Ursprünglich veröffentlicht: https://www.kuketz-blog.de/ki-laesst-uns-menschen-das-denken-verlernen-und-wir-halten-es-fuer-fortschritt/
Verlernen wir das Denken? Künstliche Intelligenz gilt als Durchbruch – als »Meilenstein«, der unseren Alltag erleichtert, unsere Produktivität steigert und uns neue Horizonte eröffnet. Die Euphorie ist allgegenwärtig: Medien feiern »smarte Assistenten«, Konzerne versprechen »Lifehacks für jede Lebenslage«, und in der Werbung wird KI als verlängerter Arm unseres Denkens inszeniert. Doch bei aller Faszination über das technisch Mögliche übersehen viele, was sich still und gleichzeitig radikal verändert: Die Art, wie wir selbst denken – und wie oft wir es überhaupt noch tun. Was hier stattfindet, ist kein bloßes Unbehagen, keine diffuse Sorge um eine ferne Zukunft. Es ist eine Prognose,…
Jeder der für ein börsenkotiertes Unternehmen arbeitet hört vom Management nur Loblieder über KI.
Die Manager wollen lieber nicht Angestellte die selbst denken.
Meiner Erfahrung nach hat die Entwicklung des „das Gehirn abschalten“ schon viel früher begonnen. Ich kann mich noch an die Diskussionen in den 80er Jahren erinnern, als im Mathematikunterricht Taschenrechner eingeführt werden sollten und es die Angst gab, dass die SchülerInnen dann nicht mehr auf dem Papier würden rechnen können. Während das meiner Meinung nach nicht passiert ist so kamen meiner Erfahrung die Probleme mit Tabellenkalkulationsprogrammen, wo man schon Ergebnisse gesehen hat, die man bei genauerem hinsehen durchaus anzweifeln konnte, bei der Programmierung, wo schnelle Rechner und effiziente Compiler dazu führten, dass bei Compilerfehlern teilweise nur ausprobiert wurde, statt sich mal zu überlegen wo der Fehler liegen könnte, bis hin zu Navigationssystemen ohne die mittlerweile nicht wenige Mitmenschen nicht mal mehr den Weg zum nächsten Bäcker finden würden. Und dann höre ich am Arbeitsplatz, wenn ich mich in ein Problem einarbeite, den Satz „Hast du schon gegoogelt?“. (Ich werde demnächst wohl mal antworten müssen: Hast du schon dein Gehirn angestrengt). Und nun KI: Das Worst Case Szenario des „abschalten und vom Computer machen lassen“.
Und ja: Auch ich nutze Technik bis hin zu KI und versuche Sinn und Zweck zu hinterfragen.
Als Trekkie kann ich dazu nur sagen: „Kustos, was ist eine Freundin?“
Fängt das ganze nicht schon in der Schule an? Zuerst den Taschenrechner, das Kopfrechner wurde da schon fast als überflüssig angesehen.
Dann Computer, die den Schülern einen wesentlich Teil des Lernen abnahmen. Meine Tochter hatte vor 15 Jahren im Französisch-Unterricht die Aufgabe, den Wen in Paris vom Grand Palais zum Ich-weiß-nicht-mehr-wohin zu beschreiben. In meiner Schulzeit wäre das eine Wochenarbeit, als erstes der Besuch einer Bibliothek und die Suche nach einem Pariser Stadtplan, dann die Suche und die französische Beschreibung des Weges. Heute ein bisschen Google Maps und fertig.
Man verlernt das Denken, man verlernt das Arbeiten. Ich bin der Meinung, dass man möglichst durchaus überschlägig ein Rechenergebnis im Kopf auf Plausibilität prüfen können sollte.
Ich muss mich an eine Tochter unserer Nachbarn erinnern, die ihre Mathe-Abi-Arbeit nicht hinbekam und mit meiner Tochter die Aufgabe durchsprechen wollte. Am Ende wurde 2 geteilt durch 1/2 im Taschenrechner und dann auch noch falsch gerechnet.
