Datensparsamer Fernseher

Ich bin auf der Suche nach einem möglichst datensparsamen Fernseher (ab 40 cm, 4K), der am besten keine Smart TV Funktionen eingebaut hat, aber wenn möglich einen TV Tuner. Weitere Anforderungen an das Gerät wie Anzahl / Typ der Anschlüsse, Display Typ habe ich nicht, denn vielleicht suche ich dann ein Einhorn …

Mein erster Gedanke waren die Fernseher der Firma Nogis aus Österreich, auch wenn die keinen TV Tuner haben (da hätte man noch einen extra TV Tuner nehmen können), aber Nogis hat den Betrieb eingestellt.

Ein Smart TV ginge theoretisch auch, nur würde ich dann für Funktionen bezahlen, die ich nicht brauche und eventuell gibt es trotzdem den Zwang den Fernseher zwecks Einrichtung, Registrierung und eventuell auch Betrieb mit dem Internet verbinden zu müssen, weil das ja dafür ach so essenziell ist.

Und dann haben ja wohl immer mehr Fernseher Mikrophone und tlw. auch Kameras. Ob die wirklich aus sind, wenn man die in den Optionen deaktiviert sei mal dahingestellt.

Ich bin über jeden Tipp / Hinweis / Erfahrungsbericht dankbar.

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Meinst du wirklich 40cm oder eher 40 Zoll? Mit den Filtern 40 Zoll, 4K, ohne WLAN spuckt Geizhals nur 11 Stück aus, davon kaum einer wirklich lieferbar…

https://geizhals.de/?cat=tvlcd&pg=1&v=e&hloc=at&hloc=de&sort=p&xf=33_40~34_38402160~5043_ohne+WiFi

Das Problem dürfte die Anforderung 4K sein, in Full-HD gibt es eine Reihe Geräte ohne smarte Funktionen.

Grüße
Andreas

@Andreas_H Stimmt, 40“ war gemeint (irgendwie habe ich mit den nicht SI Einheiten Probleme …). Ich werde mal deinen Tipp verfolgen.

Edit: Habe mal geschaut und bin überrascht wie viele non Smart TVs es doch gibt. Das stimmt positiv.

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Beamer keine Alternative? Kostet natürlich.

Hatte ich auch schon auf dem Schirm, aber ja, die kosten echt Asche … oder man kauft einen extra TV Tuner.

Heute war ich in einem der bekannten großen Läden Deutschlands, die auch Fernseher verkauften. Fernseher ohne Smart TV gibt es nur von deren „Hausmarke“ und dann nur bis 32". Einfach so ein Gerät im Netz kaufen ohne es gesehen zu haben möchte ich nicht, da werde ich dann wohl mal schauen ob es noch irgendwo einen Fachhändler gibt. Fortsetzung folgt …

Wenn du zeitgemäße, gute Bildqualität zu akzeptablem Preis willst, sind alle verfügbare Fernseher invasiv. Was hindert dich daran ihn einfach nicht ans Internet anzuschließen? Stell dir einen Mini-PC daneben, den du mit HDMI oder DP verbindest, über den du dann streamen kannst und über den du viel mehr Kontrolle hast.

Umgekehrt wird ein Schuh draus.

  1. Die Smart-Sachen finanzieren die teilweise TVs quer, durch vorinstallierte Apps, Werbung, App-Promotion usw.
  2. Da heutzutage jeder Smart will, wird es eher teurer keinen mit Smart zu finden oder man bekommt keine gute Qualität zum gleichen Preis.
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Wie wäre es denn, ein Pi-Hole ins Netzwerk zu intergrieren, da löst m.M.n. nicht nur das Start-Tv-Problem.

Hier im LAN gibts einen relativ aktuellen Hisense TV, einen über 5 Jahre alten Sony und einen knapp 10 Jahre alten Panasonic.
Ich stand vor Jahren mal vor ähnlichen Überlegungen wie du, mir die Niederlage aber ziemlich schnell eingestehen müssen. Es gibt keine nennenswerten Dumb TVs (/Monitore ;)) mehr.
Ich habe das bei mir mittels Pihole gelöst bzw. so weit wie mir möglich eingeschränkt:
Separate Device Group nur für die Smart TVs im PiHole erstellt und dort nach Whitelistingprinzip nur das erlaubt, was unbedingt benötigt wird.
Ist im Fall von Prime, Netflix, DAZN, YouTube, ARD/ZDF Mediathek etc. schon mehr als man schmerzfrei zulassen möchte…

Es gibt einige Fernseher und Apps, bei denen es nahezu unmöglich ist mit DNS-Blocking Werbung und Tracking zu unterbinden, entweder durch ständig wechselnde (Sub-)Domains, Cloaking oder weil Domains für Tracking/Werbung und andere Zwecke wie Content oder Updates gleichzeitig verwendet werden, man sie also nicht blockieren kann. Ist also je nach Hersteller und Apps unzuverlässig bis unmöglich.

