Strategie zur Nutzung von Social Media

Hi Zusammen,

im Forum habe ich schon einiges gelesen und auch die Bloginhalte interessieren mich sehr.

Vielen Dank für die vielen wichtigen Informationen und die ganze Arbeit!

Ich verwende kein Google, Facebook & Co.

Dies wird sich allerdings bald ändern (selbständig / beruflich bedingt notwendig) und ich stelle für mich die Überlegung an, wie ich dies am datenschutzfreundlichsten angehe.

Bisherige Eröffungen von SM Kanälen: Twitter, Instagram, Facebook, wurden innerhalb kürzester Zeit geschlossen: VPN verwendet, protonmail, gehärtete Browser.

Was für datenschutzfreundliche Möglichkeiten stehen einem denn zur Verügung?

VM mit Windows und Edgebrowser mit GMX Account?

Extrahandy mit Stockrom oder geht auch ein anderes Rom?

Browserisolation?

Ich benötige Acccounts die nicht geschlossen werden und will natürlich möglichst wenig Daten angeben aber wenn ich dies beruflich nutzen will muss ich wahrscheinlich persönliche Daten angeben nehme ich an.

Könnt ihr mir bitte etwas weiterhelfen bei der Entscheidungsfindung.

Vielen Dank.

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Zu den technischen Möglichkeiten bei der Anmeldung kann ich wenig sagen.

Zu den Plattformen selbst: es kommt ein bisschen auf dein Publikum und deine Kunden an, aber statt Instagram und Twitter stünden ja auch Pixelfed und Mastodon zur Auswahl, zumindest bei Mastodon gibt es inzwischen für alle möglichen Bereiche eine aktive Community.
Wirklich viel Reichweite gibt es auf Facebook und Instagram ohne Werbung glaube ich eh nicht mehr, da unterhalten sich doch inzwischen oft Bots mit Bots.
Und Twitter ist halt ein brennender Müllcontainer mit Löchern, der auf hoher See in Giftbrühe rumschaukelt. Klar, wenn deine Kunden tatsächlich nur dort aktiv sind, hast du wenig Auswahl, aber es gibt Alternativen, vielleicht sind die ja einen Blick wert.

Alles Gute bei der Selbständigkeit!

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Krasses Bild … :grin:

Ich würde ein Alter Ego (oder mehrere) aufbauen und von der wahren Identität penibel isolieren.
Kein Job wäre es wert, die eigene Identität auf Lebenszeit zu verbrennen, denke ich.

Hab es mal dabei belassen, da ich nicht politisch werden wollte. :wink:

Das ist sicherlich ideal, für die meisten Selbständigen, die gerade anfangen, vermutlich nicht so einfach zu hinzubekommen. Wenn man nicht gleich ne GbmH gründet und da nur irgendwo abstrakt auftaucht.
Als Soloselbständiger oder Freiberufler muss ja der bürgerliche Name im Firmennamen auftauchen. Für Social Media oder Webadresse brauch man den natürlich nicht nutzen, aber im Impressum der Webseite dann schon.
Wenn man nicht gerade einen sehr ungewöhnlichen Namen hat, oder kontrovers in der Öffentlichkeit steht, ist das vermutlich aber nicht so ein Problem.

Worauf ich aber immer achten würde, ist dass man zB seine Privatadresse konsequent schützt (falls man nicht sowieso ein externen Büroraum oder sowas hat).

Das meinte ich.
Es kommt auf die Umstände, Notwendigkeiten und die eigene Strategie an, wie man das datentechnisch gestaltet.

Wenn man nicht „schnell zu wachsen“ als wichtigste Prämisse verfolgt, ist schon mal eine Menge an Spielraum geschaffen …

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Auf die Nutzung dieser sogenannten „Sozialen Medien“ würde ich (auch unter diesen Umstanden) verzichten.

Auch darauf würde ich verzichten und einen vertrauenswürdigeren E-Mail-Provider wählen.

