Welches Windows nehmen?

Hallo,

ich möchte einen Laptop mit Dualboot mit Windows und Kubuntu ausstatten. Ich brauche Windows für eine bestimmte Anwendung im beruflichen Kontext (ressourcenhungrig, da dürfte keine VM gehen), ich denke aber nicht sehr häufig, das meiste werde ich mit Linux machen, evtl. noch einzelne Windows-Programme per virtueller Maschine (das müsste doch gehen: Dualboot UND virtuelle Maschine?).
Nun weiß ich aber nicht, welches Windows ich für das Dualboot nehmen soll. Windows10 ist mir datenschutztechnisch ein Graus und für mich der Grund, wieso ich überhaupt auf Linux wechsele (habe es schon lange als Live-System genutzt). Ansonsten bliebe halt noch Windows 7 oder 8.1 zu nutzen. Dafür dürfte es (bald) vermutlich keine Sicherheitsudates mehr geben, aber man könnte es ja trotzdem länger nutzen.
Man muss dazu sagen, dass ich nicht soviel Ahnung habe, etwas datenschutztechnisch sicher zu machen (würde mich da an die Anleitung halten, die es auf dem Blog gibt) und es soll bei Windows10 ja auch nicht sicher funktionieren. Da wären Windows7 oder 8.1 vermutlich besser und für mich wahrscheinlich nicht ganz so schwer.
Was sind eure Gedanken dazu?

Lg

Ich mache mal den Anfang. Ich wuerde in deinem Fall statt eines Dualboot mit Linux und Windows letzteres in einer VM aufsetzen, auch wenn das Programm ressourcenhungrig ist und man wahrscheinlich den Hauptspeicher erweitern muss. Warum wuerde ich das so machen?

  1. Man kann schnell mal eben im Linux eine Windows Session starten, besser als in Linux erst alles beenden, runterfahren und Windows starten.

  2. Du kannst das Windows besser nach aussen abschotten wenn es in der VM laeuft, das waere inbesondere von Vorteil wenn du mit Windows 7 oder 8.1 arbeiten willst, die ja beide keine Sicherheitsupdates erhalten. Wenn du Windows 10 einsetzt so kann dir die Konstellation helfen, soweit ich weiss wirst du aber nie zu 100% die Telematik in den Griff bekommen.

Ich würde auf keinen Fall ein Betriebssystem verwenden, das keine Sicherheitsupdates mehr erhält! Falls du dich für eine Dual-Boot-Lösung entscheidest, solltest du ein Windows in der „Pro“-Version verwenden:

  1. Damit kannst du über Bitlocker die ganze Partition verschlüsseln (das geht zwar mit Veracrypt auch, aber ich habe schon von Problemen gehört, wenn Microsoft mit Updates etwas am System ändert).

  2. Es war zumindest früher möglich, einen lokalen Account zu erstellen, falls du dich für Win 11 entscheidest. Mit einer Home-Version geht das nicht (du musst dich online bei Microsoft einloggen), ob es mit Pro immer noch geht, müsste man noch verifizieren.

Egal, ob du dich für VM oder bare metal entscheidest, wäre ein Pi-hole oder vergleichbares eine gute Idee, um die Telemetrie so gut als möglich lahm zu legen. Entscheidest du dich für eine VM, dann ist dein Laptop auch unterwegs gut zu schützen, weil du dann durch dein Linux die VM über die Filterlisten von Pi-hole/Adguard/Adblock laufen lassen kannst.

Hallo und danke Euch für das Feedback!

Ich hab meine Zweifel, dass das Programm funktioniert mit einer virtual machine, ich werde aber mal versuchen, den Hersteller zu kontaktieren.

Hauptspeicher: Ich habe aktuell 8 GB und CPU mit 4x 1,8 Ghz.
Voraussetzung für das Programm sind 4GB, empfohlen 8GB RAM
Prozessor mind. 2,2 GHz CPU, Mehrkern-Systeme oder Hyperthreading empfohlen.
Grafikkarte sollte für VM ja keinen Unterschied machen, denk ich

Ich hatte das Programm mal unter einem anderen Rechner laufen, mit 4GB RAM und 2x 2,7GHz, bei einer rechenintensiven Aufgabe (die ich aber nicht immer habe) war es wirklich sehr langsam, musste über Nacht laufen.

Hauptspeicher erweitern geht (aktuell) nicht:

  1. kann ich das nicht 2. muss ich das Ganze bald über die Bühne bringen, da ich in ein paar Wochen für einige Monate weg will. 3. bin ich mir nicht sicher, ob sich das für den Rechner noch lohnt
    Und der Prozessor bliebe dann ja auch noch kritisch, denke ich, in einer VM.

Erfordert das dann eine aktive Gestaltung oder passiert das automatisch?

Du meinst, wenn ich Windows10 unter einer VM verwende? Und was meinst Du mit Telematik?

Inwiefern hilft mir das?

Windows11 würde ich noch weniger verwenden wollen.

Pi-hole würde mich auch überfordern, ich schätze mal, realistisch könnte ich mich darum frühestens in 1 Jahr kümmern (woebi ich noch nicht verstanden habe, wie das helfen würde)

Wie weit drüber hältst Du für vertretbar? Windows8.1 geht ja noch bis Januar.

Lg

Das ist im Jahr 2022 eigentlich kein Probem solange die Rechenleistung des hosts passt und letzterer sollte natuerlich nicht ein ressourcen fressendes Monster sein. Virtualisierung ist neben der Nutzung von Containern das taeglich Brot in der IT.

