Ich bin kein Freund von Streaming-Diensten und habe eine eigene „Filmsammlung“ die ich mit Aufnahmen aus dem Fernsehen fülle.
Bisher nutze ich für die Aufnahmen einen alten Mac Rechner mit einer externen SAT-Karte und der ziemlich grottigen EyeTV Software. Da dieser Rechner jedoch massiv in die Jahre gekommen ist und EyeTV einfach nur nervt, suche ich eine Alternative.
Funktionen die ich brauche sind:
(-) Aufnahmen in SD und HD
(-) Herausschneiden von Werbung (mgl. einfach und komfortabel)
(-) Wandlung der Filme und Export auf Mac im MP4 Format
(-) Idealerweise automatische Aufnahmen-Programmierung anhand von Suchlisten
Ergänzend sollte die Lösung komfortabel, schnell und mit einer einfachen, logischen Bedienkonzept versehen sein.
Ich dachte zuerst daran anstatt meiner eigenen Hardware einen Dienst wie save.tv zu nutzen. Keine Administrativen Aufwände, automatische Werbeentfernung klang soweit gut. Wenn ich da aber in die Datenschutzbedingungen schaue, dann wird mir aufgrund der Vielzahl an verbundenen Firmen einfach nur schlecht.
Ein SmartTV habe ich aus ähnlichen Gründen vermieden.
Hat jemand von Euch ggf. Erfahrung mit einer datenschutzfreundlichen Lösung für das Aufnahmen, Schneiden und den Dateiexport von Fernsehprogrammen?
P.S. ich habe das Hardware Thema gewählt, da meine Vermutung ist, dass ein sinnvoller Festplatten / SAT Receiver vermutlich am ehesten ein Lösungsansatz ist.
Eine der Fragen wäre, wieviel die die Lösung wert ist und ob du dir vielleicht auch einen neuen TV kaufen willst. Ich habe mir einen nicht Smart TV von Metz gekauft und bei dem kann man über USB ein Speichermedium anschließen und das TV Programm aufnehmen und auf einem anderen Gerät abspielen (es gibt zwar Smart TVs, die auch aufnehmen können, nur wird die Aufnahme tlw. verschlüsselt und ist dann nur auf diesem Gerät abspielbar). Und ein DLNA Server ist auch eingebaut, so dass man bei aktivem DLNA Server auch mit einem anderen Gerät im Netz, z.B. mit VLC Fernsehen schauen und auch aufnehmen kann. Es würde dann noch die Software für die Videobearbeitung fehlen.
Ein Fernseher-Wechsel wäre durchaus im Bereich des Möglichen.
Kannst Du bei Deinem Löwe die aufgenommenen Dateien auf einem PC übertragen um an dieser Stelle die Werbung herauszuschneiden? Was für ein Dateiformat liefert der Löwe Fernseher dabei bei SD / HD Programmen?
Könntest Du mir ggf. je eine kleine Aufnahme eines SD und HD irgendwo zum Download bereitstellen, damit ich mir das ansehen kann?
Wie erfolgt die Programmierung der Aufnahmen? Was für Möglichkeiten hast Du hier? Gibt es so etwas wie eine Programmierung von Filmnamen die Du irgendwann einmal aufnehmen möchtest?
Ich habe einen 50€ Xoro Receiver der nimmt auf USB-Medien Sendungen in .mp4 auf. Bequem über EPG steuerbar und wacht auch aus Standy auf. Medien sindv Fat32 oder NTFS, nur die Dateinamen muss man korrigieren.
Für mich die beste Lösung.
Ich habe gerade mal beim großen A… geschaut und dort den XORO HRS 8660 für den Einsatz mit DVB-S2 gefunden. Auch in den Rezensionen wird davon geschrieben, dass die Aufnahmen des XORO einfach an anderen Geräten genutzt werden können da diese in einem normale Dateiformate gespeichert werden.
Wenn ich es aber richtig sehe dann kann man die Dateien nicht über den vorhandenen Netzwerkanschluss exportieren, sondern muss vermutlich USB-Festplatte abziehe und zur Datenübertragung an einem anderen Rechner anschließt. Machst Du die Übertragung von Aufnahmen auf einen PC bei Deinem XORO auf diesem Weg?
Ebenso scheint die Programmierung zwar basierend auf dem EPG zu erfolgen aber es scheint keine automatischen Aufnahmen basierend auf vordefinierten Suchen zu geben. Das ist ein Feature, welches ich sehr schätzen gelernt habe.
Mal schauen was es noch für Ansätze für datenschutzfreundliche Fernseh-Aufnahmen gibt.
Ich habe einen Metz Cubus 50 TY66 Twin (da ist die von @Rudolf vorgeschlagene Lösung natürlich günstiger). Die Aufnahmefunktion auf USB Stick habe ich mal kurz getestet, bin aber noch nicht in die Tiefe gegangen, da wir nach dem Umzug momentan andere Prioritäten haben.
Ich könnte in den nächsten Tagen ein paar Probeaufnahmen machen und dir zukommen lassen.
