Täglicher Neustart von MS Windows Server wegen Performanceproblemen?

E-Mail vom Sysadmin eines Unternehmens an alle Nutzer des remote desktop (also an fast alle Mitarbeiter):

„Wegen wiederholt aufgetretener Performance-Probleme werden wir von nun an täglich um 3:30 Uhr den Server neustarten. Bitte sichern Sie täglich vorher Ihre Daten und melden sich rechtzeitig vom System ab.“

Ist das state of the art?

Normalerweise nicht.
Da scheint irgendein Problem zugrunde zu liegen, dass von dem Admin nicht erwähnt wird.

Früher war das der totale Standard bspw. bei Domino/Notes :smiley:

Vielleicht irgendeine Applikation die da frei dreht…

Jepp, auch heute noch ein gern genutztes „Feature“ um z.B. freidrehende Applikationen zu bändigen (wieso denke ich da sofort an Java ???).
Ok, man könnte es auch mal mit Anpassung der Konfig oder überarbeiten der Applikatuion probieren, aber ein shutdown -r ist halt einfacher, schneller und kostengünstiger …

Ist hat die Frage was genau der Fehler ist und ob der konkret schon gefunden wurde.

Darüber kann man nur spekulieren…

Witzig finde ich immer wenn solche Meldungen aus der internen Firmen-IT nach draußen gelangen - klingt so als ob man nicht so das Vertrauen in die interne IT hat;)

Das liegt daran, dass man durch die Berührungspunkte, deren Einstellung und Arbeitsweise und ggf. noch persönlichen Kontakte einen besseren Einblick hat, als die IT-Abteilungen denken.
Und daher weiß man dann auch oft, wie dort rumgepfuscht wird und was für ein Geist dort herrscht …

Aus den Firmen, aus denen die ich sowas kenne, ist eher nicht die IT sondern der Softwarehersteller „Schuld“.
Wenn die schnelle & einfachste Lösung bei Problemen mit externer Software ein Reboot ist - das ganze z.T. als Lösungsansatz des Softwarehersteller-Supports, dann kann man sich die Bereitschaft des Softwareherstellers dieses Feature zu fixen auch vorstellen. O-Ton „In unserer Umgebung ist sowas noch nie passiert“
Und diese Probleme kenne ich aus kleinen bis größeren Firmen, und auch die Softwarehersteller reichen von kleinen Softwarefrickelbuden bis zu großen Softwareliefernaten mit 3 BuchStAPen…
Als Bonus dann die Finanzer, die liebern Geld sparen als bei Neuverträgen auch auf spätere Probleme zu achten…

Also gerade bei Remote Desktop, bzw. citrix Servern ist das durchaus üblich. Da passiert es schonmal, dass beim Logoff und wegschreiben des Profils das Profil nicht sauber gelöscht wird und man sich am nächsten Tag nicht sauber anmelden kann. Oftmals auch ein gern gesehenes Problem in Verbindung mit einer AV Lösug wo die Ausnahmen nicht gepflegt wurden.
Wie @MacMatze geschrieben hat, ist es oft ein einzelner Softwarehersteller schuld. Oftmals sind die Programme unter RDS/Citrix auch nicht getestet bzw freigegeben und die Hersteller ziehen sich aus der Verantwortung…

Liegt das nicht daran, daß die Teilnehmer die Zeit, die das Wegschreiben benötigt, ungeduldig unterschätzen und die Hardware noch im Übertragungs- und Speicherprozess hart abwürgen?

Nein, eine RDS / Citrix Session die sich im Logoff befindet, kann der Enduser nicht abwürgen. Natürlich kann er die Verbindung trennen, aber der Logoff wird im Hintergrund dennoch normal ausgeführt. Mit FSLogix ist hier vieles besser geworden (nicht alles, aber vieles), aber das setzen viele noch nicht ein und das klappt auch nicht mit jedem Use-case.