Wie schützt man seine Daten(träger) bei laufendem PC, infolge plötzlichen Zusammenbruchs - Krankheit - Tod - Demenz?

Mich würde interessieren wie man seine höchstpersönlichen geöffneten Daten schützt, wenn man plötzlich und unerwartet zusammen sackt, einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder schlimmeres erleidet wie den Tod.
Gerade in der Hinsicht wenn man z.B. alleine lebt, oder auch in einer Partnerschaft, wo man nicht möchte das der Partner(in), oder der Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr und / oder hinzugerufene Verwandschaft / Nachbarn Einblick in die (geöffneten) Daten erhalten, weil der PC / Notebook läuft und vielleicht noch Keepass geöffnet ist mit Daten wie z.B. Testament, Notarverträge usw…

Ein weiteres Problem sehe ich darin, wenn man z.B. einen Schlaganfall erleidet und anschließend eine (temporäre) Demenz bzw Amnesie hat, wie ich es bei 2 älteren Leuten erlebte. Nützt dann ein evtl vorhandenes Versteck mit Passwörtern für so einen Fall überhaupt was, wenn man vielleicht nicht mal mehr weiss, dass man überhaupt ein Versteck hat? Wie kommt man dann an seine Daten, wenn Datenträger verschlüsselt sind?

Kann man mit Software für so einen jederzeit möglichen Fall vorsorgen. Vielleicht mit einem Abschalttimer, den man z.B. alle 30 min für den Weiterbetrieb bestätigen muss und der dann auf jeden Fall den PC zwingt herunterzufahren, auch wenn laufende Programme eine Bestätigung verlangen oder der PC bis zum Anschlag ausgelastet ist?

Habt ihr und wenn ja, wie und mit was für so einen Fall vorgesorgt?

Unter Linux mit KDE (Desktopumgebung) lässt sich das in den Energieeinstellungen einstellen, dass der Computer herunterfährt. Das Ganze nützt dann natürlich auch nur dann, wenn die Festplatte verschlüsselt ist. Sonst kann ein etwas IT-Affiner Mensch dennoch an die Daten kommen, die du zu verbergen versuchst. Ob es eine ähnliche Möglichkeit unter Windows/MacOS gibt, weiß ich nicht.

Nein. Wenn man selbst das Versteck vergessen hat, hilft auch dieses nicht. Und für den Fall, dass man sich an das Versteck noch erinnert: Passwörter irgendwo abzulegen als Backup ist eine Möglichkeit, wenn auch mit dem Potential entdeckt zu werden. Das musst du aber selbst entscheiden, in wie fern das für dich ein Sicherheitsrisiko darstellt. Denn entdeckt jemand dieses Versteck, bekommt er Zugriff auf deine Daten.

Und by the way: Das Testament sollte, sofern man dessen Umsetzung nach dem Tod wünscht, nicht verschlüsselt in einem für dritte unzugänglichem Ort liegen :wink:

1 „Gefällt mir“

Was spricht gegen die gute alte Accountsperre/Bildschirmschoner nach x Minuten wo man nur mit Admin Passwort raus kommt? Klar, theoretisch könnte dein Ehepartner über deine noch nicht kalte Leiche steigen, den Rechner aufschrauben und versuchen die Keys aus dem laufenden RAM zu extrahieren…aber ich glaube bei dem threat modell hättest du eh ein paar ganz andere Themen.

Keepass o.ä. mit Touch ID/Face ID auf dem Handy. Sicherheitstechnisch nicht toll, aber auch nicht schrecklich. Mir fällt zumindest für so eine Situation nichts besseres ein.

1 „Gefällt mir“

Ehrlich gesagt verstehe ich die Sorge nicht. Man hat doch eher das gegensätzliche Problem, dass man den Menschen, denen man vertraut, Zugang zu den vertraulichen Daten gewähren will. Das ist überhaupt nicht so einfach, einzurichten. Der Deutschlandfunk hatte letztes Jahr eine sehr informative Sendung dazu: Digitales Erbe.

2 „Gefällt mir“

So wie ich das sehe möchtest Du einerseits Deine Daten für unbekannte in jedem Fall verstecken

und andererseits dann später auf die sicher verschlüsselten Daten zugreifen können bzw. Vertrauten zur Verfügung stellen können.

