Von Windows zur Linux

Hallo,

ich möchte gerne zur Linux wechseln und bin noch komplett unerfahren. Ich zähle mal kurz die Gründe auf, warum ich wechseln möchte:

Open-Source
Sicherheit
Datenschutz

Dazu möchte ich mir auch gerne einen neuen Laptop anschaffen und bin auf Tuxedo Computers gestoßen. Das Unternehmen bietet selber ein eigenes OS an, welches auf Ubuntu basiert. Ist es empfehlenswert für Einsteiger und wie sieht es mit Datenschutz dort aus? Habe gelesen gehabt, das Ubuntu nicht so rosig sein soll, was Datenschutz angeht.

Liebe Grüße

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Hi,

mach Dich doch mit Linux überhaupt erstmal bekannt, bevor Du Geld ausgibst.
Installiere Dir z.B. MX-Linux auf einen USB-Stick. Das kannst Du dann booten, ohne es zu installieren.

Spiel erstmal ein bißchen damit herum und teste ob es Dir überhaupt zusagt. Es ist schon ein wenig eine andere Welt als Windows.

Die Themen Sicherheit und Datenschutz sind ganz sicher umfangreicher, als der OS-Wechsel. Aber dazu bist Du ja hier im richtigen Form. :wink:

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Hol Dir lieber ein Thinkpad als ein Tuxedo. Die sind besser. Und guck, ob Du alle Windows Programme auch problemlos auf Linux laufen lassen kannst.

Wahrscheinlich kennst du die Empfehlungen von Mike. Ich würde für Mint plädieren, dann kannst du praktisch alle Anleitungen aus der großen Ubuntu-Community nutzen ohne selbst Ubuntu zu nehmen. Das erleichtert den Umstieg. In virtuellen Maschinen kannst du auch weitere Distributionen ausprobieren. Vielleicht möchtest du dort auch noch ein Win laufen lassen, falls du es nicht auf Anhieb ganz ersetzen kannst. Oder du machst am Anfang ein Dual-Boot. Kennst du diese Seite: https://distrowatch.com/?

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Ich würde tatsächlich auch für ein schönes Thinkpad tendieren. Da solltest Du schon für ein kleines Geld sehr praktikable Geräte bekommen. Bei mir läuft ein T430, das ist mit Linux immer noch schnell genug und frißt alles was Linux anbietet.
Guck dir verschiedene Distributionen an, spiel sie auf einen Livestick und guck dir die Distribution in aller Ruhe an. Du änderst noch nichts am System. Für Anfänger kommen Distributionen wie Mint, MX, Pop-Os und ähnliche in Frage. Datenschutzmäßig bist du tausendmal besser als mit Windows10 oder 11 unterwegs.
Wichtig! Lass die Finger von Wine und versuche alles mit nativen Linuxprogrammen zu machen. Es gibt für fast alles ähnliche Programme, sie heißen anders, sie sind ein wenig anders zu bedienen, aber das Endergebnis ist ziemlich das gleiche. Linux ist keine Plattform, um seine Windowsprogramm zu betreiben.
Zu letzt, lass dich nicht ermutigen. Der Frust wird kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Denk dran, du wirst jetzt ziemlich viel neu lernen müssen. Für Windows hast du auch schon viele Dinge lernen müssen, meist hatten wir jedoch dafür 20 Jahre Zeit, um zu lernen, um uns fortzubilden und uns an neue Versionen anzupassen. Bei Linux ist das ähnlich, wahrscheinlich nur schneller.

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Herzlichen Dank an alle. Kann man alle Linux-Distributionen ohne Installation austesten? Ich habe einen alten Computer und dort wird die Netzwerkkarte leider von Linux nicht erkannt. Das Problem ist bekannt und es gibt keine Lösung (Bigfoot Network). Deswegen kann ich es bedauerlicherweise nicht ausgiebig austesten.

Wäre Debian für den Einstieg zu schwer?

Wegen dem Thinkpad schaue ich mal nach.

