Da ich gerne eines von mehreren Backups, die ich abends mache, nicht zu Hause mit dem Laptop und den anderen Datenträgern aufbewahren will, überlege ich, dieses entweder auf einem verschlüsselten USB-Stick am Schlüsselbund immer mit dabei zu haben oder es in eine verschlüsselte Cloud zu machen.
Übermorgen könnte ein Mathematiker aus Kirgisen entdecken wie man deine Verschlüsselung knackt. Dann sind deine Daten offen in der Cloud.
Nimm den Stick, und tu ihn ggf. wasserdicht verpackt in Keller, Garage, Auto usw. Falls es mal brennt.
Persöhnlich bevorzuge ich eindeutig auch Sicherungen ausschliesslich auf der eigenen Hardware.
Der USB Stick am Schlüsselbund wäre mir aber etwas befremdlich. Ich würde den eher an einer sicheren Stelle im Haus deponieren.
Die Cloud ist aus meiner Sicht nicht für sowas gemacht, sondern lediglich für Daten, zu denen mehrere Leute von unterschiedlichen Lokalitäten Zugriff brauchen.
(Kleiner) USB-Stick am Schlüsselbund der für alles mögliche genutzt wird, hat u.a. einen nichtssagenden Container (PW + Schlüsseldatei) auf dem Daten gesichert sind. Da dies nicht die einzige Backupoption ist, wäre ein Ausfall auch verschmerzbar.
Cloud wird ebenfalls, allerdings nicht so regelmäßig wie andere Backmedien, mit einem verschlüsselten Container gefüttert.
Weiterhin: externe HD komplett verschlüsselt und beim Arbeitgeber gut „zwischen den Akten“ als weiteres Backup
Ich habe mal gelesen, das USB Sticks von der Art der Speichertechnik für solche Zwecke nicht geeignet sind, zudem am Schlüsselbund vielerlei äußerer Einflüsse ausgesetzt sind. Empfehlenswert ist da eine kleine portable SSD. Vielleicht recherchierst Du da noch mal zu. Mir selbst sind schon ziemlich viele Sticks kaputt gegangen.
Das kann man nicht oft genug sagen. Hab über die letzten Jahrzehnte so ziemlich alles an (Marken) Herstellern durch, praktisch weißt du nie ob die jetzt 10 Minuten oder 10 Jahre halten.
Ich stimme @miwie, @Krone und @Cornelius zu: Cloud. Wenn du Bedenken hast, dass die Daten dort nicht sicher sind, dann hast eventuell die Möglichkeit einen Miniserver (r-pi + SSD) bei bei einer Person deines Vertrauens (Familie, Freunde) abzustellen und am Netz anzuschließen. Der Miniserver sollte von sich aus die Verbindung aufbauen und sich die Daten holen.
Hallo zusammen und herzlichen Dank schon mal für eure Meinungen!
Zum USB-Stick noch: Der soll nur als zusätzliches Backup dienen, das ich dabei habe, wenn ich außer Haus bin (wegen Einbruch, Brand o.ä bei Abwesenheit). Ist er defekt, wird er dann sofort ersetzt, was natürlich nicht optimal ist, wenn ich alle 3 Monate einen neuen brauche. Bei der Verschlüsselung hatte ich an Veracrypt + Keyfile gedacht.
Zum Cloud-Speicher: Mein Favorit wäre hier momentan Koofr mit verschlüsselter Sync per rclone. Wenn ihr anderweitig Tipps hättet, bin ich für die natürlich auch dankbar!
Evtl. mache ich mal eine Zeit lang beides parallel, um mir noch ein besseres Bild zu machen?!
NAS im Keller, darauf Backup aller Geräte und aber auch eigene Daten (Foto-Archiv, …)
Tägliches verschlüsseltes Backup des NAS zu einer Hetzner Storage-Box
Wöchentliches verschlüsseltes Backup des NAS auf externe HDD
Da ich keinen regelmäßigen Arbeitsplatz o.ä. außerhalb meiner vier Wände habe, ist für mich die „Cloud“ die einzige Möglichkeit, ein echtes, tagesaktuelles Offsite-Backup zu haben.
