Nina Alarm ohne App und ohne Warntöne - wie kann das sein?

Ich hatte am Do 2mal schrillen Alarm auf meinem Iphone 12 Mini (bundesweiter Testtag). Aber ich habe weder die Nina App noch irgeneine andere Warnapp installiert. Auch die Warntöne sind seit Langem abgeschaltet. Wie kann es sein, dass der Bund (?) Zugriff auf mein Iphone hat, obwohl ich weder App noch Warntöne habe???


Siehe dieser Artikel auf heise:

Kann ich die Notfallwarnungen auf dem iPhone abschalten?
Ja, aber nur manche. Sie können sich dafür entscheiden, die Warnungen für „Extreme Gefahr“ und „Gefahreninformationen“ abzuschalten, ebenso wie die „Test Warnungen“, falls Sie diese aktiviert haben. Welche Warnstufe eine Warnung hat, legen die zuständigen Behörden fest.
Katastrophenwarnungen der höchsten Warnstufe 1 erhalten Sie allerdings in jedem Fall, für diese gibt es keinen Schalter zur Deaktivierung im System.

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Der Bund hat nicht Zugriff auf dein iPhone, sondern dein iPhone hat eine Funktion, die die Behörde (und das nicht nur in Deutschland) nutzt, um die Bevölkerung zu warnen und damit zu schützen. Und das ist gut so.

Die Warnfunktion könnte man auch über eine Warn-SMS realisieren, die die Leute wahrscheinlich gerade Nachts nicht lesen werden. Alternativ könnte man ja auch jeden automatisch anrufen, aber vielleicht ist das Telefon auf Stumm geschaltet. Da ist die implementierte Lösung besser, Warnung ohne wenn und aber.

Wir erinnern uns, warum es seit kurzem die Warntage gibt? Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal, wo man dann festgestellt hat, dass Deutschland sehr schlecht aufgestellt ist. Auf dem Dach der Grundschule in meinem Dorf gab es früher eine Sirene, und die hat jeder gehört, selbst wenn er / sie im Wald war. Und die Sirene wurde auch regelmäßig getestet. Aber nachdem der kalte Krieg vorbei war brauchte man so was ja nicht mehr, bis, ja bis zur Flutkatastrophe im Ahrtal.

Und die Warnmeldungen bekommt man auch, wenn über Roaming im deutschen Netz eingebucht ist.

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Danke, sehr interessantes Thema.

Auch in der CH aktiv oder bald aktiv

Der Bundesrat muss nun eine gesetzliche Grundlage für den Einsatz der Cell-Broadcast-Technologie schaffen. Mit der Technologie können Informationen, beispielsweise im Falle von Naturkatastrophen, automatisch auf jedes Mobiltelefon gesendet werden, das sich in einem bestimmten Gebiet respektive im Bereich einer bestimmten Funkzelle befindet.

https://www.inside-it.ch/schweiz-kriegt-ein-neues-handy-warnsystem-20230613

Kommen die Alarme auch bei GrapheneOS und anderen alternativen Firmware an?

Selbstverständlich.

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Am besten Nina App installieren und die Berechtigung wegnehmen laut zu melden, meins hat nur eine Meldung in der Leiste Oben angezeigt, aber kein mucks gemacht.

Für was dann die APP?
Gut wenn nachts wirklich was sein sollte, siehst du morgens wenigstens die kleine Meldung wenn du tot bist

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Seit Anfang 2023 integriert das modulare Warnsystem des Bundes, den seit 1999 existierenden Mobilfunktienst Cell Broadcast. Dieser ist eben Teil der Mobilfunkstandards 2G bis 5G / 6G. Damit erreichen wir glücklicherweise innerhalb weniger Sekunden Millionen von Mitmenschen, die sich mit ihren Mobilfunkgeräten in Nähe von Funkantennen befinden - und das weitestgehend für Empfänger:In anonym. Für meinen Teil bin ich zufrieden, dass wir nach der gezeigten Unfähigkeit des MoWaS aus 2020 endlich eine robustere Warnmethode integriert haben (desaströs vor allem auf Basis des Föderalismus: Katastrophen- Vs. Zivilschutz und der damaligen Abhängigkeit von Push-Benachrichtigungen die zu Überlastungen der Server führten).

Sarkastische Kommentare versuche ich mir zu sparen, falls SMS-CB stört empfehle ich dennoch Flugmodus 24/7 zu nutzen, bei Bedarf zu deaktivieren; das iPhone auszuschalten und bei Bedarf anzuschalten; mit dem Gerät baden zu gehen und jenes gegen wertvolle freie Zeit in Sicherheit (und mit den liebsten) einzutauschen…

Interessante details:

https://portal.3gpp.org/desktopmodules/Specifications/SpecificationDetails.aspx?specificationId=748

https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warnung-in-Deutschland/So-werden-Sie-gewarnt/Cell-Broadcast/cell-broadcast_node.html

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Crosspost:
Threema Forum
Apple Community

…oder FOSS Warn (F-Droid): Foss Warn is an unofficial open source application to get emergency alerts from warnung.bund.de (Germany) oder alert.swiss (Switzerland).

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dieser App habe ich sämtliche Berechtigungen entzogen…

cool direkt mal installiert

Zu den Kommentaren

Das von dir gewählte Setup mag für deinen Fall sinnvoll sein, ich würde es aber nicht verallgemeinern wollen.

