darf man Switches (unmanaged) eigentlich über einen Normal-Port kaskadieren?
Zum Beispiel vom Router mit einem RJ45-Kabel zu Switch 1 und von Switch 1 mit RJ45 zu Switch2 etc.?
Habe das schon einige Male gesehen bei Leuten und kleinen Geschäften, die sich eine separate „Zuleitung“ pro Switch zum Router ersparen wollen und die von seltsamen Problemen berichten zum Beispiel bezüglich Drucken und von „fehlenden“ Rechnern im Netzwerk (NW-Neighbourhood)…
Nein, in professionellen Setups macht man das nicht so. Da hat man in der Regel
Core Infra
Aggregation
Access Switche / Edge
„FEXEN“ etc. pp… lasse ich hier explizit außen vor.
Zudem hat man dort LLDP oder STP/RSTP/MSTP bzw 802.1aq konfiguriert. Denn mit einem Loop bringt man im Zweifelsfall das ganze Netz runter.
Dazu kommt dann noch NAC via Cisco ISE etc. pp… Also 802.1X via MAB oder Certs
Nebenher kann es sogar passieren, wenn ein so schlauer Mitarbeiter selbst noch einen Switch an dem WallSocket anschließt, dass es zu nem Loop kommt, sofern der Access Switch nicht richtig konfiguriert ist. Sowas legt dann mal die Produktion lahm…
Und ja, auch zu hause sollte man aufpassen, dass man sich keinen L2 Loop erzeugt… Das Troubleshooting ist nicht ohne…
Wenn wir schon von Businessbereich schreiben, dort gibt es sicher Policies, dass ein schlauer Mitarbeiter nix am Switch zu suchen hat, falls doch - arbeitsrechtliche Konsequenzen - was heute aber eher unwahrscheinlich ist;)
Du glaubst nicht auf was für Ideen findige Mitarbeiter kommen können.
Ein Instructor auf einer Schulung vor paar Jahren meinte mal, dass in einer Firma einer der Mitarbeiter ein Airgapped System mit nem UMTS Stick ausgehebelt hatte. Er brauchte halt Internet auf der alten Windows XP Kiste im OT Bereich
woran machst Du „professionell“ fest? An der Größe der Infrastruktur? Ich finde, man kann auch in kleinen Umgebungen professionell sein, und je nach Anforderung spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, Switche zu kaskadieren. Natürlich muss man auch dort wissen, was man tut, zum Beispiel die bereits erwähnten Schleifen vermeiden, oder sich darüber im Klaren sein, dass diese Switch-Verbindungen potentielle Nadelöhre sind.
Ich lese aus der ursprünglichen Frage auch ein bisschen heraus: Was sind die technischen Unterschiede zwischen „Uplink Ports“ und „Access Ports“. Und da gibt es meinem Verständnis nach nichts Wesentliches (mehr) zu beachten. Meistens ist der größte Unterschied schlicht der Durchsatz.
Professionell im Bezug auf Größe der Infrastruktur liegt natürlich auf der Hand. Da hat sich das oben genannte Layout etabliert. Was auch schlichtweg nicht anders funktioniert. Irgendwelche Billo Switche haben weder den Throughput noch die Funktionen, die für einen performanten und sicheren Betrieb nötig sind. Auch Redundanzen der L2/L3 Infrastruktur sind da wichtiger. So dass es räumliche Trennungen in diversen DCs gibt. Verteilt auf die Standorte des Enterprises.
Klar kann man auch im sehr kleinen professionell arbeiten. Auch mit der dazugehörigen Hardware. Allerdings da stellt sich meistens die Frage dann nach dem Budget. Für meinen Betrieb hier zu Hause brauche ich keine PA-7080 Wobei das natürlich nen nettes Spielzeug ist. Zumindest müsste ich dann die Heizung nicht mehr aufdrehen im Winter…
Genauso braucht man wohl eher selten für was kleines ne Cisco Iron Port als Mail GW, oder irgendwelche Bluecoats als Proxies.
Für sehr kleine Kunden reicht selbst ne Fritzbox. Mag man von halten was man will. Die Implementierung des Dienstleisters professionell, allerdings die Fritzbox sicherlich nicht.