Ich denke auch, es gibt Situationen, wo man kaum eine andere Wahl hat, eben insbesondere am Anfang einer Selbständigkeit.

Ich denke, VPN wäre da schon sinnvoll. Gehärteter Brwoser (Du meinst sowas wie Mikes Firefox-Kompendium?) ist sinnvoll, nur ohne dass Du alle mögliche Skripte freischaltest, werden viele Seiten dann einfach nicht angezeigt oder man kann sich nicht anmelden, daher ist es dann wieder weitgehend nutzlos.
Warum wurden denn Deine Kanäle geschlossen?

Dann noch eigene Hardware fürs Berufliche (wg. Fingerprinting), strikte Trennung der IP-Adresse zwischen privater und beruflicher Nutzung, damit man Dich nicht auf der einen Seite über die andere identifizieren kann… Das wären so meine Gedanken, als immer noch Anfänger auf dem Gebiet, ich weiß nicht, ob ich da was wichtiges übersehen habe (irgendwo hörte ich mal, sie tracken ja teilweise auch „Verhalten“, also wie man Sachen eintippt, Wortwahl…)

Man kann ja Fakedaten angeben bei den sozialen Medien, nur ist die Frage, ob und wie lange das reicht.

  • Wenn Du z.B. von dort auf Deine Webseite verlinkst, und Du auf der Webseite im Impressum Deinen richtigen Namen/Adresse hast, wie Jane schon schrieb, kann das ja leicht verknüpft werden. (wenn man das Impressum weglässt, wie das betrügerische Seiten auch machen, hat das vermutlich andere Konsequenzen. Aber vielleicht kann man sich da schlau machen und es ja mal eine begrenzte Zeit versuchen).
  • Oder Deine „Webseite“ ist eine Zeitlang nur Facebook usw. und die Kontaktaufnahme regelst Du über Mail, und hast erst hinter dieser Mailadresse Deine wahre Mailadresse.
    Schwierig wirds dann, wenn irgendwann bei der Kontaktaufnahme eines Kunden (google mail?) echte Daten nötig werden und dies mit den Social Media-Infos verknüpft werden kann (wobei das Problem von google mail-Adressen auch unabhängig von social media-Accounts besteht)

Ich würde es trotzdem versuchen, es so gut wie möglich zu machen. Vielleicht geht es ja auch eine Weile gut (ohne das Deine Identität bekannt wird) und wenige Kunden bis dahin reichen schon, um den Laden erstmal ans Laufen zu bringen und Du kannst Social media dann wieder aufgeben.

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Wow, Vielen Dank für die Antworten.
Ich werde heute Abend nochmals genauer auf manche Antworten eingehen und werde mir da auch noch mehr Gedanken machen.
Warum wurden meine Accounts deletet? Ich gehe davon aus das ich eben mit VPN, gehärtetem Browser, protonmail, linux genau einem Profil entspreche das Big Tech nicht will. Wenige Daten, Fakeaccount, … Daher die Frage nach anderen Anmeldungsmöglichkeiten.

Nur noch ein paar kurze Gedanken, ich lasse dann auch erst mal wiesel den Platz, um hier auf alles einzugehen. :slight_smile:

Ich würde von sowas dringend abraten, das wirkt nicht nur unseriös, sondern kann auch rechtliche Konsequenzen haben.

Hm, zieht man denn den Stecker, wenn die Kunden über kommerzielles Social Media kommen und man nicht weiß, ob sie ohne auch zu einem finden? Ich würde lieber von vornherein auf Kanäle setzen, mit denen ich kein Problem hab - persönlich und datenschutzmäßig. Wenn man kommerzielles Social Media nicht mal datenschutzfreundlich nutzen kann, warum sollte man seine Kunden dazu zwingen? Dabei verlieren doch alle, bis auf Big Tech.

Ich würde immer eine eigene Webseite als zentralen Ort für die Kontaktaufnahme anbieten. Die kann einem keiner wegnehmen (Social Media schon) und man kann sie datenschutzfreundlich gestalten.

