Nutzung Microsoft 365 an Schulen und Firmen

Hallo,
hat jemand von euch Erfahrungen mit kritischen Äußerungen zum Thema Nutzung Microsoft 365 an Schulen?

Ich habe die Schule bereits zu dem Thema angeschrieben, fühle mich da aber allein auf weiter Flur. Ich wohne in Niedersachsen, es gibt hier gegenüber anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg noch keine Verbote. Warum man das nicht bundesweit einheitlich regelt, ist mir ein Rätsel. Wird alles nicht ernst genommen, man wird als Nerd oder Störenfried abgestellt. Laut Schule geht alles mit rechten Dingen zu, da die Eltern eine Einverständniserklärung abgegeben haben (die aber für die Zukunft sicherlich widerrufen werden kann).

Habe bereits von Digitalcourage diverses Infomaterial zusenden lassen. Klingt für mich alles schlüssig, andere interessiert das scheinbar gar nicht. Sofern jemand von euch das Thema schon weiter vorangetrieben hat, wäre ich für Infos, Erfahrungen etc. dankbar.

Ferner soll die Software bei uns im Betrieb ebenfalls auf MS 365 umgestellt werden. Ich kenne die Ausmaße dazu überhaupt nicht und weiß auch nicht, was der Arbeitgeber alles für Tools nutzen kann, um ggf. Daten auszuspähen oder zu manipulieren. Ich bin im Personalrat und daher interessiert mich das Thema auch im Sinne meiner Kollegen.

Vielen Dank.

Meine formalen Kenntnisse dazu:
Wenn die Eltern eine Einwilligung gemäß DSGVO gegeben haben, kann man diese jederzeit widerrufen. Die ordnungsgemäße Durchführung des Unterrichts darf also niemals auf einer Einwilligung beruhen, sonst könnten ja alle widerrufen :sunglasses:
Für Baden-Württemberg gibt es ja bereits ein Verbot. Dies beruht vor allem darauf, dass in den Education-Versionen der Datentransfer in die USA nicht unterbunden werden kann und es um „schutzbedürftige Personen“ (Kinder & Jugendliche) geht.

Im betrieblichen Umfeld ist es eher ein „es kommt darauf an“. Welche Module sollen eingesetzt werden, welches Lizenzmodell ist geplant, wo werden die Daten gespeichert, mit welchen Programmen wird gearbeitet (Desktop oder Online-Apps), welche Arbeitsaufgaben sollen damit konkret erledigt werden? Es ist in jedem Fall eine Datenschutz-Folgenabschätzung durchzuführen und die Risiken des Datentransfers in die USA mit zusätzlichen Maßnahmen zu minimieren.

Beatrix

Hallo, die Schule unseres Kindes wird demnächst auch iPads mit Office 365 nutzen. Das wird aber pseudonymisiert auf den iPads eingerichtet, sodass – soweit ich es verstehe – Microsoft die Nutzungsdaten nicht einer bestimmten Person zuordnen kann.

Wie läuft das an eurer Schule? Haben die Kinder ein eigenes Gerät? Und werden bei der Nutzung dann personenbezogene Daten erhoben?

Viele Grüße!

Beabel: Woraus schließt Du, dass (im betrieblichen Umfeld) eine Datenschutz-Folgenabschätzung nötig ist?

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Es ist in den meisten Fällen eine Datenverarbeitung, die nach der Schwellwertanalyse ein wahrscheinlich hohes Risiko zur Folge hat.
Kriterien, von denen mindestens 2 erfüllt sein müssen:

  • Bewerten oder Einstufen
  • Automatisierte Entscheidungsfindung mit Rechtswirkung oder ähnlich bedeutsamer Wirkung
  • Systematische Überwachung
  • Vertrauliche Daten oder höchst persönliche Daten
  • Datenverarbeitung in großem Umfang
  • Abgleichen oder Zusammenführen von Datensätzen
  • Daten zu schutzbedürftigen Betroffenen
  • Innovative Nutzung oder Anwendung neuer technologischer oder organisatorischer Lösungen
  • Fälle, in denen die Verarbeitung an sich die betroffenen Personen an der Ausübung eines Rechts oder der Nutzung einer Dienstleistung bzw. Durchführung eines Vertrags hindert

