Raus aus dem Appleversum - Aufmunterung, Sinnsuche, Motivation

Disclaimer: Das wird evtl. etwas länger, würde mich aber über Unterstützung freuen ..

tl;dr: Ist Datenschutz überhaupt sinnvoll, wenn man vorher sowieso sein ganzes Leben lang nicht super tiefgreifend darauf geachtet hat? Lohnt sich der zeitliche Aufwand als Mensch mit Familie?

Hi zusammen,

wie bei (gefühlt) vielen anderen Personen auch treibt es mich gerade raus dem Appleversum und auch nicht mehr zurück zu Windows.

Ich würde sagen ich war schon immer Datenschutz- und auch Sicherheitsinteressiert aber mehr als „iOS und MacOS so safe wie möglich machen“ war bei mir eigentlich nie los.
Vor meinem Umstieg auf Apple - Geräte war ich sehr lange auf diversen *unix-Betriebssystem unterwegs und habe all meine Smartphones bis zum endgültigen Brick geflasht :sweat_smile:

Irgendwann kam dann eben die Entscheidung, dass mir das alles zu aufwendig ist und ich einfach ‚alles aus einem Guss‘ haben möchte; das ist nun gerade mal ein paar Jahre her (Release des M1 Macbooks).

Nun ist es aber so, dass in der Zeit zwei Kinder mehr in unseren Haushalt ‚eingezogen‘ sind. Falls Eltern unter euch sind, ihr werdet es vielleicht kennen, es ist nicht gerade so, dass die Zeit mehr wird.
Dazu kommt, dass ich zwar technisch recht interessiert bin und auch ein paar tiefergehende Kenntnisse (HTML, CSS, Python) und Erfahrungen (Debian, Arch, Gentoo) gesammelt habe aber mich eben doch in einem (sehr fordernden) nicht-technischen Beruf wiedergefunden habe.

Wie dem auch sei habe ich mir - in einem mentalen Kurzschluss - ein Tuxedo Notebook und ein gebrauchtes Pixel besorgt.
Das Notebook mit TuxedoOS liegt noch komplett unberührt hier herum, da dass Pixel schneller hier war.

Nach Ankunft des Pixel also genau 1x ins Standard Betriebssytem gebootet um die Installtion von GrapheneOS vorzubereiten und seitdem spiele ich an Graphene rum. Mir war klar, dass ich auf Schwierigkeiten stoßen werde und bin dennoch kurz davor, Notebook und Pixel wieder zurück zu schicken.

Ich finde es einfach absurd, wie viel Zeitaufwand man betreiben muss, um irgendwie „datenschutzgerecht“ zu leben. Eine Nextcloud aufsetzen, passende Apps raussuchen, die Smartphones der Familie anpassen (wir teilen uns Notizen, Reminder, Kalender, usw.), irgendwie zusehen, dass man alle Apps zum Laufen bekommt, dann frisst Molly / Signal-Foss unendlich viel Strom und das Pixel 9 Pro verliert absurd schnell Akku, die Community ist überraschend unfreundlich (nicht hier, hier habe ich noch nicht gepostet) … usw.; da frage ich mich gerade schon, ob es das alles wirklich wert ist? Ich habe zwar immer darauf geachtet möglichst datenschutzfreundlich zu agieren, aber im Vergleich zu GrapheneOS oder dem Aufwand den hier einige User betreiben ist mein bisheriger Ansatz geradezu lächerlich.
Ich weiß gar nicht so sicher, was ich mit diesem Text erreichen möchte aber ich glaube, ich erhoffe mir, dass mir jemand nochmal sagen kann wofür das Alles eigentlich gut ist. Dass sich der Aufwand, trotz zweier Kinder und einer Partnerschaft und einem ‚normalen Leben‘ wirklich lohnt und zwar auch dann, wenn man nicht technisch ultra versiert ist.

Lustigerweise kann ich nicht mal genau benennen, was mich eigentlich so nervt. Es ist so ein generelles Gefühl von „ich möchte Datenschutz und ich möchte möglichst weg von US-Amerikanischen Unternehmen“ auf der einen Seite und einem Gefühl von, wie beschrieben, „lohnt sich das alles überhaupt“ auf der anderen Seite.

Dazu kommt, dass man irgendwie auf Apps die von einer Person entwickelt werden und jederzeit den Bach runtergehen können setzt. Man setzt auf ein Betriebssystem, dass von Menschen entwickelt wird die kaum ersetzbar sind (zumindest habe ich das Gefühl bei den führenden Entwickler/innen bei GrapheneOS).
Klar, es ist Open Source und kann immer aufgegriffen und weitergeführt werden, aber die Menschen müssen sich ja erst mal finden.

Wie gesagt, das ist hier wohl eine Mischung aus Frust von der Seele schreiben und Hoffnung auf mentale Unterstützung.

In jedem Falle: Danke fürs Lesen!

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Du sprichst mir aus der Seele. Mir geht es aktuell genau wie dir………Hab hier ein Pixel 9 Pro und zig Mal GrapheneOS geflasht und trotzdem weiter das iPhone genutzt. Warum…? Ich weiß es nicht. Es ist eine verdammt besch******* Situation und icb finde leider keine Lösung. Vieleicht wenn das iPhone verkauft ist und ich das Pixel dann nutzen muss.