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So einfach ist das mit einem klassischen Dilemma in diesen Zeiten :slight_smile:
Ich hatte jetzt Antworten/weitere Fragen verfasst auf eure vielen Beiträge und habe diese aber wieder gelöscht, da ich damit dem Thema nicht näher komme.

Ich benötige Social Media, die Kunden wollen dies so!

Wie kann ich denn meine Identität abgesehen von einem alter ego/pseudonym (merkt das denn Facebook etc. nicht) technisch zumindest voerst schützen?

Ich verstehe nicht ganz, was du überhaupt schützen willst?

Deine private Internetnutzung? Dann benutze von deinem Privatleben getrennte Hardware mit eigenem Internetanschluss/SIM Karte.

Deinen bürgerlichen Namen und deine Privatadresse? Dann brauchst du für deine Adresse Geschäftsräume oder zumindest eine ladungsfähige Adresse (die man auch anmieten kann).
Für deinen Namen wird es schwieriger.
Willst du deinen bürgerlichen Namen nicht preisgeben, musst du dich in ein Handelsregister eintragen lassen, dann kannst du mit einem Firmennamen anstatt deines bürgerlichen Namens auftreten.
Du kannst dich auch als Kleingewerbetreibender freiwillig in ein Handelregister eintragen lassen. Ob das allerdings Sinn macht, nur um seinen bürgerlichen Namen nicht preiszugeben weiß ich nicht, denn dafür gehst du auch die Verpflichtungen eines eingetragenen Kaufmannes ein, mit allen Konsequenzen wie z.B der höheren Anforderung z.B. bei der Buchhaltung.

Kommt also eine Eintragung in ein Handelsregister nicht in Frage, musst du deinen bürgerlichen Namen verwenden. Willst du das auch nicht, aber trotzdem geschäftlich im Internet präsent sein, musst du deine Geschäft von einem Land ohne Impressumspflicht aus betreiben.
Hier in Deutschland geht es aber nicht anders, auch unabhängig der sozialen Medien.

Das deine SocialMedia Accounts geschlossen wurden liegt schätzungsweise daran, dass du wirklich versuchst, etwas zu verschleiern und dementsprechend mit VPN usw. agierst.
Da kann ich sogar das Verhalten von Facebook und Co befürworten, dass sie zumindest bei gewerblichen Aktivitäten, versuchen solche Accounts zu erkennen und alleine auch wegen der Betrugsmöglichkeiten auch wieder zu schließen. Da geht es mal ausnahmsweise weniger darum, dass Facebook und Co weniger Daten bekommt.

Willst du als seriöser Unternehmer auf Social Media präsent sein und Dienste wie Facebook und Co benutzen, dann musst du dich auch an deren Spielregeln halten. Anders als bei einem Privatmann werden dabei nicht nur deine Daten abgesaugt, sondern du bekommst einen Gegenwert, nämlich Reichweite und eventuell mehr Kunden.
Das du das irgendwie bezahlen musst, dürfte auch klar sein, wobei ich denke, dass die Daten deiner Kunden, die sich für dein Angebot interessieren dabei wertvoller sind, als deine geschäftlichen Daten.

Wobei es, soweit ich weiß, nicht reicht, einfach seinen Sitz außerhalb eines Landes mit Impressumspflicht zu haben - es dürfte ja auch in diesem Falle das Recht jener Länder anzuwenden sein, an deren Einwohnerkreis sich die jeweilige Internetpräsenz richtet.

I. ü. erscheint es mir sowieso fraglich, wieviele soziale Medien eigentlich wirklich DSGVO-konform sind. In jedem Falle wäre bei der Benutzung vermutlich über eine Datenschutz-Folgeneinschätzung nachzudenken, und i. ü. selbstverständlich auf eine (wenigstens ansonsten…) DSGVO-konforme Datenschutzerklärung zu achten, die auch die Aktivitäten in den verwendeten sozialen Netzwerken berücksichtigt. -

Übrigens… wie will man die eigene Adresse schützen für den Fall, daß sie eventuell sogar auf die Rechnung gehörte? Da braucht man dann schon eine geeignete Geschäftsadresse. Und dann ist immer noch die Frage, ob nicht dann doch der Name auf der Rechnung erscheinen muß, aber das ist eine echte Frage, einfach recherchieren…

Zu der Sache mit dem Handelsregister kann man noch ergänzen: das ist öffentlich einsehbar, und der Inhaber des Betriebs sowie sein Geburtsdatum werden darin genannt.
Die Lösung klingt aber auch für einen Soloselbständigen wie mit Kanon auf Spatzen schießen.