Ich habe zum Beispiel verschiedene Veracrypt Container, für verschiedene Themen, zum Teil mit Schlüsseldateien abgesichert. Erstens immer nur den Container einhängen den man gerade braucht und bei nicht Nutzung wieder Aushängen und zweitens für den plötzlichen Tot gibt es in den Veracypt Einstellungen verschiedene Optionen für ein automatisches Aushängen .z.B. nach 10 Minuten keine Lese/Schreibzugriff.
Für den Passwort Manager gilt das gleiche, eine relativ kurze Freigabe Zeit verhindert den Zugriff, was natürlich bedeutet das Masterpasswort öfters zu benutzen.

Die Daten sind also sicher, aber Du hast den Schlaganfall überlebt, hast nun Dein Gedächtnis verloren, oder bist sonst nicht in der Lage an die Daten zu kommen.
Wenn Dir das wichtig ist, das jemand an Deine Daten kommt, weil Dir kann das in diesem Moment glaube ich egal sein, dann musst Du wohl oder übel jemanden auserkoren dem Du vertraust und gibst Ihm die nötigen Schlüssel und die nötigen Passwörter, die er exakt für diese Fall für Dich aufbewahren soll, kann derjenige ja auch verschlüsselt wo ablegen.
Du kannst auch dann speziell nur einen Container vorbereiten, der für die Nachwelt gedacht ist.
Wenn man niemand hat kann man auch einen Notar zu Aufbewahrung beauftragen.

Ich würde aber zum Beispiel die Patientenverfügung offen liegen lassen und jeden in der Familie über diese Verfügung informieren und auch Kundtun wo diese zu finden ist.
Testament je nach Inhalt kann man ja verschlüsseln, solange jemand anders die Schlüssel dafür hat und derjenige weiß das ein Testament existiert.

Einen anderen Weg sehe ich da nicht.

Ja, weil in meinem privaten PC und Datenträgern quasi mein digitales Leben ist. Ist wie meiner Geldbörse wo ich auch nicht möchte das andere hinein sehen.

Nein. Unterlagen für Angehörige sind offline zugänglich in Papierform. Nur ich alleine möchte später wieder auf meine Dateien zugreifen können.

Interessant. Veracrypt oder encfs für einzelne Verzeichnisse wären auch ein Weg. Ich nutze Linux und habe das OS und sämtliche Datenträger in LUKS verschlüsselt.

Allerding benutze ich jeweils lange Passwörter, bestehend aus Satzbauteilen und Zahlen/Sonderzeichen. Die habe ich mir vor der Verwendung wochenlang täglich aus dem Gedächtnis aufgeschrieben bis sie mir in Fleisch und Blut übergegangen sind. Meine Passwörter sind quasi nur im Gedächtnis und für Notfälle im Passwortmanager.

Mich persönlich nervt die ständige Passwortabfrage von Keepass, sodass ich sie deaktiviert habe und Keepass offen ist bis der PC/Notebook ausgeschaltet wird. Deswegen habe ich auch die Passwortabfrage deaktiviert wenn der Bildschirm dunkel wird, wegen den langen Passwörtern. Das würde dann auch für das automatische Aushängen der Festplatten zutreffen. Ich weiss, dass ist eine Schwachstelle.

Der komfortablere Weg für mich wäre ein Abschalttimer, wo ich z.B. 30 min einstelle und er dann aufploppt und ich ihn für weitere 30 min bestätigen muss oder er ansonsten nach 1 min den PC herunterfährt.

Alternativ könnte ich mir eine smarte Steckdose mit Fernbedienung vorstellen, wo man auch einen Ausschalttimer einstellen kann und ihn jeweils wenn es soweit ist, mit der Fernbedienung aufhebt oder verlängern kann um ein festgelegtes Intervall. Wäre schön wenn es sowas gibt.

Wegen einer möglichen Demenz könnte ich mir noch vorstellen, falls es für einen sehr wichtige Inhalte sind, dass man für den Fall bei einem Notar oder Rechtsanwalt gegen eine feste Gebühr, die Passörter hinterlegt. Mann müsste aber dann sicherstellen das der Anwalt/Notar im Fall der Fälle davon erfährt und auf einen zugeht.