Es würde (nach meiner Sicht) mehrere Möglichkeiten geben:

  • Smart-TV nur kurz für Updates an Internet via LAN anschließen und ansonsten vom Netz getrennt betreiben. Ähnlich macht es ja auch Mike Kuketz:

Blockzitat Fernseher: Ein 50 Zoll Samsung TU8079 (125 cm) steht im Wohnzimmer. Das Gerät ist allerdings »dumm« – ans Internet wird das Gerät nicht angeschlossen.

  • Smart-TV plus Raspberry Pi (4 oder 5) und dem Pi mit LibreELEC (ein Fork von Kodi) betreiben für die smarten Sachen. Alternativ geht auch ein LineageOS auf dem Pi wie hier und das ganze mit F-Droid betreiben

  • Smart-TV plus Mini PC: Auf den Mini PC eine leichtes Linux Derivat und darüber die smarten Sachen erledigen.

Es gibt Fernseher, die lassen sich einfach per USB offline updaten (LG z.B). Dann muss der Fernseher nie ans Netzwerk angeschlossen werden.

Sollte es dann doch mal ein Update geben, welches in Zukunft eine Internetverbindung zwingend voraussetzt, einfach das Update nicht installieren. Dann bleibt der Fernseher halt auf der Version stehen.

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Ich schließe mich hier mal der Mehrheit an:

Meine Suche nach einem „dummen“ TV mit gutem Bild habe ich vor Jahren aufgegeben und klemme die Unterhaltungselektronik per Fritz!Box von der Welt ab.

Mein Medion-Glotz-O-Phon hat das Internet noch nie von innen gesehen und funktioniert seit Jahren an externen Zuspielern und dem eingebauten Sat-Anschluss einwandfrei.

Dumme TVs sind inzwischen schon lange teurer, als „smarte“. Die Masse macht’s, dazu kommen noch Hersteller wie mein Lieblings-Hassobjekt Samsung, die eigene Werbung auf den Dingern ausspielen und mich damit zusätzlich nerven würden – aber damit die Fernseher billiger verkaufen können.

Wenn der Preis keine Rolle spielen würde, täte ich wohl wie mein Schwiegermonster einen Metz nehmen: Der ist seniorengerecht (komme langsam in das Alter), der schaltet stumpf sofort nach dem Einschalten auf den letzten genutzten TV-Kanal, wie ihre alte Röhre das auch gemacht hat. Kein Menü, keine Werbung, dafür super Bild, super Klang (!), einfach fernsehen. HBBTV habe ich in der Fritte stillgelegt für alle, Mediatheken, Netflix, etc. funktionieren aber noch. Hin und wieder schalte ich die Domains für Updates wieder frei, ansonsten läuft das Teil über die Kindersicherung nur auf freigeschaltete Domains. Wenn Netflix, ARD, ZDF und Arte nicht in der Whitelist stehen, sie der Fernseher komplett dumm.

Da man nicht weiss, welche Daten das TV-Gerät sammeln und in diesem Moment vor Download der Updates senden kann, könnte genau das ein Problem sein.
Wenn man Smart-TV anstelle reinem Display nimmt, muss man zur Vermeidung von Datenabflüssen den weiter oben beschriebenen Weg via USB gehen und nie ans Netz anschliessen.

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Ich war mal auf der Suche nach einem großen Multi-Media-Monitor, der kein Smart-TV sein sollte.

Meine einzige Anforderung war, dass es wie ein PC-Monitor ist, nur in groß. Denn ich wollte nur einen NUC dran schalten, um volle Kontrolle zu haben und einfach das zu machen was ich will und mir nicht von einer Firma diktiert wird was ich zu nutzen und konsumieren zu habe.

Der Markt war damals schon mit unnötig doofen Smart-TVs überfüllt, die vollgepumpt mit Features waren, die vermutlich kein Mensch komplett nutzen wird und ich mich auch weigerte für Sachen zu bezahlen, die ich nicht brauche.

Ich bin dann irgendwann auf eine Firma gestoßen, die Fernseher für Hotels macht. Diese waren noch frei von doofen Smartsachen, doch das Problem war, dass diese um einiges teurer als populäre Smart-TVs sind.

Daraufhin habe ich aufgegeben und einen Smart-TV gekauft und die Lösung war dann, den einfach NICHT ins Internet zu lassen.

Das hat so lange gut funktioniert, bis ich eine Party veranstaltet habe. Zu diesem Zeitpunkt habe ich den Leuten das WLAN Passwort gegeben, damit diese mit ihren Geräten ins Internet können, weil gefühlt jeder ein Suchtproblem hat.

Ein Gast war dann so gewitzt, dass er gemeint hatte, dass er meinen Fernseher einrichten und ins Internet lassen soll und er das bestimmt mit einem großen Maß an Selbstverständlichkeit getan hatte und vermutlich sich auch noch auf die Schulter geklopft hatte, weil er so ein „toller Helfer“ ist.

Ich konnte nicht herausfinden wer das getan hat, weil am Ende es keiner gewesen sein wollte. Das habe ich nur herausgefunden, weil mein Fernseher mich eines Tages gefragt hatte, ob ich etwas installieren möchte, was mich ziemlich erschrocken hatte und ich dann gesehen habe, dass er im WLAN eingeloggt ist.