Beatrix

Werden die iPads nur in der Schule verwendet oder sollen sie auch zu Hause genutzt werden? Dann würde die private IP noch im Fokus stehen :wink:

Hallo,
mein Sohn hat ein eigenes ipad und einen persönlichen Account zu MS 365, der über die Schule eingerichtet wurde. Es wurden ipads ausgewählt, da die Schüler einheitliche Geräte verwenden sollen (keine unterschiedlichen Betriebssysteme, Laptop oder Sonstiges). Ferner gibt es von der Schule eine Vorkonfiguration, d. h. das Gerät hat ein Branding. Im Schul-Wlan können nur Schul-Apps verwendet werden, keine Spiele etc. Das ipad wurde daher nicht privat angeschafft, sondern über die Agentur „Gesellschaft für digitale Bildung“. Die Geräte wurden an die Schule geliefert, dort technisch angepasst und den Kindern ausgehändigt. Kostenpunkt mit Hülle, Stift und Versicherung 692 EUR. Leider finde ich die aktuelle Datenschutzvereinbarung nicht, werde ich mir von der Schule nochmals aushändigen lassen. Ich hätte damals schon hellhöriger sein sollen. Aufgrund Corona und dem damit verbundenen Chaos an den Schulen, habe ich das Spiel jedoch mitgespielt. Da wir uns nun aber wieder im „einigermaßen Normalzustand“ befinden, sehe ich das Ganze schon sehr kritisch, da man einfach weitermacht wie vorher.

Anbei die Antwort des Datenschutzbeauftragten der Schule auf kritische Anfragen meinerseits bezüglich der Nutzung von MS 365

Lieber Herr ,
gemäß unseres Bildungsuaftrages (Nds. Schulgesetz §31 Absatz 1) ist eine Abschätzung zwischen der Handhabung digitaler Programme und den Vorgaben des Datenschutzes vorzunehmen. Gemäß der aktuellen Rechtslage ist die Nutzung von Microsoft Office 365 mit der DSGVO vereinbar, da gemäß des Nutzungsvertrages sowie der erfolgten Einverständniserklärung der Eltern die genutzten Daten bekannt sind, diesen zugestimmt wurde und eine Löschung bei Verlassen der Schule erfolgt.
Die von Ihnen angegebene Auslegungen sind mir bekannt, eine Umsetzung dieser sehr engen Auslegung des Datenschutzbegriffes steht meiner Ansicht nach jedoch nicht in einem annehmbaren Verhältnis zur praktischen Umsetzung im Unterricht. Auch wenn ich selber in der Vergangenheit mit Linuxbasierten Systemen gearbeitet habe, zeigen sich hier in der Anwendung immer wieder Probleme, die mit grundlegenden IT-Kenntnissen sicherlich oft einfach zu lösen sind, welche wir aber nicht von den Schüler:innen noch der Lehrkräften voraussetzen können. Das Nutzen von Microsoft Office 365 bietet hierbei den Vorteil einer Nutzung auf unterschiedlichen Oberflächen bei einem gleichzeitig meiner Erfahrung nach relativ gesichertem Service der Programme.
Bei weiteren Nachfragen im Detail stehe ich gerne zur Verfügung.

Die Antwort war mir unzureichend, ich habe mich an die Rektorin gewandt, warte aber bis heute noch auf Antwort.

Ferner habe ich kritisiert, dass die Kinder aufgrund eines digitalen Projektes keine Schulbücher mehr verwenden und ebenfalls alles über das ipad läuft. Meine Kritikpunkte im Einzelnen:

E-Mail an die Rektorin:
Seit diesem Schuljahr läuft in seiner Klasse ein Digitalsisierungsprojekt, welches die Nutzung von Schulbüchern nicht vorsieht. Dazu möchte ich Ihnen einen Eindruck aus der Praxis mitteilen. Vorab möchte ich klarstellen, dass ich dem Thema Digitalisierung offen gegenüber stehe und dieses auch grundsätzlich befürworte.