Zu guter Letzt, ich hatte mal etwas gelesen, wo jemand über die Krönung der Schöpfung philosophiert hatte. Die Fragestellung war, ist der Mensch die Krönung der Schöpfung oder ist der Mensch auch nur Durchgangsstation zum Maschinenwesen?
Ist mir bißchen zu viel anekdotische Evidenz und zu wenig richtige Wissenschaft in dem Text.
Die Behauptung von „digitaler Demenz“ ist ja nicht neu. Da gabs schon Vertreter beim Taschenrechner und Leute wie Wolfgang Spitzer haben ihre ganze Karriere darauf aufgebaut zu erzählen, wie einen Computer dumm machen.
Für diese Überlegungen gibt es aber keine Beweise. Im Gegenteil!
Eine aktuelle Meta-Analyse (2025) aus Nature Human Behavior untersuchte 136 Studien mit über 400.000 Erwachsenen und fand keinen Hinweis darauf, dass die Nutzung digitaler Technologien das Risiko für kognitive eeinträchtigungen oder Demenz (egal in welchem Alter) erhöht.
Im Gegenteil: Die Nutzung digitaler Technologien war mit einem um 58 % geringeren Risiko für kognitive Einschränkungen verbunden.
Ja, es stimmt, dass es Auswirkungen auf unser Gehirn hat, ob wir Dinge selbst tun. Zum Beispiel ist es sehr viel besser für unser Gehirn, wenn wir von Hand schreiben
Sollen wir jetzt Computer verteufeln und alles handschriftlich machen? Sind wir als Gesellschaft degeneriert? Nein! Denn wir schreiben nicht mit der Hand, aber dafür sind neue Bereiche entstanden, bei denen wir unser Gehirn kreativ einsetzen können und müssen.
So auch bei KI. Wer schreibt denn schon einen Prompt und bekommt die perfekte Antwort oder das generierte Bild, wie man es sich vorgestellt hat? Niemand!
Man muss an den Formulierungen arbeiten, man muss das Ergebnis bewerten und ggf. anpassen - das sind kognitive Leistungen und zwar einer anderen, vielleicht sogar neuen Art. Die müsssen wir erstmal bewerten.
Ich will nicht sagen, dass da nicht vielleicht ein Problem liegt. Ich sage nur, dass es noch eine offene Frage ist, was KI uns an Denkprozessen abnimmt, aber auch an neuen gibt.
Und bevor wir da nicht genauer hingeschaut haben, sollten wir vielleicht weniger anekdotisch erzählen, wie wir alle verdummen, wenn wir das beim Taschenrechner, Computer und Internet auch erstmal nicht per se sind
Danke! Du sprichst mir aus dem Herzen.
Genau der gleichen Meinung bin ich auch, hätte es nur ohne KI nicht so schreiben können. (Kleiner Joke)
Sehe in KI, wie in jeder anderen Technik, ein Werkzeug.
Damit gilt es umzugehen.
Und wenn Sachen wegfallen, kommen neue dazu.
Trotz modernster Technik brauchen wir immer mehr fähige arbeitende Menschen.
Nach den ganzen predigten der letzten 50 Jahre, sollte es eig. nur noch einen Arbeiter geben, der hinterm Rechner sitz und eine KI versogt.
Aber die Welt sieht ganz anders aus.
Mir wäre es lieber man stellt die positiven Dinge in den Vordergrund und zeigt auf, wie man mit dem Werkzeug der Menschheit richtig arbeiten.
Was man alles sinnvolle damit tun kann.
Gab mal von The Morpheus zwei Videos zum Thema KI.
Beide zeitgleich ausgestrahlt.
Eines für - warum ist die KI gut -
und einmal für - warum ist die KI schlecht -
Was glaubt ihr welches Video mehr aufrufe generierte, obwohl beide Inhaltlich fast identisch, nur von einem anderen Blickwinkel waren?