Zu Signal Foss, nimm Molly https://molly.im/

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Dein Bericht kommt mir sehr vertraut vor, da ich öfters mit Menschen zu tun habe, die in der Situation sind. Du solltest vor allem zwei Dinge tun:

  • Threat Modelling betreiben, auch wenn das etwas hart klingt. Einfach ausgedrückt: welche Daten sind dir besonders schützenswert, welche nicht?
  • Graustufen zulassen. Du wirst in deiner aktuellen Lebenssituation nicht alles so perfekt hinkriegen, wie du dir denkst, es machen zu müssen (oder auch: wie es dir online eingeredet wird)

Ich habe selbst einen Hintergrund mit recht extremen (technischen) Ansichten, habe Mitte der 2010er Jahre vornehmlich mit Libreboot, Replicant, einem klassischen Schreibtischtelefon und einem Analog-TV verbracht. Das war eine interessante Phase, aber als ich irgendwann an dem Punkt war, alles „erledigt“ zu haben, ist mir schlagartig klargeworden, dass extreme Privacy mehr ein Hobby/Selbstzweck war, als dass es mein Leben signifikant verbessert hätte.

Es wäre glaube ich an deiner Stelle sinnvoll, über Zwischenlösungen nachzudenken, die dir den Alltag nicht noch schwerer machen, aber gleichzeitig dein Interesse an Sicherheit und Datenschutz befriedigen. Das Apple-Universum ist in der Hinsicht gar nicht so schlecht, aber du hast ja schon die Entscheidung getroffen, davon weg zu wollen, und dir ein Pixel besorgt.

Ein einfacher Vorschlag wäre, dass du dir z.B. gestattest, GrapheneOS mit Play Store zu nutzen. Das ist auch seitens des Projektes so empfohlen, da Menschen häufig damit überfordert sind, viele Dinge auf einen Schlag zu verändern. Gleichzeitig reduziert die Verwendung von Play Services Akkustress, Notificationstress und auch Updatestress ganz erheblich, da alles zunächst mal funktioniert (bis auf einige wenige Ausnahmen). Wenn du dein Handy mit GrapheneOS, Play Store und Signal erstmal am Laufen hast, kannst du nach und nach überlegen, welche anderen Apps/Dienste du gerne umstellen möchtest, aber du hast psychologisch weniger Druck und hast dank GrapheneOS auch das Gefühl, bereits etwas sinnvolles getan zu haben. Von einer Nextcloud würde ich dir z.B. abraten, da sie imho ein Komplexitätsmonster ohne echte Benefits ist.

Für den Laptop kann ich dir leider nicht so wirklich was empfehlen. Der Startschuss für deine aktuellen Sorgen war wohl, unbedingt von Apple weg zu wollen, obwohl es dafür imho gar nicht so stichhaltige Gründe gibt. Das Apple-Ökosystem funktioniert halt ziemlich gut und du bist damit sicherheitstechnisch und in Sachen Privatsphäre eigentlich ziemlich gut aufgestellt. Ein Tuxedo-Laptop ist nun auch nicht unbedingt ein tolles Gerät und es dürfte schwer sein, damit eine zufriedenstellende Lösung zu basteln. Ich selber bin z.B. von diversen stets imperfekten Linux-Distros auf ChromeOS umgestiegen und das funktioniert so gut und wartungsfrei, dass es schlicht langweilig ist und viel mehr Zeit für Familie und andere Dinge da ist. Mit dem Tuxedo-Laptop kannst du immer noch spielen, wenn du Zeit dafür hast.

Last but not least solltest du dir überlegen, welche Ansätze mit wenig Aufwand einen großen Impact haben, und diese priorisieren. Hierzu würde ich z.B. die Verwendung von Signal als Messenger zählen, Adblocking, das Schließen von ungenutzten Accounts, und praktischerweise wirken diese Dinge plattformübergreifend. Vorhaben mit großem Aufwand und wenig Impact solltest du hintenan stellen oder ganz fallen lassen.

Du wirst sicherlich viele verschiedene Antworten bekommen und ich gehe schon davon aus, dass meine Tipps auch nicht überall gut ankommen werden. Aber damit kann ich gut leben und du wirst auch mit Imperfektionen leben können. Also tief durchatmen und dann ganz in Ruhe :slight_smile:

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I feel you!

Lustigerweise habe ich den selben weg aus einem Impuls gestartet, ein Jahr bevor mein erstes Kind kam. Habe sehr viel Zeit investiert und jetzt, wo das Kind da ist stehe ich auf halbem Weg und habe doch eigentlich noch so viel vor (Smarthome weg von Amazon).
Aber ich habe das Gefühl es lohnt sich, wenn ich mich Frage, welche Werte ich meinem Kind mitgeben möchte.

Mir hat es geholfen zeitgleich alle Freemail accounts auf Eis zu legen und zu Mailbox.org zu wechseln. Dort habe ich jetzt geteilten Kalender und Aufgaben für die Familie. Nur Notizen klappen nicht so einfach, daher nutze ich es nicht.

