Papa, alle Schüler und meine Freunde nutzen Whatsapp -- ich bin immer draussen -- was tun?

In der Familie nutzen wir seit Jahren erfolgreich Conversiations. @Mike vielen Dank für alle Deine Tipps und die redaktionelle Zusammenstellung.

Aber schon die besten Freunde sind uneinsichtig und nicht bereit parallel Conversations oder ähnliches zu nutzen. Alle nehmen Whatsapp.

Was macht Ihr gegen Vereinsamung?
Wie gelingt es Euch Eure Freunde von Matrix, Conversations, etc zu überzeugen?

Viele Grüße, Sternenstaub

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Zunächst einmal empfehle ich jenen, die bereit/offen sind, neben WhatsApp einen weiteren Messenger zu installieren: Signal. Ist sehr ähnlich, die meisten merken den Unterschied kaum.

Wenn man tatsächlich auf WhatsApp in irgendeiner Form angewiesen ist, dann kann man zur Not noch zu einer Matrix ↔ WhatsApp-Bridge greifen: https://matrix.org/ecosystem/bridges/whatsapp/

Am Ende bleibt für all jene, die „nichts zu verbergen haben“ noch der Hinweis auf folgende Argumente: https://www.kuketz-blog.de/empfehlungsecke/#verbergen

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Ich löse das Problem bei mir so, dass ich einen WhatsApp-Account habe, dort aber nicht antworte. Adressbuch-Sync natürlich deaktiviert. In meinem Status stehen dann die alternativen Kontaktmöglichkeiten (Signal, Threema, E-Mail) und dort antworte ich dann auch deutlich schneller bzw. halt überhaupt mal. Auf die Art habe ich über die letzten Jahre alle dahin „erzogen“ bekommen, mir nicht in WhatsApp zu schreiben, weil „da antwortest du mir ja nie“. Erfordert aber natürlich eine gewisse Dreistigkeit und ist in jungen Jahren vielleicht schwierig. Trotzdem könnte man auf diese Art langsam den Umstieg herbei führen:

  1. „Installier dir doch mal Signal, ausprobieren schadet ja nicht“
  2. Sobald geschehen: Person nur noch in Signal kontaktieren
  3. Eingehende Nachrichten in WhatsApp ignorieren oder lesen aber in Signal beantworten

Bei manchen Gruppen habe ich aber auch ganz klar von vornherein gesagt: entweder wir ziehen nach Signal um oder ich bin raus. Kommt immer auf die Leute an. Die, die einem immer aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit in WhatsApp schreiben, kriege ich meistens mit der „sanften Umerziehung“ dazu, mich in meinem Wunsch-Messenger zu kontaktieren.

Übrigens kann WhatsApp seit einiger Zeit auch ohne Sync des Adressbuches genutzt werden. Damit verringert man die nicht-E2EE übertragenen Daten massiv, neue Chats initiiert man direkt über das Eintragen der Nummer in die Suchleiste.

Wenn man einen harten Schlussstrich ziehen möchte aber den Kontakten dennoch ermöglichen will, dass sie über alternative Kontaktwege Bescheid wissen, könnte man auch den WhatsApp Account zu WhatsApp Business umziehen. Dort lassen sich nämlich Auto-Responder aktivieren, in diesem könnte dann z.B. stehen „Ich bin nicht mehr über WhatsApp erreichbar. Du erreichst mich unter der gleichen Nummer bei Signal, hier kannst du die App herunterladen: signal.org“. Oder ähnliches. Auch da muss man dann natürlich konsequent sein und nicht antworten, wenn was rein kommt.

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wie vereinsamt waren wir doch alle vor WA…
Ich mag gar nicht mehr an diese dunkle Zeit zurück denken.

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In den 90er Jahren hatten wir noch keine Handys.
Aber niemand kam jemals zu spät zu Sitzungen.
Und wir waren viel freundlicher als heute.
Das Konsumverhalten hat die Menschen überwältigt!
Moral und Ethik sind auf einem absoluten Tiefpunkt angelangt.

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Da hast du zwar Recht, aber das hilft @Sternenstaub leider nicht weiter. Wir leben nun einmal in der heutigen Zeit. Ich lass meine Kinder zähneknirschend WA nutzen, weil sie sonst wirklich sozial raus sind, aber nicht ohne ihnen zusätzlich Signal und Threema zu installieren. Da ich sowieso kein WA habe, ist die Familiengruppe bspw. bei Signal.
Daneben predige ich immer mal wieder über die Gefahren/Nachteile von WA gegenüber den Alternativen und versuche, die Kinder immer wieder für Datenschutz zu sensibilisieren, ohne sie dabei zu nerven.
Aufklären und vorleben lautet meine Devise.
Wenn sie dann mal älter und charakterlich so weit sind, dass sie sich evt. selbst von WA lossagen wollen, dann freut mich das. Aber das will ich ihnen nicht aufzwingen.

