Erstes Linux: Fedora Workstation/Silverblue oder OpenSUSE Tumbleweed/Leap?

Bevor ich nun tausend weitere Anleitungen lese und kaum was verstehe, möchte ich nun eines der Betriebssysteme installieren und im normalen Alltag testen. (Die Anleitungen lese ich dann lieber beim Spielen. Da ist der Lerneffekt meist größer)

Ich mochte ein Linux was halbwegs modern bzw. sicher ist (gegen ungezeilte Angriffe), aber ich brauche kein „GOS-Linux“ für alltägliche Dinge wie Office, Datenbackups, Mails, Surfen. Mein bisheriges Einlesen hat mich zu den in der Überschrift genannten Distros geführt.

Eigentlich möchte ich möglichst wenig basteln, aber wenn es gute Anleitungen gibt, ist das okay, solange man sich nicht fortlaufend umfassend informieren muss. Einfach nutzen und hier und da auf die Entwicklung achten, damit System und Software auf dem aktuellsten Stand bleiben. Mehr möchte ich im laufenden Betrieb nicht machen.

Bis dahin kann es aber auch etwas schwieriger sein, solange es eine gute Doku/Hilfe gibt. Wie die Softwareinstallation & -verwaltung im einzelne funktioniert ist mir noch unklar, aber das lernt man dann sicher besser beim Einrichten.

Anscheinend muss ein Linux auch noch gehärtet werden, damit „Wald und Wiesen“-Angriffe sich nicht bei mir austoben können. Das wird vermutlich der schwierigste Teil.

Ich hoffe, ich konnte meine Ausgangslage und Zielsetzung verdeutlichen und komme dem Ziel langsam näher.

A) Welches Fedora ist das richtige für mich, wenn Fedora?
Wenn ich das richtig verstehe, wird Silverblue schneller aktuell gehalten, aber ist auch immer noch ausreichend stabil. Mir gefällt die „immutable“ Installation. Aber sonst verstehe ich die Unterschied nicht viel. Silverblue, weil mir „Gnome“ erstmal ausreiche sollte. Die KDE-Variante ist wohl eher was für die Zukunft.

B) Welches OpenSUSE ist das richtige für mich, wenn OpenSUSE?
Eigentlich lese ich immer nur Tumbleweed als Empfehlung (bzgl Rolling Release). Bei Distrowatch habe ich folgende Info gefunden: * Available editions: openSUSE Tumbleweed for 32-bit (i586) and 64-bit (x86_64), Leap for 64-bit (x86_64) processors*.
Heißt das nun, dass ich für einen i5-13400 die Leap-Variante nehme sollte?

C) OpenSUSE oder Fedora?
Mir ist noch nicht ausreichend klar, ob es bei meiner Zielsetzung und nicht vorhanden Erfahrung mit Linux überhaupt einen Unterschied macht?

D) Gibt es irgendwelche Unterschiede bei den unterstützen Dateisystemen? (bzw. ggf. durch entsprechend zusätzlich verfügbare Software, die entsprechend der Distro verfügbar wäre oder auch nicht?)
Ich möchte nämlich noch diverse Datenträger anschließen und zusammenführen, die ich bisher unter WinOS oder iPadOS genutzt habe, aber auch mit Android nutzen kann. Oder bin ich hier schon auf dem ersten Holzweg?
Nachtrag: Wenn ich das richtig sehe, ist exFAT mit drei OS kompatibel und FAT32 mit allen.

Ich habe keine Erfahrung mit immutable Distros, aber die sollen mittlerweile wirklich gut nutzbar sein, vermutlich auch für deine Zwecke und sind sicher sinnvoll, wenn Security hoch im Kurs steht. Bei Fedora wären das eben Silverblue und Kinoite. Bei openSUSE MicroOS. Mit dem Fokus Privacy und Security wäre auch die immutable Distro PureOS eine Empfehlung.

Von einer Rolling Release Distro würde ich als Anfänger abraten. Da kann immer mal wieder was kaputtgehen, weil Abhängigkeiten nicht richtig aufgelöst werden und man muss wissen, wie man das behebt oder Lust haben, sich darin zu vertiefen.

Zu Gnome oder KDE: Das ist einfache eine Entscheidung des Geschmacks - würde ich einmal austesten und dann das nehmen, das sich besser für dich anfühlt.

Generell würde ich sagen: Du kannst auch nicht viel falsch machen bei der Distro-Wahl. Ich persönlich finde für mich Fedora die beste Austarierung von Aktualität und Stabilität und mag die Vielfalt von KDE etwas mehr als die elegante Simplizität von Gnome. Im Moment bin ich zu faul, werde aber vermutlich Kinoite in Zukunft mal testen.