Aber GrapheneOS + etar Kalender + Fairemail + Mailbox.org + DAVx5 halte ich für ein sehr komfortables System. Und einmal die Passwörter vom iCloud Schlüsselbund in Bitwarden übertragen ist zwar Nervig, aber auch nur ein Nachmittag.
Cloudspeicher ist dann nochmal eine andere Herausforderung.

Bleib dran!
Und bei Fragen/Rückschlägen sind wir ja da :smiley:

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Stück für Stück nur nicht alles auf einmal. Und selbst bei großen Unternehmen oder Diensten weiss man nicht ob es sie morgen noch geben wird. Besonders bei der aktuellen US Regierung. Der überwiegende Teil der Tech Unternehmen ist momentan auf den Kurs eines Herr Trump eingegangen (Diversitäts Programme) und es gibt keine Garantie das er so etwas auch nicht als „Waffe“ bei seinem Zollkrieg einsetzen könnte. Siehe auch Nvidia mit ihren Chips für Künstliche Intelligenz und den Beschränkungen für China. Ist vielleicht ein wenig schwarz gemalt, allerdings halte ich momentan einfach sehr viel für Möglich was vor vielleicht einem Jahr sich keiner vorstellen konnte.

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Ich will selbst (noch) nicht raus aus dem Appleversum, würde aber auch empfehlen einzelne Anwendungsfälle Stück für Stück zu verlagern.

Hierbei wäre meine Vorgehensweise wo möglich plattformübergreifende Lösungen mit geräteübergreifender Synchronisation zu wählen. Diese könntest Du sowohl unter iOS wie auch GrapheneOS und Deinen weiteren Clients einzurichten und würde einen sanften Test, Parallelbetrieb und Übergang erlauben.

Hinsichtlich der Priorisierung welche Funktionen Du als erstes migrierst gibt es aus meiner Sicht zwei Strategien:

Strategie 1 - von einfach nach schwer

Bei dieser Strategie würdest Du erst einmal einzelne, einfach umzustellenende Funktionen von Apple weglagern, z. B. Messenger, Kontakte, Kalender. Du würdest Dich so Stück für Stück vom Appleversum trennen und mit jedem Schritt ein wenig Unabhängigkeit gewinnen.

Diese erreichte Unabhängigkeit kann auch bleiben wenn Du irgendwann feststellst, dass Dir kein vollständiges Ablösen des Appleversums möglich sein könnte. Durch die plattformübergreifende Synchronisation könntest Du ja weiterhin mit den Apple Geräten arbeiten.

Strategie 2 - von wichtig nach unwichtig

Bei dieser Strategie würdest Du mit den für Dich wichtigsten Funktionen anfangen (bei mir z. B. Fotos und Notizen) und Dich zu den unwichtigen Funktionen weiterarbeiten.

Der Vorteil wäre, dass Du bei einem Scheitern einer für Dich hoch wichtigen Funktion die investierten Aufwände beim einem ggf. notwendigen Abbrechen der Migration geringer halten könntest.

Viel Erfolg auf Deinem Weg.

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Genau das ist der Umstand, der mich immer weiter weg von einem möglichen Datenschutz führt.
Die OpenWrt Installation lief zwar, überforderte mich mit all seinen Möglichkeiten und war nach einem versuchten Update nicht mehr installierbar - also bin ich wieder zurück auf FritzOs.
Der Ausflug in einen XMPP Messenger war schnell vorbei, als ein Dienst nach dem anderen abgeschaltet wurde.
Die Pflege von Linuxsystemen frisst derart viel Zeit, dass ich mir schon einige „zerschossen“ habe. Weiterhin bin ich beruflich auf macOS und Windows angewiesen.
Nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Alleine das Wissen, mit all meinen Bemühungen immer im Hintertreffen zu sein demotiviert.
Inzwischen gehe ich eigentlich den umgekehrten Weg: ich verzichte wo immer es geht auf alles was Daten frisst.

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Erstmal, danke an alle bisherigen Antworten - das war viel mehr und viel hilfreicher, als ich mir erhofft hatte :slight_smile:
Allein das Wissen darum, dass nicht alle 100% Datenschutz leben, nimmt ein bisschen Druck raus. Wer hat doch gleich gesagt „Perfekt ist der größte Feind von ‚gut‘.“?

Ich versuche es mal von oben nach unten durchzuarbeiten.

@Trommelbremse

Danke dir! Ich denke auch dass es leichter werden könnte, wenn das iPhone nicht mehr zur Hand ist, aber bei mir hängt da so ein riesieger Rattenschwanz dran, dass es wohl eher kleine Schritte werden…

Danke, hatte ich sogar vor! Hab allerdings gelesen, dass die Probleme dort auch bestehen? Aber vielleicht hab ich bei meinen ganzen nächtlichen Recherchen auch was durcheinander gebracht.

