Linux für Einsteiger

Hallo,

Mike schreibt, für Einsteiger wären Linux Mint und Ubuntu zu empfehlen, nennt aber ein paar Probleme.

Kann man Apport oder Desktop-Suchanfragen (was ist mit letzterem gemeint?) bei Ubuntu abstellen? So dass es datenschutzmäßig ganz ok wird?

Das mit den proprietären Multimedia-Codecs oder Treibern ist, wenn man nicht viel Plan und nicht viel Energie hat, sich zu kümmern, ja vielleicht erstmal ganz gut. Ist das datenschutzmäßig denn so schlimm? Und das (proprietäre Multimedia-Codecs oder Treiber) ist, wenn ich es richtig verstanden habe, bei Linux Mint ja auch nicht anders.

Vielleicht ist das hier interessant für dich: Distrosea - Da kannst du online verschiedene Linux-Distros „testen“. Für einen ersten Eindruck reicht es vielleicht.

Eine Übersicht von verschiedenen Distros mit Infos dazu findest au auch auf distrowatch.com

Ich würde empfehlen gleich auf Debian zu setzen. Hier findest du eine Liste mit Gründen, warum man Debiane nutzen sollte: Reasons to use Debian. Ubtuntu und Mint sind Varianten von Debian, die anwendungsfreundlicher sein sollen. Für mich sind Ubuntu und besonders auch Mint eher Verschlimmbesserungen. Eine Debian-Installation läuft ziemlich geschmeidig durch und dann kann man direkt loslegen. Debian ist sehr verbreitet und es gibt jede Menge Ressourcen, wenn du mal Probleme hast, findest du fast immer schnell eine Lösung. Aktuell braucht man noch die nonfree für proprietäre Treiber, etc. Bald hat sich das auch erledigt, da im kommenden Release dann gewisse proprietäre Software immer enthalten sein wird.

Ich hatte auch mal angefangen mich damit zu beschäftigen, es aber nie weiter verfolgt. Stein des Anstoßes war der Heise „Linux Fahrplan“. Vielleicht hilft er Dir?

https://www.heise.de/ratgeber/Der-c-t-Linux-Netzplan-So-finden-Sie-die-passende-Distribution-6330180.html

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Ich würde den Einstieg nicht zu kompliziert machen und mit solchen Fragestellungen belasten. Es gibt noch viele andere Möglichkeiten bei Linux einzusteigen … es gibt noch das Projekt distrochooser.de welches ggf. helfen könnte.

Meine Empfehlung wäre, entweder mit jemandem aus dem Umfeld sprechen, wenn jemand bereit ist zu helfen, würde ich dessen Empfehlung folgen (es sei denn es ist Arch ^^).

Ich würde noch ergänzent hierzu eine Empfehlung für Fedora Silverblue aussprechen. Du kannst im Vorfeld schauen, ob du auf Flathub die Anwendungen findest, die du benötigst. Nach der Installation braucht man kein Terminal nix - einfach fertig - und es ist auch „unkaputtbar“. Ein bisschen wie Chrome-OS.

Ansonsten einfach machen. Ubuntu und Linux Mint sind gute Einstiegsdistros, weil man viel Hilfe im Internet findet.
Und bei Fragen einfach wiederkommen :wink:

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Den Dienst Apport kann man deaktivieren:

echo enabled=0 | sudo tee /etc/default/apport

siehe https://wiki.ubuntuusers.de/Apport/

Online Suchergebnisse kann man wohl auch deaktivieren. Guckst du z.B.: hier (Hab den Link aber nicht geprüft)

Ich persönlich hab mit Ubuntu keine guten Erfahrungen (langsam und instabil). Das ist allerdings schon ein paar Jahre her.

Mike empfiehlt auch MX-Linux. Es sitzt direkt auf Debian, ist schnell und stabil und man muss sich nicht um WLAN-Treiber oder codecs kümmern.

Das weiß ich nicht genau. Aber ich möchte halt gewisse Software benutzen können und da reichen die OpenSource Treiber manchmal einfach nicht. Und solange man nicht komplett Verzichten möchte, hat man eigentlich keine Wahl . Zum Beispiel ist es bei Debian so, dass mein Laptop nur das non-free iso image bootet. Wenn die proprietären Treiber also nicht vorhanden sind kann ich Debian nicht mal installieren (deshalb setze ich auch auf Fedora; ist deutlich leichter zu installieren).
Meiner Meinung nach machst du mit Linux Mint nichts falsch, ich selbst habe es ca. ein Jahr lang verwendet. Für Einsteiger, erst recht für Leute die sich nicht so intensiv mit Linux auseinander setzen können/wollen, ist Linux Mint praktisch ideal. Die Hürden bei anderen Distros sind deutlich größer. Am Anfang geht es sowieso ersteinmal darum von Windows wegzukommen. Das allein kann schon eine große Hürde sein.