Ich habe in den letzten Tagen meinem Sohn bei der Vorbereitung einer Klassenarbeit zur Seite gestanden. Dabei ist mir aufgefallen, dass er ständig zwischen den Lehrbüchern und seinen Aufzeichnungen auf dem ipad hin und her schalten muss. Das ist ziemlich umständlich und auch zeitaufwendig. Man stelle sich vor, er hat ein (physisches) offenes Buch und seine Aufzeichnungen auf dem ipad. Die Inhalte können viel zeitnaher und weniger aufwendig gelesen werden. Auch der Lerninhalt kann somit besser behalten werden. Er selbst ist damit nicht zufrieden. Ich habe ihn daraufhin gefragt, was andere Schülerinnen und Schüler dazu sagen. Scheinbar ist die Mehrheit mit diesem System nicht zufrieden. Um annähernd an ein Lernsystem ipad/ analoger Bücher heranzukommen, müssten die Kinder mit 2 Bildschirmen arbeiten. Dazu kommt noch die Displaygröße des ipads, die nicht annähernd der Größe eines Laptopbildschirms oder Monitors entspricht. Ständig müssen Buchinhalte größer gezoomt werden, um vernünftig lesen zu können. Ich selbst arbeite im Büro und habe inzwischen einen 30 Zoll Bildschirm. Zur Bildschirmgröße gibt es sogar Vorschriften der zuständigen Berufsgenossenschaft. Die ipad-Bildschirmgröße ist minimalistisch, sofern die Kinder einen ganzen Tag damit arbeiten ist das sicherlich auch nicht gesundheitsfördernd für die Augen. Davon abgesehen beschäftigen sich die Kinder sowieso zu viel mit digitalen Medien, aber das ist ein anderes Thema.

Wir hatten uns erkundigt, ob nicht doch zusätzlich Bücher ausgeliehen werden können. Dies wurde seitens der Klassenlehrerin/ des Klassenlehrers nicht gewünscht, um das Projekt nicht zu torpedieren. Natürlich könnten wir uns auch die Bücher kaufen. Das stellt jedoch ein erheblicher Mehrkostenaufwand dar, da kaufen teurer ist als mieten. Das ipad war schon teuer genug, nicht alle Eltern der Schülerinnen und Schüler sind gut bezahlte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter des in der Nähe ansässigen großen Autokonzerns.

Mir ist auch nicht bekannt, ob es in der Projektzeit eine Abfrage an die Schüler gab (wie läuft es, wie kommt ihr damit klar, was kann man verbessern).

Ein weiteres Thema, was mich bewegt, ist die Nutzung von Microsoft-Produkten (hier speziell MS 365) an Ihrer Schule. Es dürfte sicherlich bekannt sein, dass die Nutzung der Software bereits kritisch beäugt wird. Klassisches Beispiel dafür ist das Land Baden-Württemberg. Hier wurde bereits die Nutzung von MS 365 untersagt, da Microsoft die Vorgaben der DSGVO nicht einhält.

Ich hatte bereits Kontakt mit Ihrem Datenschutzbeauftragten, Herrn Swalve, leider bin ich auf wenig Verständnis gestoßen.

Im Internet gibt es diverse Organisationen wie Digitalcourage oder Cyber4Edu, die sich unter anderem diesem Thema widmen und Hilfestellungen sowie Kontaktdaten zur Verfügung stellen. Viele Schulen setzen diese Maßnahmen bereits um, daher muss man das Rad nicht neu erfinden.