Habe mich nun seit langem, stillen lesen im Forum angemeldet, um auch einmal etwas beizutragen. Ich behaupte doch mal, dass es einen Unterschied gibt, ob man einen Prompt formuliert oder beispielsweise einen ganzen Text formuliert. Ein Freund, Lehrer am Gymnasium, beschrieb es letztens so: „die Schülerinnen und Schüler können in den Klausuren nicht einmal mehr den Akkusativ richtig verwenden. Hausaufgaben sind aber reihenweise mit ChatGPT geschrieben.“ Letzteres zeigt sich dann durch ungewöhnliche Formulierungen oder Nutzung von Vokabeln, die die Kids selbst noch nicht erklären können. Sind denn die kognitiven Leistungen, die wir zur Erstellung und Anpassung von Prompts erbringen müssen, derart komplex? Google hat vor einigen Tagen Veo 3 Modell erstellt. In kürzester Zeit können - komplexe - Szenen erstellt werden, ohne nur einen Gedanken daran „zu verschwenden“, wie dies mit Schauspielern umgesetzt werden könnte, was genau wie gesagt oder dargestellt wird usw. Man kann das durchaus detaillierter beschreiben, aber es ist eben nicht zwingend notwendig. KI macht komplexes Denken unnötig. Mehr, als jeder Taschenrechner.
Ich habe vor kurzem die Abschlussaufsätze einer vierten Klasse gelesen. Von 22 Arbeiten waren drei so etwas wie „lesbar“, und wir reden von einer Grundschule in einem Bionadeviertel, sprich wohlhabende Eltern.
Unser Bildungssystem ist kaputt, und es juckt keinen. DAS ist das Problem!
Der im Beitrag beschriebenen Verwendung von KI wohnen weitere Risiken inne. Ein nicht zu unterschätzendes dabei ist, dass Denken oder auch Bildung immer etwas mit Kommunikation und dadurch sich bildendes Vertrauen (in unmittelbare Mitmenschen) zu tun hat. Indem ich eine Entscheidung suche, versuche, mir ein Urteil zu bilden – und dies in Rückkopplung und im Dialog mit meiner Umgebung, mit meinen Mitmenschen zu tun – entsteht auch Gemeinschaft. Oder das was als „Gesellschaft“ oder gar als „Zivilisation“ bezeichnet wird.
Dieser sozialisierende und zivilisierende („demokratisierende“ spare ich mir an dieser Stelle, weil es in diesen ursprünglichen Sinne – hoffentlich – evident ist) Prozess, welcher charakteristisch und notwendig ist für menschliche Gemeinschaften, für ein friedliches Miteinander auch unterschiedlicher Mitglieder solcher Gruppen, aber auch für ein friedvolles Miteinander zwischen solchen Gruppen, wird durch KI und ihre im Beitrag beschriebene Verwendung gestört, unterbrochen, ausgetrocknet.
Ob folgender Gedanke noch Verschwörungstheorie oder aber schon Verschwörungspraxis ist, ist nicht von Belang: Genau so ein potenziell totales, technisch-technologisches Gadget, welches dafür sorgt, dass Menschen, insbesondere soziale Gruppen, ihr eigenes Urteilsvermögen abgeben, sich ohne es vollkommen orientierungslos fühlen (und dann auch so verhalten) müsste erfunden werden, um heutzutage die Macht und Herrschaft einiger Weniger über eine übergroße, globale Mehrheit abzusichern. Außerdem ist es – „betriebswirtschaftlich“ gesehen – auch viel billiger und effizienter, auch nachhaltiger, diese subtile Art von Repression dafür zu verwenden, als etwa Geheimpolizeien und die in ihrer Glaubwürdigkeit ohnehin und oft zu Recht schwer beschädigten Medien damit zu beschäftigen…
Open end – sapere aude (nebenbei: bekannt auch, wie ein Algorithmus gerade ernsthaft vorschlägt – vielleicht KI..? –, als „sabbere auge“).
