Raspberry Pi als Router

Hallo zusammen!

Ich habe vor, mir einen Raspberry Pi mit OpenWRTals Router einzurichten. Allerdings gehen sämtliche Guides und Tutorials, die ich dazu gefunden habe, vom Szenario „Raspi ist per LAN mit dem Inet verbunden und spannt dann ein WLAN als internes Netz auf“ aus.
Ich möchte aber den umgekehrten Weg gehen, Verbindung zum Internet via Funk, der LAN-Anschluß speist das interne Netzwerk.

Die Fragen, die sich mir angesichts dessen auftun, sind folgende:

  1. Ist das, was ich vorhabe, überhaupt möglich?

  2. Wenn ja, ist die (halbwegs) Konfiguration selbsterklärend? Hab das noch nie gemacht und werde da sicher erst mal wie das Schwein ins Uhrwerk schauen.

  3. Wie ist das dann mit den IP-Adressen der Rechner, die ich nutze? Per DHCP wird ja schon dem Raspi zugewiesen nehme ich an. Kann mir dazu jemand etwas sagen?

Falls das „Problem“ hier schon mal abgehandelt wurde und ich nur zu doof zum suchen war könnt ihr mir auch einfach den entsprechenden Link vor den Latz knallen.

Schon mal Danke im Voraus!

hickup

oder als Bridge?

bei einem Router brauchst Du einen weiteren DHCP-Server, bei einer Bridge nicht. Und bei IPv6 kann ich Dir gar nicht ohne Nachschlagen aufzählen was Du brauchst…

Das ist mal wieder eine jener Fragen, die mich ziemlich alt aussehen läßt. Was ist dennn der Unterschied zwischen Router und Bridge? Bzw. was überhaupt ist eine Bridge?

Vielleicht zur Erklärung, was ich mit dem Setup überhaupt will: ich teile mir mit meinem Nachbarn einen Internetanschluß. Bisher ging das per Kabel. Jetzt hat sich beim Nachbarn aber etwas geändert und die ganze Chose läuft nur noch per Funk. Ich brauche also gewissermaßen einen „Empfänger“, bei dem ich gleich den Identifizierungs-/Paßwortkram erledige. Mein Rechner würde ich gern weiterhin per LAN mit dem Inet verbinden, finde das recht gut. Wenn alle Stricke reißen müsste ich mir halt nen Repeater für meine Wohnung zulegen, aber ich würde lieber erst mal meinen Ansatz verfolgen.

Um Himmels willen. Aber man kann doch auch feste IP-Adressen zuweisen. Hab das nur noch nie gemacht, aber irgendwann ist immer das erste Mal.

Ich nehme an du hast bereits einen Raspberry Pi? Die idealste Hardware hat der nämlich nicht. Aber für den Anfang und für nicht all zu hohe Anforderungen geht der schon in Ordnung, gerade wenn du dich da nur erstmal reintasten willst.
Verbindungen über Funk sind aber immer fürchterlich und relativ instabil, das macht je nach Einsatzzweck aber keinen wirklichen Unterschied.

Müsste möglich sein, selbst getestet habe Ich es nicht mit openWRT, nur andersherum.
Aber schonmal auf Debian umgesetzt.

In OpenWRT kannst du das WLAN Interface als Client einrichten, wenn Ich mich richtig erinnere, und entsprechend als „WAN Port“ festlegen. Die LAN Schnittstelle lässt du als „Port“ für’s lokales Netzwerk, und richtest den Rest entsprechend einer gefundenen Anleitung ein.
Dann klappt das, fast ganz sicher. :slight_smile:

Eigentlich schon, aber das ist meine Sicht. Notfalls frag einfach nach.

Da du den Raspberry Pi mit OpenWRT als Router einrichtest… macht dieser wohl NAT, dann verwendet der Pi als Router ein anderes Subnetz für dein lokales Netzwerk, und hostet dafür einen DHCP Server. Es ist für dein lokales Netzwerk egal, ob der Router am WAN Port per DHCP oder statisch konfiguriert ist.

Und wie du IPv6 konfigurierst, falls du es brauchst… da musst du dich einlesen.


Den Unterschied zwischen einer Bridge und einen Router kann Ich dir vermutlich nicht simpel und korrekt zugleich erklären.
Im Grunde überbrückt erstere nur die Verbindung, für meist ein Gerät, während letzterer ein eigenes (lokales) Netzwerk managt, dabei meist eine IP-Adresse die er zugewiesen bekommen hat mit mehreren Geräten per NAT teilt, und auch einzelne Pakete/Verbindungen umleiten kann, etc. pp., was eine Brücke nicht tun würde - wobei das in deinen Fall weniger eine Rolle spielen würde.

Router ist nicht sonderlich schwer zu konfigurieren, wäre persönlich auch meine Empfehlung, da du so eine Grenze zwischen den Geräten deines Nachbarn und deinen eigenen hast, bzw. haben kannst. Falls du VPN-Anbieter verwendest kannst du dann deinen Traffic auch über einen VPN leiten, dass dein Nachbar nicht auf deine Verbindungen schauen kann.

schau mal da: https://de.wikipedia.org/wiki/Bridge_(Netzwerk)

Vielleicht solltest Du Dir eine von den Fritzboxen holen, die Internet über WLAN können (https://avm.de/service/wissensdatenbank/dok/FRITZ-Box-7590/1040_Vorhandener-Zugang-uber-WLAN-in-FRITZ-Box-einrichten/). Dann brauchst Du nur konfigurieren statt Netzwerktechnik lernen. Was mit IPv6 wird kann ich Dir nicht vorhersagen…

Ja, einen Raspi habe ich eh noch rumliegen, was würdest Du denn empfehlen?