@wellenbrecher
Dein ganzer Post war wirklich extrem hilfreich, aber das hier:

hat für einen Mindshift gesorgt.
Weißt du, in wie weit GrapheneOS mit Play Store im Hauptprofil dann noch einen Unterschied zu einem Vanilla Android macht? Hat man da wenigstens schon ein paar Schritte getan? Ich setzte zwar schon so gut es geht auf FOSS-Apps aber scheitere stellenweise an den absurdesten Ecken (Wetter-App mit UV Index und vollem Zugriff auf die DWD - Daten z.B. -.-).

Das hat sehr gut getan :slight_smile:

@Megaem
Auch dir danke für deinen ganzen Post. Diese ganzen mini-Einblicke in das Leben anderer helfen wirklich sehr. Da sieht man eben doch, dass man nicht ein ganz sonderbarer Sonderfall ist.

Ich bin schon seit Jahren bei Posteo und würde mir mit einem Wechsel schwer tun. Allerdings kann man die Kalender bei Posteo nur read-only teilen. Ist das bei Mailbox anders? Die Personen mit denen ich Kalender (aus unterschiedlichsten Gründen) teile werde ich wohl nicht alle zu Mailbox, Tutanota, Proton (usw.) rüberholen können :smiley:

@jm1982

Auch hier nochmal, dankeschön. Das war wirklich eine so wichtige Erkenntnis in den letzten Minuten für mich.
Danke auch für den kleinen politischen Ausflug. Schließlich sind das mit die Gründe, die mich nun schlußendlich zu einem Kurswechsel gebracht haben. Die möglichen Auswirkungen alldessen fallen mir allerdings schnell hinten runter, wenn ich vor nervigen Basteleien an zwei Betriebssysteme stehe :sweat_smile:

@Reklow

Danke! Genauso werde ich es nun handhaben.
Mit ein Grund für meinen Wechsel ist auch, dass ich wieder die Möglichkeit haben möchte, meine Geräte selbst zu reparieren (zumindest das Notebook) oder auch mal Teile auszutauschen ohne gleich das ganze Geräte einschicken zu müssen. Das Hardwarethema war mir irgendwie sehr präsent und ich hatte den Gedanken, alle Apple - Geräte möglichst schnell abzugeben.
Dabei hast du natürlich Recht. Es wäre totaler Quatsch gut funktionierende Endgeräte einfach abzugeben anstatt mir selbst einen fließenden Wechsel zu erlauben.
Danke dir!

@vax
Danke dir für deine Antwort!
Kann ich gut nachvollziehen; OpenWrt und XMPP habe ich auch recht schnell wieder sein lassen, das ist vielleicht doch ein Schritt zu groß für mich - zumindest in meiner momentanen Situation.

Beim Lesen der Vorschläge hier im Thread habe ich gemerkt, dass ich diesen Weg glücklicherweise die letzten Jahre schon gegangen bin. Das macht mir meinen Wechsel hoffentlich etwas einfacher, auch wenn der jetzt wohl viel langsamer ablaufen wird, als ich dachte.

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Posteo ist ja schon einer der datenschutzfreundlichen Mailanbieter und defintiv außerhalb des Appleversum. Aus meiner Sicht gibt es hier keinen Bedarf aus Datenschutzgründen zu wechseln.

Um noch einmal auf Deinen Anfangpost zurück zu kommen. Versuche Dir klar zu machen was Dir eigentlich wichtig ist.

Ich persönlich habe für mich aktuell die folgende Prioritäten angelegt:

  • Ich weiß, dass ich nicht den Aufwand betreiben kann und will, alle von mir benötigten Dienste selbst zu betreiben. Also muss ich auf Diensteanbieter für die von mir benötigten Funktionen zurückgreifen.

  • Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei, wenn meine Nutzdaten unverschlüsselt auf irgendwelchen Servern von Anbietern liegen. Daher setze ich wo möglich auf Ende-zu-Ende-verschlüsselte Dienste.

  • Wenn doch unverschlüsselte Daten anfallen (Kontakte und Kalendersync), dann vertraue ich diese lieber deutschen Anbietern als U.S. amerikanischen Diensten an.

  • Ansonsten versuche ich nach dem 80/20 Prinzip für eine gute Grundabsicherung zu sorgen. Also mit wenig Aufwand meine Absicherung zu verbessern.

Im Ergebnis bin ich persönlich aktuell bei dem Status:

  1. Ich setze persönlich auf das Apple Ökosystem, da mir nur hier mit dem erweiterten Datenschutz von Cloud (Advanced Data Protection) eine nahezu vollständige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für die Synchronisation meiner Daten über meine Geräte ermöglicht wird. Dieses gilt insbesondere für meine Hauptanwendungsfälle Fotos, Notizen, Dateien aber eben auch für Dritt-Apps die ich installiere.

(Wenn es ein gleichartiges anderes Ökosystem aus Europa gäbe, würde ich vermutlich schwenken. Aber meine bisherigen Suchen auch in diesem Forum waren hier nicht erfolgreich, sodass ich entweder auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung oder gleich auf einen entsprechenden Dienst verzichten müsste.)

  1. Unverschlüsselte Daten wie Kontakte, Kalender oder E-Mails lasse ich bei deutschen Anbietern hosten. Hier nutzte ich Mailbox.org sowie Hetzner Storage Share um eine Nextcloud zu erhalten.