Edit: Linux Mint gibt es auch als Debian Edition https://linuxmint.com/download_lmde.php

:+1: primäres mittel der wahl

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Es spricht für mich nichts dagegen, nicht-quelloffene Codecs und Treiber zu verwenden. Es ist mehr eine Frage der Ideologie als des Datenschutzes proprietäre Systemkomponenten zu verwenden oder eben nicht.
Mach Dir einfach nicht so viele Gedanken sondern leg einfach mal los. Linux Mint oder MX Linux (dieses habe ich allerdings noch nie benutzt) würde ich als Einstieg favorisieren wenn kein oder nur wenig Linuxwissen vorhanden ist. Wichtig ist eine Distro mit aktivem Forum zu wählen, falls man Unterstützung braucht.
Ubuntu kann ich persönlich nicht mehr empfehlen.

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Hallo,

danke Euch allen für die Antworten :slight_smile:

Das ist eine gute Idee. Ich hab dazu schon ein Video gesehen, wo die Heise-Leute darüber diskutieren (allerdings nur über die Hälfte vom Fahrplan). Müsste mir dazu das Heft mal organisieren. Warum hast Du es mit Linux nicht weiterverfolgt?

Distrochooser hab ich schon ausprobiert, da stand OpenSUSE ganz oben (galt auch als einsteigerfreundlich), grad nochmal probiert, nun steht Linux Mint oben (openSUSE an zweiter Stelle), danach ZorinOS, Kubuntu kommt erst später.

Ubuntu:
Danke @nudel mit dem Hinweis für Apport. Mit der Desktopsuche: Hab mal nach Dash gesucht, was in Deinem Link steht und noch das gefunden: https://www.computerwissen.de/linux/distributionen/ubuntu/ubuntu-programme/so-schliessen-sie-dateien-und-ordner-aus-der-ubuntu-suche-aus/ Kann ich aber (noch?) nicht nachvollziehen, ob es das ist und was es bringt, da ich derzeit nur Live Linux benutze und es den Button bei mir gar nicht gibt.

Eigentlich gibts schon ein paar Sachen, die mich bei Ubuntu stören (snap, wird ja auch eher mehr als weniger, und auch die kurzen Zyklen (3 Jahre bei Kubuntu), und das mit der Desktopsuche ist mir nicht so geheuer), aber immerhin hab ich das als Live-Linux schon lange ausprobiert und sich woanders wieder reinzufuchsen scheint mir grad aufwendig.
Aber vielleicht könnt ihr mir mit so ein paar allgemeinen Fragen weiterhelfen?

Allgemein: installieren

  • installieren über Kommandozeile ist nicht per se das Problem (nur wenn dann sehr viele Abhängigkeiten zu erfüllen wären, grad zu Beginn, wo ich auch zeitlichen Druck habe). Was für mich schwierig ist, überhaupt klarzukriegen, welche Installationsmöglichkeiten es gibt (bei Ubuntu weiß ich jetzt schon apt, Programmverwaltung, PPA und snap, hat aber auch gedauert, das rauszukriegen oder wann was besser ist) (das meinte ich oben mit reinfuchsen in neue Distri)
  • wo krieg ich „meine“ Programme her, gibts die für jedes Linux und wie krieg ich sie drauf? Und geht jedes bei jeder Oberfläche? Als Beispiel KAlarm, was ich ganz gut finde und von/für KDE ist
  • @nr845h, Du erwähnst flathub. Wäre an sich nicht schlecht, aber MUSS man dann flapaks nehmen (oder geht der Trend dahin, weg von anderen Möglichkeiten) oder kann man auch weiter „herkömmlich“ installieren? (bei snap ist es so, dass man da wohl manchmal nicht drumherum kommt, zukünftig noch mehr)

Infos zur Distri:
Ein Wiki und Möglichkeiten zum fragen finde ich auch wichtig. Ersteres ist aufgrund meines wenigen Wissens aber besonders wichtig. Das wiki von Ubuntu ist sehr gut, auch, um allgemein Computerkram zu lesen, also nicht nur linuxspezifisch, woran es bei mir auch hapert (aber wenn ich das mit ner anderen Distri lese, hätte ich Probleme, zuzuordnen, ist das jetzt allgemein oder bei Kubuntu so). Englisch kann ich auch, aber deutsch wäre mir wohl lieber.
Ich hatte jetzt mal bei openSUSE und Linux Mint nach Wiki o.ä. geschaut, so richtig gut im Vergleich zu Ubuntu finde ich es nicht. Aber vielleicht hab ich nicht das richtige gefunden.