Die wichtigsten Daten (Kopien von offiziellen Dokumenten, Zeugnissen, …) liegen zudem auf eine CD gebrannt im Schließfach bei der Bank. Die letzte CD, die ich testweise mit Songs selbst gebrannt habe, war im Schließfach auch nach 20 Jahren noch einwandfrei lesbar.
SSDs eignen sich nicht als langfristiges Backup, ebenso USB-Sticks - letztere noch weniger als SSDs. Stichwort „Bit-Rot“. Auch HDDs sollten auch alle 6 Monate einmal angeschaltet werden, damit die mechanischen Teile sich nicht festsetzen.
Das mal so als kleine Denkanstöße. Ganz entscheidend ist bei dir sicher auch, wie viele Daten du eigentlich sichern musst. Ich habe hier knapp 20TB, die ich backuppen muss, das ist natürlich eine andere Dimension als wenn es nur um ein paar GB geht.
So unterschiedlich können die Erfahrunswelten sein
Mir ist vor wenigen Monaten ein 2014 erstmals also solcher genutzter Stick kaputt gegangen. War einer aus Metall, also gute Wärmeableitung und stabil, sehr klein und die mechanischen Belastungen waren bis auf Kontakt mit Schlüsseln quasi nicht vorhanden. Letztlich waren es wohl die USB-Kontakte die den Geist aufgegeben haben. Aber nach neun Jahren und etlichen Ein-und Aussteckvorgängen jetzt auch nicht überraschend
Das verstehe ich nicht. Das USB-Sticks nicht permanent mit Lese/Schreibzugriffen gequält werden sollen ist klar. Aber hier mal eine Tabelle, da ein Video, dort eine aktuelle *.iso drauf kopiert und einmal im Monat den Container geöffnet und die dortigen Daten aktualisiert ist jetzt nichts was ein Stick nicht abkönnen müsste.
Was genau meinst du damit?
Das USB-Sticks nicht als zuverlässigstes oder dauerhaftes Backup taugen sollte klar sein. Aber ich z.B. habe keine schlechten Erfahrungen mit dieser Art des zusätzlichen Backups gemacht, also eine von mehreren (auch ortsunabhängigen) Optionen auf die ich aber im Notfall sehr schnell Zugriff habe. Über die Sicherheit der Daten mache ich mir nur geringe Sorgen. Alles unterhalb von Behörden dürfte damit Probleme haben.
Wenn ich mich recht entsinne, war die Erklärung zweigeteilt: Zum einen wegen der Struktur des Datenspeichers, das er nicht so viele Lese-/Schreibzugriffe verkraftet. Aber auch die Stromzufuhr. Wenn der Stick lange nicht eingesteckt wurde, sollen die Daten mehr gefährdet sein, als bei einer mobilen SSD.
Aber wenn wir bei diesem Thema sind: Gibt es einen Speicherspezialisten in dieser Runde, der technisch tiefer in der Thematik ist und sich dazu äußern kann?
Mein Wissensstand ist, daß mittels Strom Daten auf die Platte geschrieben werden und wenn er „lange genug“ keinen Strom mehr bekommt, sich die Daten „auflösen“, weshalb ein regelmäßiger Anschluß an ein Gerät empfohlen wird (ca. alle 6 Monate).
Da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren und freue mich, etwas zu lernen!
Ein Backup ist genau so wertvoll, wie die Originaldaten.
Deine Originaldaten schützt Du, indem Du deine Türen und Fenster schließt.
Daten in der Cloud werden durch spezielle Zugangssicherungen vor physikalischem Zugriff durch unbefugte gesichert.