Das könnte ein Knackpunkt sein woran es letztlich scheitert, vielleicht weil man dann u.a. (unmündig) unter Aufsicht oder Betreuung steht. Wenn man deswegen in einem Heim untergebracht wird, ist die Frage ob das Heim oder die Betreuer überhaupt private Gegenstände wie eigenen TV/PC erlauben.

Dann steht noch auf einem anderen Blatt ob man geistig und mental in der Lage ist den PC noch zu bedienen. Da habe ich persönliche Erfahrungen in meinem Umfeld wie schleichend, aber dennoch zügig ein geistig-mentaler Abbau vor allem im Bezug auf das Merken und Behalten eintritt nach einem Schlaganfall bei älteren Leuten, trotz vorher messerscharfem Vestand. abgesehen von der dauerhaften physischen Behiderung wegen z.B. einseitiger Hemiparese und man deshalb u.a. nicht mehr alleine auf die Toilette kann.

@elfchen

Dann könnte man auch argumentieren wozu man im Privaten überhaupt Datenschutz und Verschlüsselung benötigt. Man hat ja schließlich nichts zu verbergen :wink:
Unterlagen für Angehörige sind offline zugänglich.

Ich sehe da einige Anwendungsfälle wie z.B.

  • Der (hochmoralische) Familienvater, bei dem Frau und/oder Kinder 1000e Pornos auf der Festplatte finden. Das Ansehen von ihm wird wahrscheinlich nachhaltig, wenn nicht lebenslang beschädigt sein.

  • Ein Mann / Frau, der(die) ihren Partner(in) betrügt und es wegen dem geöffneten PC heraus findet.

  • Jemand in medizinischer / psychiatrischer Behandlung ist oder war und Angehörige oder wer auch immer das nicht erfahren sollen.

  • Jemand der z.B. Cardsharing oder ähnliches betreibt und nicht möchte dass es auffliegt, weil es strafrelevant ist.

  • Ein Mann, der z.B. auf einem kleinen katholischen Dorf wohnt und sich heimlich als Frau verkleidet und Fotos davon auf dem Rechner hat (Während meiner Bunderwehr Zeit hat mir z.B. während der Nachtwache ein Stuffz gesteckt, dass er sich die Strapse seiner Frau anzieht und schminkt während sie einkaufen ist. Natürlich wussten seine Frau und Kinder nichts davon und sollen es auch nie erfahren).

Dann finde ich, ist auch die Auffinde-Situation relevant, wer einen auffindet und zuletzt am Ort ist. Andererseits kann es aber auch lebensrettend sein wenn der Notarzt offline keine Unterlagen findet und im PC ein Medikamentenplan und/oder Befunde abgespeichert sind und er daraufin die richtigen Maßnahmen einleiten kann.

Im Prinzip gehe ich davon aus, dass der/die letzte (Unbekannte/Fremde), der/die sich aufgrund der Situation in der Wohnung/Zimmer befindet, den PC einfach ausschaltet. Wissen kann man es nicht.

[MOD]: Zitate im Auftrag des Autors repariert

Ganz ehrlich: Mir ist das vollkommen „wurscht“.
Im Falle (m)eines Zusammenbruches (Schlaganfall, Herzinfarkt, Schwerer Unfall, Koma, Tod) darf sich wer auch immer an meinen Daten, Datenträgern erfreuen oder was auch immer damit anstellen.

Genau das hat @elfchen nicht geschrieben, sondern:

Ansonsten gab es doch bereits Vorschläge wie z.B. bei KeePass den automatischen Lock zu aktivieren den du aber deaktiviert hast, dafür aber wiederum ein SuperDuper-Passwort hast, das du in wochenlangem Training dir gemerkt hast. Irgendwie nicht so ganz durchgängig dein Konzept, aber das hast du ja selbst auch erkannt:

Dazu sage ich nur:

Ein System ist nur so sicher wie das schwächste Glied.