(Wenn es eine sinnvoll möglichkeit gäbe, eine DMZ und einen Internet-Server mit geringem Aufwand sicher zuhause zu betreiben, würde ich die Nextcloud z. B. durch einen solchen Server zuhause ersetzen um die Hetzner-Administratoren als potentielle Innentäter zu vermeiden.)

  1. Bei der Grundabsicherung setze ich z. B. auf Maßnahmen wie
  • nutze DNS-Filter mit dnsforge.de und zuhause pihole zur Tracking-Vermeidung
  • kommuniziere über die verschlüsselten Messenger Signal und Threema und bin über WhatsApp, Telegram usw. nicht erreichbar
  • habe bei mailbox.org das verschlüsselte Postfach aktiviert, sodass Emails die einmal verschlüsselt abgelegt wurden nicht mehr von Angreifern einsehbar sind
  • wähle Apps die laut Datenschutzbedingungen keine Daten sammeln oder mit anderen teilen
  • nutze keine sozialen Netzwerke der großen Datenkraken (Google, Facebook) sondern stattdessen kleine Foren oder manchmal das Fediverse
  • versuche Einstellungen von Apps / Diensten wo nötig datenschutzfreundlich anzupassen

Das ist aktuell meine persönliche Strategie wie ich mit dem Thema umgehe.

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Mailbox.org habe ich als pars pro toto genannt. Also hier keine konkrete Empfehlung von Posteo weg zu gehen.
Ich kenne auch hier keine Möglichkeit Kalender mit Schreibrechten freizugeben.
Innerhalb der Familie hat es sich allerdings als nützlich erwiesen einen eigenen Account für Familienangelegenheiten zu haben. Auf den haben dann alle Vollzugriff und das ist unser Familienkalender.

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Hey, danke für deinen Beitrag! Auch mir sprichst du ein Stück weit aus der Seele, und ich finde es toll, wie auch andere bereits ähnliche Erfahrungen gesammelt haben.

Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, mein iPhone, die Apple Watch und das iPad zu behalten. Ich werde nicht auf Android umsteigen und das Ganze datenschutzfreundlich umrüsten, weil es mir einfach zu viel Zeit und Bequemlichkeit nimmt.

Zunächst wollte ich viele Dinge ändern, anpassen und umrüsten, bis ich merkte, wie unglaublich zeitraubend es ist, alles einzustellen, Updates im Blick zu behalten und Alternativen auszuloten.

Daher gehe ich einen Mittelweg: Ich nutze weiterhin Apple-Produkte und versuche, so datensparsam wie möglich damit zu arbeiten. Ich verwende einen datenschutzfreundlichen DNS-Server, der bereits viele Dinge filtert, registriere mich nicht mehr bei allen möglichen Diensten und, wenn überhaupt, dann nur mit einer Alias-E-Mail-Adresse.

Das Gleiche gilt für meinen Passwortmanager. Zuerst habe ich Bitwarden selbst aufgesetzt, bis ich mir eingestanden habe, dass ich zu wenig Ahnung vom Härten eines Systems habe. Dann bin ich auf KeePassXC umgestiegen und habe die Datei auf eine eigene Cloud-Instanz gepackt. Die pfadabhängigen Probleme haben mich jedoch immer wieder gestört, bis ich schließlich bei Enpass hängen blieb. Das ist zwar nicht Open-Source, kann aber lokal und alternativ über eine gewählte Cloud synchronisiert werden. Damit habe ich einen guten Mittelweg zwischen KeePassXC und einem cloudbasierten Passwortmanager gefunden.

Wie auch die Vorrednerinnen und Vorredner kann ich dir deine Entscheidung nicht abnehmen. Ich rate dir daher, wie @Reklow, erst mal einen Mittelweg zu gehen und stück für Stück einzelne Dinge anzupassen und umzustellen. Sobald du merkst, dass dir das alles zu umständlich wird und dir Bequemlichkeit und Freude nimmt, ist das Maximum erreicht.

Ich bewundere jeden Einzelnen hier im Forum, der sehr stark auf Datenschutz achtet und dafür – für mich – unglaubliche Umstände in Kauf nimmt. Aber mein Weg wird das nicht sein. Für mich ist das ein Hobby, bei dem ich mehr darauf achte, datenschutzfreundlich zu handeln.

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Willkommen im Forum! Dein Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf, weil das Dreieck Komfort, Sicherheit und Datenschutz bei vielen Themen hier im Forum immer neu austariert werden muss.

Und wie viele hier im Thread schon gesagt haben, darf der Faktor Komfort nicht gering geschätzt werden. Von Apple habe ich vier mobile Geräte, doch würde ich als Zehnfingertipper mit einem Mac nie warm werden, weil mich das abweichende Tastaturlayout gegenüber meinem beruflich genutzten Rechner verrückt machen würde. Dies nur als banales Beispiel, wie individuell solche Entscheidungen sind.

Andere Standards hingegen setzt Apple sauber um, und in die Richtung geht auch meine Empfehlung in Sachen Kalender, Kontakte, Aufgaben, die sich an die Ausführungen von @Reklow anschließen.