Das Thema Medien verdient ein Teil des Unterrichtes zu werden. Viele Kinder können lediglich klicken und wischen. Aber wie Programme oder Hardware funktionieren, wissen sie nicht. Unter Digitalisierung an Schulen verstehe ich daher nicht nur die Einführung digitaler Medien und deren Nutzung, sondern auch Aufbau, Funktionsweise und Medienkompetenz.

Vielen Dank für Ihre Zeit. Ich würde mich über einen konstruktiven Austausch freuen.

Hm, ich gehe davon aus, dass die iPads auch zuhause verwendet werden dürfen/sollen. An die IP habe ich noch gar nicht gedacht :thinking: Danke für den Hinweis! Da werde ich mir dann wohl auch noch etwas einfallen lassen müssen :face_with_raised_eyebrow:

Klar verwendet mein Sohn das ipad zu Hause. Stichwort: Schularbeiten etc. Da es keine Elternbriefe etc. mehr gibt, wird man schon dazu gezwungen, im System nachzuschauen. Natürlich kann MS 365 auf jedem anderen System im Webbrowser aufgerufen werden. So machen wir es als Elternteil.

Neben MS 365 werden noch weitere Apps/ Dienste verwendet:
iserv (digitale Infoplattform mit Mailadresse, Videochat etc.)
MensaMax (Schulessenbestellung)
Webuntis (als Alternative verwende ich BetterUntis)

Gruß
Thomas

Du beziehst Dich vermutlich auf die 9 Punkte der „Leitlinien zur Datenschutz-Folgenabschätzung“ (= WP248 Rev.01) des Europäischen Datenschutzausschusses EDSA.

Ich sehe hier nur 1 Punkt erfüllt, Arbeitnehmer werden vom EDSA als Schutzbedürftige gesehen.

Hallo -
ich bin selber Lehrer (allerdings in nrw) und beschäftige mich auch gewerkschaftlich mit dem thema.

das verhalten der schule kann ich im grundsatz nachvollziehen: ipads sind aus vielerlei hinsicht nicht ideal, aber sie bieten tatsächlich das beste preis-leistungsverhältnis, wenn man schulspezifische anforderungen wie z.b. lange laufzeiten ohne nachladen, lange laufzeiten bis zur software-obsoleszenz, einfaches mdm, einfache bedienbarkeit, physische robustheit betrachtet. auch wir haben ipads für schülerinnen und lehrerinnen.

die von dir gemachten beobachtungen, dass ein ipad zwar vieles kann, aber eben nicht gleichzeitig, weil die bildschirmfläche begrenzt ist, machen wir auch. nicht umsonst haben schüler*innen ca. 1m² tischfläche vor sich - die nutzung des ipads „für alles“ reduziert das dramatisch und ist übrigens auch kontraproduktiv in sachen konzentration. schulbücher digital sind nur dann eine gute idee, wenn das heft aus papier ist oder man direkt ins schulbuch schreibt, dafür bräuchte es aber komplett neuentwickelte „bücher“, die mehr sind als einfach eine art multimedial aufgehübschtes quasi-pdf eines schulbuchs.

zu m365 gibt es auch in nrw viel streit, die argumente dagegen brauche ich hier sicher nicht zu wiederholen.

wahrscheinlich beruft sich die schulleitung ja auf §31 (5) des niedersächsischen schulgesetzes, der sagt:

Internetbasierte Lern- und Unterrichtsplattformen dürfen nur eingesetzt werden,
soweit diese den Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung und der zu ihrer
Durchführung erlassenen Rechtsvorschriften entsprechen und die Schulleitung dem
Einsatz zugestimmt hat. Die Schule darf für den Einsatz digitaler Lehr- und
Lernmittel neben den personenbezogenen Daten der Schülerinnen und Schüler und
ihrer Erziehungsberechtigten auch personenbezogene Daten der Lehrkräfte
verarbeiten; im Übrigen gilt hierfür Absatz 1 Satz1.

