Erstes Handy für Kind

Hallo, mein Kind kommt dieses Jahr in die weiterführende Schule und fährt in den Sommerferien alleine auf eine Freizeit. Daher werden wir ihm jetzt ein Handy schenken.

Ich wollte daher hier mal in die Runde fragen, was ihr machen würdet.
Für welches Gerät, bzw. OS würdet ihr euch entschieden und warum?

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Die Entschiedung für unsere Kids fiel jedesmal auf ein iPhone, weil Frau und ich ich auch schon eins hatten. Das finde ich auch für den „Support“ schöner, wenn alle dasselbe verwenden.

Ich glaube da sind mehr informationen notwendig, um dir zu helfen. Welche Programme/Apps müssen denn laufen? Instant Messenger, sowas wie Google Maps um zu navigieren, Spiele? Wie technisch versiert ist das Kind? Prinzipiell spricht ja nichts dagegen ein Google Pixel 6a zu kaufen, bis 2027 Updates, unterstützt Graphene OS, sehr gute Kamera (wenn man Gcam benutzt),etc. Bei Kindern geht aber auch mal schnell was kaputt, deshalb weiß ich nicht ob Langlebigkeit überhaupt ein Faktor sein sollte. Im Sinne der Nachhaltigkeit und Umwelt sicher. Meiner Meinung nach bringt es aber auch nichts ein sehr Datenschutzfreundliches Gerät zu benutzen, wenn am Ende wieder Instagram, Tik Tok, Youtube, Google Maps, WhatsApp, etc. verwendet werden.

Ich halte das Pixel 6a als Einstieg in die mobil-digitale Welt für ein Kind für zu teuer und für zu groß und zu schwer. Ein Smartphone für >250,- ist halt schon eine Ansage und muss man sich leisten können bzw. wollen.
Ein abgelegtes älteres Modell als Einstieg wäre meine Präferenz. Es schält sich im Laufe der Zeit heraus was gewollt wird und was die Stärken und Schwächen des Geräts sind. Das zweite Telefon ist dann schon das Ergebnis eines Reifungsprozesses. Auf beiden Seiten, sprich bei Kind und Eltern.

Und die Messlatte für Privacy, Datensparsamkeit etc. würde ich bei einem Kind „anders hoch“ legen als bei Erwachsenen. Die leben in ihren peer group-Bubbles und kommen da nur bedingt ohne den ganzen (a)sozialen Social media Schei* aus, meiner Erfahrung nach.
Auch hier würde ich Erfahrungen sammeln lassen, aber die Nutzung begleiten!
Nicht alle Teens fahren auf Filter, Reels und Tik-Toks ab. FB und Tik Tok waren hier nie Thema. Um WA kommt man nur bedingt herum, wenn selbst in Bildungsinstitutionen WA als „offizieller“ Kommunikationskanal angepriesen wird :roll_eyes:

Wenn Du das Geld hast: iPhone. Ist besser in Sicherheit, Datenschutz und Bedienbarkeit als Android.

Sonst Google Pixel mit Custom Rom, wenn Du Deinem Kind antun willst, dass es keine Handygames zocken und sich mit Kollegen austauschen kann.

@usern0m
Uff, hier dran stimmt ja fast garnichts…

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Das stimmt so nicht! Die Aussage ist zu pauschal gefasst. Ein Apfel-Phone (iPhone, iPad, iOS) ist nicht per se „besser“ in Sicherheit, Datenschutz und Bedienbarkeit. Sehr gerne will das Apple so verstanden wissen, aber das ist Augenwischerei. Auch ein androidbasiertes Smartphone kann das, wenn man’s richtig macht.

Nicht billig, aber ausgesprochen nachhaltig: https://shiftphones.com

Nachhaltige Technologie. Mit Liebe. Aus Deutschland.

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Nachhaltig ist ein Smartphone ausschließlich durch sehr lange Nutzungsdauer (~10 Jahre). Alles andere ist Greenwashing.
Aber Modularität trägt natürlich dazu bei.