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da brauchst du noch nicht mal so weit zurück zu gehen.
noch gar nicht lange her und alle hatten noch feature phone uns SMS war hippster…

ach, und ich sehe das jetzt erst:

meine Freunde nutzen Whatsapp – ich bin immer draussen

im grunde ist das sehr gut und man kann das als eltern nur befürworten, dass die kinder immer draußen in der natur sind statt WA zu nutzen :wink:

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Ich treffe meine Freunde im RealLife.

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Danke Mike und acrux,

ich habe jetzt 3 Jahre Whatsapp von den Kindern fernhalten können. Aber die verpassen aktuell wirklich viele Verabredungen und Infos der Freunde. Hier sind Sommerferien, die täglichen Absprachen in der Schule fallen weg. Grade im jugendlichen Alter ist der Kontakt mit Freuden so wichtig für die Entwicklung, dass ich einen Mittelweg einschlagen will.

Wenn ich niemanden von Conversations überzeugen kann, wieso soll es dann mit Signal klappen?
Die Marktmacht von Whatsapp ist einfach erdrückend.

Was ist die best mögliche datenschlanke Whatsapp Lösung?

  1. Für jede Person altes Dummy Handy mit sim/Tel-Nr. und Whatsapp
    1a. evtl WA business mit Abwesenheitsnotiz wie von @acrux vorgeschlagen
  2. Matrix Bridge für jede Person einrichten
  3. Element auf jedem echten Handy einrichten. (bridge zu WA, XMPP und Matrix native)

Auf den Dummy Handys werde ich dann noch Kleinanzeigen etc. für sporadische Nutzung drauf machen. Der Keller quillt einfach über.

Hat jemand Ergänzungen / bessere Ideen?
Frage: Welche Daten werden über die Matrix Whatsapp bridge an Facebook übertragen?

Dummy Handy Config:

  1. Custom rom zB GrapheneOs oder iode
  2. NetGuard
  3. microG
  4. Playstore in shelter / workprofile
  5. Whatsapp in shelter / workprofile
  6. sonstige sporadische Datenschleuderapps, für die ich keine brauchbare alternative habe, zB kleinanzeigen

Vielen herzlichen Dank für die konstruktiven Eingaben!

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Wir sind seinerzeit den Weg über die Eltern gegangen, nicht den Kindern. Bei unserem älteren Kind konnten sich die Eltern in der Klasse auf Signal einigen. Bei dem Jüngeren hat das während des Lockdowns leider nicht geklappt oder vielleicht waren zu viele Eltern auch einfach ignorant.

Mit Nachbarskindern, Sportvereinen, etc. wird es dann auf Dauer allerdings praktisch unmöglich und die Kinder landen dann doch bei WhatsApp. Leider fängt WhatsApp dann auch schnell an, Signal zu verdrängen, weil ja doch alle Freunde dort sind und warum würde man dann hin und her wechseln.

Eine Bridge war mir zu umständlich. Wir haben dann wenigstens WhatsApp in ein Work Profile installiert (siehe z.B. https://f-droid.org/en/packages/net.typeblog.shelter/), damit WhatsApp keinen Zugriff auf Daten hat, die es nichts angehen.

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Ich kann das sehr gut verstehen. Zwar war die Geburt unseres ersten Kindes der überraschende Durchbruch das Umfeld auf Signal zu heben. Wir haben gesagt: „kein Signal o.ä. - keine Kinderbilder“ und fordern auch das noch immer rigoros ein.

Jetzt wo die Kinder in der Schule sind und im Verein, wird es immer schwieriger. Weil einfach davon ausgegangen wird, dass alle Whats App nutzen. Es gibt keine Diskussionen darum was genutzt wird, sondern ohne WA ist man einfach drausen.

Obwohl bei uns aktuell niemand WhatsApp nutzt bin ich tatsächlich versucht es wieder zur Verfügung zu stellen, mit dem Risiko, dass die Gespräche wieder Richtung WhatsApp wandern.