Kurzum professionelles Equipment hat seinen Preis. Die Implementierung, die Run Aktivitäten ebenfalls. Man kann sicherlich keinen unmanaged 10€ China Kracher Switch mit Cisco, Juniper, HPE und Co vergleichen. Für die profesionelle Umsetzung benötigt man sicherlich auch eine FTE. Oder man macht es selbst, wenn man es denn kann
Ich stelle fest, Du schreibst gerne über große Setups und teure Hardware.
Worauf ich hinaus möchte: Es gibt auch noch ein bisschen Hardware dazwischen. Einen kleinen Betrieb beispielsweise mit Hardware von DrayTek oder MikroTik auszustatten, kann in meinem Sprachgebrauch durchaus professionell sein. Professionell bedeutet für mich: Mit einem guten Preis/Leistungsverhältnis alle Anforderungen erfüllen.
Jetzt bin ich neugierig: Eine Infrastruktur mit ca. 600 Access-Ports - ist das für Dich schon eine Größenordnung, für die das gilt? (@ralph, sorry für’s latente Thread-Hijacken )
Nein, weil die Access Ports erst mal gar nichts aussagen. Da kann auch die nette Omi in Altersteilzeit mit Ihrem Lappi dran sitzen und die Tagesschau über die Mediathek in ihrer Pause sehen. Oder die fette Lib sitzt da dran, die jeden Tag x PB transferieren muss.
Spass bei Seite. Was sagen 600 Access Ports aus? Nehmen wir 13 Cisco C9300-48UXM-A , da haste Deine 600 Ports. Sagt immer noch nichts über den Throughput und die Nutzlast aus. Aber selbst hier sollte man die nicht einfach verdrahten, sondern auf Redundanz setzen und ein vernünftiges Sizing nicht vergessen. Und natürlich an die Jumbo Frames denken
Um deine Frage zu beantworten. Ne, 13 Switche ist jetzt nicht wirklich groß
@fastb00t
Sorry, aber so wie du es schreibst, ist es nun wirklich nicht richtig. Zunächst: Was ist „Core Infra“? Meinst du Infrastruktur? Warum fehlt der begriff dann bei Nummer 2 und 3, ist das keine Infrastruktur? Wenn du hier schon belehrst, verwende auch Begriffe, die allgemein verständlich sind. Wenn man das klassische Netzwerkdesign mit Access Switches, Aggregation Switches und Core Switches hat, was meinst du, was das dann darstellt? Kaskadierte Switches. Und seit wann ist LLDP eine Alternative zu STP? Um den STP in irgendeiner Variante kommst du im professionellen Umfeld selten umhin. LLDP ist mitunter praktisch, aber sicher nicht erforderlich.
Warum erwähnst du die ISE von Cisco? Da gibt es massenhaft Alternativen. Die Erwähnung eines bestimmten Produktes ist hier völlig überflüssig, zumal nicht jeder mit der Abkürzung etwas anfangen kann. MAB oder Zertifikate? Gibt es da keine Alternativen? Doch, denn PEAP ist jetzt auch nicht unüblich. Statt WallSocket, einem doch eher unüblichen und vor allem falschen Begriff, könnte man auch einfach Netzwerkanschluss sagen. Der darf auch im Boden sein, oder aber am Tisch.
Und weil du vom professionellen Umfeld sprichst und dort der STP, wie du ja selbst schreibst, absolut üblich ist, sind Szenarien, wo der Mitarbeiter (ob schlau oder nicht schlau spielt hier übrigens auch keine Rolle), durch eine Schleife die Produktion stilllegt, nicht wirklich weit verbreitet. Außerdem hat man ja, so wie du hier postulierst, die ISE etc. pp im Netz und arbeitet mit 802.1X. Damit sind solche Szenarien auch sicher ausgeschlossen. Wir reden hier aber vom Privatumfeld, da geht es nur ums Heimnetz.
Ich kenne massenhaft professionelle Umgebungen ohne 802.1X - eigentlich mehr ohne als mit. Aber STP haben sie alle, SPB hingegen eher nicht.
Wenn du also an den Antworten anderer herumkrittelst, solltest du deine Argumentation sauber aufbauen und vor allem beim Thema bleiben, nämlich beim Heimnetz.
