am Heizkörper kontaktiert.

Der Sinn dahinter ist genauso, wie bei den Smartmeters (digitale Stromzähler), ein Profiling, um angeblich gezielter Strom und hier eben Heizleistung liefern zu können.
In der Folge sollen Tarife dann auch tageszeitabhängig gestaffelt werden, um die Kunden dazu zu erziehen, Leistungsanforderungen in Zeiten zu verlagern, in denen das Netz nicht ausgelastet ist.

Das ist beim Haushaltsstrom nur eigentlich gar nicht sinnvoll, weil der Kunde seine größten Verbraucher eben kaum variieren kann:
Man wäscht nicht nachts oder in Abwesenheit und man kocht eben passend zu den Mahlzeiten, auch nutzt man Beleuchtung eben, wenn es duster ist, und richtet seinen Tagesrhythmus nach dem Arbeitgeber.
Genauso heizt man eben, wenn es kalt und jemand anwesend ist, das wird sich durch variable Tageszeittarife nicht ändern lassen.

Smartmeter (für Strom wie für Heizleistung) sind eine gute Idee – für die Industrie! Die kann vielleicht Produktionsteile an Tageszeiten anpassen und dabei kommt dann auch tatsächlich ein erheblicher Effekt für die Netzauslastung heraus – für Strom und sofern man Fernwärme hat.
Bei allen anderen Heizungen ist das nur sinnvoll, im Hinblick auf den Strom und das wird ja nun sowieso zwangsweise eingeführt.

Das Datenschutz-Problem ist eben daran, daß unnötigerweise (wie dargestellt) ein Profiling möglich wird: Man kann bei Privatkunden genau erkennen, was sie für einen Tagesablauf haben, wenn man die Daten auffängt und zuordnet.
Eine wirkliche Anonymisierung gibt es nicht, denn es sollen ja Abrechnungsdaten entstehen – also wird (schlecht pseudonymisiert) die Kundennummer verwendet.

Da das Gesetz geworden ist (beim Strom hat es dagegen noch Demonstrationen gegeben), wird man dagegen vermutlich nicht ankommen, aber ich wäre neugierig, auf Deinen Versuch und die Ergebnisse!

Ja, in der Detaillierung macht das wenig Sinn (außer für die Geräte-Hersteller). Mengen müssten sich doch geclustert an Verteilern in Netzen erfassen lassen?

Vorab: Ich bin auch kein Freund des Smart Metering und Kunden Profiling, aber waschen kann man durchaus schon zu anderen Tageszeiten. Man kann ja schon heute beim Waschen angeben, dass die Waschmaschine erst in X Stunden anfangen soll. Das machen wir auch, aber nicht wegen der Strompreise (das geht ja auch noch nicht).

Okay, dann begründe ich das.

• Man wäscht nicht nachts (außer man wohnt in einem Einfamilienhaus), wegen der Lärmbelästigung der Nachbarn und das ist daher teilweise sogar in Hausordnungen untersagt.
• Man wäscht nicht in Abwesenheit, weil Waschmaschinen durch ihren Umgang mit großen Wassermengen und Hitze, unbewacht große Schäden anrichten können.

Gut, wenn Du auch bei Fahrlässigkeit gut abgesichert bist.
Aber auf wie große Teile der Bevölkerung trifft das zu?
Und das sind eben die einzigen nennenswerten Verbraucher, die in Privathaushalten einen Ausschlag geben.

Früher war es vielleicht noch Licht, aber das ist im Zeitalter der Hochleistungsleuchtdioden ohnehin nicht mehr verbrauchsintensiv und nur grundsätzlich einsparbar, aber nicht bezogen auf die Tageszeit, da der Bedarf ja nun von der Rotation des Planeten abhängt.

Vielleicht kämen noch eine Geschirrspülmaschine und ein Wäschetrockner (sofern sehr leise) in Betracht, sofern man welche hat. Das war’s dann, denke ich.

Vielleicht kann ein Mod die Diskussion über die Nutzung von Energieeffizienz im Allgemeinen in einen anderen Post im Smalltalk abzweigen. Ich würde schon gerne dazu noch was sagen, aber dann würden ich diesen Post noch weiter vom Thema entfernen.

Das kann man auch selber machen, indem man ein entsprechendes Thema startet und gleich eingangs auf den bezogenen Beitrag inklusive Überschrift verlinkt. Etwa so:

Aus: Datenschutzkonforme Mengenerfassung Wasser und Wärme (Funkzähler)

Hinter dem letzten Schrägstrich steht die laufende Beitragsnummer.

Auch bei uns wird über die Fa. ISTA der Verbrauch der Fussbodenheizung erfasst.
Möchte gern meinen Verbrauch zum Beispiel monatlich für mich selbst dokumentieren. Eine entsprechende Anfrage ist bisher nicht beantortet worden.

Werden bei euch denn Funkzähler von ista eingesetzt?

Die Wärmemengenzähler der Fußbodenheizung sind im Heizkreisverteiler montiert. Dort kann man die monatlichen Verbräuche (auch ohne Funksystem) der letzten 12 Monate mittels Tastenbedienung und Display abfragen.

Ja, danke für den Hinweis, die Messeinrichtung habe ich gefunden.
werde aber aus den ausgegebenen Zahlen nicht schlau.
Es gibt hier keine Bedienungsanweisung.