Ursprünglich veröffentlicht: https://www.kuketz-blog.de/unplugtrump-mach-dich-digital-unabhaengig-von-trump-und-big-tech/
30 Tipps Alle folgenden Tipps sind Teil unserer Mastodon-Serie #UnplugTrump, in der wir in den vergangenen 30 Tagen täglich eine neue Anregung vorgestellt haben. Mit dieser Serie wollen wir zeigen, wie viele kleine, aber wirkungsvolle Möglichkeiten es gibt, sich digital von Trump und den großen Tech-Oligarchen abzukoppeln und gleichzeitig eine gerechtere, unabhängige Digitalwelt zu fördern. Auf Mastodon konntet ihr vom 1. Februar bis zum 2. März 2025 täglich einen neuen Tipp entdecken – hier im Blog haben wir nun alle Beiträge für euch gesammelt. Viel Spaß beim Stöbern und Umsetzen! #UnplugTrump Tipp 1: E-Mail-Anbieter wechseln Nutze datenschutzfreundliche E-Mail-Dienste wie mailbox.org…
Vielen Dank für diese wirklich tolle Reihe! Darauf kann man wunderbar verlinken für Leute, welche diesen Schritt wagen wollen. Das tritt zumindest in meinem Bekanntenkreis mittlerweile durchaus auf (noch sind es nur erste Worte, aber ich bin mir sicher, dass daraus auch Taten folgen wollen … Ich bin bereit, hilfreich zur Seite zu stehen )
Für mich selbst war die Reihe leider bzw. erfreulicherweise jedoch eher langweilig. Nur Tipp 28 hat mich ein wenig wachgerüttelt, da ich mit meiner E-Mail-Situation nicht ganz zufrieden bin. Daran arbeite ich bereits. Alle anderen Tipps habe ich bereits umgesetzt bzw. sind für mich irrelevant (z.B. Tipp 27, ich zeige jedoch immer jedem mir verkommenden Tesla genüsslich den Mittelfinger )
Gerade Tipp 29 ist mir persönlich auch wirklich wichtig, dazu habe ich vor Kurzem aufgrund des Endes von DivestOS auch einen Beitrag hier geschrieben. Im Idealfall wäre es natürlich so, dass gesamtgesellschaftlich diesen Projekten mehr Beachtung geschenkt wird, also mittels Steuermitteln. Es ist aber echt nicht davon auszugehen, dass das in naher Zukunft bzw. jemals passieren wird. Daher sind wir hier als Bevölkerung auf uns allein gestellt und wir sollten daher unseren Beitrag dazu leisten, dass datenschutzfreundliche Projekte zunächst überleben können, viel wichtiger aber, dass sie sauber geführt werden können, die Betreiber also nicht durch Überlastung Fehler machen, da sie das nur in der Freizeit bewerkstelligen.
Ich bin mal wieder so naiv wie zu Beginn der Covid-19-Pandemie: Hoffentlich führt die aktuell wirklich schlimme politische Entwicklung letztlich zu etwas Gutem, nämlich dass nicht nur das politische Europa endlich aufwacht und die USA-Abhängigkeit endlich beendet (auch bzgl. digitaler Infrastruktur), sondern auch, dass die Menschen endlich erkennen, dass es absolut keine gute Idee ist, sich den US-Tech-Giganten so unreflektiert auszusetzen, wie es eben gängige Praxis ist.
Sind eine Menge gute Ideen, von denen ich leider nur Krümelweise umsetze… Klar, Datenschutz out of the box gibt’s nicht, hat ja auch kaum einer der Anbieter wirklich Interesse daran…
@sekret: Naja, wenn das Aufwachen bedeutet, dass das politische Europa einen Krieg weiter führen möchte, dann bin ich gar nicht so unglücklich, dass Europa so zerstritten ist. Eine US-Unabhängigkeit hab ich mir anders vorgestellt
Die Hoffnung, dass Europa irgendwie besser beim Datenschutz oder bei Freiheitsrechten ist habe ich nicht: Zensursula an der Spitze, Vorratsdatenspeicherung, ständige Attacken gegen starke Verschlüsselung (z.b. GB vs Apple), die eingeschränkte Redefreiheit…
Der Titel unplug Trump greift meiner Meinung nach auch etwas zu kurz. Die Tech bros geiern natürlich nach meinen Daten - Aber warum fehlt Bill Gates, der über seine Stiftung dem Spiegel 5 Millionen gibt, Warum fehlt Soros, der Correctiv gefördert hat? Kaufen die beiden nicht genauso wie Musk eine ihnen genehme politische Richtung?
Die Empfehlungen zum Nachrichtenkonsum errinnert mich vor allem an den schönen Sketch über die transatlantischen Seilschaften von der Anstalt… Soweit ich mich erinnere, kam da auch Stefan Kornelius von der Süddeutschen vor. Da ich keine biasfreie Nachrichtenseite kenne, hätte ich dort als weitere Angebote z.b. das overton-magazin oder die Nachdenkseiten erwartet. Wenn man nur die im Blog erwähnten Seiten liest, bekommt man ein sehr einseitiges Weltbild.