Was die Programmierung der Aufnahmen angeht als auch die Frage nach den Dateinamen, so müsste ich jetzt selbst im Handbuch nachschauen, so dass ich dich bitten würde dir das Handbuch auf der Metz Seite runterzuladen und bei Popcorn und Kaltgetränk zu studieren.
Ich habe TVMosaic in einer alten Version auf einen Raspi 3 mit einer zusätzlichen SD-Karte installiert. Das war zwar Frickelei, braucht aber entsprechend wenig Strom. Die Aufnahmen ziehe ich dann per FTP auf den Rechner.
Wie wäre es denn wenn du uns erstmal verrätst, ob du Satellit, DVBT 2, Kabel oder IP-TV verwendest? Ich würde sonst noch https://www.yavdr.org/documentation/ in den Raum werfen. Der kann all das und noch viel mehr. Nutzen wir schon seit Jahren (als die kostenpflichtigen Angebote noch längst nicht so weit waren). Tatsächlich aber nicht in der neuesten Version (never change a running system), weil der bei uns sowieso nicht ins Internet, sondern nur ins interne Netz geht.
Ich nutze einen schon in die Jahre gekommenen Xoro DVB-T2 Receiver mit externer USB-Festplatte. Der Receiver kann programmiert aufnehmen. Die aufgenommenen Videodateien sind im *.ts Containerformat. Ich kopiere sie dann vom externen Laufwerk des Receivers auf den PC zur Weiterverarbeitung. Der VLC-Spieler kann die *.ts-Dateien aber auch direkt abspielen, der Xoro selbst natürlich auch, falls sie nicht ins Filmarchiv gehen.
Mit der Freeware MKV-Toolnix lassen sich die Videos am PC schneiden und überflüssige Tonspuren, BTX, etc. entfernen. BTX Untertitel kann das Tool extrahieren. MKV-Toolnix konvertiert die Videostreams in das *.mkv Matroska Containerformat, das genau so gut wie *.mp4 ist. Mit anderen Tools ließe sich *.mkv auch wieder im *.mp4 umwandeln, was aber überflüssig ist.
DVB-T2 verwende ich, da es für HD den fortschrittlichsten Codec hat, nämlich H265/HEVC in 1920x1080 Auflösung. Ein HD-Spielfilm belegt darin nur 2GB bis 4GB. Im älteren H264 Codec, der für DVB-Sat und DVB-Kabel in HD verwendet wird, ist die Auflösung nur 1280x720 Pixel und das Datenvolumen eines Films ca. um den Faktor 2,5 größer wie bei HEVC.
Für Privatkanäle habe ich noch einen Kabelreceiver von Technisat (Sat-Receiver sind vergleichbar). Nur die SD-Kanäle sind unverschlüsselt. Der Codec ist in dem Fall der alte MPEG2, ebenso wie bei DVDs. Mit der Freeware „VidCoder“ (eine nutzerfreundlichere Version von „Handbrake“) kodiere ich die auch in den HEVC Codec um. Ein SD Spielfilm ist dann ohne Qualitätsverlust nur noch 1GB groß oder knapp darüber.
Eine weitere Quelle von Videodateien ist MediathekView, um die Mediatheken der Öffentlich-rechtlichen anzuzapfen. Mediathekview erlaubt den legalen Download von Videodateien aus den Mediatheken. Das Containerformat ist in dem Fall *.mp4, der Codec H264, jedoch effizienter codiert als beim Sat-Empfang. Ein HD-Spielfilm in der besten Auflösung ist dort knapp unter 2GB groß, eine weitere Umkodierung also nicht sinnvoll. Die Androidvariante von Mediathekview ist die App „Zapp“, erhältlich unter F-Droid.
Wenn die so gewonnene Videosammlung in einem NAS-Laufwerk gespeichert ist, lässt sich im Prinzip über alle vernetzten Geräte darauf zugreifen (PC, Android, Linux, etc.).
Technisch setzen wir derzeit DVB-S über Satellit ein. Die Antenne ist über einen Verteiler angebunden, sodass jeder Anschluss frei alle Satelliten-Transponder erreichen nutzen kann. Im Wohnzimmer habe ich zwei Satelliten-Dosen für Receiver zur Verfügung, wovon aktuell eine für den Mac mit der EyeTV FreeSat Empfänger und eine für den Fernseher genutzt wird.
In Echtzeit schauen wir eigentlich nie lineares Fernsehen, sondern nehmen ausschließlich auf. Insofern brauchen wir eigentlich keinen Satelliten-Anschluss am Fernseher und könnte gut beide für das Aufnehmende Gerät nutzen.
IP-TV könnten wir vermutlich auch nutzen, da die Glasfaserleitung eine hinreichende Stabilität und Stabilität mit 300 Mbit/s Downstream bieten sollte. Über IP greifen ich aber derzeit hauptsächlich auf die Mediatheken oder auch mal einen Streaming Dienst zu.