Kurz noch mein Senf:
ich nutze seit einiger Zeit hauptsächlich Mint.
Hab auch meine Eltern (um die 80) und Schwiegereltern (um die 70) seit längerem damit versorgt.
Keine großen Klagen (wobei die auch keine besonderen Spezialanforderungen haben–und da wo es so ist, kommt ein Windows in VirtualBox zum Einsatz).

Am Besten man fängt erst mal an. Dann kristallieren sich die Vorlieben heraus.
Ich habe vor 25 Jahren mit SUSE und Debian (und noch anderen heute nicht mehr existenten Distris) angefangen…und bin heute eben bei dem Debian Unterbau geblieben (nix andres ist bei MINT drunter → Ubuntu → Debian). Das ist aber nur meine Vorliebe. Manche machen daraus eine Glaubensfrage…möchte ich aber nicht.
Ich teste gerne Neues immer in Virtuellen Maschinen (soweit das möglich ist).
Und mache das auch immer mal wieder bei anderen Distris (auch Windows), um mich ein wenig damit zu beschäftigen.
Beruflich habe ich allerdings eher mit RedHat usw. zu tun.

Aus Deinem Text könnte man aber auch herauslesen, das Dein Rechner ggf. etwas schwachbrüstig dafür sein könnte (also zum ausprobieren in einer VM, oder so).
Wegen Ausprobieren → Du könntest evtl. einen USB to LAN Adapter nutzen.

Und ich nutze u.a. auch einen Tuxedo Laptop (seit 3 Jahren) und bin sehr zufrieden mit diesem.
So weit ich weiß nutzt Tuxedo Schenker als „Hardware Unterbau“.

Grüße
mastodon

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Praktisch alle Linuxdistributionen haben ein sog. Live Image, das man sich auf einen USB Stick kopieren kann. Einfach nach Namen der Distribution + „Live“ suchen.

Als langjähriger Debiannutzer bin ich sicher nicht neutral, aber IMHO hat Debian eine ziemlich gute Installationsanleitung und Handbuch, sogar auf deutsch. Für Menschen, die Anleitungen lesen und befolgen können, sollte das keine große Schwierigkeit sein.

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Damit du nicht endlos suchst, merke ich hier an, dass ich von einigen Distributionen weiß (auch welche der hier empfohlenen), die dabei keine Unterscheidung machen. Das Image zum Ausprobieren direkt vom USB-Stick und zum Installieren ist dort dasselbe. Manchmal wirst du deshalb kein „live“ finden.

Zu schwer vielleicht nicht (siehe oben), aber Debian an einem Arbeitsplatz- oder Privatrechner würde ich nur Masochisten empfehlen. Wenn ich sehe, wie andere (looking at you @elfchen :smiley: ) teils mit den alten Softwareversionen rumkrepeln, bin ich wirklich froh, eine Distribution mit aktueller Software zu nutzen*. Daher plädiere ich für die anderen bereits genannten Empfehlungen (inkl. Mikes).


*⁾ Natürlich kann man backports etc. nutzen, aber das würde ich nicht unbedingt einem Anfänger empfehlen.

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Debian ist eine gute Wahl wenn man ein stabiles System haben will und Überraschungen vermeiden will. Die Einarbeitung in Debian ist vergleichsweise zu Ubuntu/Mint in etwa gleich, die meisten der Anleitungen (zB auf ubuntuusers.de) funktionieren auch bei Debian, sind aber meist nicht notwendig weil die Debian Community sehr groß ist und man praktisch jede Frage per Internetsuche beantwortet bekommt. In DE ist das debianforum.de eine große Hilfe.

