Deutsche Bahn und das Ende des anonymen Spartickets? Diese Optionen bleiben

Ursprünglich veröffentlicht: https://www.kuketz-blog.de/deutsche-bahn-und-das-ende-des-anonymen-spartickets-diese-optionen-bleiben/

Bereits seit Oktober 2023 gibt die Bahn günstige Tickets (Sparpreis und Super-Sparpreis) am Schalter nicht mehr anonym heraus. Für den Kauf muss man seinen Namen angeben, der im Zug auch per amtlichem Lichtbildausweis kontrolliert werden kann. Als sogenannte digitale Tickets sollen sie außerdem vorrangig an eine E-Mail-Adresse oder eine Mobilnummer versendet werden. Daher ist auch die Angabe einer dieser beiden Daten notwendig, um günstig Bahn fahren zu können. Bis Ende 2023 waren die günstigen Tickets aber noch anonym am Automaten erhältlich. Seit 2024 sind nun die günstigen Tickets auch am Automaten nicht mehr erhältlich (:male_detective:/€). Damit ist offiziell keine Möglichkeit…

Lösung 3: Fernverkehr vermeiden

Im Nahverkehr gibt es reichlich Tickets am Automaten anonym zu kaufen. Dazu gehören auch so schöne wir das Quer durchs Land Ticket. Zu erwerben am Automaten, Schalter oder online. Alleine nicht unbedingt der Knaller in Zeiten des 49-Euro-Ticket (was dann andere Datenschutzprobleme hat) aber mit mehreren Leuten kann das schon attraktiv sein.

Nach dem Kauf am Automaten muss der Name der Reisenden (Details bitte bei der Bahn nachschauen) handschriftlich auf das Ticket geschrieben werden und sollte halbwegs zum Ausweis o.ä. passen.

Auf bestimmten Strecken sind damit nutzbare Züge auch nicht wesentlich langsamer als der Fernverkehr… bei anderen Verbindungen lockt dann schon eher der Flixbus :sweat_smile: einfach etwas schauen und kreativ sein

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Wenn man in einer Gruppe verreist muss immer nur einer seinen Namen angeben, die weiteren Gruppenmitglieder reisen anonym.

Fragt sich nur wie praktikabel das im Alltag ist.

Meine Mutter könnte dann echt kein Sparpreisticket mehr kaufen? Sie hat nämlich tatsächlich keine Email Adresse. Was macht die Bahn denn, wenn man keine Email hat? Weiß das jemand?

Alternativ wird die Mobilfunknummer verlangt. Hat man beides nicht, geht es wohl nicht mehr.

Ja auch das hätte sie nicht. Danke für die Info.

Das 49 Euro Ticket im Chipkarten Format hat keine Datenschutzprobleme.

Neben dem bereits genannten Quer durchs Land Ticket könnte man noch die Bahncard 100 bzw. Probe Bahncard 100 als Lösung für sehr Wohlhabende aufführen. Zwar muss man auch hier den Namen angeben, aber meistens reicht es die Karte nur vorzuzeigen, sodass zumindest eine Profilbildung verhindert wird.

Eine weitere Alternative um möglichst wenig Daten angeben zu müssen, wäre Fahrkarten mit BahnBonus Punkten zu kaufen (1000 Punkte für eine Freifahrt 2. Klasse).
Über ein F.A.Z.-Abo kann man als Prämie Bahnbonus Punkte bekommen (kann man per Überweisung bezahlen), sodass man keine Kreditkarten- oder PayPal-Daten angeben muss.

Die gibt es übrigens grundsätzlich bald auch nur noch digital. Eins muss man der Bahn ja lassen: wenn es darum geht, an Daten zu kommen, gibt man sich wirklich Mühe.

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Es gibt noch einen Hoffnungsschimmer, denn die Bahn stellt die BahnCard als pdf in Aussicht, siehe Bericht von mobilsicher (Link).

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Und dann wird der QR Code vom PDF oder Ausdruck bei jeder Kontrolle gescannt. Gewinn gegenüber einmalig in der App runterladen und dann das Telefon im Flugmodus mitnehmen?

Profil über die Bewegung kann weiter gebildet werden. Und das war die Ausgangsfrage in diesem Thread….

Also Bahnfahren im Fernverkehr ohne den Normalpreis zu bezahlen wird immer schwieriger ohne Daten abzugeben.

Das müsste dann die Praxis zeigen, denke aber, dass deine Vermutung zur Realität wird.

Dass ich keine App installieren muss und mir Gedanken darüber machen muss, ob Daten abfließen und wenn ja, ob und wie ich das verhindern kann. Und: Sobald man den Flugmodus deaktiviert kann die App ja theoretisch Daten nach Hause schicken. Ein temporärer Flugmodus wäre für mich keine Lösung.

Ja. Dem widerspreche ich auch nicht, sondern habe @Indeedee bezüglich der BahnCard geantwortet.

Nachtrag
Die Bahn hat mir heute auf meine Frage, ob es auch eine Alternative zur BahnCard auf der DB-Navigator App gibt, das oben gesagte bestätigt:

Sie haben die Möglichkeit in Ihrem Kundenkonto auf bahn.de eine BahnCard in Form eines PDF-Dokuments mit QR-Code abzurufen. Diese Alternative kann ausgedruckt und während der Bahnreise mitgeführt und im Fall einer Kontrolle als Nachweis vorgelegt werden, sodass auch hier die Bedienung eines Smartphones für Sie nicht erforderlich wird.
Dieses Ersatzdokument können Sie ab dem 9. Juni 2024 in Ihrem Kundenkonto zur Vorlage im Zug ausdrucken.

Ich bin immer wieder fassungslos, was alles Möglich ist und was Unternehmen voraussetzen, in dem Fall E-Mail und/oder Handynummer.
In dem Fall auch noch für die Grundversorgung. Ich merke langsam, wie ich immer mehr resigniere…
Vor allem der Hinweis am Ende des Artikels: Flexpreis nach wie vor anonym möglich. Enthält das nicht wieder einige Annahmen, über wen Daten gesammelt werden sollen? Kommt mir jedenfalls so vor.

Seit die Bundesregierung (ohne jeglichen Rückhalt in der Bevölkerung) vor einigen Jahre aus purer Bequemlichkeit den Rufnamen abschaffte, steht leider auf meiner Kreditkarte auch mein zweiter, ungeliebter Vorname. Ich muss also immer den vollen Namen angeben.

Während „Max Mustermann“ in Kombination mit den Endnummern der Kreditkarte schon fast ein festes Datum ist, ist „Max Waldo Mustermann“ plus KK-Nr. schon ziemlich eindeutig.