USV für Netzwerkgeräte im SOHO gesucht

Ich suche 'ne kleine USV, um daran die Fritzbox sowie den Pi mit dem eBlocker drauf anzuschließen. Die USV soll im Falle eines Stromausfalls erst die Fritzbox herunterfahren und dann den eBlcoker. Wenn der Strom wieder da ist, soll die USV zuerst den eBlocker hochfahren und dann die Fritzbox.

Könnt Ihr ein Teil empfehlen, das sowas kann?

Solch eine Lösung ist mir nicht bekannt. Gerade wenn du nur eine kleine USV brauchst, die genügend Power für einen R-Pi und eine Fritzbox hast, dann bezweifle ich, dass die noch eine Steuerung onboard hat und die Anschlüsse für die Verbraucher gezielt schalten kann. Und: Die USV muss wissen bzw. vom R-Pi mitgeteilt bekommen, wann der R-Pi mit eBlocker online ist, um erst dann die Fritzbox mit Strom zu versorgen. Die Fritzbox fährt man nicht herunter, sondern nimmt ihr einfach den Saft weg und fertig.

Wenn deine USV einen RS-232 oder Netzwerkanschluss hat (oder wie 2024 üblich WLAN … OMG), dann installierst du auf dem R-Pi eine Software, die den Status der USV ausliest und im Falle eines Stromausfalls dann den R-Pi runterfährt. Ich könnte mir vorstellen, dass du dein Vorhaben mit einer USV und einem schaltbaren Steckdosenadapter umsetzen kannst. Den R-Pi versorgst du direkt über die USV und die Fritzbox über den Steckdosenadapter.

Ist also alles online und der Strom fällt aus, dann kann der R-Pi zuerst über den schaltbaren Steckdosenadapter die Fritzbox „runterfahren“ und danach sich selbst. Der R-Pi kann z.B. einen ping zur Fritzbox absetzen und wenn nichts mehr kommt dann sich selbst runterfahren. Wenn der Strom wieder eingeschaltet wird dann fährt zuerst der R-Pi hoch und wenn er Ready ist schaltet er die Fritzbox über den Steckdosenadapter an. Dazu muss der Steckdosenadapter den letzten Schaltzustand speichern, bzw. wenn wieder Spannung anliegt muss der Schaltzustand „aus“ sein.

Nachtrag Du kannst auch alternativ eine größere UPS nehmen. Dann kannst du einen R-Pi (5 Watt beim R-Pi 4) sowie eine Fritzbox (10 Watt bei einer 7490) bei Stromausfall mehrere Stunden noch laufen lassen. Vielleicht deckt das ja dein Szenario ab.

Bei meiner APC Back-UPS wird der Status via USB ausgelesen. APC hat durch seine hohe Verbreitung außerdem den Vorteil, dass man leicht günstige Ersatzakkus von Drittherstellern bekommt und es Software wie apcupsd gibt, die sich um die Kommunikation mit der USV kümmert.

Bei so geringen Verbrauchswerten bräuchte man eigentlich nur eine USV mit viel niedrigerer Kapazität als es zu kaufen gibt. Wer gerne mit Elektronik bastelt, findet eine Unmenge an Anleitungen, um sich selbst was zusammenzustöpseln.

Stimmt, RS-232 ist wohl out und Ethernet wird es wohl bei den kleinen USV nicht geben. Für Linux gibt es ja Software, mit der man die APC USV ansteuern bzw. auslesen kann. Wenn man die FRITZ!Box separat an- und ausschalten will braucht man noch die passende Software und sicherlich ein Script, um alles wie gewünscht zu steuern. Sicher geht das auch mit Smarthome Software, da die ja von Haus aus schaltbare Steckdosen ansteuern können, aber das wäre wie mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen.

Gegenfrage: Warum, wie oft und wie lange gibt es bei dir Stromausfälle und was ist der Grund eine Fritzbox „runterfahren“ zu wollen?