Bedürfnisse:
Ich hätte schon gerne was relativ stabiles und wo ich mich nicht viel drum kümmern muss und was dann ein paar Jahre läuft. Wenn ich meine Programme erstmal beisammen habe, brauch ich nicht viel neues (spielen hat bei mir z.B. null Stellenwert), also brauche nicht den neuesten Schnickschnack. Allerdings gehen meine Bedürfnisse in Richtung Wissesverwaltung, Aufgabenplanung und längerfristig in Richtung branchenspezifische Software und Programmierung (eher Anwendungsebene), da weiß ich nicht, ob man bei jeder Distri eine ähnlich große Auswahl hat und für die Wissensverwaltung hätte ich gerne was, was in einigen Jahren immer noch funktioniert, weil man das nicht mal eben so umstellt.
Hab da von den wenigen Programmen, die ich brauche, gleich 3 gefunden, die über mehrere Jahre nicht gingen (eins geht immer noch nicht), z.T. weil sie Python2 brauchten, in den Distris aber nur noch Python3 war. So als Beispiel, das wäre gut, wenn man das irgendwie umgehen kann.
Brauche aber schon anfangs eher Programme mit GUI (oder mit einer super Erklärung)

Also sind Kubuntu, OpenSUSE Leap und Linux Mint (mit dem hab ich mich noch kaum beschäftigt, da gibts ja auch verschiedene Varianten?) in der engeren Wahl, Zorin OS sagt mir nichts (Meinungen?). Probleme mit Treibern möchte ich nicht, also da dann eher was proprietäres.

Da meinst Du auch OpenSUSE?

Vielen Dank nochmal an alle!

ich habe einige Zeit häufig die Distro und die GUi gewechselt und bin schließlich bei Debian gelandet. Läuft zuverlässig und braucht sehr wenig Pflege.

Alle großen Distro (Ausnahme Arch) bieten komfortable grafische Installer. Beim Verwalten deiner Software kommst du mit apt richtig weit, die Paketbasis ist sehr groß. Ich habe sehr selten den Fall das eine Anwendung nicht als .deb Paket verfügbar ist oder mir nicht aktuell genug ist. In diesem Fall greife ich auf Flatpak zurück.
„Reinfuchsen“ musst du dich in jede Distro, aber das ist doch bei jedem Betriebssystem so, oder?
Ich würde empfehlen dir die Kandidaten einfach anzuschauen und dann das zu wählen was dir vom „Look und feel“ am besten gefällt. Praktisch dafür ist das installieren als VM unter dem aktuellen System. Da kannst du dich in Ruhe umsehen und alles mögliche installieren ohne dein produktives System in Mitleidenschaft zu ziehen.

https://mxlinux.org/
KDE version und gut ist

Wenn du dir Ubuntu schon einmal genauer angeschaut hast, und es für dich prinzipiell passt, dann machst du damit nichts falsch.

Bzgl. Paketverwaltung:
Prinzipiell sind alle von dir genannten nebeneinander möglich. Ich würde folgende Reihenfolge empfehlen und neben apt weitere Pakettypen dazu nehmen wenn es unbedingt erforderlich ist.

  1. Apt
  2. AppImage (geringer Overhead/ wenn man der Quelle vertraut)
  3. Snap
  4. Flatpak
  5. ppa - aber nur im eusersten Notfall

Als Einsteiger kannst du die Software eigentlich komplett über die Softwareverwaltung mit einer GUI administrieren.
Der Vorteil an Ubuntu ist die wirklich große Abdeckung von Anwendungen mit der apt-Paketverwaltung. Somit sollten eigentlich keine Wünsche offen bleiben.

