Firefox terms of use & updated privacy notice

Der unerwartete Schritt von Mozilla terms of use für Firefox einzuführen, beschäftigt gerade viele privacy advocates. Hier gab es bis dato noch keine Diskussion dazu.

Neben der Frage weshalb überhaupt terms of use eingeführt werden, steht zentral das Ende des „Wir verkaufen Deine Daten nicht“-Versprechens.
Github Mozilla commit

Gelöscht:

Unlike other companies, we don’t sell access to your data.

sowie im Q&A

Boiling Steam fasst die Lagegut zusammen:

Following the backlash, Mozilla has tried to backpedal with a clarification. Unfortunately, the clarification confirms the initial fears. They are removing the mention of not selling data because of a wider meaning associated to the word selling in certain jurisdictions, such as in California:

We never sell your data” is because, in some places, the LEGAL definition of “sale of data” is broad and evolving. As an example, the California Consumer Privacy Act (CCPA) defines “sale” as the “selling, renting, releasing, disclosing, disseminating, making available, transferring, or otherwise communicating orally, in writing, or by electronic or other means, a consumer’s personal information by [a] business to another business or a third party” in exchange for “monetary” or “other valuable consideration.”

Well, if that’s what Mozilla is doing, then yes, it is clearly what most people would understand as selling your data, as in making some kind of profit or revenue from what they collect.

Was man bisher noch nicht findet ist eine (vollständige) Aufstellung darüber für welche Produkte oder Funktionen dieses Versprechen sterben musste.

Ajit Varma (VP Product) führt zwei Beispiel im Mozilla Blog an:

In order to make Firefox commercially viable, there are a number of places where we collect and share some data with our partners, including our optional ads on New Tab and providing sponsored suggestions in the search bar. We set all of this out in our Privacy Notice. Whenever we share data with our partners, we put a lot of work into making sure that the data that we share is stripped of potentially identifying information, or shared only in the aggregate, or is put through our privacy preserving technologies (like OHTTP).

Reichen Euch die Informationen in der Datenschutzerklärung?

  • Gibt es eine (bessere) Aufstellung?
  • Was ist Eure Meinung?
  • Alles nur hyperventilierendes Social Media?

Die Business-Entwicklung von Mozilla ist noch einen eigenen Thread wert. Das letzte Kapitel, der Kauf einer Adtech-Firma (https://www.anonymco.com & https://www.mozilla.org/en-US/advertising) sowie zahlreiche Manager aus der for-profit bay area und 7 Millionen USD CEO-Gehalt.

Ja.

Mozilla kann sicherlich vieles vorgeworfen werden, z. B. dass die Kommunikation bei dieser Angelegenheit bescheiden war. Aber ihnen daraus einen Strick in Bezug auf den Umgang mit personenbezogenen Daten (pbD) zu drehen, halte ich nicht für angebracht.

Der California Consumer Privacy Act (CCPA) enthält eine so weitgefasste Definition von sale (verkaufen), dass das, was Firefox schon eine Weile tut, bereits unter diese Definition fallen könnte. Daher haben sie das entfernt (laut eigener Aussage). Ist ja auch nicht schlecht, wenn sie sich an Gesetze halten. Aber verkaufen in dem Sinne, wie das normalerweise verstanden wird, tun sie weiterhin nicht. Sie haben die Terms of Use noch mal angepasst, um dies klarzustellen.

Auch die Datenschutzhinweise erlaubten und erlauben kein Verkaufen von pbD im Sinne dessen, was Menschen unter verkaufen verstehen, aber möglicherweise im Sinne des CCPA.

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Dazu passend hat Louis Rossmann ein Video verfasst, welches das ganz gut zusammenfasst:

Interessant finde ich seine Argumente über die Millioneneinnahmen und dem, was am Ende raus kommt. Leider ist Firefox die beste Basis für einen ordentlichen Browser, den wir aktuell haben.

Die Sammlung im Rossmann Wiki ist auch hilfreich, wenn man weitere Quellen sucht.

https://wiki.rossmanngroup.com/wiki/Mozilla_introduces_TOS_to_Firefox

Nun gibt es auch viel Aufmerksamkeit für Librewolf. Ich finde es legitim, sich zu fragen, ob man einen Browser benutzt, der absolut zentral für die Sicherheit des eigenen Systems ist, von dem man allerdings nichts über die kleine Gruppe der Entwickler erfahren kann. Hat @kuketzblog hier für die Artikelreihe Informationen gesammelt?

main dev - ohfp

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Das sind auch meine Bedenken. Warum sollte man einem kleinen Projekt eher vertrauen als eine Firma. Auf der anderen Seite ist Mozilla in den letzten Jahren echt nicht sonderlich positiv aufgefallen.

Was Privatsphaere angeht glaube ich schon, das LibreWolf das vermutlich besser hinbekommt, aber beim Thema Security kann ein kleines Team aus freiwilligen das kaum Stemmen, wuerde ich behaupten. Und auch wenn sie nur Firefox als Basis uebernehmen, haengen sie ja vermutlich meist hinterher. (Wobei das aber auch alle Chromium-basierten Browser betrifft, egal ob Edge, Vivaldi oder co., die brauchen ja auch immer ein bisschen.)