Was mache ich? Festplatten verschlüsseln mit LUKS und VeraCrypt Container verwenden. Passwörter in KeePass ablegen und alle für den Ernstfall relevanten Daten (Zugangsdaten, Vermögensverhältnisse, etc.) sind in einem eigenen KeePass Keyfile abgespeichert, von dem eine Vertrauensperson eine Kopie hat.
Und sollte es möglicherweise wie auch immer kompromittierende Daten geben, dann ist das in einem Ernstfall sicher nicht das wichtigste Thema. Da hat die liebe Verwandtschaft ganz andere Probleme als die XXX-Movie Sammlung von Onkel Karl …

Ich hab gerade geschaut, wenn das für Dich eine Option darstellt Container einzusetzen, veracrypt läuft auch auf Linux, erste Treffer war ubuntu (damit habe ich mich vor etlichen Jahren auch beschäftigt), somit gibt es auf jeden Fall ein Debian Paket.

Aller gröẞten Respekt, das einzige Passwort was ich auswendig kann, ist das zu meinen PGP Schlüssel extra für den Passwortmanager. Darin liegen alle PW die ich verwende. Ich habe für mich die Entscheidung getroffen das nach einer bestimmte Zeit das Masterpasswort vergessen wird und ich es dann erneut eingeben muss. Das nervt zwar manchmal, aber besser als das nur beim PC neustart einzugeben, wenn man nicht weiß wieviele Tage die Kiste jetzt läuft.

Ich verwende aber auch gleichzeitig den Passwortspeicher vom Firefox mit Masterpasswort, was ich im Passwortmanager hinterlegt habe. Im Firefox sind dann die Zugangsdaten von Foren, verschiedene accounts oder meinen Router, NAS-Server und so nen Kram. Wichtige Sachen bleiben nur im Passwort Manager. Aber diese Zugänge vom Firefox sind solange entsperrt wie auch die Kiste läuft, ich schließe Firefox so gut wie nie.
Im NAS sind die Raids auch verschlüsselt aber nur solange, die Kiste aus ist, oder durch Stromunterbrechung einen reboot macht. Zwei Veracrypt Container befinden sich auch auf dem NAS.
Ich müsste mir also auch erst mal überlegen wie ich die Daten sicher bei einem plötzlichen Anfall vor dem Rechner.
Insbesondere dem NAS, was ja ein Daten Grab darstellen soll. Die Kiste ist nur gegen einfaches klauen gesichert ansonsten liegen da tausende Daten die ständig aktualisiert werden. Plus die Container, aber die könnte man ja terminieren lassen.
Die Idee mit Deiner Steckdose und einem „Tot-Mann-Schalter“ (Die Dinger gibt es wirklich) könnte man bestimmt irgendwie realisieren, aber das würde mich nach zwei Stunden so was von Nerven, das ich direkt einen Tobsuchtsanfall bekomme würde.
Und das alles nur für den eigenen eventuellen Tod vor dem PC zu Hause. Wie wahrscheinlich ist dieser Fall?

Vielleicht bin ich noch nicht alt genug, mich mit dieser Frage genaustens zu beschäftigen, um in diese Richtung Vorkehrungen zu treffen. Ganz im Gegensatz zu den Notfallinformationen, die man im Smartphone hinterlegen kann. Diese Informationen kann der Ersthelfer oder später der Sanitäter bestimmt gebrauchen, wenn man nach einem Unfall bewusstlos gefunden wird.

Um den Anwalt oder Notar im Falle der Pflege zu benachrichtigen, könnte man das in der Patientenverfügung eintragen, das die über den Gesundheitszustand informiert werden, damit diese auch nach Anweisung handeln können.

Die Passwörter sind nur lokal auf Rechner und Handy die ich selbst aktuelle halte, sprich habe ich was neues oder geändertes auf dem smartphone eingetragen muss ich das auf den PC kopieren, bis jetzt bin ich ordentlich und noch kein PW weggekommen, den Ordner sichere ich in einem verschlüsselten Container mit meinem Masterpasswort das ich mir ja gemerkt habe. Diesen Container ist dann online auf zwei verschiedenen clouds gesichert, wie offline auf einem USB Stick. Da sind dann auch wichtige Dinge drauf wie Versicherungsunterlagen, Rechnungen, Fotos von der Einrichtung und teuren Geräten, für dem Fall eines Totalverlust durch Feuer, Diebstahl Vandalismus oder dergleichen, um etwas der Versicherung vorlegen zu können.