Wer sich selbständig macht, egal ob als Kleingewerbe oder große Firma, steht halt zu einem gewissen Grad in der Öffentlichkeit. Als Kunde weiß ich ja auch ganz gern, mit wem ich es zu tun habe. Ich würde nichts von jemandem kaufen, der versucht, seine Identität komplett zu verschleiern.
Das heißt nicht, dass man als Selbständiger nicht seine Privatsphäre, Adresse, usw. trotzdem schützen kann.

Facebook und Instagram kann nicht datenschutzkonform betrieben werden. Hat der Bundesdatenschutzbeauftragte Kelber vor kurzem auch noch mal bestätigt (ging um die Fanpage der Bundesregierung).

Wie detailliert das im Handelsregister steht, wusste ich auch noch nicht.

Um einen Klarnamen kommt man nicht herum. Zum Schutz der privaten Adresse, wenn man keine eigenen Geschäfträume besitzt und auch das extra An- oder Einmieten zu kostspielig ist, kommt dann noch am ehesten die Inanspruchnahme eines Rechtsanwaltes in Frage.
Es gibt Anwälte, die ihre Kanzleiadresse zur Verfügung stellen und auch die Weiterleitung von Briefen an die private Adresse übernehmen.
Die Kosten dafür sind recht unterschiedlich, wird aber oft durch eine Jahres- oder Monatsgebühr abgegolten (mir persönlich ist dabei eine Jahresgebühr von ca. 190 € bekannt).
Im Impressum steht dann der eigene Name mit dem Zusatz C/O RA Beispielname und die Adresse der Kanzlei.

Gute Frage. Ich denke dafür ist der anwaltliche Dienst auch nicht gedacht. Andererseits geht es ja hier um die Veröffentlichung in einem Impressum, so dass jeder und jede Suchmaschine im Internet die Angaben finden kann.
Kommt es es nun zu einem Geschäft und damit auch zu einer „persönlichen“ Beziehung zum Kunden, sollte die Herausgabe einer persönlichen Adresse nicht so das Thema sein.

Ja, da hast Du recht, das ist natürlich noch einmal etwas anderes. Es war mir hinterher auch aufgefallen, aber ich dachte dann, es könne nichts schaden, den OP ruhig auch darauf hinzuweisen, und habe es dann so stehengelassen.

Es gibt ja verschiedene Impressumsdienste (auch z. B. speziell für Autoren, auch wenn man nach virtuellen Sekretariaten, virtuellen Adressen, Sekretariatsdiensten etc. sucht, findet sich einiges). Da muß man dann natürlich - von der Verläßlichkeit abgesehen - schauen, wie es um die Ladungsfähigkeit steht (hier hat ein Anwalt einem Anbieter das Ok gegeben, ich kenne aber weder die Firma noch den Anwalt, kann also zu ihnen nichts sagen, ich würde in jedem Falle eigenständige Recherche zur Überprüfung anraten. Das Thema wird z. B. auch hier und hier erörtert.).

Sicherheitshalber wäre dann auch noch einmal zu schauen, daß keinWHOIS-Verzeichnis etwas „ausplaudert“, aber da herrscht ja jetzt auch etwas mehr Privatsphäre, glaube ich. (Wenn man da wiederum dann aber dennoch darin andere als Domaineigner oder Admin-C eintrüge, auch und vielleicht gerade enstprechende Dienstleister, gibt man ihnen, glaube ich, auch die rechtliche Möglichkeit, die Domain zu löschen, falls sie es für zu risikoreich hielten, sie bestehen zu lassen, und der Domaineigner nicht rechtzeitig etwas unternimmt.)