Diese Voraussetzung dürfte beim „Shiftphone“ durchaus gegeben sein. „Shiftphones“ verfügen grundsätzlich über einen offenen Bootloader und lassen sich daher meist problemlos mit einem CustomROM ausstatten.

gebrauchtes fajita mit dos

Aus Erfahrung kann ich sagen, das der Speicherplatz vom Handy je nach Interessenlage des Kindes nicht zu knapp bemessen sein sollte. Fotos und Videos kommen schnell zusammen, da werden 64 GB schnell knapp. Unser Kind hat mit einem Pixel 4a 5G 128 GB und läuft mit Calyxos mit MicroG.
Wir haben es über Kleinanzeigen günstig vor Ort für 150 € erstanden. 150 € ist der Preis, den wir für ein Handy dazugeben. Für einen besseren Schutz spendiere ich noch eine Schutzfolie (mit Panzerglas habe ich eher negative Erfahrung gemacht) und eine Schutzhülle. Für weitere Begehrlichkeiten muss das eigene Geld herhalten.

Für den Datenschutz haben wir ein Arbeitsprofil eingerichtet, wo Whatsapp und Spiele laufen.
Alternativ zum Arbeitsprofil kann man auch eine separates Nutzerprofil für datenschleudernden Apps anlegen, was von unserem Kind auch akzeptiert wurde. Hintergrund war, dass eine Systemwiederherstellung über Seedvault vor ein paar Monaten mit dem Arbeitsprofil nicht funktioniert hat, was wohl ein Bug mit Seedvault war oder noch ist (? ich habe mich seitdem nicht mehr darum gekümmert).
Für einen übergreifenden Datenaustausch haben wir noch einen kostenlosen 1 GB Protonspeicher eingerichtet.
Schultechnisch ist aber auch ein iPad vorhanden, was auch privat genutzt wird, natürlich auch zum Zocken.

Datenaustausch und spielen:
iPhones sind in der Klasse weitverbreitet und stehen imagetechnisch sehr sehr hoch im Kurs. Das war natürlich auch Thema. Das unser Kind bei Android geblieben ist (ist jetzt 3 Jahre in Oberstufe) liegt vor Allem an der App Newpipe, worauf die ganzen iPhone Nutzer neidisch sind. Zusätzlich mildert der Besitz des iPads etwas den Verzicht auf ein iPhone.
Allerdings wird der fehlende Datenaustausch über Airdrop mit den ganzen iPhonekiddies vermisst (iMessage wäre natürlich auch schön, aber vieleicht kommt das ja noch für Android), aber man kann halt nicht alles haben.
Wenn man zum Zocken seine Spielestände über den Google Gamecenter mit anderen Geräten synchronisieren will, braucht man aber unter Android den entsprechenden Googledienst. MicroG fällt dabei raus, da sie keinen Ersatz für den Gamecenter anbieten. Das betrifft bei uns ein Spiel und das haben wir erst einmal mit einem separaten Zockhandy gelöst, wo die Googledienste drauf sind. Wird aber auch nur in Ausnahmefällen genutzt, da ja das iPad zur Verfügung steht. Gleiches Thema ist, wenn man Kaufapps haben will.

Fazit:
Ein Androidhandy ganz ohne Googledienste würde bei uns für das Kind nicht funktionieren. Mit MicroG für das allermeiste schon, eben nur keine Kaufapps und kein GameCenter für geräteübergreifende Spielstände.
Alternativen dazu wären, wenn man Android Stock vermeiden will, Grapheneos mit Sandboxed Playservices oder CustomRoms mit Open GAPPS, damit der Gamecenter funktioniert. Das habe ich aber Beides noch nicht ausprobiert, steht dann aber wohl doch als Nächstes an.

Man kann es aber drehen und wenden, wie man will. Die Datenkraken, egal ob Apple, Google oder Facebook haben unsere Kinder fest im Griff. Man kann höchstens nur noch Wege aufzeigen, wie man seine Spuren mehr aufteilen und vermeiden kann.

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Mir war und ist wichtig bezügl. „Datenkraken“, dass die Kinder auch unterwegs wie sonst zuhause durch den Pi-hole „geschützt“ werden. Daher habe ich ihnen klar gemacht, dass der WireGuard On-Demand VPN immer aktiviert zu bleiben hat. Das wird auch gut angenommen, weil die Kids selber den Vorteil sehen und verstanden haben (13, 16 und 17 Jahre).