Warum man bei der Nutzung von Debian Masochist sein muss erschließt sich mir in keinster Weise, ich würde diese Aussage tatsächlich und freundlicher Weise als wenig hilfreich bewerten. Dem gegenüber kann ich aber sicher und aus eigener Erfahrung sagen das zB Ubuntu (das würde ggf also auch Mint betreffen!) gerne mal nach Updates Überraschender Weise den XServer nicht startet, was bedeutet das es auf der Konsole weiter geht, was für Anfänger eher schlecht ist. Das liegt eben an den immer neuesten Versionen irgendwelcher Treiber oder Programme die eben nicht stabil laufen, aber dennoch aufgrund der Strategie der Distributoren (man unterscheidet zwischen Linux „Distributionen“) verteilt werden.
Erklären kann man das so das Debian aus drei Zweigen besteht, stable für stabil, „testing“ für wenig getestet, und „unstable“ für nicht bzw. kaum getestet. Ubuntu und Mint als Beispiel werden aus dem Debian „unstable“ Bereich erstellt, deswegen sind diese gerne mal genau das: Unstable. Der Vorteil von Programmversionen die eher kaum bis nicht getestet sind, die in der zweiten oder dritten Nachkommastelle „frischer“ sind, ist so ziemlich genau keiner, die Nachteile viele. Dennoch kann es vorkommen das man zB wegen extrem neuer Hardware Firmware (also Treiber) aus dem „unstable“ Zweig braucht oder auch Programme braucht die erst ab einer bestimmten Version bestimmte und evtl. benötigte Features mit bringen. In dem Fall kann man auf verschiedene Möglichkeiten zurück greifen und auch solche Programme installieren. In der Praxis kommt das jedoch sehr selten vor, ich hatte in den letzten 10 Jahren das Problem genau ein mal und es war letztlich kaum ein Problem weil es immer lösbar ist.
Meine These zur „Versionitis“ ist das es Windows User immer dazu treibt die neueste Software zu haben weil es oft so ist das sich Fehler jahrelang mitschleppen und man immer hofft das es besser wird. Bei Debian (und auch manch anderen Distributionen) wird Stablität durch langwieriges Testen in der Community erarbeitet. Im Ergebnis ist die Denkweise also genau umgekehrt: Es macht Sinn stabile Software zu haben indem man gut abgehangene Versionen benutzt und nicht die Neuesten. Kurz: Ich halte Debian für die beste Möglichkeit für Windows Umsteiger eben weil Debian sehr stabil läuft und damit so ziemlich genau die gegenteilige Philosophie fährt zu Windows.
Zu erwähnen wäre vielleicht das man sich bei Debian um das Aussehen des Desktops nicht allzu viel schert und auch ni8cht jeder Treiber direkt zur Verfügung steht. Dazu gibt es aber im Internet viele Anleitungen die diese Probleme beseitigen. Ich zB mag die vorgegebenen Icons nicht und ich brauche jeweils eine Firmware für das Wlan die nicht vorinstalliert ist. Deshalb investiere ich jeweils drei Minuten um das nach der Installation zu ändern. That’s it.

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Ich arbeite seit über 10 Jahren produktiv mit Debian GNU/Linux. Würde es aber eher für Fortgeschrittene empfehlen. Aber ausprobieren kann man es natürlich - und wenn nichts dagegen spricht natürlich auch gleich als Anfänger nutzen.

Disclaimer: Ich war auch mal „Anfänger“ und fahre seit Beginn eingentlich wunderbar mit Debian GNU/Linux. Aber die Bereitschaft zu lesen und lernen zu wollen muss da sein.

Ich würde es so beschreiben das man mit dem Umstieg von Windows egal auf was immer einen gewissen Bedarf an Informationen erzeugt und daher auch immer etwas lernen muss. Wenn man sich dem verweigert wirds eben dunkel. Wenn ich mir jedoch vor Augen führe wie viele Stunden ich seinerzeit In Windows investieren musste um das System einigermaßen zu beherrschen, und wie oft ich mein Wissen erneuern musste, sind meine Lehrzeit Investitionen in Linux wesentlich sinnvoller: Das gab mir viel Grundwissen und alles was ich gelernt habe ist immer noch aktuell nutzbar. Kurz: Es lohnt sich IMHO da etwas Mühe zu investieren.

Öh, das klingt fast so, als ob ich nicht wüsste, was ich tue. Dem ist nicht so. :angry: :innocent:

Wer so Dinge wie einen halbwegs aktuellen Matrixclient haben will, braucht bei Debian fortgeschrittene Kenntnisse. Meinen Eltern z.B. genügen die mitgelieferten Firefox, Email und die nicht-aktuelle Version von LibreOffice.