Die Nina App ist für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gemacht, es soll aber durchaus Fälle geben, wo sich jemand im Ausland aufhält und dann sind die Cell Broadcast Services durchaus sinnvoll, um Menschen vor Gefahren (Tsunamis, Überschwemmungen, Amokläufer, etc.) zu warnen. Ich habe schon Warnmeldungen im Ausland erhalten und fand es auch gut, dass mein ausländisches Handy am Warntag in Deutschland Out of the Box funktioniert hat. Zudem hilft kein

wenn du schläfst oder dein Handy nicht im Blickwinkel hast. Nicht umsonst schlagen Rauchwarnmelder ordentlich Krach.

Mich würde es noch interessieren, warum du Cell Broadcast alle Berechtigungen entzogen hast. Weil du die Nina App nutzt? Oder weil du Bedenken hast?

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Es wird zwar gesagt das kein Standort ermittelt wird, aber dennoch hat die App die Berechtigung, wozu?
Das muss nicht sein.

Vielleicht, damit sie wissen, wo sie buddeln müssen, wenn Du „verschütt’ gegangen“ bist (im wahrsten Sinne des Wortes).

Es wird vermutlich davon ausgegangen, daß Dir in dieser Situation die Rettung wichtiger sein wird, als die Privatsphäre.

Unter iOS ist das eine Systemfunktion und ist nicht in der Liste der Apps aufgeführt, die das GPS nutzen. Zu Android kann ich nichts sagen. Man müsste unter iOS GPS komplett deaktivieren und Cell Broadcast diese Einstellung respektieren, was man aber nicht prüfen kann.

Das sagt sich so leicht. Ich lebe in einem stark erdbebengefährdeten Gebiet und zum Glück baut man hier seit Jahren nach hohen Standards. Und trotzdem bin ich froh, dass ich noch kein starkes Erdbeben miterlebt habe, also Stärke 5 - 6 auf der Richterskala schon, aber das verstehen die Einheimischen nicht als starkes Erdbeben während woanders die Welt untergeht (wobei es nicht nur eine Frage der Stärke ist, sondern auch der Dauer und der Tiefe).

Wenn man aber sieht, was Erdbeben in anderen Ländern mit weniger resistenter Bausubstanz anrichten (Haiti, Türkei, Iran, Marokko, Italien, …) dann - um auf deinen Spruch zurück zu kommen - möchtest du nicht tagelang unter Geröll liegen und dahin siechen.

Die meisten Toten gab es beim letzten Erdbeben hier übrigens nicht, weil den Menschen das Dach auf den Kopf gefallen ist, sondern weil Küstenbewohner nicht oder nicht rechtzeitig über die Tsunamigefahr informiert worden sind und dann ertrunken sind.

Und damit schließt sich der Kreis hin zu meiner Meinung, dass Cell Broadcast funktionieren muss, ohne wenn und aber. Man darf in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen, dass es immer Menschen (Kinder, Senioren, …) geben wird, die der Hilfe derer benötigen, die die Warnmeldungen erhalten und weitergeben können.

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Du brauchst für eine Standortbasierte Warnug kein GPS, das wird über die Haandymasten ermittelt, bzw. die vergebenen IP-Adressen, die sich in einem Bereich befinden. Beim nächsten Warnday werde ich testen ob eine Datenverbindung von Nöten ist um das Handy zur Warnmeldung zu erreichen.

Niemand hat mich gefragt und wenn ich dort leben würde wo Erdbeben zur Tagesordnung gehören, würde ich machen das ich da wegkomme oder ein GPS Notfall Sender 24h an mir tragen. Und um Nachfragen vorzubeugen, ich führe auf meinen täglichen Radtouren ein Erste Hilfe Set mit. Plus wechsel Wäsche und bei Wechselwetter auch vollständigen Regenschutz. Das ist 200% mehr als der normale Durchschnittsbürger. Es ist eine Frage der Eigenverantwortung, die der durchschnittliche Bürger anscheinend dem Staat überlassen möchte. Sollte ich wider erwarten in ein Schlucht (gibt es hier nicht) fallen, und ich verschütt gehen, dann wars dann halt… und es schert sich auch niemand drum.

Was für ein Spruch?.. In diesem Fall könnten wir doch Deiner Meinung nach jeden Menschen, oder zumindest den Bewohnern in Risikogebieten einen Ortungsgerät implantieren.

Die Meinung von Menschen die es richtig finden, das der Zweck die Mittel heiligt interessiert mich nicht. Opt-IN und Basta!

Als ob Menschen die sich in Lebensgefahr befinden nicht ausschließlich an Ihr eigenes Leben denken und abhauen ohne erstmal das halbe Dorf zu wecken. Jeder ist sich selbst der nächste und weiter als das eigene Blut denkt sowieso keiner.

Kann ich mehr oder weniger unterschreiben: Beim letzten Warntag meldete sich mein iPhone 11 laut und kräftig - mit deaktiviertem GPS und ausgeschalteten Mobildaten. Im Flugmodus wäre es wohl stumm geblieben (?)

Auch wenn das Smartphone keine SIM Karte enthält, könnte es zumindest erreicht werden, bzw, etwas empfangen.

Flugmodus soll wohl tatsächlich funktionieren, gerade gelesen.