Wenn überhaupt, kann ich es mir nur als Matrix-Bridge vorstellen habe damit aktuell aber die folgenden Probleme:

  • Eine VM mit Android und WhatsApp aufzusetzen stellt mich doch vor größere Herausforderungen
  • Ohne VM auf einem Smartphone ist es ggf. einfach zu instabil - und man merkt gar nicht, dass die Verbindung abgerissen ist

Weniger technisch für mich aber genauso relevant wäre noch die Überlegung:

  • kann ich ohne explizite Kommunikation den Transportweg (und die Speicherung der Daten) um einen Dritten Anbieter ergänzen, wenn ich die Bridge nicht selbst betreibe
  • Vor allem wenn die Bridge nicht mit E2B-Verschlüsselung ausgestattet ist, gefährde ich direkt die Vertraulichkeit der Gespräche ohne das Wissen von Dritten (finde ich ziemlich schwierig)

Wer hier Erfahrung mit WhatsApp-Business hat, kann ggf. das noch ein bisschen erklären. Gibt es außer dem Thema Auto-Respond noch irgendwelche anderen Unterschiede zum normalen WhatsApp??

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Zunächst einmal empfehle ich jenen, die bereit/offen sind, neben WhatsApp einen weiteren Messenger zu installieren sich in dem Fall nicht gleich für Signal zu entscheiden. Denn gegen die deutlich kleinere „Signal-Insel“ sprechen mehr Punkte als allgemein bekannt sind und man wäre immer noch von einer zentralen Eigentümerfirma abhängig, die keine Föderation ermöglicht. Andere quelloffene Systeme wie Threema haben hier beispielsweise weniger „Nachteile“.

→ Statt dessen wäre es m.M.n. besser, als Ergänzung zu WhatsApp kein weiteres Inselsystem sondern einen freien und unabhängigen Messenger zu nutzen und seinen Kontakten anzubieten. Also so, wie es in deinem Fall, Sternenstaub, mit Conversations schon gemacht wird.

Wichtig: Weiterhin z.B. per E-Mail erreichbar sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man Informationen dann bekommt - wenn man den Personen wichtig ist. Und: Keine Diskussion über Datenschutz oder WhatsApp anfangen bzw. sich auch nicht dazu verleiten lassen. Praktische Gründe wie „am PC nutzbar“, „ohne SIM nutzbar“, „mehrere Chatkonten“ sind für mich persönlich wichtiger als Bequemlichkeit bei der Kontaktsuche.

Wenn man tatsächlich auf WhatsApp in irgendeiner Form angewiesen ist, dann kann man zur Not nicht nur zu einer Matrix ↔ WhatsApp-Bridge sondern natürlich auch XMPP ↔ WhatsApp greifen: https://sr.ht/~nicoco/slidge/

Am Ende bleibt für all jene, die „nichts zu verbergen haben“ noch der Hinweis auf folgende Argumente: https://www.freie-messenger.de/warumnicht

Wie gelingt es Euch Eure Freunde von Matrix, Conversations, etc zu überzeugen?

In sensiblen Bereichen -wie das u.a. auch die Familie ist- damit anfangen (anbieten und nicht einfordern), denn auf Grund der strukturellen Ähnlichkeit von XMPP mit E-Mail kann und darf(!) unabhängiges Messaging überall dort eingesetzt werden, wo E-Mail auch genutzt wird.

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Sehr gute Frage. Würde mich auch mal interessieren was WA Business anders macht. Ich denke in Sachen Datenschutz eher nichts, oder?

Familie ist auf Delta Chat eingestellt. Der Rest der Welt soll Mail, SMS schreiben oder anrufen.

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Vielleicht ist das mal ein anderer Blickwinkel:

Unesco möchte keine Smartphones an Schulen

https://stadt-bremerhaven.de/unesco-moechte-keine-smartphones-an-schulen/

https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000386147

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Hier geht es um 24/7 nicht nur die Unterrichtszeit / Schule.

Es geht darum, dass die Whatsapp Nutzer ins Kino, Schwimmbad, etc gehen. Alle anderen erfahren dann am nächsten Tag in der Schule, oh toll, da wäre ich gerne dabei gewesen.

Genauso ist es bei der Eltern Organisation von Feiern, Ausflügen, Vereinen.

Der blöde Trick von Whatsapp ist einfach, dass niemand seine Freunde bzgl. DSGVO verklagen will.
– Dieser „Trick“ ist unzumutbar. – Es sollte ein Gesetz geben, dass die gemeinschaftliche Haftung verankert, der, der die Daten speichert und verarbeitet ist verpflichtet die aktive Einwilligung jeder natürlichen Person zu haben zu der die Daten einen Bezug haben.