Vielleicht hilft aber z. B. eine Eaton Ellipse ECO 650 DIN, USB die „Kleingräte“ ohne runterfahren über den Akku lange genug zu versorgen um den Stromausfall zu überbrücken? Andernfalls hat die Eaton eine USB Schnittstelle und eine EcoControl-Steckdose (Master/Slave) mit der sich deine Anforderung ggf. lösen lässt.

Ich hatte eine APC Back-UPS BX - Unterbrechungsfreie Stromversorgung 700VA im Einsatz, aber die hatte mehr Fehlalarme als reale Stromausfälle zu bewältigen. Das gibt dann Ärger mit Mitbewohnern… inzwischen habe ich ganz wichtige Dienste auf einem alten Laptop, dessen Akku ein paar Minuten überdauert. Längere Stromausfälle sind sowieso selten. Vielleicht kannst Du den eBlocker auf einem alten Laptop laufen lassen?
Die Fritzbox runterzufahren erscheint mir sinnlos, was willst Du damit erreichen?

Waren es tatsächlich Fehlalarme? Es gibt für eine USV einige Gründe, auf Batteriebetrieb umzustellen, (Abweichungen außerhalb der in der Regel einstellbaren Werte für) Unter- oder Überspannung zählen auch dazu.

Wie schon gesagt braucht die Frittzbox kein runterfahren ,also kein USV. Beim Raspi kannst du eine Powerbank mit Passthrough dazwischenschalten. Damit laüft der Raspi noch 1-2 Tage bei 20.000 mAh, und die kostet ca. 30€. Für die meisten Szenarien reicht das.

Frag mich was leichteres. Einen kurzen Alarm könnte ich damit erklären. Aber dass die genau dann Aufhören wenn ich das Ding aus- und wieder anschalte ist dann auch nicht plausibel. Jedenfalls würde ich erwarten, dass sie automatisch wieder auf Normalbetrieb geht.

Macht normal eine funktionierende USV auch:)

Grundsätzlich können USVs Geräte nicht aktiv runter- oder hochfahren. Auch das selektive Aus- und Einschalten von Netzausgängen als „einfachste Form des Herunter- bzw. Hochfahrens“ ist bei den gängigen USVs nicht vorgesehen.

Wenn dafür ausgelegt, dann liefert die USV nur die Information, dass gerade von Netz auf Akku umgeschaltet wurde (sowie ggfs. kontinuierlich weitere Statusmeldungen) - entweder via USB oder verteilt über Netzwerk. Geräte, die das „verstehen“, handeln dann gemäß der dort getroffenen Einstellung auf die Meldung von der USV. Die FB kann damit nichts anfangen, beim PI müsste es aber möglich sein (Stichwort: NUT).

Leider wurde der zu Grunde liegende Kontext für Deine Problemstellung nicht genannt, sodass man ausschließlich auf den von Dir bereits sehr eng gefassten technischen Lösungsansatz antworten kann, welche m.M.n. mit einer handelsüblichen USV alleine nicht erreichbar ist (gangbare Möglichkeiten bereits von media-floppy sehr treffend erklärt). Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass möglicherweise das Ursprungsproblem auch anderweitig lösbar wäre.

Leider haben sich hier alle schon auf eine USV mit Meldung festgelegt. Der Pi braucht doch garkeine USV Meldung. Einfach die FB anpingen und runterfahren wenn die tot ist. Man könnte diese Zeit sogar mit einem Kondensator puffern.

Festgelegt nicht und wenn es einen Stromausfall gibt funktioniert dein Vorschlag auch. Wie aber willst du sicherstellen, dass wenn der Strom wieder da ist die vom TO gewünschte Sequenz eingehalten wird?

Bei deinem Vorschlag fahren ja beide Geräte gleichzeitig hoch.

Woher weiß der PI denn, dass der Grund für die Nicht-Erreichbarkeit der FRITZ tatsächlich ein Stromausfall ist? Angenommen, es besteht nur ein Verbindungsproblem und der PI fährt deswegen runter. Damit wäre ja ein Zustand herbeigeführt, der lt. Anforderungskatalog des TE nicht eintreten darf.