Ein USB-Stick an deinem Schlüsselbund ist, verglichen damit, sehr einfach zu entwenden (oder zu verlieren).
Oder auch zu kopieren, wenn du mal kurz nicht hinschaust.
Das ist bei einem Backup wenig relevant. Hier ist wichtig, das die Daten auch gelesen werden können.
Die gespeicherten Daten auf einem Flash-Speicher degradieren mit der Zeit. Irgendwann lassen sich die Daten dann nicht mehr zuverlässig auslesen und rekonstruieren.
Je nach Bauart, gibt es da große Unterschiede, was die Speicherhaltezeit angeht. (Wochen - Monate)
Bei USB-Sticks kommt noch dazu, das die Chips und die Elektronik eher selten die gleiche Qualität, wie SSDs aufweisen.
Gute USB-Sticks sind wesentlich teurer als vergleichbare SSDs.
Bei Flash Speichermedien lässt sich die Lebensdauer der Daten nicht zuverlässig vorhersagen. Deshalb sind solche Medien nur eingeschränkt für Backups einsetzbar.
Regelmässiges Backup mittels rsync auf eine externe Festplatte, die zuhause liegt.
1/2 jährliches Backup aller Daten auf eine 2.SSD die nach dem Backup extern gelagert wird.
Regelmässiges Backup auf einen Linux Server, der die Daten per Nextcloud Sync in einem Hetzner Storage ablegt.
Warum so eine Backup Strategie?
Hardware Defekte, Verschlüsselungstrojaner aber auch Einbrüche, Feuer oder Wasser können alles Gründe sein warum Deine Backups zuhause nicht mehr funktionieren.
Daher lagere ich meinen Daten extern aus.
Klar kann man jetzt argumentieren, dass man dann keine Cloud braucht. Die Cloud kann aber unglaublich praktisch sein wenn man von unterwegs Daten benötigt und diese z. B. auf dem Smartie anschauen will. Weiterhin kann man damit im Verein oder in der Familie Daten teilen.
Welche Strategie da sinnvoll ist, hängt von den persönlichen Vorlieben wie auch Erfahrungen ab.
Erstens: USB-Sticks sind für verschlüsselte Speicherung denkbar ungeeignet. Wenn sich ein einziges Bit in einer einzigen Datei ändert, muss der gesamte Container neu geschrieben werden. Das erzeugt eine Schreiblast, der USB-Sticks nicht gewachsen sind. Habe schon mehrere Sticks mit Veracrypt sterben sehen, bei mir und bei Kunden.
Zweitens: 185 GB? Du erzeugst oder änderst jeden Tag 185 GB? Vielleicht solltest du als allererstes dein Backup-Konzept anpassen. Ich habe einen Bereich „Lager“. Den möchte ich zwar (mehrfach) gesichert haben, aber der wird nur selten aktualisiert. Der zweite Bereich „aktuell“ wird täglich gesichert, ist aber nur ein Bruchteil von „Lager“.
Nein, eben wegen der Problematik hab ich den USB-Stick momentan mit LUKS verschlüsselt und Free File Sync ändert abends nur das, was sich tagsüber verändert hat. Die Aktualisierung dauert entsprechend wenige Sekunden.
Edit: Gleiches ließe sich auch mit VeraCrypt machen, indem der gesamte Stick verschlüsselt wird (Encrypt a non-system partition/drive). Ich habs bereits ausprobiert, mich für den Moment aber doch für LUKS entschieden.
Wie gesagt, genau so (ganzer Stick Veracrypt verschlüsselt) sind schon mehrere Sticks verfrüht in den Stick-Himmel aufgefahren. Bei einem Kunden ist Veracrypt unabdingbar, weil er zwischen L und W wechseln will. Da haben wie die Anforderung mit einer kleinen USB-Platte gelöst. Wenn du nur in der L-Welt unterwegs bist, würde ich immer LUKS nehmen, schon wegen der besseren Integration.