1 „Gefällt mir“

Veracrypt steht schon auf meiner Liste. Damit kann man ja auch versteckte Container innerhalb eines öffentlichen Ordners erstellen. Das man quasi nicht die ganze Festplatte in Luks verschlüsselt, sondern nur einzelne versteckte Container. Könnte mir vorstellen dass das von außen betrachtet unauffälliger ist, wenn die Festplatte augenscheinlich nicht verschlüsselt ist. Bewahrt einen aber letztlich nicht davor, was aufgerufen und ersichtlich ist wenn man bewusslos wird.

Kann ich verstehen mit dem Masterpasswort, falls der PC ein paar Tage am Stück läuft… Bei mir wird der PC abends, spätestens zum schlafen abgeschaltet, schon wegen Strom sparen. Keepass ist bei mir nicht generell offen, sondern nur wenn ich ein PW benötige für Foren usw, dann ist es offen bis zum abschalten. Ich verwende auch das FF Masterpasswort, weil das Keepass Addon nicht bei jeder Seite den Login erkennt und ich dann das PW mit copy und paste eintragen müsste. Mit dem FF PW-Manager hat sich das Problem weitgehend erledigt.

Librewolf ist mit dem entsperrten PW-Manager bei mir auch bis zum Schluss geöffnet.
Als NAS habe ich 2,5 USB-Festplatten und SSDs, die über einen USB 3.0 Verteiler am USB 3.0 Eingang vom Router angeschlossen sind. Leider unterstützt der Router keine Verschlüsselung. Deswegen sind darauf nur Filme, Musik und TV-Aufnahmen gespeichert, damit ich sie im Lan-Netzwerk über samba abrufen kann oder über die Dreambox am TV.

Die verschlüsselten USB-Festplatten sind am PC angeschlossen und können solange er läuft übers Netzwerk von anderen Geräten abgerufen werden. Ansonsten abstöpseln und an anderen Linux-Geräten anschließen.

Mir gehts hauptsächlich um den technischen Aspekt, wie man so etwas bewerkstelligen kann, den augenblicklichen Schutz vor fremden Augen. Vor Jahren, es können schon 10 Jahre her sein, gabs mal in Tor ein Deutschland im Deepweb Forum, wo es genau um solche Vorsichtsmaßnahmen ging. Da ging es aber mehr wegen Prävention vor Hausdurchsuchungen und dass evtl das SEK, BKA morgens um 6:00 Uhr bei den bösen Buben an die Tür klopft.

Soweit ich mich erinnere war da einer, der hatte sich was gebastelt, dass er ständig physisch mit dem PC verbunden war über einen Hand- oder Fußkontakt. Der hat meine ich ständig auf einen Fußschalter mit Dauerkontakt getreten wie bei einer Bodenmiene, sobald er den Fuß runter hat war der Stromkreislauf unterbrochen und der PC aus. Aber das wäre mir zu Hardcore für meine Zwecke :wink:
Leider gibt es das Forum nicht mehr. Da gabs viele Faqs und Anleitungen zum Download.

Wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen selbst ist für einen Vorfall und ob er das benötigt muss jeder für sich selbst entscheiden, anhand z.B. seiner Krankengeschichte und ob er was zu verstecken hat. Wie man sieht gehen die Meinungen hierzu auseinander.

Ich habe Erfahrungen in meinem Umkreis gemacht wie schnell es gehen kann, z.B. plötzlicher Tod einer Frau auf der Toilette, während ihres „Geschäfts“, einen 32 jährigen der morgens aus ungeklärter Ursache tot im Bett lag, einen 42 jährigen ohne Vorgeschichte, der einen Herzinfarkt überlebte. Einen ü50, der innerhalb eines Jahres 2 x mit Herzstillstand (Kammerflimmern?) bei Gartenarbeiten auf seinem Grundstück umgefallen ist und durch glückliche Zufälle durch Nachbarn/Fremde reanimiert wurde.

Vielleicht mache ich mir diesbezüglich zuviele Sorgen, finde solche sicherheitstechnischen „was wäre wenn“ Planspiele aber sehr interessant und spannend. Auch allgemein.
Ich denke mir, lieber zuviel abgesichert wie zuwenig. Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste :wink:

Das mit dem Smartphone ist eine gute Idee. Ich würde dafür ein altes nehmen, nur für diesen Zweck. Mit meinem, was ich standarmäßig benutze ist es schwierig, weil es passwort geschützt ist.