Wenn du ein schnelles Gefühl für eine Distro oder die Benutzeroberflächen KDE/Gnome kriegen willst, kannst du bei Distrosea online reinschauen: https://distrosea.com/de/

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Als totaler Anfänger würde ich die Finger von Immutable Distros lassen. Macht den herausfordernden Umstieg nur noch komplizierter, zudem findet man deutlich weniger Lösungen und Dokumentation online.

Bei OpenSUSE fand ich die Dokumentation auch nicht überragend und gehört eher zu den seltener genutzten Distros.

Weder OpenSUSE Tumbleweed, noch Immutable Distros sind prinzipiell eine eine schlechte Wahl, aber als Anfänger eher ungeeignet.

Von den von dir genannten würde ich Fedora Workstation mit KDE verwenden. Ist generell eine solide Wahl. KDE macht den Umstieg leichter, da deutlich näher am Windows Workflow, zudem sind so viele Funktionen eingebaut, dass man weniger Zeit damit verbringt nach Drittanbietersoftware zu gucken, die Funktionen ersetzt. Gnome hat einen völlig anderen Workflow und lässt viele Funktionen vermissen. Der Vorteil von Fedora ist, dass man in vielen Fällen zur Fedora-Dokumentation noch die neueste RHEL-Dokumentation verwenden kann.

4 OS wird schwierig. Das kann man mal für einen USB-Stick machen, um hin und wieder ein paar Dateien zu transferieren. Aber wenn es sicherheitsrelevant ist, wird es schwierig, da Dateisysteme nicht alle Sicherheitsattribute von allen OSen unterstützt und wenn dann noch Verschlüsselung in’s Spiel kommt sowieso. Ich würde schauen ob die Kompatibilität mit allen OS wirklich notwendig ist.

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Aus welche Quellen beziehst du diese Annahme?
Hier im Forum wurde in dem Beitrag Wie kann ich Manjaro Linux sicherer machen recht ausführlich darüber diskutiert. Meiner Erfahrung nach ist das keineswegs so, Andere sind der Ansicht, es müsste gehärtet werden. Da kannst du dir eventuell ein Bild davon machen, was zu deinen Anforderungen passen könnte.

Für den Anfang bin ich der Meinung, es ist völlig egal, welche Distro du dir zuerst anschaust. Ich würde mit einer der „Großen“ anfangen, OpenSuse, Ubuntu, Fedora oder vielleicht noch Manjaro und davon ausgehend schauend, welche Richtung einem dabei am ehesten zusagt. Verschiedene Desktops Gnome, KDE usw. kannst du innerhalb einer Distro installieren und ausprobieren.
Das man von Windows kommend, mit Gnome am wenigsten zurecht käme, kann ich aus eigener Erfahrung und meiner Beobachtung bei Anderen auch nicht bestätigen. Eher im Gegenteil, etwas Ungewohnteres kann auch Lust auf mehr machen. Da hat halt jeder sein eigenes Temperament.

Das Schöne an Linux ist ja, wie man mit wenig Aufwand eine Distro installieren oder als Livesystem zum Laufen bringen kann. Welche Richtung einem am ehesten zusagt, sieht man dann schnell in der Praxis.
Daher ist doch am Anfang am Wichtigsten, welche Distro überhaupt mit deiner vorhanden Hardware am reibungslosesten läuft.
Ich hatte mich als Anfänger zuerst mit OpenSuse und CentOS versucht, was aber mit meiner Hardware nicht richtig zusammenkam. Erst mit Ubuntu lief alles Out-of-the-Box und bin seitdem dabei geblieben. Damals hatte ich somit an einem Wochenende schon einmal 3 Distros durch und die Entscheidung hat meine Hardware übernommen.

Um Themen wie Rolling Release und Immutable würde ich mich, wenn überhaupt, später kümmern.

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sorry, die Diskussion passt in diesen Thread gar nicht

Mein Senf zum falschen Fazit 'Desktop Linux passt schon so ohne Probleme'

Desktop Linux ist nicht wirklich gehärtet. Es gibt remote execution in CUPS, Code von überall kann ausgeführt werden, Prozesse können mit ssh dein komplettes home directory klonen, SELinux und AppArmor sind nicht wirklich für Desktop angepasst sondern hauptsächlich Serveranwendungen.

Und selbst hier. By default läuft der NGINX docker container als root.

Alle Systeme laufen auf 40mio Zeilen langen Kernel-blobs, die nicht mal Linus Torvalds versteht. Wenn einer dieser tausenden Treiber im Kernel einen Fehler hat, ist aus.

