Manifest V3 in Firefox

Vielleicht wirkt sich da schon aus, daß die Version 3 des Manifests nun in den aktuellen Versionen ist: → Heise dazu. Ich habe sie bislang noch verweigert.

Aber darauf werden ja die AddOn-Entwickler reagieren, die und andere schreiben die Filterlisten, mit denen uBlock, uMatrix und andere Blocker funktionieren.

Ich warte sehr auf Quellen der Einschätzung, vor allem auf das Privacy Handbuch.

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Zumindest nicht im Firefox. MV3 kann zwar mit Firefox 109 verwendet werden, aber uBlock Origin benutzt nachwievor noch MV2 für die Firefox Variante. (*.xpi herunterladen, entpacken, in manifest.json Zeile 84)

Mit MV3 wird in Chrome die webRequestBlocking API entfernt. Als „Alternative“ gibt es declarativeNetRequest, dort sind allerdings keine dynamischen Regeln möglich, sondern nur statische. Im Chrome Web Store gibt es aus diesem Grund die Erweiterung uBlock Origin Lite mit eingeschränkten Funktionen. Mozilla wird allerdings die webRequestBlocking API beibehalten, siehe hier (bei What are we doing differently in Firefox?)

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… bis sie es sich anders überlegen … und dann kommen wir nicht mehr zurück.

Ein paar Dinge machen mir Sorgen:

Was, wenn wir hier nur sachte und nutzerfreundlich behandelt werden, damit wir nicht merken, was es am Ende bedeutet?
Vielleicht werden wir wieder alle unsere AddOns verlieren und bis wir das gemerkt haben, nicht mehr zurück können, wie wir es bei der Einführung der WebExtensions erlebt haben?
Plötzlich konnte man nicht mehr auf den – für den persönlichen Bedarf – funktionierenden und wichtigen Stand zurück!

Sie sagen jetzt:

Wir werden weiterhin mit Inhaltsblockern und anderen wichtigen Verbrauchern dieser API zusammenarbeiten, um gegebenenfalls aktuelle und zukünftige Alternativen zu identifizieren.
Das Blockieren von Inhalten ist einer der wichtigsten Anwendungsfälle für Erweiterungen, und wir setzen uns dafür ein, dass Firefox-Benutzer Zugriff auf die besten verfügbaren Datenschutz-Tools haben.

Hört sich nett an, aber,
was, wenn Google (oder wie es sich gerade nennt) noch viel härtere Angebote macht, die die Mozillas nicht ablehnen können?
Wenn auf magische Weise all die, über lange Zeit gewachsenen, Filterlisten plötzlich nicht mehr so richtig funktionieren wollen? Wie wir es zunehmend bei den Consent-Bannern und -Walls erleben …

Denn eins ist klar: warum Google das macht, ist doch genau, was wir eben nicht wollen: datentechnisch ausgebeutet zu werden.
Google & Co. werden nicht an Macht verlieren, egal, wieviel Bußgeld sie bezahlen müssen.

Ich denke, ich werde mir dieses Mal ein update-resistentes Firefox-Exemplar (oder mehrere) aufheben, mit all meinen Lieblings AddOns, die ich auch von ihren Updates abschneiden muss (wie es vereinzelt heute schon bei manch seltenen nötig ist).
Wie ich es mit Thunderbird gemacht habe: Dann gehe ich lieber das Risiko.

Ich kann ja trotzdem aktuelle FF-Profile mit den dann wieder unendlich langsam und unvollständig neu nachwachsenden AddOns (wie bei Einführung der WebExtensions) mitmachen, habe aber etwas zur Sicherheit in petto.

Ich will nicht wieder so übel auflaufen, wie das mit den WebExtensions geschah.
Und schon gar nicht will ich Google zum Opfer fallen, also muss ich mir alle Chancen offenhalten.

Warum sollte Google an Macht verlieren, wenn Firefox MV3 und zusätzlich MV2 unterstützt? Und ja, es mag sein, dass die Unterstützung für MV2 irgendwann mal wegfällt, ich bin aber zuversichtlich, dass das erst passiert, wenn Mozilla in MV3 APIs einbaut, die für das weitere Funktionieren von z.B. uBO nötig sind. Man sollte nicht vergessen, dass auch für MV2 Mozilla Funktionen eingebaut hat, die in Chromium nicht zur Verfügung stehen. Es hat also bislang schon Abweichungen gegeben.

Das macht m.E. keinen Sinn. Die immer größer werdenden Sicherheitslücken sind auf Dauer erheblich gravierender als die Nachteile, die du dir mit MV3 einhandelst.