in nrw ist das ähnlich geregelt, und vermutlich ist das in beiden fällen noch nicht durch gerichte geklärt:
a) ist m365 eine „lern- und unterrichtsplattform“? - eigentlich ja nicht, aber das sehen befürworterinnen vermutlich lockerer
b) entspricht sie den anforderungen der dsgvo? vermutlich nicht, aber auch das ist noch nicht zwingend belegt.
c) ist die nutzung von m365 „zur Erfüllung des Bildungsauftrags der Schule“ (das ist der relevante part in absatz 1 satz 1) erforderlich? - ich würde sagen, nein, es geht ja auch anders, aber befürworter
innen sehen das sicher nicht so.

man könnte also sehr gut argumentieren, dass die nutzung von m365 grundsätzlich unzulässig ist - aber die schule kann eben auch noch anders argumentieren, das ließe sich letztlich nur vor gericht klären.

derdie datenschutzbeauftragte argumentiert aber ja mit der einverständniserklärung, und auch ich kenne es nur so, dass man bei nutzung einer plattform, sicher auch m365 eine persönliche und informierte einverständiserklärung abgeben muss - sei es auf papier ggüber der schulleitung, sei es per klick auf einen button (kommt für minderjährige schülerinnen vermutlich nicht in frage). diese einverständniserklärung ist jederzeit widerrufbar, und dann muss die schule/microsoft die nutzung des systems ja sperren. die schule steht dann vor der frage, wie sie weiter verfahren möchte, ohne dass demder schülerin ein nachteil entsteht. entstünde nämlich demder schülerin bei widerruf/nicht-erteilen des einverständnisses ein nachteil, wäre ja das einverständnis gar nicht freiwillig und somit ungültig. damit hat man den einsatz von m365 zumindest in einer klasse effektiv torpediert - das ist auch einer der gründe, warum vom einsatz von produkten auf basis einer freiwilligen einverständniserklärung nur abgeraten werden kann.
es stellt sich aber die frage, ob man sich den damit verbundenen stress antun möchte, v.a. ob man das seinem kind zumuten möchte. obacht: in nrw gibt es auch schulen, die auf dem standpunkt stehen, eine „freiwillige“ einverständniserklärung erzwingen (sic!) zu können. keine ahnung, wie das in nds aussieht.

alternativ kann man natürlich auch an den guten willen der schulleitung appellieren (hast du ja schon gemacht) und anfragen, ob sie wirklich die datenschutzbedingungen von microsoft gelesen, geprüft, und für gut befunden haben. wenn ich auf https://privacy.microsoft.com/de-de/privacystatement gehe, „alles erweitern“ anwähle und dann „drucken“ anwähle, möchte mein drucker 184 seiten drucken. und https://privacy.microsoft.com/de-DE/updates zeigt, dass die datenschutzbedingungen allein in diesem jahr bereits viermal geändert wurden. m.e. kann hier niemand informiert einwilligen, weil der text (übrigens entgegen den anforderungen der dsgvo) nicht leicht verständlich ist und schneller aktualisiert wird, als man ihn (erneut) prüfen kann.

Man könnte auch nachfragen, was genau m365 kann, was andere produkte nicht auch können - es gibt auch von apple die gängigen office-produkte, die sicher auch nicht unbedenklich sind, aber lokal auf dem gerät installiert sind und auch - je nach konfiguration - lokal speichern. das wäre schon ein gewaltiger fortschritt gegen m365, und die schulung auf produkte (statt auf kompetenzen) kann eigentlich nie teil eines sich selbst ernst nehmenden bildugsauftrags sein.

…so - das war jetzt sehr viel und sehr lang, aber vielleicht hilft es ja weiter und vielleicht erfahre ich in diesem thread ja auch noch aspekte oder gar vorschläge, die mir selber weiterhelfen.

beste grüße,
thorsten.

Dazu evtl. Verarbeitung im großen Umfang („groß“ ist zwar nicht genau definiert, aber dazu gehört schon eine regelmäßige/ständige Verarbeitung von Daten), Einführung neuer Technologie.