Bzgl. Abhängigkeiten, solange du nicht auf der Kommandozeile Anwendungen entfernst und dein System einigermaßen regelmäßig aktualisierst, solltest du hier eigentlich keine Probleme mehr bekommen.
Ob du gerne KDE oder Gnome Anwendung oder beides nutzen möchtest, könnte Auswirkungen auf deine Desktopwahl haben.
Zwar ist eigentlich immer beides möglich und auch nicht weiter schlimm. Dir muss allerdings bewusst sein, dass wenn du unter Kubuntu eine Gnome Anwendung installierst, du dafür halt den kompletten Gnome-Desktop installieren musst.

Bzgl. der Distrowahl kannst du dich ja mal im Internet umschauen, es gibt tausende Diskussion, welche DE die einzig wahre ist oder ob mit oder ohne systemd … Es ist ein echtes Trauerspiel ^^

Ich würde mich da gar nicht lange mit aufhalten …
Der Schritt von MS zu Linux ist das was zählt.
Später einmal die Distro wechseln oder den Desktop ist dann schon was anderes und deutlich weniger grafierend.
Prinzipiell passt Ubuntu zu deinen Bedürfnissen - auch wenn es vll. Distries gibt, die das besser abdecken. Aber solche Fragen würde ich mir erst stellen, wenn ich mich mit Linux ein bisschen auskenne. Da ist Ubuntu echt wertvoll weil es so zu jeder Problemstellung tonnenweise Material gibt.

Letzter Hinweis noch.
Aus diversen Sicherheitsgründen rate ich gerade als Einsteiger von der (exesiven) Verwendung von ppa ab.

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Wenn man sich für Ubuntu entschieden hat, dann ist es sinnvoll sich auch die interessanten Unterprojekte Kubuntu, Lubuntu und Xubuntu anzuschauen.

Mit OpenSuse habe ich mich bisher kaum bis gar nicht auseinander gesetzt. Was mich persönlich von OpenSuse bisher ferngehalten hat ist die Paketauswahl. Bestimmte Programme die ich gerne nutze gibt es bei OpenSuse nicht und die alle durch Flatpaks zu ersetzen wollte/konnte ich nicht. Fedora bietet für mich persönlich die beste Auswahl. Darüberhinaus setzt OpenSuse stark auf YaST womit ich mich nicht auskenne. Man kann sicher auch komplett auf YaST verzichten um OpenSuse zu nutzen, ob das aber Einsteigerfreundlicher ist wage ich zu bezweifeln.

https://mxlinux.org/
KDE version und gut ist

Kann ich nur zustimmen. Bin vor einem halben Jahr als Neuling auf MX-Linux (XFCE) umgestiegen und habe es bis heute nicht bereut.
Das einzige, was mich stört ist, daß man immer noch für die Steuererklärung ein Windows benötigt.

Das ist einzig und allein der Marktmacht von Microsoft Windows geschuldet. Die Fehler (die zu dieser Marktmacht geführt haben) wurden bereits vor einigen Jahrzehnten in den 70er und 80er Jahren gemacht.

XFCE as it’s best
KDE läuft unter MX auch sehr gut. Hatte es zwei Monate am laufen.
Bin aber wieder zurück. Erinnert mich zu arg an Windows.
Mag das old school an XFCE und das XFCE nur sehr langsam große Feature updates bringt. Da ist Stabilität drin und man muss sich nicht ständig umorientieren und ärgern. KDE / Plasma ist ja ständig was neues. Und somit immer wieder Kinderkrankheiten.

Zu erwähnen sind die MX tools und die MX tweaks.
Das hat so sonst niemand andres. Tolle sache.

Im Juni kommt die neue debian stable und somit MX 23. dann auch mit plasma 25 für die KDEler

Ach, und die Installation von MX, grundsätzlich ja erstmal ein USB live system, läuft durch wie Schmitts Katze. Easy going…leichter bekommt man kein linux installiert.

Mit neuerer Hardware einfach die ahs Version nehmen.
Die KDE Version ist per’se ahs.

Steuererklärung, dann Boxen installieren und ein win ISO file rein. Reicht und kost erstmal nix

Läuft XFCE unter MX auch mit LightDM als Displaymanager? Falls ja, würde ich (falls noch nicht erfolgt :wink:) versuchen das Ganze auf gdm zu ändern damit Xorg rootless läuft.
Der Status Quo lässt sich im Terminal mit

ps -o user= -C Xorg

ermitteln . Der Befehl sollte Deinen Usernamen zurückgeben, falls root ausgegeben wird läuft Xorg mit vollen Rechten, was u.U. ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte.

ja, default

ja, tut es

LightDM kann kein rootless Xorg. Ich würde zu gdm switchen.