User namespaces, essentiell für Sandboxing von Snap, Appimage, Docker, Podman, Distrobox und Webbrowsern, geben normalen User-Prozessen Zugriff auf Kernelfunktionen die sie sonst nicht haben.

Die Technologie ist extrem verwurzelt und geht nicht weg, gleichzeitig macht fehlende MAC mit Apparmor/SELinux und der gigantische Monokernel sie extrem riskant.

Will man ohne leben, braucht man Alternativen wie Gentoos „Simple Sandbox“, die ähnlich wie Android funktioniert. Und ist dann halt dabei sein eigenes System zu basteln.

Dasselbe mit glibc vs musl, GCC vs clang+llvm, coreutils vs. busybox. Standard ist nichts von den sichereren Alternativen.

Aber außer Android gibt es nicht wirklich sichere Desktop Linux Distributionen, die sinnvoll funktionieren (QubesOS)

Als Beginnerdistro würde ich die Varianten von uBlue empfehlen. Bazzite für Gaming oder Windows-Programme, Aurora oder Bluefin als Desktop

ublue.it

Wenn jetzt andere sagen „aber das ist ja so anders und man muss alles neu lernen“ ja LOL du bist ja Anfänger und kennst nichts anderes.

NEIN man muss nicht mit Standard Fedora oder Ubuntu anfangen.

Meinetwegen wenn du nichts degegen hast ein bisschen Einlesen zu müssen, fang mit NixOS an. Einmal aufgesetzt hält das System für immer und ist perfekt verwaltet. Keine komischen „es funzt auf meinem Rechner“ Probleme mehr.

NixOS ist so wie Fedora Atomic Desktops (incl Varianten wie uBlue, Secureblue etc.) aber komplett. Ich muss das mal lernen weil ich glaube, dass das die sinnvollere Variante ist, als ein minimales System mit dutzenden Paketen gelayert und Flatpak-Zwang, um Updates schnell zu halten.

Bis dahin funktioniert Fedora Kinoite super für mich, und uBlur Aurora ist die Variante davon, die für Beginner einfacher ist.

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Moin!

Für ein „erstes“ Linux würde ich eher das reguläre Fedora als gleich Silverblue empfehlen. Silverblue hat sicherlich einige (gute) besondere Merkmale und ist sehr interessant, aber es kann sein, dass nicht gleich alles out-of-the-box läuft (oder überhaupt) wie woanders.

Auch würde ich einem Anfänger bei openSUSE eher zu Leap als zu Tumbleweed raten. Tumbleweed hat zwar einen QA-Prozess, aber auf Grund der wirklich hohen Update-Frequenz kann es zwischendurch doch immer mal Probleme geben (und längere Zeit gar nicht zu updaten kann wirklich „schädlich“ sein, weil es dann ziemlich hakt und eventuell „brechen“ kann). Als Alternative zu Leap würde ich hier openSUSE Slowroll nennen: das ist auch Rolling (ähnlich wie Tumbleweed), aber langsamer. Der QA-Prozess ist zwar längst nicht so ausführlich (wie bei Tumbleweed oder gar Leap), aber weil es langsamer (als Tumbleweed) rollt, bist Du i.d.R. (wesentlich) stabiler. D.h. Du hättest rolling (wie bei Tumbleweed) aber Stabilität (wie bei Leap). Allzu viel Infos und Doku findet man zu Slowroll leider nicht. Offiziell ist es (noch) Beta. Auch hat es nur einen hauptsächlichen Maintainer. Aber der kümmert sich viel und gut und ist vor allem für das Grundsätzliche zuständig: die meisten Prozesse (z.B. Updates von Paketen) laufen dann i.d.R. automatisiert (da dann eben (leider) ohne allzu großes QA…). Ich persönlich finde jedenfalls, dass man es bereits und gut einsetzen kann

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Der Hinweis zu KDE und einfacheren Support (finden) finde ich sehr hilfreich. Beim Worklflow selbst ist es mir egal, obs gewohnt ist. Wichtig ist nur, dass es verständlich aufgebaut ist.
Und ich dachte Gnome wäre vom Funktionsumfang ausreichend. Ist es vermutlich auch, aber ist dann nicht das entscheidende Merkmal.

Zur Distro-Wahl: Ob das System gut läuft oder nicht, ist eigentlich erstmal nicht entscheidend. Ich hab da keine Eile und ausreichend Alternativen bzw die Ansprüche sind nicht all zu hoch. Fast alles geht mit Tablets auch. Anderseits ist meine Hoffnung, dass mit einem Desktop wieder flüssiger und kompatibler läuft. Bzw das Thema Backups (verschiedenener Datenträger und Dateisysteme) kann ich mit Tablets schlecht bedienen, oder habe passende Lösungen nicht entdeckt, während Office relativ gut funktioniert.