Eben: das wird es nicht, davon gehe ich auch aus.
Je mehr Macht es hat, umso mehr Zwang wird es ausüben (können).
Kann zu unserem Vorteil nicht sein, also würde ich mich dem nur ungern hingeben wollen…

Darauf verlasse ich mich eher nicht.

laut RobWu Firefox-Ingenieur im Addons-Team von Mozilla, wird Firefox immer einen Mittelweg suchen in zusammenarbeit mit den Addons Entwicklern.

https://blog.mozilla.org/addons/2022/05/18/manifest-v3-in-firefox-recap-next-steps/

Dass Mozilla und alle anderen Browserhersteller einen gemeinsamen Standard eingeführt haben war zwar hart, aber dringend notwendig. Man kann die Einführung der WebExtensions nicht mit den Änderungen von MV2 zu MV3 vergleichen. Es gibt durchaus das ein oder andere Feature, dass auch aus Anwendersicht sinnvoll ist. Die gemeinsame Basis macht es jedenfalls um ein vielfaches leichter plattformübergreifend zu entwickeln. Nichtsdestotrotz gibt es weiterhin kleine Unterschiede zwischen den Herstellern - sowohl mit MV2 als auch mit MV3. Ich denke diese Unterschiede werden entscheiden, welcher Benutzer welchen Browser verwendet - und da der Marktanteil für Google der einzige relevante Datenpunkt ist, könnte das relevant werden.

Google ist bereits von seinem Zeitplan etwas zurückgerudert und hat das verpflichtende MV3 auf 2024 verschoben - weil der Anteil der MV3-Erweiterung extrem niedrig war. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Entscheidung zu webRequestBlocking noch nicht in Stein gemeißelt ist. Wenn Mozilla diese API beibehält und Addon-Entwickler für Chrome eine „Lite“-Version bzw. schlimmstenfalls gar kein Addon entwickeln, dann könnte das durchaus einen Userschwund verursachen.

Du meinst, es könnte tatsächlich umgekehrt, der geplante Weg Mozillas, Google unter Druck setzen – weil User sich zunehmend für Firefox statt für Chrome entscheiden – seine Strategie, Werbeeinnahmen zu verwerten, zurückzustellen?

Ich habe immer den Eindruck, dieses Bedürfnis, plattformübergreifend zu entwickeln, sei ein Zugeständnis, um am gemeinsamen Volumen der Nutzerschaften nicht zu viel Anteil zu verlieren. Also eher ein Zeichen fehlender Stärke.

Dein Satz mit „zurückgerudert“ und „verpflichtend“ in einem Atemzug, lässt mich grübeln: wen verpflichtet Google denn hier?
Die Chrome-Entwickler oder die Firefox-Entwickler?

Ich wünschte, Deine Zuversicht würde sich erfüllen und mag Deiner Expertise so gern vertrauen. Allein, die Erfahrungen von einst haben Angst hinterlassen. :face_with_spiral_eyes:

Und ich gehe immer davon aus, wenn ich so denke, wird das nur die Spitze eines Eisbergs sein …

Das finde ich auch strange, da wird ein „schönes“ neues Menü eingefügt, aber kein Indikator, ob es v2 oder v3 ist.

Nein, Mozilla könnte Google damit nicht unter Druck setzen. Darum geht es aber in erster Linie auch nicht, sondern was die Benutzer möchten. Wenn es keine guten Erweiterungen für Chrome gibt, dafür aber bei Firefox, dann denke ich schon, dass ein Teil der User zu einem anderen Browser wechselt.

In erster Linie betrifft das die Entwickler von Chrome Erweiterungen. Mozilla hat schon vor längerem entschieden MV2-Erweiterungen eine länger Zeit zu unterstützen und keinen „harten“ Wechsel zu erzwingen. Geplant war ja ursprünglich, dass MV2-Erweiterungen ab Januar 2023 im Chrome Web Store nicht mehr hochgeladen werden können - soweit ich weiß sind neue Erweitungen schon längere Zeit nur noch als MV3 möglich. Irgendwo gab es dazu auch eine Statistik. Die verfügbaren MV3-Erweiterungen lagen dort im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Google könnte zwar jederzeit den Termin einfach so durchsetzen, da aber eine gewisse Abhängigkeit zu den Addon-Entwicklern besteht, musste eine Entscheidung getroffen werden. Diese Entscheidung fiel (diesesmal) zugunsten der Erweiterungen und der Termin wurde verschoben.

„Firefox-seitig“ macht es keinen Unterschied oder warum wäre die Information hilfreich?

War das nicht so das man v3 die Berechtigungen feiner steuern kann und auch nachträglich?

Ja. Nicht alle, aber viele.