Bei der Datenübermittlung in die USA ist auf jeden Fall auch ein TIA durchzuführen, was im Prinzip auch eine Art DSFA ist.
https://www.dr-datenschutz.de/drittlanduebermittlung-leitfaden-zu-transfer-impact-assessments/

Hallo und Danke für die zahlreichen Infos und Rückmeldungen zu dem Thema. Schön, dass auch Andere dem Thema kritisch gegenüber stehen.

Mir geht es nicht darum, diese Medien zu verteufeln oder schlecht zu machen. Die Lehrer sind bei dem Thema sicherlich auch das schwächere Glied in der Kette und müssen Dinge so umsetzen, wie sie teilweise vorgegeben werden. Wahrscheinlich gibt der Gesetzgeber halt keine klare und eindeutige Vorgaben.

Was mir in der Schule komplett fehlt, ist der Unterricht zu diesen Medien (Medienkompetenz, Funktionsweise der IT, Fachbegriffe, Programmierunterricht etc.). Die Kinder können nur wischen und klicken. Doch was da genau im Hintergrund passiert, wissen sie nicht. Auch die Entscheidung freie Software oder nicht wird ihnen nicht vorgegeben. Welche Gefahren das Internet birgt, kommt ebenfalls kaum zur Sprache. Auch als Elternteil steht man oftmals allein da, da andere immer alles dürfen und die eigenen Kinder nicht. Ich kenne kein Kind aus dem Umfeld meiner Kinder, die Reglementierungen in Form von Elternapps für Smartphone oder Spielekonsolen haben.

Was auf der einen Seite zu überheblich erscheint (Lernen ausschließlich mit digitalen Medien), fehlt auf der anderen Seite komplett. Meine Tochter besucht eine andere Schule, dort versteht man unter dem Begriff Digitalisierung ein vorhandenes WLAN in der Schule.

In den Nachrichten erschien heute ein Artikel, dass Kinder nicht mehr richtig schreiben können. Wenn ich mir den Alltag ansehe, haben schon die Kleinsten ein Tablet oder Smartphone in der Hand oder kommunizieren mehr mit Alexa und Co. statt mit ihren Eltern. Durch Handschrift lernt man auch das Geschriebene besser. Ich befürchte, dass irgendwann das Thema so relevant sein wird, wie die Sport/ Bewegung und gesunde Ernährung.

Gruß
Thomas

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@Beabel Naja, der EDSA ist ja selbst nicht in der Lage „großer Umfang“ annähernd greifbar zu defineren … ist der Umfang denn größer gegenüber der klassischen, lokalen Nutzung (ich ignoriere mal das Geschnüffel von MS) ?

Und von einer neuen Techologie kann man wohl kaum reden.

http://ec.europa.eu/newsroom/article29/news.cfm?item_type=1360&tpa_id=6936, die deutsche Version ist dort der 2te Link

Ein sinnvolles TIA kann man mit MS kaum machen … (Maßnahmen zur Konfiguration natürlich schon)

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Ach ja, das wird mich in 4 Jahren auch erwarten, wenn meine Tochterchen mit der Schule anfängt.

Hallo zusammen,
da die Schule meines Sohnes meine Bedenken gegenüber Microsoft 365 quasi ignoriert, habe ich mich an den Landesbeauftragten für den Datenschutz des Landes Niedersachsen gewandt. Ich hätte nicht mit einer zeitnahen Antwort gerechnet.
Anbei die Mail:

Sehr geehrter Herr Bxxxxx,

aus datenschutzrechtlicher Sicht bestehen erhebliche Bedenken hinsichtlich der Zulässigkeit der atenverarbeitung durch Microsoft. Konkrete Bedenken bestehen hinsichtlich der vertraglichen Grundlagen der Auftragsverarbeitung, der Rechtsgrundlagen für die Erhebung von Telemetrie- und Diagnosedatenübertragung sowie deren Übermittlung in die USA. Sofern öffentliche Stellen Microsoft 365 einsetzen, sind sie für die Verarbeitung personenbezogener Daten im Rahmen der Nutzung von Microsoft 365 datenschutzrechtlich verantwortlich i.S.v. Art. 4 Nr. 7 Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO). Gemäß Art. 5 Absatz 2 DS-GVO sind öffentliche Stellen als datenschutzrechtliche Verantwortliche dazu verpflichtet, die Einhaltung der Verarbeitungsgrundsätze gemäß Art. 5 Absatz 1 DS-GVO im Rahmen des Einsatzes von Microsoft 365 nachzuweisen. *