Ich möchte kurz auf das Beispiel »Wie wäscht man eigentlich ein Paillettenkleid richtig?« eingehen:
Ich sehe das nicht so kritisch. Die Informationen des Etiketts und die bewährten Tipps sind ja in einer anderen Form auch der KI zugänglich. Ob jetzt direkt im Modell trainiert oder anderweitig im Kontext integriert (Suche, MCP, whatever). Ist es jetzt besser selbst im Internet danach zu suchen und die Suchergebnisse zu bewerten? Würde ich jetzt pauschal in Frage stellen. Die eigene Lösungskompetenz zu trainieren wäre für mich nur dann gegeben, wenn man sich das Etikett anschaut und es selbst ausprobiert. Das wäre für mich aber kein Fortschritt, da ich ja die Erkenntnisse, beim Waschen eines Paillettenkleides, anderer Menschen nicht nutzen würde. Egal wie ich es in meinem Kopf drehe und wende, KI ist wie die Google Suche oder ein Youtube Video ein anderes Werkzeug. Es zu verteufeln, weil es neu und anders ist?.. Es gab auch mal eine Generation die gesagt hat: „Die jungen Menschen suchen alles nur noch im Internet“.
TLDR: Wenn ich von Hamburg nach Barcelona fahren möchte, fahre ich nicht mehr nach den Himmelsrichtungen und probiere die Strecke 10 mal aus. Ich schaue auch nicht mehr in eine Papier-Landkarte (Etikett?). Ich verlasse mich auf ein Navi.
Der Vergleich von KI mit einem Taschenrechner oder der Google-Suche verkennt grundlegend, was KI eigentlich tut.
Ein Taschenrechner nimmt dir keine Entscheidungen ab. Er verarbeitet Zahlen, aber keine Sprache, keine Kontexte, keine Werte. Er tut exakt das, was du ihm vorgibst – und nichts darüber hinaus. Bei gleicher Eingabe kommt überall dasselbe Ergebnis heraus. Keine Interpretation, keine Gewichtung, keine »Vorschläge«, keine eigenmächtigen Formulierungen. KI dagegen verarbeitet Sprache, trifft (gewichtete) Entscheidungen, generiert Inhalte – oft undurchschaubar und nicht überprüfbar. Der Prozess ist nicht transparent, das Ergebnis nicht verifizierbar. Was beim Taschenrechner ein Fehler wäre, nennt man bei KI beschönigend »Halluzination«.
Die Google-Suche zeigt dir Links. Du musst auswählen, filtern, lesen, vergleichen, bewerten. Sie vermittelt Wissen – sie denkt nicht für dich. Eine KI wie ChatGPT oder Gemini hingegen formuliert das Ergebnis gleich mit. Sie ersetzt das Nachdenken über Quellen durch eine glatte, fertige Antwort. Du bekommst das Resultat – nicht den Weg dorthin. Der kognitive Prozess wird damit nicht nur unterstützt, sondern umgangen.
Noch schiefer ist der Vergleich mit Navigationssystemen wie TomTom. Diese führen dich von A nach B – mehr nicht. Sie greifen weder in dein Ziel ein, noch formulieren sie dir Gründe, warum du dorthin willst. Sie navigieren im Raum, nicht im Denken. Eine KI hingegen begleitet nicht nur, sie gestaltet – sie greift in sprachliche, argumentative und emotionale Entscheidungen ein. Nicht »Wegbeschreibung«, sondern »Weltauslegung«.
Technik wie der Taschenrechner oder eine Suchmaschine unterstützen kognitive Prozesse. KI hingegen beginnt, sie zu ersetzen. Der Vergleich ist nicht nur falsch – er ist gefährlich verharmlosend. Das gilt auch für andere Vergleiche: Wer KI mit Wikipedia gleichsetzt, ignoriert, dass Wikipedia Inhalte bereitstellt, während KI sie erfindet, formuliert und gewichtet – scheinbar neutral, aber ohne Quelle, ohne Transparenz, ohne Verantwortung. Solche Gleichsetzungen/Vergleiche sind nicht nur unzutreffend – sie verzerren die Debatte und vernebeln, was eigentlich zur Diskussion steht: die schleichende Auslagerung geistiger Eigenständigkeit.