Ihr kennt doch sein Szenarium gar nicht. Daher spekuliert ihr nur.

Das wurde ja bereits bemängelt. Daher sollte man sich ja auch nur auf die konkret vom TE genannten technischen Anforderungen beziehen.

Das tust Du aber auch :wink: und verstößt dabei gegen vom TE gestellte Anforderungen.

Und wie möchtest du dann die Fritzbox runterfahren? War ja „Anforderung“.

Ein möglicher Lösungsansatz wurde dazu bereits genannt (3. Absatz).

Je nach Gesamtkontext sind auch andere Lösungen denkbar. Ohne diesen jedoch zu kennen, wird es ggfs. unnötig kompliziert. Daher sollte erst mal eine Reaktion des TE abgewartet werden.

Der use case ist die Situation, dass aus irgend einem Grund der Strom ausfällt. Ich betreibe einen eBlocker, der - unter anderem - in meinem (W)LAN den DHCP-Server spielt. Wenn der Strom ausfällt, muss zwingend sichergestellt sein, dass nach dem Stromausfall zuerst der eBlocker hochfährt und erst danach die Fritzbox. Sonst gibt’s Adressensalat. Daher war die Idee, eine USV vor die beiden Geräte zu schalten. Die USV soll beim Stromausfall für beide Geräte die Stromversorgung übernehmen und an beide Geräte einen ordentlichen shut down Befehl senden. Nach zehn Minuten kann die USV die Stromversorgung einstellen. Später - wenn der Strom wieder da ist - soll die USV zuerst dem eBlocker Strom geben, damit der den DHCP-Server hochfährt, und erst ein paar Minuten später dann auch die Fritzbox wieder ans Stromnetz schalten.

Eine Lösung hatte ich ja weiter oben bereits skizziert.

Beim Stromausfall muss der R-Pi darüber informiert werden, so dass er sauber runterfahren kann. Das kannst du über die USV direkt machen, die die entsprechende Schnittstelle hat und kompatibel mit der Software ist, die unter Linux laufen muss, wie z.B. NUT.

Wenn die USV keine Schnittstelle hat, dann könntest du die Einspeisung der USV überwachen, z.B. mit dem Shelly Plus PM Mini - WLAN Leistungsmesser, bei dem du im Prinzip nur schauen musst, ob das Gerät, dass du ins WLAN hängst, noch per ping erreichbar ist. Wenn es nicht mehr auf ping reagiert, dann hast du einen Stromausfall oder die Sicherung hat ausgelöst. Solltest du noch ein anderes Gerät in deinem Netzwerk haben (managed Switch, Smarthome Gerät, etc.), dann könntest du auch dieses Gerät als Indikator für Stromausfall per ping überwachen und bei Nicht-Antwort die FritzBox ausschalten und den R-Pi runterfahren.

Die Fritzbox kann man wie schon oben geschrieben keinen ordentlichen shut down Befehl geben. Daher musst du dieser gezielt über eine schaltbar Steckdose ausschalten. (Hinweis: Selbst managed Switches und Router der bekannten Hersteller in grossen IT / OT Installationen erhalten keinen „ordentlichen shut down Befehl“, sondern werden spannungslos gemacht und aus die Maus).

Den Fall „Strom wieder da“ hatte ich ja oben beschrieben.

Eine Alternative zum „Strom wieder da“ wäre der Einsatz eines Zeitrelais, an das du die Fritzbox hängst, so dass diese zeitverzögert wieder mit Strom versorgt wird. Das würde gehen, wenn deine USV eine dermaßen kurze Batterielaufzeit hat, dass bei Stromausfall der R-Pi dies über den Strommesser mitbekommt, sich ausschaltet und ein paar Minuten danach schon kein Saft mehr da ist und damit die Fritzbox auch aus ist. Ansonsten könnte es passieren, dass sich er R-Pi abschaltet, der Strom wiederkommt und die Fritzbox noch alive ist.

Und es gibt sicherlich noch andere Möglichkeiten, deine Szenario umzusetzen.