Von daher Frage ich mich gerade, ob ich nicht doch wieder in den sauren Apfel (WinOS) beißen muss und Linux rein als Spielerei ausprobiere. Denn eigentlich möchte ich doch „produktiv“ sein und nicht zu viel Zeit verspielen. Aber bei WinOS habe ich keine Lust auf die schwierige Datenschutzthematik.

Es scheint mir, als müsste ich mich von eins von beiden bei Desktops entscheiden.

Gemäß euren Antworten scheine ich mit Fedora Workstation den besten Einstieg zu schaffen: gute Doku, leichter lauffähig bzw stabiler zu nutzen.

Bzgl Härtung gehen die Aussagen so weit auseinander und die Bewertung der Relevanz erscheint mit noch unmöglich, sodass ich das wohl sehe, wenn ich erstmal eine Distro am Laufen habe und diverse Grundlagen besser verstehe.
Mir geht es im Grunde nur um normale, zeitgemäße Datensicherheit bei gewöhnlicher Nutzung.

Also ich habe letztes Jahr viele Distros getestet, um nach dem Win10 Ende einfach umsteigen zu können.

Beim Desktop bin ich einfach Windows gewöhnt und will so einen Desktop auch betreiben.
Daher war KDE für mich bei jeder Distro die richtige Wahl.
GNOME habe ich probiert aber nach paar Tagen dann ersetzt.

KDE scheint auch sehr aktuell zu sein und Zukunftsfähigkeit.

Da ich zur seltenen Gattung der Gamer gehöre, sind für mich Aktualität und gut Hardware-Kompatibilität wichtig.

Am besten bin ich am Ende mit dem normalen Fedora (Workstation) mit KDE gefahren.

KDE soll sogar im nächsten Release von Fedora (42) als vollwertige Distro wie aktuell mit GNOME erstellt werden.

Bin mit Fedora so zufrieden, dass ich auf Win gänzlich verzichte, sobald Win10 Ende of Life ist oder ich das letzte verbleibende Spiel, welches aktuell nur unter Windows läuft, nicht mehr spielen will.

Weil ich mit dualboot immer wieder Probleme hatte, habe ich mir einfach eine zweite Festplatte gekauft und somit die beiden Betriebssystem getrennt.

Somit konnte ich ausgelassen alle Distros testen ohne mein Windows zu zerschießen.

Auswählen kann ich dann einfach beim Booten welches OS starten soll, wobei ich Fedora immer den Vorzug geben.

Mal ein paar Gedanken von mir…

Dass ein Einstieg in ein völlig neues OS auch einiges an Zeit kosten wird, sollte klar sein, zumal du es nicht nur bedienen, sondern auch selbst administrieren musst. Wie bei jedem Neuanfang muss man auch bereit sein Zeit ggf. zu verschwenden und wenn man nur zu dem Schluss kommt, dass es nicht für einen ist. Also Fedora KDE mit Verschlüsselung installieren und hineinwagen. Alles andere ist nur Theorie.

Ja. Du hast noch nicht einmal einen Fuß in die Linuxwelt gesetzt. Mach erst mal einen Schritt nach dem anderen. Genauso wie Linux sollte man Windows auch härten, aber das kommt erst, wenn man sich damit zumindest halbwegs gut auskennt.

Den Satz wirst du schnell bereuen, wenn du mal wieder ein paar Stunden damit verbraucht hast, herauszufinden, warum etwas nicht geht oder dein System nicht mehr bootet.

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@Crey

Ich habe tatsächlich schon zwei SSD für Betriebssysteme reserviert. Von daher könnte ich tatsächlich auch unkompliziert durchtesten. Auch bei mir war eigentlich Windows als paralleles OS vorgesehen. Das kneife ich mir mangels unklarer Situation, ob ich meine Vista bzw Win7 Lizenz auf Win11 aktiviert kriege. Und ohne Not möchte ich kein Geld für Win11 ausgeben.

@Chief1945
Ja, das ist nun im Grunde mein Fahrplan. (Fedora Workstation KDE, um es für Alltägliches nutzen können, wobei der Desktop dennoch das am wenigsten genutzte Gerät bleiben wird)
Die Aussage zu einer lauffähigen bzw stabilen Distro bezog sich mehr darauf, dass es für mich insgesamt nicht schlimm ist, sollte es mal einige Tage/Wochen nicht funktionieren. Ansonsten möchte ich natürlich schon, dass es dann läuft.