Wie hochwertigen Laptop für Linux finden?

Vielen Dank für die Anregungen, so viele Antworten schon!

Meinen ersten Post wollte ich nicht zu lang werden lassen, daher bin ich über ein paar Aspekte hinweggegangen. Bei der Firma, die mir früher die feinen Laptops spendiert hat, arbeite ich nicht mehr, sondern statte mich gerade für die Selbständigkeit aus. Der gesuchte Rechner wird eines der primären Arbeitsmittel und Betriebsausgabe sein. Außerdem fahre ich damit beim Kunden vor, dem ich auf meinem Spezialgebiet Ingenieurdienstleistungen anbieten will (keine IT). Ob das klappt, weiß ich noch nicht sicher, habe aber alles auf diese eine Karte gesetzt. Deshalb wäre es falsch, gerade hier zu sparen. Es ist also erfolgsrelevant, den richtigen, leistungsfähigen, zuverlässigen Rechner zu haben. Nicht aber, ob der dann 2 oder 4k€ kostet. Deshalb schließe ich es aus, eine Maschine unterhalb der Klasse zu kaufen, die ich bisher gewohnt bin (HP EliteBook, ZBook, Dell Precision). Meiner Erfahrung nach stimmt dann auch die Haptik, die vielleicht bei billigeren HPs auch nicht besser ist als bei billigen Asus oder Acer. Ein Gebrauchtgerät kommt ebensowenig in Frage wie ein Kauf bei einer Bastelbude (Hoffentlich klingt das jetzt nicht arrogant). Und: Es MUSS alles funktionieren! Ein „sollte gehen“ … „probier doch mal“ reicht nicht.

Der gesuchte Laptop wird auch nicht der einzige Rechner sein, sondern es kommt noch eine stationäre Workstation dazu. Einerseits, weil kein Laptop Simulationen über Stunden bei 100% Last kann, andererseits, weil es verrückt wäre, ein zu 100% auf Computer angewiesenes Geschäft mit nur einem Rechner zu betreiben. Es versteht sich, dass eine ergonomische Ausstattung mit entsprechenden Bildschirmen, Tastaturen und Möbeln dazukommt.

Das Ganze könnte einfach sein, wenn ich mir nicht aufgrund der positiven privaten Erfahrungen in den Kopf gesetzt hätte, auf Linux umzusteigen. Dann würde ich einfach die aktuellen HPs und Dells vergleichen, mich dazu mit den aktuellen Komponenten vertraut machen (PC-Hardware interessiert mich immer nur wenn ich kaufe, nicht in den Jahren dazwischen) und bestellen (15", 32GB RAM, 1TB SSD, i7).

Von Windows weg will ich, weil ich

  1. als Einzelkämpfer keine Chance sehe, damit Vertraulichkeit zuzusichern;
  2. beobachtet habe, dass die Qualität von Microsoftprodukten immer schlechter wird, in meiner Metrik von Zuverlässigkeit/Ergonomie/Produktivität jedenfalls;
  3. immer mehr der von mir eingesetzten Software plattformunabhängig ist, Windows aber nur als sekundäre Plattform hat;
    und obwohl kein Industriekunde je sagen wird: „Soso, Sie verwenden also dieses Windows, können wir uns denn darauf verlassen?“

Ganz ohne Windows wird es dennoch nicht gehen, wegen Gerätesteuerung im Labor. Angeregt durch einen anderen Thread in diesem Forum denke ich dafür an Virtualisierung, zur Not ein alter Rechner als Insellösung.

Gelernt durch diesen und mit Hilfe dieses Thread habe ich:

  1. Es gibt doch Laptops von HP, Dell, Lenovo mit vorinstalliertem Linux auf dem deutschen Markt, nur sehr schwer zu finden.
  2. Es könnte sein, dass diese Installationen kein Standard sind.
  3. Spezial-Hardware vermeiden, neueste Grafikarten vermeiden, dann geht’s.
  4. Bei Lenovo scheint es durchgängig positive Erfahrungen zu geben.
  5. Wenn es Probleme mit der Installation gibt, findet man bei Dell eine Lösung im Netz.

Neue Fragen, mit Entschuldigung für die Länge:

  1. Vorinstalliert habe ich bisher nur Ubuntu 20.04 LTS gefunden. Wenn das dann eine HP/Dell/Lenovo Spezialversion ist, lässt sich dann ein späteres Ubuntu aufspielen oder hängt man auf dieser Version fest? Wie kann man das feststellen? Kann man die Spezialitäten auf eine neue Version mergen, ohne Guru zu sein?
  2. Lassen sich tatsächlich alle Aspekte von Kompatibilität, inkl. der leidigen Treiber für Grafikkarten, beim Booten vom externen USB-Stick testen? Das wäre wichtig, falls ein Rechner doch zurückgehen muss, der darf ja dann nicht verbastelt sein.
  3. Falls irgendetwas sekundäres, wie z.B. die Webcam, nicht unter Linux funktioniert, würde das dann eigentlich in einem virtualisierten Windows doch laufen? Kann das Gastsystem so auf die Hardware zugreifen, dass dadurch ein Workaround möglich wird? Das wäre auch für externe USB-Geräte interessant.