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Hallo zusammen,

das Thema finde ich hochinteressant und es trifft mich und meine Familie in ganz ähnlicher Weise. Ich kann die Argumente von @Sternenstaub und @elfchen gut verstehen. Hier geht es nicht um „Vereinsamung“ in dem Sinn, dass man keinerlei Sozialkontakte mehr hat, sondern schlichtweg darum, dass man weniger „soziale Teilhabe“ hat, weil man wichtige Infos, die die Kids, Familie und Freunde betreffen verpasst und man sich hinterher ggf. von den Kindern den „Vorwurf“ anhören muss: „Nur weil wir kein WA nutzen, haben wir dieses oder jenes Event verpasst.“

Aber mal von vorne: What’s App/FaceBook und Co waren für mich schon immer „ein Dorn im Auge“. Ich habe mich gegen die Nutzung stets gesträubt, bin auch immer noch in keinem „sozialen“ Netzwerk und habe kein WA genutzt - tja, bis mein Großer in die Schule kam.

Unsere Familie (und sogar einen Großteil unserer Freunde) hatte ich anfangs dazu gebracht den Messenger „Wire“ zu nutzen. Das lief auch viele Jahre lang problemlos. Leider haben die Updates der letzten Jahre den Messenger wirklich unbrauchbar gemacht (Verbindungsabbrüche, Bugs, Nachrichten werden nicht versendet/erhalten,…). Das hat der Messenger-Kommunikation bei uns quasi das „Genick“ gebrochen. Viele Freunde und Teile der Familie hatten daraufhin keine Lust sich auf weitere „Messenger-Tests“ einzulassen.

Aktuell sieht die Situation bei uns so aus:

  • Unsere Kern-Familie, meine Familie und einige (wenige) Freunde kommunizieren mit uns über Threema. Auch die Kommunikation mit Kollegen auf der Arbeit läuft ausschließlich darüber (ThreemaWork).
  • Die Kommunikation mit Schulfreunden meiner Kinder und auch die Orga mit Vereinen, Ausflügen, Feiern etc. läuft nur über WA. Entweder du bist dabei oder hast Pech und bekommst die Infos nicht. Ich gehe fest davon aus, dass dieses Problem mit zunehmendem Alter unserer Kinder sich noch weiter verschärft. Daher waren wir in gewisser Weise „gezwungen“ WA irgendwie verfügbar zu machen. Leider erwies sich das dann aber auch irgendwie als „Dammbruch“, weil parallel dazu die altbewährte Kommunikation über Wire nicht mehr sinnvoll möglich war. Daher läuft inzwischen die Kommunikation mit der Familie meiner Frau und dem Rest der Freunde größtenteils leider auch über WhatsApp.

Naja - mein „Workaround“ für WA auf unseren Geräten sieht ähnlich aus wie es @elfchen beschreibt: Auf unseren Android-Geräten ein WorkProfil mit Shelter installiert, damit WA keinen Zugriff auf Kontakte und Daten des privaten-Profils erhält. Darauf dann WhatsAppBuisness installiert und bei „Satellite“ (SipGate) eine Telefonnummer extra für WhatsApp registriert, weil ich nicht möchte, dass die WA-Kommunikation über unsere eigentlichen Handynummern läuft. Leider funktioniert der SMS-Empfang über eine Satellite-Nummer nicht zuverlässig und du kannst die Registrierungs-SMS in der Regel nicht empfangen (hat bei mir nie geklappt). Bei der Registrierung bei WhatsappBuisness kannst du angeben, dass dir der Code für die Registrierung nicht per SMS geschickt wird, sondern du ihn per Anruf mitgeteilt bekommst. Das geht scheinbar mit der „normalo“-WhatsApp-Version nicht. Vielleicht helfen dir diese Angaben bei deinem Vorhaben (@Sternenstaub) weiter.

Sicherlich ist das nicht mein „Wunschzustand“, aber wie @Sternenstaub und @elfchen es beschreiben, ist es als Eltern wirklich extrem schwierig, die Kids und die Familienkommunikation aufgrund der vielfältigen „Alltagssituationen“, die man so als Familie zu managen hat, von WA fernzuhalten. Da kann man wirklich nur hoffen, dass die Kinder schnell groß werden und selbstreflektiert ihre Entscheidungen bzgl. Datenschutz fällen können.