Die öffentlich-rechtlichen Sender sind leider auch nicht mehr das, was sie mal waren - kritische Distanz zur Regierungspolitik wird immer weniger (Die Anstalt ist da ein leuchtendes Beispiel, was da mal im positiven Sinne möglich war)
Das unplug trump Starterpaket auf Fediverse ist aus meiner Sicht auch eher eine Mogelpackung - einerseits viele gute Projekte aus dem Bereich Datenschutz und digitale Unabhängigkeit von Konzernen aber andererseits sind einige Sachen aus dem Bereich betreutes Denken darunter „versteckt“. Der Volksverpetzer… Ich hatte mir damals seinen Faktencheck zum Thema Butcha durchgelesen und bin auf die verlinkten Quellen gegangen. Quellen waren einige tweets von namenlosen Personen mit Fotos, die fast überall entstanden sein konnten und ein Tweet des Bürgermeisters von Butcha. Das dann einen Faktencheck zu nennen ist armseelig.
Der Punkt für mich ist einfach der, ich will nicht aus dem Datennetz der einen Krake entkommen nur um mich im nächsten wiederzufinden. Auf X kann man demnächst nix mehr gegen Trump sagen und auf den europäischen Pendants kommt dank der Datenweitergabe an die Behörden für jeden „Schwachkopf“ die Polizei ins Haus.
Danke für die wertvollen Tipps!
Viele sind wirklich sehr schnell und sehr einfach umzusetzen (z.B. Browser, Suchmaschine, kein PayPal).
Das Lied von Pe Krieger gefällt mir auch
Leider ertrage ich die „Tagesschau“ und „Heute“ immer seltener, da dort zwar kein offensichtliches Geschwurbel und Fake News zum Besten gegeben werden. Aber ich finde, dass dort mittlerweile viel zu einseitig und viel zu wenig unabhängig berichtet wird, relevantens wird mittlerweile auch einfach ignoriert und dann wird eben erst gar nicht darüber berichtet, was leider einer neutralen und sachlichen Berichterstattung absolut nicht mehr entspricht
Hallo @kuketzblog,
ich hätte noch einen Verbesserungsvorschlag für den Artikel. Du hast im Fazit am Ende des Artikels die Motivation für #UnplugTrump gut herausgestellt. Die Einleitung zu Beginn ist dagegen recht flach. Ich fände es sinnvoll, die Beweggründe für die Aktion an den Anfang zu stellen, um im Leser die Motivation zur Durchsicht des ganzen Artikels zu erzeugen („warum geht mich das überhaupt etwas an?“).
Ein weiterer Vorschlag: Gerade so eine Serie mit vielen verschiedenen Tipps könnte man besser aufbereiten, z. B. in Form einer Slide-Show. Viele Leute surfen heutzutage nur noch auf einem Smartphone und haben Schwierigkeiten mit einer Textlänge >280 Zeichen.
Grüße,
unplugged
Zunächst erst einmal danke für diesen zusammenfassenden, engagierten, einfach zu verstehenden und auch ebenso umsetzbaren Beitrag in Digitaler Selbstverteidigung.
Das Einzige, was mich daran stört, ist die Personalisierung - auch wenn diese so deutlich auf der Hand zu liegen scheint („#UnplugTrump“: ich weiß, dass Zuspitzungen in Form von Personaliserungen Aufmerksamkeit generieren können; ich halte das im Zweifel jedoch für ein falsches Instrument, wenn man grundlegende Überzeugungen tatsächlich nachhaltig verändern möchte - es ist immer auch die Sprache der Propaganda mehr als die des Arguments: Es schwächt gute Argumente unnötig, kratzt an deren Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft, wenn man sich derselben ideologischen Mittel bedient, wie das Gegenüber sie für gewöhnlich verwendet und kann so in Folge plötzlich und unbeabsichtigt auch ganz anderen Zwecken Anderer dienen.).
Diese ganze Problematik ist ja nicht erst durch Trump und den Trumpismus entstanden - Trump führt nur zu Ende, was andere vorbereitet haben. Um es zu verdeutlichen: Genauso gut hätte dann in der Vergangenheit auch „#UnplugBiden“, oder - im Falle eines anderen Wahlausgangs -, jetzt auch „#UnplugHarris“ gepasst. Mal abgesehen davon, wem so alles noch - auch hierzulande - der Stecker gezogen werden müsste.
Ich denke, dass solche Dinge eher dazu führen, sich in rauher Zeit am Lagerfeuer der eigenen Moral ein bisschen aufzuwärmen. Damit betritt man jedoch auch den Raum des Apolitischen (in welchem für gewöhnlich der eigene Kompass aufhört zu funktionieren und die grundlegenden Koordinaten nicht mehr erkennbar sind). Ich weiß auch, dass z.B. „#UnplugCapitalism“ zwar viel deutlicher, zielgenauer und konsequenter wäre, aber lange nicht so fetzt wie „UnplugTrump“.