Kommen wir zum Thema von @ralph:
Es gab Zeiten, da hat man explizite Uplink Ports an Hubs und Switches gehabt. Diese Ports hatten vertauschte Sende- und Empfangsadern. Gekreuzte Kabel helfen da auch. Gigabit Ethernet Ports müssen allerdings auch Auto MDIX beherrschen. Die kreuzen die Adern intern dann selbstständig. Möglicherweise kommt also die Denke, dass man Switches nicht über „Normal-Ports“ kaskadieren kann, noch aus dieser Zeit. So lange man keine Schleifen steckt, ist das Kaskadieren kein Problem.
Sagte ich, dass LLDP ne Alternative ist? Alles davon kann eingestzt werden. Ob nun LLDP, CDP oder Peng.
Bzgl Deiner Frage zu Cisco. Cisco ist nun mal „der“ Platzhirsch weltweit. Hat den größten Market Share. Trifft man überall an. Selbst am DE-CIX.
Ich weiss nicht was den oder der STP sein soll.
Aber wir können natürlich auch über Kern Infrastruktur reden…
Zudem ist wohl relativ logisch, dass es sich bei einem „Wall Socket“ um ein Netzwerkteil handelt. Wenn Dir der Begriff nicht geläufig ist, kann ich nur spekulieren warum. Aber Du kannst sicherlich eine favorisierte Suchmaschine nutzen und auch fündig werden.
Achso… und die Kabel nennt man „Twisted Pair“ Aber kann man natürlich auch eindeutschen… Hört sich nur merkwürdig an und die Leute gucken einen doof an^ https://www.practicalnetworking.net/stand-alone/ethernet-wiring/
Aber ist leider in Englisch. Hab auch letztens wieder paar KAT 7 Kabel bestellt für mein HeimKino. Haben nen tollen Throughput, ehrm… Durchsatz… https://eleccircs.com/cat6-rj45-wall-socket-wiring-diagram
Aber auch in englisch. Die Fluke am besten nicht vergessen. Gibts aber natürlich auch von anderen Herstellern
Last but not least. „Heimnetzwerk“ Davon steht nicht mal was von ralph hier. Nebenher waren meine Aussagen obviously auf bamf bezogen.
Du schriebst: " Zudem hat man dort LLDP oder STP/RSTP/MSTP bzw 802.1aq konfiguriert." Was soll denn bitte sonst das „oder“ hier bedeuten? Entweder LLDP oder STP in irgendeiner Variante.
Das DE-CIX hatte in grauer Urzeit die Catalyst 6500. Du solltest wissen, wie alt die sind. Das ist lange Geschichte. Die wurden, aus dem Kopf, durch Brocade-Switches ersetzt. Nun scheint es Nokia zu sein: https://www.de-cix.net/de/services/apollon-plattform
Ja, hast Recht: Das STP. Artikelverwirrung, weil im Sprachgebrauch auch vom Spanning Tree die Rede ist. Mit P natürlich das Protokoll.
Wall Socket ist schlicht eine Steckdose an der Wand in irgendeiner Form.
Netzwerkkabel tut es auch, wenn die Bauart nicht relevant bzw. selbstverständlich ist.
Ja, man kann natürlich vorhandene Begrifflichkeiten verwenden. Fachwörter zu übersetzen ist natürlich Unfug. Statt Netzwerkdose Wall Socket zu schreiben und Throughput statt Durchsatz ist schon ziemlich, na ja.
Was auch immer bamf in diesem Zusammenhang ist. Ich kenne die Abkürzung, dann in Versalien geschrieben, als Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Ja, Heimnetzwerk hat er nicht explizit gesagt. Aber unmanaged, und damit wohl eher im nicht-professionellen Umfeld.
Um noch mal auf den Kern zu kommen: Im professionellen Umfeld werden Switches sehr wohl kaskadiert. Ein klassischer Netzwerkaufbau mit Access, Aggregation und Core Layer ist nichts anderes als kaskadierte Switches.
Nein, ein „Ethernet“ Wall Socket ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine Netzwerkdose. Aber wie gesagt, die favorisierte Suchmaschine hilft dabei. Besonders, wenn man über Netzwerk Equipment redet…
Ähh, ja.
Hint: Den Thread lesen kann dabei helfen.
Ähh, ja. Wie sollen sie denn sonst kommunizieren? Rauchzeichen? Allerdings verbindet man sie nicht einfach stumpf miteinander…