Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV): Richtig wählen beim Consent-Banner – Deutschlandticket Teil7

Ursprünglich veröffentlicht: https://www.kuketz-blog.de/rhein-main-verkehrsverbund-rmv-richtig-waehlen-beim-consent-banner-deutschlandticket-teil7/

1. RMV.Deutschland Im Rahmen der Artikelserie »Deutschlandticket« werden einige Apps von Tarif- und Verkehrsverbünden stichprobenartig auf ihr Datensendeverhalten geprüft. Mittels eines Intercepting-Proxys wird das Verhalten der Apps hauptsächlich beim Start analysiert. Es wird geprüft, wohin eine App eine Verbindung aufbaut und welche Daten dabei übermittelt werden. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, wie datenschutzfreundlich eine App in der Standardkonfiguration ist. Im vorliegenden Beitrag wird die App RMV.Deutschland analysiert. Die Analyse erfolgt unter Android. Die Ausgangslage für den nachfolgenden Test der App ist wie folgt: Betriebssystem: Android 10 (Xiaomi Mi A1) App-Version: 2.1.3 (Android) Verbreitung: Über 10.000 Downloads (Google Play Store) Exodus…

Hi,

Danke für den Beitrag, jedoch hast du die falsche app der RMV analysiert. Die, welche du analysiert hast wird realistisch gesehen, von niemandem genutzt.

Die App, welche jeder benutzt heißt: RMVgo
(https://play.google.com/store/apps/details?id=com.cubic.rmvgo)

Es wäre nett, falls du die RMVgo App testen/analysieren könntest.

Mfg

Das Thema ist: Deutschlandticket-Apps.

Ich weiß. Mit der RMVgo app wurde auch das Deutschland Ticket beworben. Es gab Werbung bei Haltestellen und in Bussen nur für die RMVgo app, dass man da das Deutschland Ticket kaufen kann.

Von der anderen app hat man nie was gehört. Und wenn man sich das D-Ticket kaufen will, solle man sich die rmvgo app runterladen

Interessant. Also kann man mit der RMVgo auch das Deutschland-Ticket erwerben?

Ja. Man kann dort alle tickets des RMV kaufen, und natürlich das Deutschlandticket

Hallo,

es ist nicht nur so, dass kaum jemand die RMV-App (mehr) nutzt: Der RMV drängt seine Nutzer seit Anfang 2023 regelrecht zum Wechsel in die RMVgo App, wenn diese Online-Tickets nutzen wollen, da dies wohl zukünftig in der alten RMV-App nicht mehr möglich sein soll.
(https://www.fnp.de/hessen/neue-rmv-app-fahrgaeste-fahrkarten-kauf-online-digital-rmvgo-funktionen-zr-92001288.html)
Während die „alte“ RMV-App, die hier untersucht wurde, seit Version 2.12.2 endlich trackerfrei ist (bis dahin crash reporting durch HockeyApp), wurde die neue RMVgo direkt mal wieder mit Trackern bestückt. (https://reports.exodus-privacy.eu.org/de/reports/search/com.cubic.cumo.android.rmv/ sowie https://reports.exodus-privacy.eu.org/de/reports/search/com.cubic.rmvgo/)
Dies sind bei RMVgo analytics durch FirebaseAnalytics und Matomo.
Natürlich ist laut PR-Gefasel des RMV bei der RMVgo-App alles besser, schöner und toller - nur beim Datenschutz tritt das Unternehmen die rechte seiner Eigentümer (wir Bürger der Kommunen im Tarifgebiet) sowie unserer Gäste wieder nonchalant mit Füßen.
Man kann natürlich grundsätzlich die Nutzung von Online-Tickets in Frage stellen. Wenn es einem die Verkehrsanbieter aber (absichtlich) immer schwerer machen auf andere Weise an Fahrscheine zu kommen (Reduzierung von Verkaufsstellen und Automaten, kein Verkauf mehr beim Fahrer) steht man irgendwann vor der Frage, ob man den ÖPNV nutzt oder nicht.

Als ich den Artikel hier zum RMV (mit Bezug auf die alte RMV-App) gelesen habe und dann auch noch bei exodus gesehen habe, dass diese endlich trackerfrei ist, war ich tatsächlich versucht meinen Widerstand zur Nutzung der (alten) RMV-App aufzugeben (und der wurde regelmäßig durch meine Tochter in Frage gestellt, die ich die App nicht auf ihrem Pixel6a-Graphene-Smartphone installieren lies).
Wenn ich aber nun sehe, dass man auf kurz oder lang in die trackerversuchte RMVgo-App gedrängt werden wird, wende ich mich wieder angeekelt ab.

