Die Fakten sind schon klar. Aber werden auch Lösungen gezeigt? Macht mich neugierig:
Wir können das Netz sofort befreien
Andrees Buch zeigt aber auch, dass dieser Digitalfeudalismus nicht gottgegeben ist. Wie er treffend schreibt, leben wir nicht in Nordkorea oder China – nichts hält uns davon ab, den Status Quo in wenigen Monaten abzuschaffen, zumal eine Studie zeigt, dass 82% aller Menschen die digitalen Machtakkumulationen ablehnen. Big Tech ist zum Glück längst abgewählt. Und im Gegensatz zum Klimawandel wäre dieses Problem lächerlich einfach zu lösen.
Deshalb dreht Andree den Spieß um – nachdem die Digitalkonzerne über Jahrzehnte erfolgreich die feindliche Übernahme des Internets betrieben haben, spricht nichts dagegen, dass wir jetzt mit Kreativität und Entschlossenheit das Netz befreien und für die westliche Welt zurückerobern. Er entwirft mutige 15 Maßnahmen, wie wir schnell die Vorherrschaft von Big Tech sofort abschaffen können. Denn noch haben wir die Wahl. Wir können Demokratie und Pluralismus retten – wenn wir uns nur trauen würden, gemeinsam ein kleines Stückchen digitale Revolution zu wagen.
Die EDIT hat folgendes Video gefunden:
BIG TECH MUSS WEG - Martin Andree
Dr. Martin Andrees Lösungsvorschlag:
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über das Medienrecht Trennung von Platform- und Content-Services
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über den Medienstaatsvertrag die Marktanteilsobergrenzen durchsetzen
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Offene Standards - wer soll das durchsetzen?
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Verbot der Monetarisierung strafbarer Inhalte - wieder der Ruf nach Gesetzen
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Outlink Gestaltung - wieder Aufgabe des Gesetzgebers?
Meine Gedanken hierzu:
Erstmal vielen Dank an Dr. Martin Andree für die dringend notwendige Arbeit. Die Probleme werden sehr anschaulich gezeigt und um es in seinen Worten zu sagen: Das Krokodil ist im Raum und wird von der Masse ignoriert. Ich finde es sehr gut, dass nicht nur Kritik geübt wird, sondern auch Lösungen gezeigt werden.
Meine persönliche Kritik an den Lösungen:
Dr. Martin Andree bezeichnet sich als liberal und ruft gleichzeitig nach immer mehr Gesetzen. Da ich eine eher libertäre Weltanschauung habe, frage ich mich wo das hin führen soll. Man kann und muss nicht alles regeln. Wenn man sich die Entstehungsgeschichte von Big Data ansieht, merkt man sehr schnell, wer dahinter steckt. (nein nicht der Kapitalismus und auch kein freier Markt). Und es besteht sicher nicht das Interesse diese aufgebauten Strukturen zu schwächen. Wenn auf zwangsweise regulatorischem Wege irgend etwas passieren wird, dann nur um einen guten Eindruck in der Öffentlichkeit zu wecken. Big Data ist ein Werkzeug, ein wichtiger Teil in den globalen Strukturen, um gewisse Ziele zu erreichen. Das wird auch alles offen gelegt. Aber dafür muss man an den richtigen Stellen lesen, die nicht auf TicToc zu finden sind und mehr als 2 Minuten Aufmerksamkeit erfordern.
Mein Lösungsvorschlag:
Sich den Strukturen so weit wie möglich entziehen. Das nimmt ihnen vielleicht die Macht, oder schränkt sie zumindest ein. Da der Weg über Gesetze und Regulierungen ins Leere laufen wird, ist jeder einzelne gefragt, nur gemeinsam werden wir zu einer Masse, die etwas erreichen kann. Wenn sich jetzt jemand fragt, wem man sich entziehen soll ist das einfach erklärt. Alles was im Einflussbereich der großen Vermögensverwalter BlackRock, Vanguard und weitere steht. Es macht Sinn sich die Top 10 der Aktienkonzerne nach Marktkapitalisierung anzusehen. Dann kann man sich überlegen mit wem man noch „Geschäfte“ macht.
Das ist alles meine ganz persönliche Meinung. Ihr könnt mich auch dafür steinigen. Nach meiner Meinung müssen wir das, wie vieles andere auch, selber regeln und dürfen nicht auf einen Erlöser warten.