Gesichtserkennung extrem

Ich will nur, dass das hier nicht vergessen wird, denn daran besteht ein großes Interesse, weil man die Gesichtserkennung ja permanent ausbauen will:

Zeig mir ein Foto und ich sag dir, ob du schwul bist

Man kann einem Menschen nur vor den Kopf gucken, sagt man: Was drin ist, bleibt geheim. Außer für Rechner: Die erkennen sogar sexuelle Orientierungen anhand von Fotos - eine Erkenntnis mit Implikationen.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/software-kann-homosexuelle-anhand-von-fotos-erkennen-a-1166971.html

Da erhält das Wort „Coming Out“ doch eine ganz neue Bedeutung: Es reicht, dass man draußen herumläuft. :grimacing:

Auch „Sprachproben“, die wohl 90 % ständig bei der Nutzung von Alexa aber auch des Handys unwissentlich in die USA (ein Land, was Ausländern von Verfassungs wegen keinen Datenschutz gewährt) senden, enthalten eine immense Fülle „besonders schützenswerter Daten“ (Art. 9 DSGVO), vielerlei Anzeichen psychophysischer Gesundheit.

Dabei gilt doch per DSGVO:

Die Verarbeitung personenbezogener Daten, aus denen die rassische und ethnische Herkunft, politische Meinungen, religiöse oder weltanschauliche Überzeugungen oder die Gewerkschaftszugehörigkeit hervorgehen, sowie die Verarbeitung von genetischen Daten, biometrischen Daten zur eindeutigen Identifizierung einer natürlichen Person, Gesundheitsdaten oder Daten zum Sexualleben oder der sexuellen Orientierung einer natürlichen Person ist untersagt.

https://dsgvo-gesetz.de/art-9-dsgvo/

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Da wird’s einem schlecht, wenn man sich da reindenkt. :nauseated_face: :face_vomiting:

Interessant: so habe ich es noch nicht gesehen, aber so stimmt es auch: (manchen sieht man es aber auch ohne diese Technik an).

Ich habe mich bei der Diskussion der Videoüberwachung in der Öffentlichkeit (ein starkes Thema bei der „Freiheit statt Angst“) immer gefragt, ob mich das persönlich betroffen machen sollte.

In der Folge habe ich mich auf den Standpunkt gestellt, daß, wenn ich meine physische Privatsphäre verlasse, ich mich in die Öffentlichkeit begebe und mir stets bewusst sein muss, von anderen in jeder Hinsicht wahrgenommen und aufgezeichnet zu werden. Ob das nun rechtlich geregelt ist, oder nicht: es ist möglich und was möglich ist, wird gemacht.
Damit muss ich mich also abfinden, weil ich es definitiv nicht verhindern kann. Ansonsten bleibt nur, in der Höhle der Privatsphäre zu bleiben.

Das wird immer auf alle Wahrnehmungsmöglichkeiten bezogen sein, zu denen die Technik oder auch die Individuen um mich herum in der Lage sind.

Wir müssen aber einfach uns gegenseitig informieren und darin trainieren, uns dessen bewusst zu sein, daß man eben nun auch durch Stimmäußerungen und Gesichtsausdrücke, oder auch nur die Körpertemperatur und Gewichtsveränderungen, Kleidungsstil, Haartracht und so weiter, pausenlos Daten absondert und uns überlegen, ob wir diese nicht in irgendeiner Weise verhindern oder forcieren wollen. Das ist hier doch auch nicht anders.
Haben wir das nicht eigentlich schon immer getan?

Schon als kleine Kinder wurden wir erzogen, was man alles (insbesondere in der Öffentlichkeit) eben „nicht macht“ oder machen sollte.
Wir müssen nur den Rahmen vergrößern:

Das gilt nicht nur für Google …
Wo ein Tresen steht, kann es dahinter eine Alexa geben …
Kameras können millimeterklein sein (inkl. Temperatursensoren) …
Bodensensoren sind nicht spürbar (schon gar nicht unter Teppich) …
usw. …

Aktuell kann man sich dem ganzen nur so weit wie möglich entziehen und ein Paralleluniversum aufbauen. Leider müssen wir über die Entwicklungen nachdenken, um sie erkennen zu können. Ich bin ohne FB, WA und Trallala in meinem Umfeld schon fast kein Außenseiter mehr.

Sezession wird die Lösung sein. Einzelne Gruppen werden ihr eigenes Ding durchziehen. Eine Revolution würde gewalttätig und blutig werden, das gilt es zu vermeiden. Wird vermutlich auch nicht geschehen bei unserer Erziehung. Die meisten haben ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis und tauschen ihre Freiheit sehr gerne gegen Sicherheit ein.

Weil: Sicherheit ist viel naheliegender — Freiheit ist eher perspektivisch.
Außerdem: wir sind verwöhnt und nicht mal stolz darauf.

„Wer wesentliche Freiheiten aufgibt, um eine kleine temporäre Sicherheit zu gewinnen, erwirbt weder Freiheit noch Sicherheit.“ (Benjamin Franklin) [Quelle]

Leider kommt das bei den meisten nicht an … :roll_eyes:

Und dieses „Sicherheitsbedürfnis“ ist durch „die Nachrichtendienste“ de facto stufenlos steuerbar, denn unser Medien drucken nun wieder - trotz NSA-Affäre und Irakkkriegslüge - deren Meldungen unüberprüft ab: „Aus Geheimdienstkreisen verlautete …“, „wie aus vertraulicher Quelle zu erfahren war“ etc. etc.
Die NSA-Affäre hat u.a. gezeigt, dass die Five Eyes gezielt manipulieren/lügen.

Das ist per se ein Paradoxon. Geheimdienste sind vor allem geheim, unterliegen eben gerade nicht (oder nur vorgeschoben) der öffentlichen Kontrolle, sind eben deswegen ein Werkzeug, sehr scharf am Rande der „normalen“ Gesetze und knapp darüber.
Das liegt in der Natur der Sache und alle Nationen und viele Konzerne haben notwendigerweise Geheimdienste und wirken in alle möglichen Richtungen, je nach Interessenlage ihrer Regierungen (und eben nicht des Volkes).
Auch (und vielleicht besonders) die Freunde.

Medien (zumindest die des Mainstreams) und vor allem Politiker, aber die eben unverhohlener, lügen prinzipiell – das gehört zu ihrem Berufsbild.
Kampagnen sind Aktionen, in denen mit allen (eben auch unlauteren) Mitteln die Bevölkerung zu etwas bewegt werden soll, was sie nicht will.

Das haben wir gerade in den letzten drei Jahren besonders gut beobachten können, ist aber in allen außenpolitischen Krisen genauso immanent.