Ich glaube es wäre wichtig, die hier genannten Zusammenhänge im Beitrag zur RMV-App zu ergänzen. Ansonsten entsteht ein falscher Eindruck zum Umgang des RMV mit Kundendaten. Denn die relative „Datenschutzfreundlichkeit“, die der RMV mit der (sterbenden) RMV-App erweckt, hat nix zu tun mit dem was Nutzern in der RMVgo-App zugemutet wird. Und wir wissen ja noch gar nicht, was neben den von exodus entdeckten Trackern noch so alles in der RMVgo-App vor sich geht. Der bewusste Rückschritt des RMV von trackerfrei zu Trackern in der neuen App lässt jedenfalls nix gutes erwarten.

Wir sind bei den (ja auch noch öffentlichen) Anbietern im ÖPNV meilenweit entfernt von Datenschutzsensibilität. Dabei wäre dies hier besonders wichtig, weil wir bei Nutzung von deren Angeboten zwangsweise Bewegungsdaten hinterlassen. In Kombination mit der Dauerüberwachung von Bahnhöfen usw. durch Kameras ein fataler Cocktail. Paradoxerweise kann dies in Zeiten von Klimawandel und Verkehrswende dazu führen, dass Menschen, die ihre Daten schützen wollen, zwangsweise auf die Nutzung des Individualverkehrs ausweichen müssen.

Die Bewegungsdaten werden von wem erhoben: den Verkehrsunternehmen? Und den Unternehmen die im Auftrag der Verkehrsunternehmen die Daten- und Zahlungsabwicklung vornehmen?
Die Videoüberwachung wird von wem durchgeführt: Bahn, Bundespolizei oder???
Klar, die Daten werden erhoben und auch ich bin der Meinung dass das sparsamer vonstatten gehen könnte. Aber zwei erhobene Mengen an Daten ergeben noch nicht zwangsläufig eine Schnittmenge.
Und der Zugriff auf nur eine dieser Datenmengen ist (hoffentlich) so gut und streng reglementiert das da nicht jeder mal eben was anzapfen kann. Abgesehen von dem bürokratischen und techn. Aufwand in der unfassbaren Datenflut einen konkreten Datensatz aufzuspüren. Gleiches gilt für die andere und weitere Datenmengen. Die dürfen nur in Ausnahmefällen und nach Abwägung angefragt und ausgewertet werden.
Die Annahme einer „Überwachung“ impliziert eine eineindeutige Abbildung in diesen beiden Mengen. Die mag (theoretisch?!) existieren, praktisch halte ich das für wenig realistisch weil das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen nur in absoluten Einzelfällen (z.B. Terrorabwehr) vertretbar ist.
Also ich kann von einem „Cocktail“ nicht viel erkennen.

Ich sehe gerade, dass der Blog-Artikel sich auf die App RMV.Deutschland bezog und nicht auf die RMV-App. In meinem Beitrag habe ich mich aber auf die RMV-App bezogen.
Somit existieren wohl derzeit (nidestens) drei Apps des RMV: RMV, RMV.Deutschland und RMVgo. Die erstere scheint frei von Trackern zu sein, die beiden anderen haben Tracker laut Exodus.
Allein das Wirrwarr an Apps ist nicht gerade vertrauensbildend.
Ich frage mich wirklich, warum es öffentlichen Unternehmen so unheimlich schwer fällt übersichtliche, zuverlässige und datenschutzfreundliche digitale Lösungen anzubieten. Die wurden in den letzten 30 Jahren doch alle quasi-privatisiert und es sollte doch gerade im Hinblick auf Kundenorientierung dadurch alles besser werden, wenn man als öffentliche Institution so tun darf als ob man „freie Wirtschaft“ ist.

Ich erkläre es mal einfach Ok?
RMV: Alte App, wird nicht mehr (mit updates) unterstützt. Es können keine Tickets mehr dort gekauft werden.

RMVgo: die neue App, welche die RMV App ersetzt hat.

RMV.Deutschland: Zitat: „Mit der RMV.Deutschland-App können Sie auch außerhalb des RMV Fahrkarten kaufen. Mit dabei sind vier Verkehrsverbünde. Passend dazu bietet die App auch deutschlandweite Fahrplanauskünfte und bezieht für die Verbindungssuche die buchbaren Sharing-Angebote mit ein.“ Das heißt die app Funktioniert auch bundesweit. RMVgo kann dort nur s-bahn, Fernverkehr und stark eingeschränkt nur öffis. Rmv.deutschland kann alles