Die Patientenverfügung wäre eine gute Möglichkeit um den Verwahrer zu informieren, vorausgesetzt, wenn die mal zum tragen kommt, dass man dann noch in der Lage ist, mit den verwahrten Passwörtern was anzufangen (Demenz, geistige und/oder physische Fähigkeiten). Außer man bestimmt in der Verfügung jemanden der die PW bekommen soll, ansonsten ist es vielleicht besser der PC bleibt für immer geschlossen.

In der Cloud sichere ich auch die Keepass Backups und wichtige Dokumente in verschlüsselten RAR-Dateien. Aber nicht bei den üblichen Verdächtigen wie google.

Wegen dem Passwörter merken. Das find ich gar nicht so schwierig. Es müssen für mich Passwörter sein, die auf mich zugeschnitten sind, die Spaß machen, frei von Denkverboten. Sonst könnte ich sie mir wahrscheinlich nicht merken. Irgendwas wo normalerweise kein Mensch drauf kommt wie was pornografisches, sexistisches. Was prägnantes.

Spontan würde mir einfallen:

„gEileschneCKe07/7705#Jagdgeschwader-Tuxing38hinterXbildSpritzer+arielsauberDFA+;“

Etwas, was ich mit Bildern assozieren kann und Kopfkino auslöst:

Geile Schnecke - Jagdgeschwader Hintertuxing - bild (zeitung) - spritzer (sperma) ariel (waschmittel) sauber (wäsche) DFA (AFD rückwärts). Genausogut könnte man SPD (DSP) oder Grüne (ENÜRG) nehmen. Oder ARD(DRA), ZDF(FDZ)… und das alles miteinander verschachteln und mit Zahlen bzw. Sonderzeichen stückeln. Es muss allgemein keinen Sinn ergeben, nur für einen selbst schlüssig sein.Das ist mein System.

1 „Gefällt mir“

Ich weiß jetzt nicht, wie genau Du veracrypt schon kennst, es gibt die Möglichkeiten einmal das verschlüsseln der komplette Platte und das Container Prinzip, man hat eine selbsterstellte Datei dessen Name frei wählbar ist, inklusive Dateiendung, zumindest bei Windows, womit man die Datei gut Tarnen und auch verstecken kann, die Datei hat aber die gleiche Größe wie der erstellte Container, darüber kann man die Datei einfach finden.
Als zweite Option gibt es im Container Prinzip noch eine Lösung für Länder, wo man zur Herausgabe des PW gesetzlich verpflichtet ist, dort gibt es einen versteckten Container, was wie folgt funktioniert.
Normal werden die Datei im Programm als Festplatten im System eingehangen. Von aussen sehen die Container gleich aus, man kann nicht erkennen wo noch ein Versteckter drin ist. Bei versteckten Container gibt es zwei Passwörter, das erste öffnet den Container den man im Falle einer Passwort Herausgabe preis geben will.
Dieser Container hat die gleiche Gröẞe wie die ganze Datei, was heiẞt sollte man mehr Speicherplatz verwenden als bei Erstellung für diesen Container vorgesehen, werden die Daten im versteckten Container überschrieben und sind verloren.
Das zweite Passwort öffnet den versteckten Container.
Beide Größen der einzelnen Container sind nur bei Erstellung einstellbar und die sollte man sich merken.

Na, wohl eher die richtig bösen Buben, wo das SEK mit dem Rambock klopft und mit der Blendgranate klingelt, weil wenn die freundlich klopfen hat man bei Nachfragen an der Sprechstelle noch genug Zeit Conputet etc. aus zu schalten.
Also Dauerdrücker ist echt krank, im Zug gibt es den Bodenknopf wo die alle 10 Minuten drauf treten müssen sonst bremst die Lok.

Ja so ähnlich habe ich das mit den Masterpasswort gemacht, nur ich assoziiere nicht, sondern mercke mir einen langen Satz oder Songtext, Gedicht, kann auch selbst erstellt sein, was an sich einfacher ist zum merken, und nehme immer den ersten Buchstaben, Satzzeichen und Sonderzeichen aus der Bedeutung raus wie &=und und man spricht innerlich immer mit beim tippen, das klappt auch ganz gut, alle anderen PW sind mit Zufallsgenerator mit max. länge erstellt.

