also Mitleser in diesem Forum und begeisterter Leser des Blogs habe ich mich bisher nie hier angemeldet, mich nun aber aufgrund eines Aufregers doch dazu entschlossen.
Und zwar zwingt mich die Deutsche Post DHL Gruppe zum Gang zur Packstation wenn ich nicht zu Hause bin. Früher konnte ich vor Ort einen Barcode scannen und das Schließfach hat sich geöffnet. Nun finde ich dort nur noch einen Hinweis, man möge die Post & DHL App benutzen.
Als treuer Nutzer von Degoogled Lineage OS kann ich diese natürlich nicht einfach über den Play Store auf das Smartphone laden, sondern muss sie über mehr oder weniger sichere Wege auf mein Handy herunterladen.
Die App ist ein Datenschutzunfall, wie Mike Kuketz in einem dazu passenden Blogeintrag bereits detailliert beschrieb.
Die App zwingt die Abholer zur Zustimmung des Datenschutzhinweises, zur Aktivierung von Bluetooth, zur Aktivierung und Übermittlung des Standorts und zur Erlaubnis zum Zugriff auf die Kamera. Ganz schön viel für das ledigliche Abholen des Pakets!
Fragen:
Ist das überhaupt rechtens und mit dem Grundsatz der Datensparsamkeit vereinbar?
Kann ich widersprechen, dass meine Pakete auf die Packstation umgeleitet werden?
Was macht eigentlich die 80-jährige Omi ohne Smartphone? Wird diese von der Nutzung ausgeschlossen? Ist das im Sinne des Gleichstellungsgesetzes tatsächlich zulässig ohne Zustimmung?
Deine Fragen kann ich dir nicht so richtig beantworten, aber andere haben sich darüber auch schon Gedanken gemacht. Schau mal, digitalcourage hat da etwas vorbereitet: https://neuzustellen.de/
Wenn Du einen Acoount bei DHL anlegst, dann kannst dem widersprechen.
Was ich mit Blick auf das Datenschutzverhalten von DHL auch nicht empfehlen kann.
Ohne Account bist Du nicht Kunde bei der DHL und der Versender ist dafür zuständig.
Meinst Du das AGG? - Das ist hier nicht anwendbar.
(ist hier auch OT)
vielen Dank für Eure Hilfe. Vor allem der Link ist ja klasse, da muss ich mich erstmal durcharbeiten.
Was das AGG betrifft, stimmt, das ist off-topic, aber trotzdem wundert es mich.
Was die App betrifft, klar, das hat Mike ausführlich analysiert. Fraglich ist für mich, ob der Weg, also der Zwang zur Nutzung, dem Grundsatz der Datensparsamkeit widerspricht, nicht ob die App selbst das tut (das ist ja geklärt).
Werde Kunde bei denen, das hat den Vorteil das Du entscheidest wohin es geliefert wird, dort kannst Du Packstation abwählen, Nachbarn ausschließen, einen benennen der annehmen kann, auch als generelle Umleitung.
Wenn Du ein Shop in der Nähe hast, geht auch eine generelle Umleitung an diese. Wenn Du Dir da sorgen machst wegen Deiner Daten, die Erfahren nicht mehr als sonst von Dir.
Ich kann es nur empfehlen, aber ich lasse mir auch fast alles liefern.
Selbst die App nutze ich wegen der Übersicht.
Und mit einem kleinen jährlichen Beitrag wird jede Sendung zu Dir dem Umweltschutz zu gute aufgewertete wenn der Versender nicht die gogreen Option nutzt.
Unter Paket und Briefempfang–>Paketempfang dort finden sich alle Optionen. Um Nachbarn und Paketstation auszuschließen, kann man unter Zustellhinweise ein Vermerk machen.
Was ich vergessen habe die Liefertage sind auch frei wählbar.
Die Suchfunktion funktioniert allerdings mehr so richtig (Details und Lösungen siehe hier).
Ich habe dort eine Umleitung zu einer Postfilliale eingerichtet. Schon praktisch: Damit erspart man sich die Angabe einer separaten Lieferanschrift bei Online-Bestellungen (natürlich nur sofern per DHL versendet wird).
Anekdote zum diesem Thema: Bücher, DVD’s oder andere kleine Sachen werden ja gerne als Waren- oder Büchersendung verschickt (die Versandkosten sind einfach niedriger). Darf man zwar an eine Packstation liefern lassen, aber nicht an eine Postfilliale. Okay, ich lasse es dann drauf ankommen: Und Sachen, die nicht in den Briefkasten passen, werden dann zur Abhlung in einer … Postfilliale hinterlegt.