Viele Grüße
Asmaron

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Wenn es doch eh nur Dummy ist, warum der umweg über Shelter?
PS. Wenn GOS eine option ist, brauchst du kein Micro-G und kannst die gesandboxten Playservice mit-ohne Internetzugriff nehmen

Doch geht auch, wenn man anklickt dass man eine alternative Methode nutzen möchte weil man die SMS nicht bekommen hat. (Und nachdem man die zig penetranten „ich will zugriff auf deine SMS“-Nachrichten weggeklickt hat)

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Bei solchen Threads geht es ja gerne schnell um technische Lösungen, Bridges etc. – Aber hilft das wirklich?

Ich finde viel bedenklicher, dass durch den Netzwerkeffekt eine Zweiklassengesellschaft entsteht. Es wird einfach billigend in Kauf genommen, dass Kinder ausgeschlossen werden, wenn sie nicht über ein spezifisches Produkt erreichbar sind.

In den USA ist das übrigens ähnlich mit iPhone und iMessage. Da wird man teilweise schief angeschaut, wenn die „Chat Bubbles“ grün sind. Das passiert, wenn man ein Androidphone verwendet und dadurch der durch iMessage initiierte Chat nicht auf iMessage wechselt, sondern bei SMS bleibt.

Gleiches gilt für „Insta“ und TikTok. Hier ist vor allem WhatsApp im Fokus, aber was ist mit denen? Wie viele Kinder heute werden nach „ihrem Insta“ gefragt, statt nach der Telefonnummer? Sind Kinder up-to-date wenn sie nicht die Trends aus TikTok verfolgen können?

Das erscheint mir alles ein Fass ohne Boden, was man nicht technisch lösen kann. Hier in der Familie verbiegt man sich zeitweise sehr umständlich, um mit WhatsApplern in Kontakt zu bleiben.

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Ja, sehr interessante Diskussion.
Kann derzeit nur hinzufügen, dass mich fasziniert hat, dass ich mehrfach erlebte, dass geübte WhatsAppler nicht mehr „wissen“, dass man alternativ eine SMS schreiben kann. Also, dann lieber verzweifelt-freundlich anriefen.
Offenbar verengt sich das Denken irgendwie, das ist fast schon geheimnisvoll, erklärt aber, dass WhatsAppler wohl tatsächlich auch Personen ‚ausblenden‘ könnten, die nicht über WhatsApp erreichbar sind … ?

Es fehlt auch an Bildung, d.h. Bildung könnte helfen:
Wo ist der investigative Journalist, wo der Informatik- oder Jura-Professor, der seine (massenhaften) Studierenden dazu animiert, eine Bachelor- oder Masterarbeit darüber zu schreiben, welche umfassenden Erkenntnisse WhatsApp = Facebook damit gewinnt, wenn es Nutzerprofile „übereinanderlegte“, also abgleicht wer, wann, wie oft mit wem?

Warum schweigt die Wissenschaft? (Naja, ich kenne ein paar Informatik-Profs: Von Datenschutz keine Ahnung, Datenkraken Fanbois (Drittmittel, Millionenhöhe !!) und auch kein Gefühl dafür. Jura-Profs: Fachlich überfordert. Und alle schon von Kindesbeinen an in der Mentalität, dass man nur tut, was die Karriere voranbringt und die US-Datenkraken sind im IT-Bereich einfach schon sehr, sehr mächtig.)

Durch diese Metadaten ist das Geldwerte, das Entscheidende meiner Einschätzung nach leicht automatisiert zu erhalten: z ist Kind von x, x ist Arbeitnehmer von y, x ist ein Multiplikator/eher stiller Empfänger, r ist Patient von x, x ist Gynäkologe verheiratet mit t. Der gesamte „sozialer Graph“ (sehr interessant für unmerkliche, hochwirksame Massenmanipulation, auch hier).

ps.
Ich nutze (mit vielen Zweifeln, aber nach genauer Abwägung) Element (Matrix, NICHT auf dem Server matrix.org, sondern einem deutschen Server) auf vielen Geräten, auch Androiden und iPhones, iPads, Linux-PCs und habe meine wichtigen Kontakte dazu gebracht, sich Element zu installieren. Das ist mein Notbehelf … und, wie ich meine, gut für den Rest an (Überwachungs-)Freiheit, NSA-überwachter Menschenwürde und NSA-überwachter Demokratie.
Was oft vergessen wird: Die NSA handelt alltäglich kriminell gemäß Strafgesetzbuch und BDSG.

Die gibt es doch schon längst, die digitale Klassen.

Die einen, die jeden Scheiß mitmachen und die anderen, die das entweder mit Bauchschmerzen tun oder auf solidere Wege und Anwendungen setzen.