Eine Managed Nextcloud von deutschen Providern ist schnell eingerichtet, mit wenig Cloudspeicher auch kostenlos, und für die o.g. Daten reicht es dicke. Ebenso schnell ist auf iPhone und -Pad der Zugriff auf den Kalender (per CalDAV) und die Kontakte (CardDAV) eingerichtet.

Was mir besonders gut gefällt: Die Aufgabenverwaltung mit Apples „Erinnerungen“, die ich per CalDAV mit dem Webinterface der Nextcloud (NC Tasks) und auch mit meinem Mailclient Thunderbird verbinden kann. Bei „Erinnerungen“ (die ich auch für schnelle Notizen aller Art nutze) ist es mir der Datenschutz wert, auf eine iCloud-Anbindung zu verzichten, obwohl der Funktionsumfang größer wäre als mit CalDAV. Komfort habe ich trotzdem, weil ich die Erinnerungen-App von der Usability viel besser finde als meine besonders datenschutzfreundliche Notiz-App Joplin.

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Moin zusammen.
Ein spannender Threat und ich erkenne mich da auch teilweise wieder. Früher hatte ich Bock am PC viel auszuprobieren und bin nach einigen Linux Distros bei Ubuntu (seit 2008) wegen Einsteigerfreundlichkeit hängen geblieben. Spielen am PC wurde mit den Jahren (graue Haare :grin: ) immer uninteressanter, daher konnte ich dann endlich Win… vom PC werfen. Datenschutz usw hat mich auch da schon interressiert, muss aber sagen, dass ich einige Zeit auch WA, parallel dazu aber auch immer Threema, genutzt habe. Irgendwann wollte ich diesen Meta Kram (FB, WA) nicht mehr. Habe ich alles gelöscht. Mit Ansprache an meine Kontakte konnte ich die wenigsten zu Threema bewegen, aber mit Signal hat das dann im Großen und Ganzen geklappt. Aus Spaß am Testen habe ich auf einem Rasperry meine Kalender mit Radicale synchronisiert. Dann haben Clouddienste mein Interesse geweckt. Habe erst versucht Nextcloud auf einem PI zu installieren, aber irgendwie bin ich dann doch zu faul gewesen. Ich habe mir dann die Nextbox von Nitrokey gekauft. Da werden jetzt meine Kalender mit der ganzen Familie geteilt. Meine Email Adressen sind seit längerer Zeit schon bei Mailbox.org und Posteo. Mein Google Handy (gebraucht) habe ich 2021 gegen ein Fairphone 3 getauscht. Darauf läuft jetzt /e/OS. Mein Vertrag läuft über WEtell. Ich lese hier auch mit, und weiß, dass es noch einiges zu verbessern gibt und nicht alles optimal ist, aber ich bin damit zufrieden. Mach es nach und nach und freu dich über kleine Erfolge und nimm hin, dass du eventuell nicht alles perfekt lösen kannst. Ich gebe zu, mich triggert noch immer, wenn ich höre: „ist mir doch egal, wenn ich die Kaufhaus App nutze, dass der Laden weiß, das ich gerade ein Pfund Butter gekauft.“ Früher habe ich was dazu gesagt, mittlerweile ist mir das zu anstrengend. Das einzige was mich wirklich ärgert ist die Umstellung des Messengers. Weil kaum jemand zu Threema gewechselt ist, sondern zu Signal. Und nicht, weil diejenigen Signal für den besseren Messenger halten (die sind sogar noch ahnungsloser, als ich blindes Huhn :wink:), sondern weil der einfach kostenlos runtergeladen werden kann. Und ich weiß, dass niemand von denen jemals dafür gespendet hat. Mich ko..t diese Gratismentalität einfach an.
Lass Dich nicht entmutigen und allen noch Schöne Ostern

Suwo

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von technisch sehr versiertem User:

zu:

Sind wir nicht alle ein bisschen paranoid?
Wie kannst du alle deine Daten Google schenken? Hast du nicht ein schlechtes Gefühl, schläfst schlecht?

Ich würde gerne mehr erfahren. Vom Nerd (mit sehr guten technischen Kentnissen) zu 0815-User?

Diese schwarz-weiße Denkweise ist genau der Grund dafür, warum es diesen Thread gibt, und warum Leute so sehr mit Datenschutzempfehlungen hadern und sich das Leben auf der Suche nach Perfektion schwer machen.

Es ist etwas off-topic hier, aber selbstverständlich schenken ChromeOS-User nicht alle ihre Daten Google. Du hast hier genauso Kontrolle über Telemetrie, Inhaltsempfehlungen, Adblocking, VPN-Nutzung usw. wie auf anderen Plattformen. Wer möchte, kann Play Store und Google Drive Integration einfach deaktivieren und übliche Alternativen wie Tuta, Proton, Cryptomator nutzen. Eine Linux-VM für alle üblichen Linux-Programme gibt es auch (damit benutze ich z.B. Signal Desktop).

Als riesigen Vorteil empfinde ich, dass ich nicht mehr die ganze Zeit selbst am System rumbasteln muss. Systemupdates kommen vollautomatisch (und dauern wenige Sekunden), es gibt verified boot, durchgehend Sandboxing, vielfältige Kompatibilität (von Web-Apps über Linux bis hin zu Android und sogar Steam) und alles funktioniert einfach. Der daraus resultierende psychologische Benefit ist nicht zu unterschätzen, und genau darum geht es ja in diesem Thread.