Vor vielen Jahren hatte ich mal einen LinVDR im Einsatz mit dem ich SAT TV aufgenommen hatte. Das System war damals ein Komplettsystem und leider sehr schwachbrünstig ausgestattet. Die Oberfläche des VDR hat mir damals aber gefallen, insbesondere mit der automatischen Schnittmarkenplatzierung für die Werbung. Ich denke jedoch, dass ich keine Lust auf Hardware-Sucherei habe, sodass vermutlich eine Linux basierender Satelliten Receiver wie ein VU Plus vermutlich eher sinnvoll für mich ist. Da lese ich mich jetzt mal ein.
Wenn es um die „Öffies“ geht, finde ich, dass https://mediathekviewweb.de/ immer eine gute Anlaufstelle ist, damit ich es auch viel später noch anschauen kann, was unter Umständen nur kurz online in den Mediatheken verfügbar ist. Ausserdem bekommst du es gleich in HD und im MP4 Format und werbefrei
Früher hatte ich mal einen Technisat PVR zw. Glotze und Kabelanschluss hängen. Vom Bedienkonzept war und wäre ich heute immernoch begeistert! Damit habe ich früher auch Serien aufgenommen oder eben Spielfilme auf der internen HDD. Aber die Filme da rauszubekommen war/ist eher ein Graus
Tatsächlich habe ich gestern mit Mediathekview auf dem Mac herumgespielt, da ich einen Film laden wollte. Für die Öffentlich Rechtlichen kann man darüber gut Filme laden und Archiveren.
Das Bedieninterface ist allerdings vermutlich basierend auf der vorhandenen Datenlage eher unkomfortabel. Wenn man aber gesehen hat, dass es einen bestimmten Film gegeben hat, dann kann man Ihn gut mit der Suche nach dem Namen finden.
Aktuell bin ich noch mal dabei zu versuchen meinen alten Mac mit EyeTV „stabiler“ bei den Aufnahmen zu bekommen. Er legt jetzt jeden Morgen einen Reboot um 08:00 hin damit die Software nicht so lange am Stück läuft. Vielleicht hilft mir das ja schon.
Ich hole mir immer mit wget alles Interessante aus der Mediathek und nutze die Mediathek bzw. Mediathekviewweb nur zum Suchen und Links-holen… Aber ich gebe dir Recht: das ist lange nicht so schön wie alles auf der Kommandozeile machen zu können…
Was stellst du nur mit deinem Mac an? Meiner läuft eigentlich von einem Update bis zum nächsten komplett ohne Reboot und wird mindestens 5x8 Stunden malträtiert!
Ich verwende die absolut schlechte EyeTV Software um die EyeTV FreeSAT USB Karte zu nutzen. Es geht immer mal wieder die Verbindung zum EyeTV FreeSAT verloren und es werden keine Daten aufgezeichnet. Das lässt sich dann nur durch Reboot des Systems beheben.
Da der Rechner und die SAT-Karte aber abseits des Aufnehmens nicht genutzt wird, fällt es erst auf, wenn dann programmierte Filme mit 0 Mb auf der Platte landen.
Leider ist EyeTV die einzige Software für den Mac und die neuere 64 Bit Version soll noch massiv schlechter sein, als die immer noch bei mir auf einem alten Mac Mini in Betrieb befindliche 32 Bit Intel Version. Eine Apple Silicon Variante gibt es wohl gar nicht - die Softwareweiterentwicklung wurde meinem Eindruck nach eingestellt.
Mein normaler Mac kennt auch keine Reboots. Der bleibt bis auf bei Systemupdates immer gestartet und geht nur in den Sleep.
Das war damals auch der Aha-Effekt für mich, als ich mir von Linux kommend einen Mac gekauft hatte weil ich einen leisen Rechner für die Installation von Linux suchte. Dieser absolut unproblematischen Betrieb des System hatte mich dann aber überzeugt und so bin ich seit 2009 beim Mac geblieben.
Ich habe bei mir seit Jahren eine selbstgebastelte Lösung mit TVHeadend im Einsatz. Sie lief ursprünglich auf einem Raspi 3B mit angeschlossener (sehr großer) externer Festplatte, inzwischen habe ich den Raspi durch einen Mini-PC mit genügsamen Intel-Notebook-Prozessoren ersetzt. TVHeadend nimmt beliebige Sendungen auf die externe Festplatte auf. Auf die Aufnahmen kann ich von diversen Rechnern per NFS oder SMB zugreifen und die Rohaufnahmen auf einen Rechner kopieren. Auf den Rechnern verwende ich Avidemux, um die Sendungen zurecht zu schneiden und ggf. Werbung zu entfernen und in ein platzsparendes Format zu konvertieren. Dann kommen sie zurück auf die externe Festplatte des Mini-PC.
Der Vorteil der Lösung ist, dass der TVHeadend-Server auf dem Mini-PC das Satellitensignal auf jedes beliebige Gerät streamen kann. Die Aufnahmen können vom PC aus per Browser oder per Mediacenter wie Kodi und vom Smartphone per App gesteuert werden.
Den freigewordenen Raspi 3 habe ich an den Fernseher angeschlossen und mit einem Raspbian, das beim Booten direkt Kodi startet, versehen. Ich habe dort per Kodi-Add-Ons einige Mediatheken eingerichtet, so dass mein Dumm-TV eine gewisse datenschutzfreundliche Smart-TV-Funktionalität bekommen hat.