Es gäbe also einiges zu bedenken.

@wiesel @duda @Toughy

Es geht ja nicht um eine Komplettverschleierung. Es geht um die Vermeidung des Broadcasts.

Ich habe mein Gewerbe damals einfach nicht im Internet beworben, sondern fast ausschließlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Ich hatte mich nur noch in eine Gewerbeliste nur mit dem Firmennamen und der Mobilfunknummer eingetragen, aber darüber kam meines Wissens nicht eine einzige Kundenbeziehung zustande.

Das Wachstum war langsam, aber sehr solide und effektiv: wir arbeiteten nur mit sympathischen Kunden, mit sympathischen Aufträgen, die uns auch mochten.

Das war toll und lastete mich mal mehr und mal weniger aus. Zur Ergänzung hatte ich noch einen Vertrag als Subunternehmer und auch dort wurde nicht im Internet geworben.

Auf Rechnungen und sonstigem Schriftverkehr, sowie am Telefon und im persönlichen Umgang wurde mein persönlicher Name und die Anschrift und teils die private Festnetznummer freilich nicht verschleiert! Alles war transparent.

Kunden wurden geangelt und ausgewählt – von den Mitbewerbern habe ich mich durch Qualität abgesetzt und nicht durch Massenwerbung mit dem Schleppnetz.

Aber da muss man die Verhältnismäßigkeit sehen:
Mich „kannten“ auf diese Weise keine 1000 Menschen und die kommunizierten über mich nur persönlich, telefonisch und vielleicht per eMail. Das ist datenschutztechnisch keine Bedrohung.

Selbst ein Handelsregistereintrag würde nur von speziell Interessierten aufgerufen und das sind dann potenziell vielleicht auch sinnvolle Kontakte. Wieviele?
Die Allermeisten hätten mich da übersehen und ansonsten sofort wieder vergessen.

Aber eine Webseite, mit all den Pflichtdaten, wird (effektiv) unlöschbar weltweit verbreitet! An Leute, die ich gar nicht kenne und weit überwiegend auch nicht kennen will!

Das muss doch nicht sein! Und Social Media schon gar nicht.
Ich stand noch nicht einmal im Telefonbuch.

Das würde ich auch heute wieder so machen.

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7 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Gewerbe im Wandel der Zeit

Vielen Dank für die vielen sehr gewinnbringenden Beiträge. Ich komme dadurch auf ganz neue Gedanken und werde die nächsten Tage nochmals ein paar Fragen stellen.

Dafür muss man aber überhaupt erst über andere Kanäle zu Kunden kommen - das sehe ich als Dilemma.

Nein, da hast Du mich falsch verstanden. Würde keiner Social Media nutzen sondern auf die frühere Art gesucht/gefunden, wäre das alles kein Problem, dann müsste niemand bei Social Media sein. Aber als Anbieter muss man eben dahin gehen, wo seine Kunden sind. Siehe:

Na ja, Social Media kann die Daten nutzen, um das Profil zu vervollständigen, dass sie schon soweit von einem haben. Da kann man sich fragen was ist das wert? Für mich wäre der Preis extrem hoch. Aus dem Grund auch meine obigen Überlegungen (die vielleicht nicht so gut sein mögen, so ganz hab ich es noch nicht verstanden), aus Verzweiflung die Preisgabe von mehr Informationen über mich zu verhindern. Aber es kamen ja nun noch andere Vorschläge.

Um die Probleme und Alternativen mal zusammenzufassen (bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege:
Probleme:
1. Social media:

  1. wollen echte Daten
  2. verhindern vermutlich Nutzung mit gehärtetem Browser und VPN
  3. gelangt spätestens dann an meine echten Daten, wenn ich von dort auf eine Webseite verlinke, die ein Impressum mit Namen und Adresse haben muss

2. Webseiten-Impressum:
Veröffentlichung von Name und Adresse
(Ist das für sich überhaupt so das Problem für den Datenschutz, sondern nicht vielmehr, dass Social Media diese Daten bekommt, wenn man die Seite dort bekannt macht?)