Wegen Funk und instabil – das kleine Ding kann man ja genau dorthin verkrümeln, wo das Signal am stärksten ist. Stell ich mir in meiner Blauäugigkeit jedenfalls so vor.

Wenn ich das, was ich vorhabe, auf einem normalen Debian umsetze müßte ich die Dinge, die Du aufgezählt hast die openWRT von Haus aus mitbringt dann selbst einrichten nehm ich an?

Tatsächlich nichts spezifisches, da Ich bisher keine Hardware für solche Sachen ausgetestet habe.

Das Problem ist eher: wenn viele WLAN Netze in der Umgebung sind, gibt es sehr viel Interferenz. Egal, wie viele Balken das WLAN hat. Das sorgt für „verloren gegangene“ Pakete, die erneut gesendet werden müssen, und im Fall von UDP teils nicht neu gesendet werden, als auch lange Latenzen bei der Übertragung - also bis so ein Datenpaket angekommen ist, oder zurückkommt.
Das macht vorallem Probleme bei Echtzeitkommunikation wie (Video/Audio) Telefonie, oder Online-Videospiele.

Oh ja, das müsstest du. Nimm definitiv openWRT, es sei denn du kennst dich mit Netzwerktechnik aus. :wink:
OpenWRT lässt sich mit einfachen Anleitungen auch von Laien einrichten.

Eventuell schau Ich mir das selbst in dieser Konfiguration an, für den Fall, dass mein Kabel mal den Geist aufgibt, als Plug and Play Lösung…

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Danke für eure Antworten!

@Joachim

Bei dem Wikiartikel raucht mir schon wieder der Kopf, aber denke habs verstanden.
Eine einfachere Kauflösung (wie die von Dir angesprochene Fritzbox) ist nicht völlig vom Tisch, würde es aber lieber selbst hinbekommen.

@Astolfo

Super, hier gibt es mindestens zwei Dutzend WLAN-Netze die sich gegenseitig ins Gehege kommen können.

Hat das mit der Hardware was mit Temperatur und Leistungsverlust zu tun? Bin vor ein paar Tagen über einen (schon älteren) Artikel oder Blogbeitrag dazu gestolpert und in Folge dessen auch über Banana Pi (auch hier im Forum), aber bevor ich die Stufe zünde solls erst mal mit dem normalen Raspi laufen.

Werde mich also hinsetzen und einfach mal loslegen. Und euch dann wahrscheinlich wieder mit Fragen löchern.

Edith sagt es war der https://www.seeedstudio.com/blog/2021/06/11/how-to-build-a-raspberry-pi-router-step-by-step-tutorial/ Artikel. Steht auch noch was von korrumpierten SD-Karten.

Einfach mal schauen, wie das so läuft. Falls du solche Dinge feststellst, liegt es möglicherweise daran, und nicht am OpenWRT-Pi, deswegen wollte Ich es erwähnen.

Nein, warum Ich die Hardware nicht sonderlich super finde hat einen anderen Grund:
Der WLAN Chip ist nicht der beste (zumindest im Fall vom Pi 3B), und eine super Antenne hat der Pi auch nicht. Da du eine Verbindung über WLAN damit dann hast, ist das nicht Ideal.
Mit meiner 50 MBit Verbindung auf’n Land kann Ich mich nicht beschweren, falls du höhere Bandbreiten zur Verfügung hast, kann der schon m.W.n. zügig zum Flaschenhals werden.
Da du aber sowieso einen herumliegen hast, ist das ja kein Problem, einfach testen.
Persönlich würde Ich mir, bei höheren Bedürfnissen, richtige Router Hardware holen.
Das wird aber bei übersättigter Nachbarschaft nicht so viel herumreißen, beim WLAN, da 5 GHz wahrscheinlich keine Option ist.


Sobald du das WLAN einrichten musst, kannst du auf der Einstellungsseite (wahrsch. https://192.168.1.1/cgi-bin/luci/admin/network/wireless) einfach auf „Scan“ klicken. „Stop refresh“ anklicken, sobald das WLAN Netz gefunden wurde, und auf „Join Network“ klicken.

Dort kannst du unter Create / Assign firewall-zone „wan“ auswählen. Eventuell auch Lock to BSSID anhaken - und die Passphrase eingeben.
Nach einen Klick auf Submit öffnet sich ein weiteres Fenster, wo du einige Einstellungen ändern kannst. Der Standard ist m.M.n. in Ordnung.
Würde aber unter „Device Configuration“ im Reiter „Advanced Settings“ das eigene Land als Country Code angeben, und eventuell, falls das von dir gewünscht ist, unter „Interface Configuration“, Reiter „Advanced Settings“, eine MAC-Adresse auswählen. Zumindest mir gefällt es nicht, die an die Hardware gebundene bei Clients zu verwenden.
Wahrscheinlich willst du unter „Wireless Security“ auch ein paar Einstellungen (Cipher & Encryption) anpassen.