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Ich würde noch ein paar Punkte ergänzen:

  • Die Lernbereitschaft ist wirklich ein wichtiger Aspekt

Es gibt darüber schon ein paar Auswahlkriterien wo sich die Linux-Distries unterscheiden

  • Graphischer Installer → daher würde ich z.B. eher Ubuntu oder Linux Mint als Debian empfehlen
  • Treiber-Support → werden von Beginn an auch unfreie Treiber eingebunden oder muss man sich darum selber kümmern → auch eher Ubuntu o.ä.
  • Community-Support → kann man sich schnell und zügig einlesen und gibt es eine breite Dokumentation

Meine persönliche Empfehlung als Einstieg:
Ubuntu, da …

  • große Community
  • viele Anleitungen und umfangreiche Dokumentationen
  • großes Angebot an Paketen mit einer guten Mischung aus aktuell und stabil → ggf. mit einer LTS Version einsteigen, dann hat man genug Erfahrung für den ersten Versionswechsel
  • gutes Angebot an unterschiedlichen Paketquellen und GUI-Support für die Paketverwaltung (Snap, Flatpak, AppImage, ppa, deb …)
  • und die Möglichkeit viele unterschiedliche DEs auszoprieberen (auch Cinnamon von Mint)
  • sehr guter Hardwaresupport
    ( und kein Rolling Release)

Für einen absoluten Anfäger würde ich auch Ubuntu (-Mate) empfehlen. Auch wenn ich selbst aktuell MX-Linux benutze.

Das deutschsprachige Ubuntuusers-Portals kann man als Unterstützung gar nicht hoch genug einschätzen.

Moin!

Ich bin vor ca. 3-4 Jahren von Windows7 zu Linux gewechselt. Meine ersten Versuche habe ich mit MX Linux gestartet; bin aber nicht so richtig glücklich damit geworden und nutze jetzt Linux Mint.

Welche Distro ist ja nicht die einzige Frage, die sich stellt. Die Frage nach dem Desktop ist für Umsteiger ohne Vorkenntnisse ja auch nicht einfach. Vorteil der Live Images: Man kann sich erstmal angucken, was einem am besten gefällt. War bei mir XFCE.

Was mich aber am meisten Zeit gekostet hat: Software zu finden, die dem entspricht, was ich vorher unter Win7 genutzt habe und einen geeigneten Treiber für meinen Drucker zu finden.

Meine Erfahrung war also: Man muss Zeit & Geduld haben und vor allem Lernbereitschaft mitbringen.

Ich habe den Wechsel aber nicht bereut! :slight_smile:

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aus welchen gründen?

@Taito
Wenn hier von einem Thinkpad T430 (oder einem anderen Business Gerät) die Rede ist, dann ist das ein gebrauchtes Gerät. Gibt es „refurbished“ und kann ich auch nur empfehlen.

Lass Dich durch die (wie immer hier auch entbrannte) Distro-Debatte nicht abschrecken. Das ist eigentlich alles egal. Lernen muss man immer und es ist nicht wirklich schwer. Ich würde auch nicht erst alles mögliche ausprobieren, sondern beherzt zur erstbesten Distro greifen und einfach mal machen. Wenn Du jemanden kennst, die/der Distro X benutzt, nimm die. Wechseln und optimieren kann man später immer noch.

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Das war ja noch zu einer Zeit als bei „Corona“ alle an Bier gedacht haben…

Ich habe irgendetwas nicht so hinbekommen, wie ich es mir gewünscht habe, kann mich aber beim besten Willen nicht mehr an Details erinnern. Kann natürlich auch an meiner damaligen Unkenntnis gelegen haben.

Mint oder MX ist ja vielleicht auch nicht die drängenste Frage, da stimme ilu schon zu.

Danke an alle.
Warum ausgerechnet ThinkPad? Ich finde das Modell leider nicht hübsch. Ich möchte von der Optik her eher was in Richtung MacBook haben. Gibt es da Alternativen, die Ihr mir empfehlen könnt?