Installation von Anwendungen/Software unter Linux

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei meinen Wechsel von Windows auf Linux vorzubereiten. Aktuell hänge ich etwas beim Thema Installation von Anwendungen, da es hier unter Linux ja einige Möglichkeiten gibt. Nach meinem aktuellen Wissensstand sind das folgende:

  • Anwendungsverwaltung/Appstore der jeweiligen Distribution
    Ist je nach Distro eine GUI zur Installation von Anwendungen per Snap oder Flatpak.
  • Terminal (sudo apt)
    Ist im Endeffekt das Gleiche, wie auch der Appstore, aber halt per Terminal
  • Snaps
    Gebündeltes Paket mit sämtlichen Abhängigkeiten, welche für das jeweilige Programm notwendig sind. Snaps werden von Cannonical im Snapcraft-Appstore zur Verfügung gestellt, können aber auch von beliebigen Websites heruntergeladen werden.
  • Flatpaks
    Wie auch Snaps ein gebündeltes Paket. Flatpaks werden können über den Flathub-Appstore bezogen werden. Der Flathub-Store wird von der Gnome-Foundation betrieben, Flatpaks können aber wie auch Snaps von jedermann erstellt werden und somit ebenfalls von beliebigen Websites heruntergeladen werden.
  • AppImages
    Sind im Prinzip ein Standalone-Programm, wie z.B. eine .exe in Windows.
  • tar.gz
    Auch ein Standalone-Programm, welches nach dem Entpacken im Ordner ausgeführt werden kann.
  • .deb- und .ppa- Pakete
    Vergleichbar mit Installer in Windows. Im Prinzip wird das in den Appstores zur Verfügung gestellt.

Nun meine Fragen dazu:

  • Sind die Infos, so wie ich sie oben wieder gegeben habe korrekt?
  • Es wird immer wieder beschrieben, dass Snaps und Flatpaks in einer Sandbox laufen. In wiefern ist das tatsächlich so? Wo/wie sind die Schnittstellen?
  • Wie kommen im Allgemeinen Updates in die installierten Anwendungen (ich vermute, das hängt mit der Art der Installation zusammen…)
  • Wie ich das mitbekommen habe, werden Snaps und Flatpaks eher abgelehnt. Weshalb ist das der Fall? Snaps werden von Canonical bereitgestellt, wobei man natürlich selber entscheiden muss, ob und wie weit man dieser Firma vertraut. Bei Flatpak verstehe ich das nicht. Was wohl für beide Fälle zutrifft: Der Start der Anwendung dauert wohl ein bisschen länger und man hat den Nachteil, dass ggf. abhängige Bibliotheken mehrmals installiert werden - Wobei das bei der heutig verfügbaren Speicherkapazität kein Problem sein sollte, vor allem wenn man dadurch den Vorteil hat, dass man keine Probleme mit weiteren Abhängigkeiten/Paketen der Applikationen hat.
  • Und nun zum eigentlichen Kernthema des Threads: Welche Art und Weise ist in Linux am besten geeignet eine Applikation zu installieren. Unter Windows war das einfach: Auf vertrauter Website (z.B. Entwickler-Hompage, chip.de oder heise.de) Programm herunterladen, ggf. noch mit virustotal.com prüfen und dann installieren. Bei Linxu gibt es nun viele Möglichkeiten. Gibt es ein empfohlenes Vorgehen?

Vielen Dank bereits vorab für eure Unterstützung und beste Grüße,
Guiseppe

Bei Debian basierten Distributionen also Ubuntu, Kubuntu, Mint, hast du hauptsächlich .deb Pakete. .ppa sind die Paketquellen, die man gegebenenfalls zum Appstore hinzufügen muß, wenn man ein bestimmtes Programm installieren möchte.
Die Flatpacks sind ziemlich neu und plötzlich mit irgendeinem Systenupdate aufgetaucht, den Hintergrund dazu kenne ich nicht, ich weiß nur, daß diese sich ohne Eingabe des Adminkennwortes installieren lassen, was mich etwas verwundert.
.tar.gz sind eigentlich gepackte Archive mit Programmdateien, der Umgang mit denen und Installation erschließt sich mir auch nach Jahren nicht ganz, hier muß man in jedem Falle auch mit dem Terminal ran. Kann auch sein, daß ich mich irre. Wenn möglich, bei einem zu installierendenden Programm, welches nicht über Paketquellen verfügbar ist, immer nach einer .deb Datei suchen, damit liegt man richtig. Aber auch hier ein Sicherheitshinweis, solche Dateien können natürlich Schaddateien sein.
Dann gibt es auch noch direkt ausführbare Programme (application-x/executable), diese haben aber keine extra Dateiendung, diese lassen sich dann per Doppelklick oder über das Kontextmenü starten, ohne installiert werden zu müssen.

1 „Gefällt mir“

die werden als sandbox im user kontext installiert und verwaltet. nicht systemweit. daher kein root nötig.

immer würd ich streichen. gefährlich.
eine ubuntu deb im debian basierten system zu installieren kann überraschungen mitbringen die nicht immer witzig sind

2 „Gefällt mir“

Also ich habe bislang immer Ubuntu-Debs auf Mint installiert, wenn es keine für Mint dedizierten gab, nie Probleme gehabt. Ein Beispiel ist der Treiber für die erweiterten Funktionen meines uralten Lexmark X264DN, der liegt bei Lexmark auch nur als .deb für Ubuntu vor, funktioniert aber einwandfrei unter Mint.

Ansonsten danke für die Infos zu Flatpacks!

mint ist nicht gleich mint
du meinsta das ubuntu basierte mint, bestimmt aber nicht das LMDE :wink:

1 „Gefällt mir“

Man munkelt, deswegen funktioniert es wohl auch. :grin:

Das ist so nicht richtig. tar.gz ist eine komprimierte Archivdatei (grob vergleichbar mit zip) die im Prinzip erstmal alles Mögliche enthalten kann. Natürlich auch Programmdateien oder aber nur den Quelltext zum selber kompilieren. Hier immer die Readme Datei lesen.

.deb ist das Paketformat für Debian . Ein PPA ist ein PersonalPackageArchive sozusagen ein Drittanbieter-Repository das Du Deinen Paketquellen hinzufügen kannst und anschließend die/das Programm(e) per apt installieren kannst.

Debian/Ubuntu/Mint o.ä.
Installiere Deine Programme aus den offiziellen Repositories Deiner Distribution. Wenn das Programm dort nicht verfügbar ist, wäre meine nächste Anlaufstelle das offizielle PPA des Entwicklers. Dann AppImage bzw. Flatpak.
Noch ein Wort zu Flatpak:
Das Sandboxing ist mit Vorsicht zu betrachten, weil viele Programme, die als Flatpak installiert werden können, recht grosszügige Berechtigungen brauchen um „normal“ zu funktionieren (insbesonders Schreibrechte), welche die Sandbox schwächen oder aushebeln.
Für weitere Info „flatpak sandbox security“ in der Suchmaschine Deines Vertrauens eingeben.

Egal ob .deb-Paket, Flatpak, AppImage oder PPA, man muss der Quelle schon ein Mindestmaß an Vertrauen entgegenbringen.

2 „Gefällt mir“

Sorry für die späte Rückmeldung. Vielen Dank für die Antworten, das hat mir wirklich sehr weitergeholfen und im Prinzip alle Fragen beantwortet.

1 „Gefällt mir“