Das bedeutet, in deinem Beispiel, dass diese „einiger Weniger“ das „totale technisch-technologische Gadget“ nicht nutzen sondern es nur ein Werkzeug ist „die vollkommen Orientierungslosen“ in Schach zu halten?
Ein reales Gegenbeispiel: Es gibt immer mehr Indizien, dass in der US Regierung Vorschläge aus KI Produkten zur „Staatoptimierung“ genutzt werden. Gehören die jetzt zu den „vollkommen Orientierungslosen“ oder zu den „einigen Wenigen“
Vielleicht verstehe ich deinen Gedanken auch nicht. Würdest du mir dabei helfen ihn besser zu verstehen und mir ein konkretes Beispiel dafür geben?
Danke für diese Ergänzung! Das scheint längst nicht jedem bewusst zu sein…
Leider „anekdotisch“ — ich habe keine wissenschaftlichen Studien zur Hand…
Wer ist denn „wir“, „(die) Gesellschaft“, u.ä.??? Das ist kein homogener Block! Es gibt Teile, die formal (oder auch anderweitig) mehr oder weniger gebildet sind… Und in den Bereichen mit geringer Bildung (i.w.S — ohne genaue Definition von „Bildung“) wird es nicht unbedingt besser… Such doch mal selbst nach den Quoten von Analphabetismus i.A. oder funktionalem Analphabetismus i.B. in Deutschland! Die Kleinen können heute irgendwas mit dem Wischwisch (Tablet) — aber prädestiniert für Informatiker sind sie deswegen keineswegs. Im Gegenteil: die allgemeine IT-Kompetenz ist derzeit rückläufig!
Interessanter Gedanke…
Ist es aber nicht so, dass auch Google, oder vergleichbare Internetsuchmaschinen durch, Interpretationen, Gewichtungen, Darstellungen und vor allem „Vorschläge“ beeinflussen? Ich würde fast behaupten das die Problematik auf alle werbefinanzierten „Werkzeuge“ zutrifft.
Darüber hinaus würde ich behaupten, dass auch eine KI einen kognitiven Prozess unterstützen könnte. Im Fall des Paillettenkleides, könnte man den Vorschlag ja auch in Frage stellen.
Das geht aber an der Realität eines Navigationsystems vorbei. Natürlich greift das Navigationsystem aufgrund von Echtzeit-Verkehrsdaten, Community-Daten, Ladstopps/Tankstopps oder „personalisierter Routenführung“ in die Routenplanung ein. Vielleicht nicht offensichtlich auf sprachlicher oder emotionaler Ebene; wobei das beim Navigationssystem, wie auch bei der „KI“, ganz auf die Konfiguration ankommt.
Nein, aber wir sollten auch nicht so weit gehen, die Handschrift abzuschaffen (siehe Schweiz).
Seltsam, dass hier reflexartig gegen den sehr guten Text argumentiert wird, die KI hätte doch auch etwas Gutes. Dabei wird das Gute ja nicht einmal in Frage gestellt, sondern es wird der Umgang und die Auswirkungen einer sorglosen Anwendung thematisiert.
Nur zwei Beispiele aus der analogen Praxis:
Ich treffe immer mehr auf junge Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, kommunikativ an einem Schalter etwas zu bestellen. Im Bus stehen sie stumm vor dem Fahrer, der verständnislos fragt, wohin sie denn möchten. Bei der Post halten sie ohne Kommentar ihren QR Code hin und reagieren vollkommen überfordert auf eine Nachfrage.
In einer überschaubaren Kleinstadt traf ich eine hilflose Touristin, die panisch nach Hause telefonierte, da sie Google Maps nicht mehr aufrufen konnte, und nicht mehr wusste, wo sie war und was sie tun sollte.
Danke für die Frage. Ich weiß nicht, ob die US-Regierung zu den „vollkommen Orientierungslosen“ gehört, wenn sie sich auch von KI beraten lässt. Ich denke auch, dass die Beurteilung angesichts des Verhaltens der US-Regierung da extrem unterschiedlich ausfallen dürfte. Aus meiner Sicht würde ich Deine Frage, ob sie orientierungslos sind, bejahen, was aber – Achtung: Keine Logik, Dialektik jetzt – keinesfalls ausschließt, dass sie erwiesenermaßen und mindestens teilweise auch zu den „Wenigen“ gehört.
