Surfen mit oder ohne JavaScript (und ggf. Hard Mode in uBlock Origin)

Angeregt durch seekets Anleitung zum Dynamic Filtering mit uBlock Origin habe ich vom Medium Mode zum Hard Mode gewechselt und zusätzlich JavaScript gewechselt.

Nach ein paar Monaten muss ich nun sagen, dass die Kombination aus Hard Mode und global deaktiviertem JavaScript (nicht ganz unerwartet) etwas Komfort kostet. Viele Seiten erfordern JavaScript zumindest vom Erstanbieter, so dass es mit dem Wechsel zum Medium Mode (d. h. passive Drittanbieterelemente freizugeben) nicht immer getan ist. Ist man auf Seiten der Linux-Blase oder Privatsphäre-Blase unterwegs, ist das fast nie ein Problem (sollte man ja auch hoffen).

Ich bin nicht sicher, ob sich o. g. Kombination vom alleinigen Medium Mode in Sachen Komfort viel unterscheidet, da man auch bei letzterem öfter mal gezielt Drittanbieterskripte freigeben muss. Gleichzeitig bin ich mir aber auch im Unklaren, ob das eigentlich „viel“ bringt. Im Wiki von uBlock Origin wird der Hard Mode als geringfügige Verbesserung gegenüber dem Medium Mode beschrieben, aber „geringfügig“ ist ohne Zahlen auch schwer zu greifen. Zur Deaktivierung von JavaScript wird lediglich beschrieben, dass es diese Option gibt und wo sie zu finden ist. Die Beschreibungen in Teil 5 des Firefox-Kompendiums in Mikes Blog legen nahe, dass Erstanbieter-JavaScript ebenfalls standardmäßig blockiert wird.

Mich würde mal interessieren, wie ihr das handhabt. Ist euch der Komfort wichtiger als ein paar mehr geblockte Ressourcen? Man ruft die Seite des Erstanbieters ja ohnehin auf. Was erfährt der Erstanbieter zusätzlich über JavaScript? Oder seid ihr konsequent und probiert auf jeder regelmäßig besuchten Seite durch Ausprobieren die feinsten Ausnahmeregeln an? Vielleicht hat auch jemand ein paar Zahlen zum konkreten Nutzen vom Hard Mode und/oder global deaktiviertem JavaScript.

Ich nutze den Hard Mode mit deaktiviertem JS standardmäßig und wechsle bei Bedarf mit einem Shortcut in den Medium Mode bzw. in den Easy Mode, wie hier bereits erläutert. Das ermöglicht ein relativ schnelles Anpassen und gleichzeitiges Neuladen der Seite, falls die Seite nicht so angezeigt wird, dass sie nutzbar ist.
Nur bei Seiten, bei denen ich viel Werbung oder Tracking erwarte und ich daher nicht in den Easy Mode wechseln möchte, eine Seite trotzdem nicht erwartungsgemäß funktioniert oder ich die Seite regelmäßig besuchen werde, mache ich individuelle Anpassungen.

Dass der Hard Mode im Vergleich zum Medium Mode mehr Seiten kaputt macht macht, v.a. kombiniert mit dem Blockieren von Javascript, ist klar. Allerdings hatte ich ja im Tutorial schon geschrieben, dass nach meinen Erfahrungen relativ viele Seiten, die man im Vorbeigehen besucht, bereits mit dem Noopen der „Ressourcen aus Drittquellen“ zumindest lesbar sind, ohne dass Javascript erlaubt werden muss. Das ist insofern noch kein Rückfall in den Medium Mode.

Ich habe übrigens im Tutorial noch einige Anmerkungen hinzugefügt bezüglich der Möglichkeit, dass im Medium Mode das Blockieren von Drittseiten-Skripten unterlaufen werden kann. Das ist für die Frage, für welchen Blockiermodus man sich entscheidet, schon relevant zu wissen.

Ich wollte auf diese wichtige Ergänzung in einem neuen Beitrag im Tutorial-Thread hinweisen. Leider stammt der letzte Beitrag auch von mir, so dass ich keinen weiteren hinzufügen kann, und editieren kann ich den letzten Beitrag auch nicht mehr, weil er wohl schon zu alt ist. Irgendwie ist das Mist! ::

Danke für die Info. Dass die Blockade von Drittanbieterskripten im Medium Mode umgangen werden kann, ist natürlich ein wichtiges Detail. Das ist zumindest für mich ein klares Argument für den Hard Mode, zumal der Aufwand im Vergleich zum Medium Mode zu vernachlässigen ist.

Da der Hard Mode demnach zuverlässig vor Skripten von Drittanbietern schützt, dürfte das globale Blockieren von JavaScript wahrscheinlich eher das letzte Prozent bringen.

JS lasse ich von NoScript regulieren. Da kann man feinkörnig Domains erlauben (dauerhaft oder temporär) oder als „nicht vertrauenswürdig“ generell erden. Einmal eingerichtet, habe ich Ruhe vor Spionen und Werbeschleudern, kann aber ganz normal surfen. Für Banking habe ich eh ein getrenntes Profil, das ich nur dafür nutze.

Das kann man in uBlock Origin genauso gut.