Bitte einfach mal etwas mehr über den Tellerrand schauen. Ich schlafe sehr gut damit, dass ich davon ausgehen kann, morgens beim Einschalten des Laptops ein nachweislich intaktes, funktionierendes System vorzufinden.

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Als Randnotiz: Bei mailbox.org nutzen wir die Kalenderfreigabe innerhalb eines „Teams“ - da haben wir alle Schreibzugriff, auch per CalDav Synchronisation auf die Smartphones.

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@ketzendeKuh sehr schöner Thread, vielen Dank für den „Anstoß“. Damit hast du vielen aus der Seele gesprochen.

TLDR
Ich bin auch von Apple zu Android/Linux vor mehreren Jahren gewechselt und habe heute noch damit zu kämpfen, dass ich meinen alten Mac nicht komplett entsorgen kann. Selber hosten war mir zu zeitaufwändig. Lokale Lösungen habe ich noch nicht für alles gefunden.


Ich habe mich vor einiger Zeit auf den gleichen Weg gemacht. Vorher war ich auch komplett im Apple-Versum und bin dann hauptsächlich aufgrund der Preis- und Produktpolitik (fest verlöteter RAM etc.) von Apple weggekommen. Das erste war der Weg zu einem Android mit LineageOS und dann zu einem Pixel 4a mit GrapheneOS. Das war in Retrospektive schon das wichtigste, was ich machen konnte.

Das schwerste war, den Familien- und Freundeskreis von Diensten wie Whatsapp etc. zu Signal und ähnlichem zu bringen. Das ist häufig kräftezehrend und nervenaufreibend, weil man sich über die Gutgläubigkeit oder Ignoranz aufregt. Am Ende habe ich für mich den Entschluss gefasst, dass ich nicht alle überzeugen kann und versuche es daher nur bis zu einem gewissen Grad. Das gilt auch für direkte Familienmitglieder.

Bezüglich Kalender und Kontakte bin ich auch zu mailbox.org gewechselt und habe dort einen Familienkonto erstellt, wo bis zu 10 individuelle Konten hinzugefügt werden können. Bis auf mir, benutzt das Mailpostfach keiner. Aber die geteilten Kalender werden angenommen und können von jedem gepflegt werden.


Hier vielleicht noch ein paar Gedanken und Erfahrungen zum Wechsel von Apple zu Linux/Android und ein paar Beispiel-Applikationen

Zum Hintergrund: Ich bin vor etwas mehr als einem Jahr auf Fedora Kinoite (immutable Distro) auf einem Framework Laptop gewechselt, weil mein Macbook noch aus 2011 war, das zeitliche ausgereizt war und vor allem aus Sicherheitsgründen nicht mehr tragfähig war. Der Motivationsgrund für die Distro war, dass ich das Betriebssystem mit Updates nicht kaputt machen kann und im Fall von einem Fehler auf die vorherige Version zurückrollen kann. Systemdateien sind nicht änderbar. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, kommt aber der Thematik „sorglos Updates installieren“ von Apple sehr sehr nahe.

schwierige Themen / Roadblocks

Für mich war und ist es immer noch extrem schwer einen adäquaten Ersatz für manche Software zu finden.

alles rund ums papierlose Büro

Das fängt bei „trivialen“ Sachen wie „Preview“ bzw. „Vorschau“ an. Für Linux gibt es nicht eine App, die sowohl pdfs zum Lesen öffnen, als auch Formulare ausfüllen und Unterschriften einfügen, sowie Seiten anordnen kann. Hier bin ich jetzt zu einer Zweifach-Lösung gewechselt. Die Bearbeitung ist aber immer noch etwas umständlich, um ehrlich zu sein. Hier bin ich zu Okular (pdf lesen und annotieren) und pdf arranger gegangen.
Was das Scannen angeht, war es etwas holprig meinen Fujitsu Scansnap wie gewohnt ans arbeiten zu bekommen. Als zusätzliche Schwierigkeit hat sich hier die Wahl der Distribution herausgestellt. Das hat ein paar Stunden benötigt, um hier die Lösung zu finden, dass der Scan überhaupt funktioniert. OCR ist allerdings immer noch nicht so fluffig, wie ich mir das vorstelle. Vorher ging das alles mit der Bedienung eines Knopfes. Jetzt muss ich mehrere Programme dafür nutzen.

Beim Dateimanagement hört dieses Thema dann auch. Wenn man in der Apple-Welt tief verankert war, hat man häufig mit Tags gearbeitet. Eine vernünftige Alternative inklusive der Suche bzw. dem Finden von Dateien mit Tags ist hier auf Linux leider Mangelware. In KDE kann Dolphin als Filemanager zwar Tags erstellen, die sind aber etwas sperrig und das Suchen und Finden geht einfach nicht so leicht von der Hand, wie zuvor. Und Software wie tagspaces war für mich einfach nicht passend.