Na dann gehst du halt den Weg der Dual-Boot Loesung.

Das musst du schon aktiv gestalten. Ich selber habe das noch nicht gemacht, wird aber darauf hinauslaufen, dass deine lokale Firewall entsprechende Regeln braucht. Ich kenne Leute die lassen dazu auf Ihren Rechnern Pi-Hole in einer VM laufen.

Telemetrie muss es natuerlich heissen, mein Fehler. Ganz allgemein gesprochen geht es darum, dass Windows Informationen ueber Rechner, Benutzer, Benutzerverhalten, etc. nach Hause schickt, alles unter dem Deckmantel dir helfen zu wollen und deine „User Experience“ zu verbessern.

Du schuetzt deine Daten vor fremden Zugriff, also wenn dein Notebook verloren geht, geklaut wird oder jemand deine Linux Session geentert hat ist kein Zugriff auf deine Daten unter Windows moeglich ohne das Bitlocker Passwort zu kennen.

Ehrlich gesagt ist es egal ob Windows 10 oder 11 wenn du ja selbst sagst, dass du nicht weisst ob du deren Datensammelwut in den Griff bekommen kannst.

Wenn du Windows in einem Dualboot System laufen hast, dann wuerde ich kein Windows nehmen dass keine Sicherheitsupdates mehr erhaelt. Und Januar ist praktisch morgen.

Lg

Summa sumarum, und unter all den von dir genannten Randbedingungen wuerde ich sagen: Setz ein Dualboot mit Windows 10 oder 11 und Bitlocker auf. Das Linux-System sollte auch verschluesselt werden. Wenn du dir dann einen neuen Rechner kaufst dann einen mit genuegend CPU Power und RAM so dass du Windows virtualisieren kannst.

Die ganzen Empfehlungen sind eigentlich sinnfrei, wenn Du nicht sagst, um welches Windows-Programm es sich handelt. Und anstatt die Eigenschaften Deiner cpu aufzuzählen, wäre es auch besser zu wissen, welche es ist. Bei Intel ist nämlich sehr häufig das Problem, dass Virtualisierung gar nicht unterstützt wird.

Wenn das Programm kein Internet braucht, nimm irgendeine Win-Version, aber zieh den Netzwerkstecker, entweder tatsächlich oder virtuell in der VM.

1 „Gefällt mir“

Ich schließe mich @ilu an. Wenn Du ein Programm im beruflichen Kontext nutzen willst, musst Du schauen, welche Voraussetzungen dieses Programm benötigt.
Wenn es eine Internetverbindung braucht, dann auf jeden Fall Win10 oder 11 Professionell, da die anderen Versionen veraltet sind (bzw. Win8 ab Januar)…

Beatrix

1 „Gefällt mir“

Ich würde sogar ein wenig weiter gehen. Wenn ich höre „beruflicher Kontext“, dann soll dir dein Arbeitgeber den Laptop stellen, mit allem Sicherheitsgedöns, was die heute so rauf packen. Stell dir vor, die Server deines Arbeitgebers werden verschlüsselt und es kommt raus, dass du den Virus über dein schlecht gesichertes Windows 10, welches auf deinem privaten Rechner läuft, in das Firmennetzwerk eingebracht hattest. Das würde ich mir nicht einmal im Traum ausmalen wollen.

1 „Gefällt mir“

Dualboot hatte ich auch eine Zeit lang, aber das ist wirklich sehr nervig. Daher präferiere ich auch B3rnds Vorschlag. Sofern du das ausschlägst, könntest du die Anwendung auch mit Wine auf deinem Linux starten, dabei hättest du keine oder nur geringe Performance-Einbußen. Es gibt keine Garantie, dass das funktioniert, aber vieles läuft ganz gut damit. Und nein, es ist nicht sonderlich kompliziert. Einfach nach der Installation von wine: WINEPREFIX=/wo/auch/immer/du/das/installieren/willst wine /pfad/zur.exe. Manchmal fehlen dem Programm dann noch Dinge wie .net, das lässt sich mit winetricks (i. d. R. ein separates Paket) nachinstallieren: WINEPREFIX=/wo/auch/immer/du/das/installiert/hast winetricks

Ja, da haben meine Vorredner zwar Recht, aber nicht jeder lebt in einer idealen Welt bzw. hat die notwendigen Kenntnisse um komplexere Sachen wie z.B. Wine aufzusetzen. Wenn @Toughy schreibt

muss ich das Ganze bald über die Bühne bringen, da ich in ein paar Wochen für einige Monate weg will

dann bleibe ich dabei, dass ein Dualboot mit aktuellem Windows eine gute Lösung ist. Die Welt wurde auch nicht in einer Woche geschaffen auch wenn das in einem alten Buch steht, besser Step by Step und mit Erfolgserlebnissen statt Frust. Viele eurer Vorschläge kann er meiner Meinung nach nach der Rückkehr angehen.

Zudem hat @Toughy vor seiner Abreise noch mehr zu tun als sein Notebook aufzusetzen. Ich hatte auch schon so Situationen wo ich mal länger weg musste und dann kam noch so ein IT Thema, das man ja gerne hätte und dachte man macht das mal noch eben schnell und dann kamen die Probleme und die Koffer waren immer noch nicht gemacht, die Frau schaut einen genervt an, etc.

1 „Gefällt mir“