Was in Folge auch bedeutet, dass es das „…bedeutet, in deinem Beispiel, dass diese „einiger Weniger“ das „totale technisch-technologische Gadget“ nicht nutzen sondern es nur ein Werkzeug ist „die vollkommen Orientierungslosen“ in Schach zu halten?“ nicht ausschließlich bedeutet.
Mir kam es vor allem darauf an, darauf hinzuweisen, dass die fortschreitende Fragmentierung und Vereinzelung innerhalb der menschlichen Gemeinschaften/Gesellschaften (und damit letztlich die Zerstörung dieser Form des Zusammenlebens, wie wir sie kennen) durch den Einsatz und die mehr oder weniger „freiwillige“ Verwendung von KI ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen könnte. Man könnte vielleicht etwas anschaulicher und verkürzt/pointiert (wenn auch nicht ganz korrekt) sagen, dass sogenannte Künstliche Intelligenz sogenannte Schwarmintelligenz ersetzen soll. Ersters ist nämlich (buchstäblich) berechen- und damit kontrollierbarer.
Aus Sicht eines Divide-et-impera-Prinzips (was eine Voraussetzung für eingangs beschriebene Herrschaftsverhältnisse ist), sicherlich nicht die schlechteste Lösung (wenn auch nicht wirklich zu Ende gedacht von den „Wenigen“, wie deren eskapistische, malthusianisch geprägten Vorstellungen vom „Leben nach der Katastrophe“ – auf dem Mars etwa oder im privaten Luxusbunker – auch zeigen).
Ich hoffe, ich konnte ein wenig die bisherigen Unklarheiten beseitigen helfen.
Ich bewege mich oft im akademischen Umfeld. Viele Leute dort haben IT-Ausstattung und können sie auch benutzen (OK, es gibt auch Gegenbeispiele! ). Und mit „können“ meine ich, dass sie wirklich was damit anfangen können. Aber ich sehe es ganz oft, dass zwischendurch handschriftliche Notizen gemacht werden. Bis auf ein Blatt Papier und einen einfachen Stift (die Grundvoraussetzung!) ist man frei von Struktur, Form, UI, etc. Text, Zeichnung, Bild, Tabelle, Codefragmente, Diagramm, Notensatz: alles unmittelbar und direkt möglich! Natürlich nicht unbedingt elektronisch weiterverarbeitbar — aber quasi vom Gedanken im Kopf direkt schriftlich erfasst! So kann man sich kognitiv und kreativ ausleben!
Verstehe nicht warum die Ausgabe für die KI nicht infrage gestellt werden kann aber bei den Lösungen vor der KI (Internet Recherche ect.) schon.
Beispiel Handschrift.
Alle hier anwesenden sollten keine Handschrift mehr besitzen, da keiner mehr lange Texte per Handschreibt.
Denkt mal an eure Bachelor, Diplom, Master und Doktorarbeiten.
Wer hat diese noch mit der Handgeschriebene?
Wohl keiner, dennoch wird jeder hier im Forum immer noch behaupten, handschriftlichen etwas schreiben zu können.
Nur weil in der KI Ausgabe ein Text oder Bild ausgegeben wird, dass viele als brauchbar darstellen, muss diese Ausgabe dennoch hinterfragt werden.
Und genau das muss gelernt werden.
Genauso wie Suchergebnisse nicht einfach blind als Tatsache angenommen werden sollen.
Autokorrektur am Handy oder damals in Word wurde auch verteufelt.
Ich würde es als sinnvoller erachten, dass Bildungssystem zu hinterfragen und zu stärken.
Gut gemacht, hätte es wohl mit KI einen besseren Einfluss als ohne.
Richtig, das ist mit der KI wie schon früher mit „dem Internet“. Das Umgehen mit der Technik erfordert eine gewisse Vorbildung. Schlaue werden schlauer, Dumme werden dümmer…