Banking Software

Hier ist das Problem meist, dass FOSS nicht die gleichen Ressourcen hat wie kommerzielle Hersteller. Hier war ich auf dem Mac noch bei MoneyMoney. Auf Linux bin ich jetzt mit KMyMoney umgestiegen, was auch zunächst super funktioniert hat, bis einzelne Banken (wie die DKB) ihre Login-Möglichkeiten von Banking-Software geändert haben. Wenn dann die FOSS-Apps nicht nachziehen, kommt man leider schnell ins Hintertreffen.

Fotos

Hier habe ich etwas die Motivation verloren zu suchen. Bis jetzt habe ich die Fotos noch immer auf meinem Mac. Neue Fotos übertrage ich nur ins File-System, was dazu führt, dass ich sie nur selten anschaue. Etwas selbst zu hosten wie Nextcloud oder Immich, ist mir ehrlich gesagt zu viel Zeitaufwand. Das ist zwar zwischendurch ein spaßiger Zeitvertreib, erzeugt aber auch Frust und nicht nur bei mir, sondern auch meiner Frau :slight_smile: . Daher bin ich jetzt hier eher bei digiKam gelandet.

leichtere Themen

Leicht für mich war der Umstieg beim Browser, weil es eigentlich kein Umstieg war :sweat_smile:. Was ursprünglich schon Firefox und Tor war, ist jetzt ZenBrowser, Tor und Brave.
Bei Notizen gehe ich schon lange den Weg von Markdown Notizen, weil sie auch notfalls in einem 0815-Notepad gelesen werden können.
Passwörter waren für mich ebenfalls einfach. Hier war ich schon früher paranoid und habe nicht wirklich dem Schlüsselbund von Apple vertraut und nutze seit langem KeepassXC bzw. auf Android KeePassDX (Keepassium wäre für iOS möglich).
Die Synchonisation zwischen Laptop und Handy mache ich mit Syncthing. Das funktioniert für mich optimal. Nur meine Notizen lasse ich in beide Richtungen synchronisieren. Die kdbx-Dateien für die Passwörter werden nur lesend vom Handy synchronisiert, da ich dort i.d.R. keine Passwörter erstellen muss.
Für lokale Backups verwende ich VortaBackup (basiert auf Borg). Das sichert zwar „nur“ die User-Daten, aber für mehr habe ich derzeit keinen Anspruch.

So das war jetzt sehr lang, aber vielleicht war ja für dich noch etwas dabei.

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Da diese Frage noch nicht beantwortet wurde: der Unterschied ist auch mit Play Store sehr groß. Schau dir mal diese Liste an: https://grapheneos.org/features. Es gibt dort jede Menge Anpassungen/Verbesserungen, die selbstverständlich auch greifen, wenn man Play Services/Store nutzt. Und die Nutzung von Play Services/Store ist bei GrapheneOS gesandboxt, d.h. die paar Google-Apps laufen nicht tief ins System integriert, sondern als normale Apps mit minimalen Berechtigungen. Sie haben auf GrapheneOS standardmäßig keinen Zugriff auf Telefonnummer, Kontakte, Standort, Kamera/Mikro usw., da diese Dinge alle dem normalen Berechtigungssystem unterliegen. Darüber hinaus kannst du - auch zu einem späteren Zeitpunkt - mehrere Profile anlegen und die Play Services nur in einem Subset davon nutzen. Oder ggf. auch wieder deinstallieren, da sie, wie gesagt, nur ganz normale Apps sind.

Viele Menschen verstehen leider nicht ganz, was das Geniale an GrapheneOS ist, und stören sich schon lautstark daran, dass mensch für GrapheneOS ein Google-Telefon braucht. Allerdings ist GrapheneOS explizit kein Degoogling-Projekt und behauptet das auch nicht, obwohl es durchaus zum Zwecke des Degooglens verwendet werden kann. Der Ansatz, GrapheneOS für einen sanften Umstieg zunächst (oder auch dauerhaft) mit Play Store zu benutzen, wird wie gesagt vom Projekt explizit empfohlen und ist imho auch ganz im Sinne dieses Threads.

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Welche Lösung hast Du für Deinen Scanner gefunden?

Ich suche immer noch nach einer guten Lösung für meinen Brother ADS-1200 Scanner.
(Skanpage funktioniert zwar hervrorfagend für meinen Epson Flachbett Scanner, aber für den Brother nur bedingt)

Fotos:
Ich nutze schon seit Jahren Xnview (gibt es für Mac/Win und Linux) und ist das beste, was ich je für Bilder gefunden habe.

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Ich nutze jetzt auch Skanpage. Musste mir dazu allerdings noch die notwendige Firmware dazu in usr/share/sane/... ablegen.
Teilweise muss ich aber immer noch zuerst einen Terminal öffnen und den Command scanimage -L abfeuern, damit der Scansnap erkannt wird.
Ich habe einmal VueScan getestet (kommerzielle Software) wollte es aber unbedingt mit FOSS hinbekommen. VueScan hat bei mir out of the box sehr gut funktioniert. OCR hatte ich nicht getestet. Evtl. auch etwas, wo man einen gesunden Mittelweg finden muss.