Guter Hinweis. Ich selber habe mich damit noch nicht beschäftigt. Im Router habe ich lediglich einen Alternativen werbe- und trackingblockenden DNS Server eingestellt und auf dem Smartphone läuft unterwegs Netguard mit einer entsprechenden Hostdatei.
Allerdings hat dies den Nachteil, dass man in bestimmten Spielen wie z.B. SubwayServer keine „Belohnungs Werbevideos“ ansehen kann, um extra Sachen einheimsen zu können. Ich hatte mir schon gedacht, ob man zum Beispiel für ein Gastnetzwerk nicht einen anderen DNS Server ohne Blocking einstellen kann, um hier eine Ausnahmemöglichkeit zu schaffen. Scheint aber mit einer Fritzbox nicht möglich zu sein.
Die Realisierung verschiedene DNS Server im Netzwerk, könnte aber auch ein eigenes Thema sein.

Und die Verwaltung über Screen Time/Bildschirmzeit wirklich komfortabel geht inkl. Anfragen für „mehr Zeit“ oder „neue App runterladen“ :slight_smile:

Gibt halt wieder die Abwägung zwischen was einem wichtig ist und wie viel Zeit zur Verfügung steht…

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Denkt auch mal jemand daran dass bei Kindern Dinge kaputt oder verloren gehen. Lieber erst mal was günstiges.

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Deswegen mein Hinweis, etwas gebrauchtes in Erwägung zu ziehen. Bei neuen günstigen Smartphones hat man außer der schlechten Kamera auch oft keine Möglichkeit der Nutzung eines CustomRoms.

@ToKu
Richtig, ich wollte es nur noch deutlicher sagen.

Für kleine Kinder ist auch ein altes Gerät ohne Sim/Wlan mit einfachen Spielen wie z.B. Solitäire oder Sudoku gut um die Handhabung zu erlernen. Dann steht das Kind nicht so „doof“ da wenn ein anderes Kind ein Smartphone hat und kann „mitspielen“. Genug Spiele auch für sehr alte Geräte findet man genug bei Fdroid (archive).

In dem Alter gibt’s das Handy der Mutter bzw. des Vaters und die Person ohne Handy, kriegt dann ihr neues Wunschhandy.

Was für ein Handy das Kind bekommen soll, liegt ganz bei dir. Vorteile von IOS sind auf alle Fälle, dass Apps nicht mal eben aus unbekannten Quellen installiert werden können. Nachteil ist hier erst einmal der Preis.
Android ist zwar (zumindest via GrapheneOS) datenschutzfreundlicher - gleichzeitig aber auch offener für unseriöse Apps.

Ich möchte nicht in deiner Haut stecken und vor der Wahl stehen. Schließlich sind Kinder in der Regel nicht dumm und finden Wege, gewisse Einschränkungen auszuhebeln. Wenn die Freundin oder der Freund WhatsApp oder irgendein Spiel besitzen, dann möchte dein Kind sicherlich nicht ohne dastehen.

Danke für die vielen Antworten. Ich bin da allerdings immer noch nicht wirklich weiter gekommen.

Mache ich es ihr erst einmal mit einem Iphone einfach!? Die Kinder haben bereits ein altes Ipad…oder bestehe ich hier auf ein datenschutzfreundliches Handy und „zwinge“ ihr mein Datenschutzding auf.

Wegen der Sicherheit mache ich mir momentan keine Sorgen, sie würde nichts einfach so installieren…sie fragt bei der kleinsten Kleinigkeit ob sie das darf. Wie das in 2-3 jahren aussieht, ist eine andere Frage. Da muss es dann bestimmt das neueste Iphone sein.

Mein Tochter interessiert sich auch eigentlich noch gar nicht für Technik und Handys. Sie ist mittlerweile aber die einzige in Ihrer Klasse (4. Klasse) die noch kein Handy hat.
Das finde ich persönlich schon erschreckend. Manche Kinder hatten in der ersten Klasse schon Smartphones und viele haben Apple Watches. Wir hatten gestern ein Abschiedstreffen mit der Klasse, hatte da mal drauf geachtet.

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Ich weiß halt nicht welche Apps in der Klasse deiner Tochter so benutzt werden. Ob man Instagram oder Google Maps auf Graphene OS zum laufen bekommt weiß ich nicht. Ich würde vermutlich wie Toku zu einem Gebrauchtgerät raten. Vielleicht eines aus der Familie, damit hat man schon Erfahrung und kann schnell helfen, wenn Fragen kommen. Ob iOS oder Android wäre hier wohl egal. Wenn noch ein altes iPhone herumliegt und noch gut funktioniert, wieso nicht?

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