Zur Zeit bewerte ich Microsoft 365 und dessen Einsatz in öffentlichen Stellen. Vor dem Hintergrund der noch ungeklärten Rechtsfragen bezüglich der datenschutzrechtlichen Zulässigkeit der Verarbeitung personenbezogener Daten durch Microsoft rate ich gegenwärtig von einem Einsatz von Microsoft 365 ab.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrage

Dxxxx Hxxxx

Dr. Dxxxx Hxxxx

*Die Landesbeauftragte für den *
*Datenschutz Niedersachsen *
Referent (Referat 2)

  •                         *
    

Hausanschrift:
*Prinzenstraße 5, 30159 Hannover *
*Postanschrift: *
Postfach 221, 30002 Hannover

Da ich ferner Fördermitglied bei Digitalcourage bin, habe ich dort den Fall ebenfalls platziert. Hier die Antwort:

Hallo und guten Tag,

sehr schön. Das bedeutet, dass die Schule dem DSB des Landes nachweisen muss, das der Einsatz grundrechtskonform möglich ist. Da die Schule das nicht kann, macht sie sich voll schadenseratzpflichtig. Dieses Risiko würde ich als Schulleitung nicht eingehen wollen. Ähnlich wie bei Google Fonts könnte es hier zu kostenflichtigen Abmahnungen kommen.

Sprich: Der Einsatz von Microsoftprodukten ist nicht möglich.

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Viele Grüße
aus Bielefeld

Ich habe nun die Info des Datenschutzbeauftragten an die Schule weitergeleitet und warte nun auf Antwort.

Gruß
Thomas

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Finde deinen Einsatz löblich!

Rate dir aber dringend mit der Schule zu arbeiten und Lösungen zu finden.

So etwas kann sich sehr schnell negativ auf dein Kind auswirken wenn bekannt wird das du für die ein oder andere Änderung „schuld“ bist und nun Schulleitung oder Lehrkräfte nicht so weiter arbeiten können wie zuvor.

Ich hoffe immer noch ein klein wenig das die EU sich zusammenraufen kann und eigene Software entwickelt die dann in allen Schulen Einsatz finden kann.

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Danke für den Hinweis. Mir geht es nicht darum, jemanden anzuprangern. Deswegen habe ich aktuell die Schule auch nur auf das Thema aufmerksam gemacht und nachgefragt, wie man mit dem Thema Datenschutz umgeht. So wie das aussieht, wird sich die Schule sowieso mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Ich möchte in den Dialog gehen und nicht in die Konfrontation. Leider sind die Antworten der Schule eher kurz angebunden, da hätte ich mir mehr erhofft. Wenn das auf dem Rücken meines Sohnes ausgetragen werden sollte, wäre das für die Schule ein Armutszeugnis, aber ich weiß was Du meinst.

Ganz aktuell:
Bericht der Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden der Länder und des Bundes (DSK) zu „Microsoft-Onlinedienste“ vom 24.11.2022.
„Die DSK stellt unter Bezugnahme auf die Zusammenfassung des Berichts fest, dass der Nachweis von Verantwortlichen, Microsoft 365 datenschutzrechtskonform zu betreiben, auf der Grundlage des von Microsoft bereitgestellten „Datenschutznachtrags vom 15. September 2022“ nicht geführt werden kann.“
https://datenschutzkonferenz-online.de/beschluesse-dsk.html

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Antwort von Microsoft:
Microsoft erfüllt und übertrifft europäische Datenschutzgesetze