Diese Methode funktioniert auch mit Dokumenten die man verschickt an jemand der nicht verschlüsseln kann/will und man Daten versenden will die man lieber nicht völlig unverschlüsselt versenden möchte.
In der Mail einfach eine Buchpassage, Webseite erwähnen und kurz erklären wie man an das Passwort kommt. Zwar nicht 100% sicher, aber für Such Algorithmen ausreichend.

Edit, einen hab ich noch vergessen, dss einhängen der Container funktioniert auch mit Containern, die im Netzwerk liegen nur der Einhängepunkt ist immer am PC wo die veracrypt läuft.

1 „Gefällt mir“

Man könnte dies bspw. mittels SmartHome lösen und einem Timer, der nach Ablauf den Strom abstellt. Das kann man dann entweder als Fußtaster realisieren oder als Knopf. Eine andere Möglichkeit wäre die Verwendung eines Zeitrelais mit Ausschaltverzögerung. Diese Variante sollte jedoch nur von Elektrofachkräften umgesetzt werden.

1 „Gefällt mir“

Ich kenne die Geschichte mit dem Notebook wo der Besitzer den Akku rausgenommen hat und für den Fall eines spontanen Besuchs der Polizei nur noch das Netzteilkabel ziehen musste. Angeblich kommt aber wohl in solchen Fällen die Polizei derart ausgerüstet, so dass die einen Rechner oder Notebook an Ort und Stelle praktisch einfrieren können um den Inhalt des RAM auslesen zu können.

Ja, genau um solche Fälle ging es, die ständig in Sorge vor "Hausbesuch " waren wegen Drogen verticken über Tor-Marktplätze und sich vor einfrieren von geöffneten Datenträgern die dann noch im Betrieb 1:1 kopiert werden können, gemacht haben.
Es ging um das klingeln an der Tür, wo derjenige nicht weiß wer vor der Tür steht. Wenn der die Tür öffnet und es ist die Polizei, ist es zu spät den PC stromlos zu machen. Die Überlegung war, was man noch für Optionen hat den PC stromlos zu machen, wenn man an der Tür überrumpelt wird, z.B. die Steckdosenleiste über einen Handschalter zu verlängern, der bis zur Türe reicht usw. Den man auch nachts im Bett am Handgelenk mit einem Armband fixiert, wenn der PC läuft und ein „Überraschungsbesuch“ unangemeldet vorm Bett steht :wink:

Wegen dem Ram. Ist es nicht so, dass wenn der PC stromlos ist, dass dann der Ram augenblicklich gelöscht ist und eine Auslesung nichts bringt?

Ganz ehrlich? Mir nicht. Ich sag’ Dir, warum.
Sollte mich der Tod oder eine so starke Lebensbegrenzung ereilen, wie hier beschrieben, wäre mein Datensalat vermutlich nicht mein größtes Problem.

Nicht MEIN Problem, verstehst Du? Aber das derer, die ich hinterlasse und deren Vertraulichkeiten womöglich ans Tageslicht kämen, während sie mit den daraus entstehenden Konsequenzen weiter leben müssten.
Das fände ich schlimm und das zu verhindern, ist meine Motivation fürs Interesse an diesem Thema. Man sammelt im Laufe des Lebens doch so einiges an.

Bislang sehe ich viele interessante Ideen, aber ausnahmslos alle scheinen sich selbst in den Schwanz zu beißen. Vor allem aber, weil man die eintretende Realität nicht vorhersehen kann:
Jede noch so geringe Wahrscheinlichkeit könnte genau die sein, die man hätte absichern sollen …

1 „Gefällt mir“

Okay, diesen Umstand habe ich hierbei nicht berücksichtigt. Sorry! Zu meiner Entlastung: Mein Bekannten-/Freundeskreis ist sehr, sehr klein und überschaubar. Der „Daten-Gau“, der vor diesem Hintergrund in meinem Fall entstehen würde, wäre also relativ klein, wenngleich nicht unbedeutend.