3. Mailaustausch mit Kunden
wenn man im konkreten Fall sich mit Kunden austauscht und diese leichtfertig mit Daten umgehen und z.B. googlemail nutzen

Vorschläge:
Adresse:

hilft eher für 2. alleine, nicht für 1.3.?

Bürgerlicher Name:

hilft eher für 2. alleine, nicht für 1.3.? Aber eh:

Aber solange die Daten aus dem Handelsregister (noch) nicht digital veröffentlicht werden, wäre es für jetzt schon eine Alternative (zumindest für nicht so häufige Namen). Muss man eben hoffen, dass das Handelsregister nicht von Dritten öffentlich gemacht wird.

Oder stattdessen:

Und für 1., die Social Media?
Ich werf mal in den Raum: Doch Fakename nehmen (damit das klappt, vielleicht nicht über VPN oder da überlegen, von welchem Standort (und mit Abschalten von z.B. Facebook-Scripts kommt man ja eh nicht rein), vorher einfach mal testen - wie lange hat es denn gedauert, bis die Accounts geschlossen wurden?) und von da auf eine Webseite verlinken, bei der man obige Vorschläge zu Namen und Adresse übernimmt, wäre meine einzige Idee.

Zu 3.:
Man kann ja vereinbaren Rechnunen usw. nur postalisch zu senden. Was der Kunde dann damit weiter macht (beispiesweise seine Unterlagen zur Verwaltung einscannt und in eine Cloud hochlädt), liegt ja eh außerhalb der eigenen Macht.

Schade, dass es so wenig Formatierungsmöglichkeiten mit dieser Software gibt. Ich wollte meine eigenen Vorschläge auch in die Struktur einbinden, aber (da noch nicht diskutiert) z.B. kleingeschrieben.

Dann noch eine Frage meinerseits:
Das mit der Impressumspflicht gilt aber für alle (auch den einfachen Hobby-Blogbetreiber) und Freiberufler, nicht nur für Gewerbetreibende, oder?
Und Handelsregister ist normalerweise nur für Gewerbetreibende vorgesehen?

Noch ein einfacher Vorschlag zur Adresse: Miete einen Büroraum/Schreibtisch an. Entweder bei einem der großen wie Regus (gibt’s gefühlt in allen größeren Städten), dem Co-Workingspace in deinem Ort, als Untermieter in einer Bürogemeinschaft oder einfach direkt. Je nach Ort und Lage ist das nicht teuer. Wenn das bei dir in der Nähe ist, muss auch keiner Briefe von dir weiterleiten, sondern die landen in einem eigenen Postkasten.
Dann kannst du Arbeit und Privatleben auch räumlich sauber trennen.

Für den Social Media Auftritt: Einfach unter eine Marke, die nicht der eigene Name ist auftreten. Könntest auch unter gleichnamiger Firma gründen (ob als eingetragener Kaufmann oder als GmbH oder UG oder …), dann wäre das auch sauber verschleiert. Klar dann gibt es noch das Handelsregister.

Mit etwas Geschick schreibt der Notar deine zuvor angemietete Büroadresse als „geschäftsansässig“ für dich als natürliche Person bei der Gründung einer Kapitalgesellschaft rein und deine private Adresse taucht nur ganz spärlich oder gar nicht mehr auf. Da kann dich der Notar beraten.
(Oder wenn du ganz steil gehst: Impressums-LLP aus den USA oder Kanada oder eine estnische OÜ… Overhead und trotzdem erkennen Dich die Leute ja…)

Jetzt haben wir eine Phantasienamens-Gesellschaft an einem neutralen Büroort. Dann können die Rechnungen auch per E-Mail raus. Auf eine Rechnung muss übrigens keine Telefonnummer drauf… also auch save.