Und die Moral der Geschicht: Traue deinen Freunden nicht… oder löte das WLAN-Modul aus, wenn du deine Privatsphäre zu 100% schützen möchtest, weil man weiß nie welcher Dummkopf dir seinen verschrobenen Lebensstil aufzwingen möchte.

Das ist falsch, weil du den TV eben auch per Whitelisting ins Internet lassen kannst.

Es wird initial alles geblockt und dann - zugegebenermaßen mit recht viel Aufwand - explizit erlaubt, was gewünscht ist.
WIe in einem Post weiter oben beschrieben sind meine TVs dadurch vom Internet komplett getrennt, von den gängigen Streamingdiensten abgesehen.

Ich zitiere den erwähnten Post weiter oben:

Verstehe ich es richtig, dass eine Device Group so funktioniert wie ein VLAN? Also, dass es abgekoppelt vom Hauptnetz in seinem eigenen (virtuellen) Netz ist und nur bestimmte Dinge erlaubt sind?

Hätte ich gewusst, dass mein Fernseher jemals ins Netz kommt und der Verräter im engeren Freundeskreis sitzt, dann hätte ich vermutlich auch erst meinen Router vom Internet genommen, meinen TV mit dem Router verbunden, die IP gesperrt und WLAN beim TV wieder ausgeschaltet. Aber damit rechnet man echt nicht. :frowning:

In einem separaten Netzwerk sind die Geräte dadurch streng genommen nicht, nein.
Die Geräte sind alle im per DHCP vorgegebenen selben Subnetz.
Die Device Group ist im Pihole angelegt und erlaubt es, verschiedenen Gerätegruppen verschiedene Domänen aufzulösen und zu verwehren.
Somit habe ich unterschiedliche „Zugriffsberechtigungen“, ohne auf verschiedene Netzwerke zu separieren.

Neben der Standardgruppe, in der viel gefiltert wird (Facebook bspw. vollständig) habe ich so noch eine offene Device Group für Gäste, in welcher keinerlei Blocking aktiv ist, sowie eben besagte Smart TV Gruppe.
Was durch DNS-Blocking aber leider immer offen bleibt, ist der Zugriff von Geräten über fest einprogrammierte IP Adressen.
Sollten solche fixen IPs in meinen Smart TVs hinterlegt sein, bekomme ich deren Kommunikation dahingehend nicht mal mit.

Grundsätzlich könntest du mit einem Pihole die „Standardgruppe“ (die Gruppe, in die zum ersten Mal im (W)LAN angemeldete Clients landen) komplett blocken und dann manuell Clients in andere Gruppen schieben, in denen die DNS Auflösung anders gehandhabt wird. Dann wäre dein TV zwar mit dem WLAN verbunden gewesen, der Pihole hätte seine DNS Anfragen nicht (es funktioniert technisch genau genommen etwas anders, aber der Einfachheit halber soll diese Variante erstmal ausreichen) beantwortet.

Wie es der Zufall so will bin ich auf dem Weg zur Arbeit immer an einem Geschäft vorbei gekommen, dass u.a. Metz Fernseher verkauft und dem habe ich dann heute einen Besuch abgestattet. Die Metz Classic Line hat keine Apps installiert, außer einem Webbrowser und kommt per LAN oder WLAN ins Internet. Der Metz Cubes 50“ kostet 1.600 EUR und hat noch kein OLED Display, aber rein von der Ausstattung her spricht mich das Gerät an, wäre da nicht der Preis …

Bei einer ersten Suche nach Test- und Erfahrungsberichten zu dem Gerät schrieb dann ein Redakteur, dass das Gerät zu teuer sei und man für 1.000 EUR ein Smart TV mit OLED Display bekäme und verlinkte das auch gleich: Ein Sony mit Android TV.

Und da sind wir wieder bei dem oben beschriebenen, dass man günstiger ein Smart TV bekommt und dann das Gerät gar nicht ins Internet lässt, nur zum Updaten oder kontrolliert.

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Das wäre mir persönlich schon zu viel und ich würde den Fernseher komplett offline halten (bzw. den Zugriff ins Internet komplett blockieren), doch @media-floppy hat ja nach einem datensparsamen Fernseher gefragt. Vielleicht ist das ja schon die Lösung?

Ich denke, dass Fernseher nur Updates für privatsphäreinvasive Apps benötigt werden (Youtube, Netflix, Spotify, etc.) oder evtl. Sicherheitsupdates, die eh nicht benötigt werden, wenn das Gerät offline ist. Firmwareupdates, die das Gerät an sich verbessern, sind vermutlich äußerst selten.

Für mich ist die ganze Diskussion hier absurd. Wer einen „dummen“ TV will schließt den „smarten“ einfach nicht ans Netz. Das war die Ausgangsfrage.
Updates braucht man auch nicht, der ist nicht am Netz und explodiert auch nicht.

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