Jemand hat das, wie ich finde (vielleicht auch passend zum heutigen Internationalen Frauentag), aber anders und ganz gut ausgedrückt:
„Our strategy should be not only to confront empire, but to lay siege to it. To deprive it of oxygen. To shame it. To mock it. With our art, our music, our literature, our stubbornness, our joy, our brilliance, our sheer relentlessness – and our ability to tell our own stories. Stories that are different from the ones we’re being brainwashed to believe.“
„The corporate revolution will collapse if we refuse to buy what they are selling – their ideas, their version of history, their wars, their weapons, their notion of inevitability.“
Wie man jetzt daraus einen griffigen Hashtag macht, weiß ich aber auch nicht. -Jemand eine Idee?..
Ein grundlegendes Problem für Unternehmen ist noch ungelöst: Wie bekommt man des Krebsgeschwür Microsoft aus den Unternehmen und Behörden raus?
Für Active-Directory gibt es im Linux Umfeld nicht so wirklich einen Ersatz.
- Die Replikation von Samba AD-DCs funktioniert nicht so wirklich bzw. ist eine extreme Frickelei.
- Die Linux-Anmeldung via Kerberos 5 und Zuweisungen von Gruppen per LDAPS funktioniert zwar, aber so etwas wie Gruppenrichtlinien gibt es nicht.
- Die Software-Verteilung über Ansible ist zwar möglich, aber ist auch ein recht intensives Skript-Vodoo für manche Admins.
Selbst wenn die o.g. Punkte für Linux mal gelöst würden, dann verbleibt noch das Problem der Fachanwendungen. Da kann aber Apache Guacamole ein Teil der Lösung sein, dann damit kann Windows hinter einem Webserver in eine untrusted Zone eingesperrt werden und die Mitarbeiter greifen nur noch über einen Webbrowser auf das Windows-GUI zu.
Edit: Statt Samba ist evtl. auch FreeIPA eine Lösung: https://www.freeipa.org/ - als Docker oder Kubernetes Container spart man sich auch VMware.
Da heutzutage doch eh immer mehr browser-basiert ist, erscheint mir zumindest aus Sicht der sog. Fachanwendungen das darunter liegende Betriebssystem immer mehr egal zu sein… Und wenn man konsequent offene Standards nutzen würde, dann wäre es auch egal, ob man eine Chrome oder Gecko (Firefox) oder WebKit (Safari) basierte Browser-Engine verwendet.
Und für Software-Verteilung gibt es ausser dem „Oneshooter“ Ansible auch nachhaltigere Config-Management OpenSource Lösungen wie z.B. Puppet. Damit verwalten wir im Unternehmen alle unsere Linux Server und früher durften wir sogar Linux Clients damit verwalten (bis zur Management-Entscheidung/Order „keine Linux Clients mehr (weil die User damit zu viele Freiheiten haben)“).
Ich finde da das folgende Zitat vom dm-Gründer Götz W. Werner ganz passend:
„Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.“
Mich würde interessieren, warum Kagi empfohlen wird. Obwohl Kagi datenschutzfreundlichere Grundeinstellungen bietet, handelt es sich dennoch um ein US-Unternehmen. Vor allem im Standard-Abo ermöglicht Kagi keine anonyme Suche, sondern erst ab dem Professional-Abo (siehe Besser als Google? Bezahlsuchmaschinen im Test).
Ich habe Kagi selbst ausgiebig getestet, insbesondere weil ich darüber nachdachte, metaGer den Rücken zu kehren. Ich sehe die Zukunft nicht in einer reinen Metasuchmaschine, sondern in einem europäischen Suchindex, der eine echte Konkurrenz zu Bing, Google und Brave darstellt. Ich ging davon aus, dass der eigene Index von Kagi recht groß sei. Herr Höfer (Vorstand des SUMA-EV) entgegnete mir jedoch:
Nach unserem Wissen hat Kagi keinen eigenen großen Webindex, sondern nur einen sehr kleinen eigenen von der Größe, wie der SUMA-EV ihn schon vor Jahren hatte. Ich weiß, dass Kagi sich u.a. auf den Index von Mojeek stützt, den wir seit einiger Zeit auch in MetaGer eingebaut haben.
Ist Kagi in Zeiten, in denen man die Nutzung von US-IT-Lösungen hinterfragen sollte, wirklich eine Alternative oder nur das geringere Übel? Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass Cloudflare eingebunden und Google Server genutzt werden.
Ich sehe die Zukunft eher vollständig in Europa und hoffe, dass Projekte wie OpenWebSearch.eu weiter am Ball bleiben. Es gibt mir Hoffnung, da ich von Herrn Höfer bereits eine Antwort und einen kleinen Einblick in ihre Bemühungen erhalten habe:
Um 2019 haben wir mit eigenen Crawlern komplett aus Vereinsmitteln einen Prototypencluster betrieben, aus dem 2022 dann das aktuelle Projekt hervorgegangen ist, das in seiner momentanen Iteration fast ein halbes Petabyte an Webseiten über drei Rechenzentren verteilt gecrawlt hat.