Präfix in E-Mailadressen ("mail+Wort@xyz.de")

Bei Posteo kennen wir das „+“ feature allerdings nicht …

Das ist eigentlich ein Mail Standard, ich würde das einfach mal ausprobieren. Einfach an die subdomain ein + mit buchstaben und zahlen anhängen und mit @domain normal zu Ende schreiben.
Die Mail sollte bei Dir im Postfach ankommen und kann mit Filtern erfasst und sortiert werden.

…der leider von einigen Web-Services ignoriert wird. Meine Versicherung zum Beispiel wirft eine Fehlermeldung aus, wenn ich dort eine Mailadresse mit einem Plus drin hinterlegen möchte :face_with_raised_eyebrow:

Habe ich seit ich das nutze erst einmal erlebt…aber richtig kommt vor…wenn z.B. die Mail Adresse zuvor überprüft, ob sie in der korrekten Schreibweise vorliegt und Sonderzeichen dann nicht erlaubt sind.

Aber ist diese Technik nicht unschön?
Du behälst doch deinen Stamm bei und erweitert diesen nur. Ich denke auf der anderen Seite lassen sich solche Mails schnell wieder zurück biegen und auswerten.

Dann würde ich lieber echte Aliase verwenden.

Also, ich so:

und die drei Herren kennen sich aus.
Sie wissen also, sie können genauso gut an

Umgekehrt genauso:

Was denken die drei Herren? Kann der nicht mal die eMail-Adresse richtig schreiben? Sie sehen natürlich den richtigen Absender und ihren verunstalteten Empfänger.

Worin liegt hierbei jetzt der Vorteil und: für wen?

Dafür ist es auch nicht gedacht, sondern dafür

Für den Datenschutz hilft das eigentlich nicht weiter, da hast Du recht und da sind Aliase hilfreich. Wenn man letzteres aufgreift und dazu einen extra Dienst nimmt, mit dem man vielleicht 1 Alias pro Kontakt hat, kann man (je nach Dienst) diese Aliase zu der/den normalen Mailadressen mit Zusatz „+“ weiterleiten lassen, z.B. ich+verein@…, ich+schule@…, meineAdresse+shop@…, meineAdresse+versicherung@…
Die kann man dann in seinem Postfach schön sortieren. (auch @Bit)

Klar sind das keine ‚anonymen‘ Mailadressen. Wenn ich mich aber mit „ich+shop_name@meinedomain.de“ bei einem Webshop anmelde und dann über diese Adresse zugespammt werde, dann weiß ich, wo die undichte Stelle ist, und kann meine Registrierung wieder löschen. Ob das wirklich auf breiter Front „zurückgebogen und ausgewertet“ wird, lässt sich nur dadurch klären, dass ich danach auch unter „ich@meinedomain.de“ entsprechend zugespammt werde.

Aber stimmt schon: Ist wegen dieser Unsicherheiten keine wirklich probate Privacy-Lösung. Ob die Plus-Syntax irgendwo massenhaft geparst und kriminell verwertet wird, möchte ich aber bezweifeln, das wäre wohl nicht lukrativ genug, diesen Aufwand zu treiben. Ist also besser als nichts, mit dem Pluszeichen zu arbeiten.

Das Wissen zu diesem Feature, welches als Sub-addressing oder Mail Extensions bezeichnet wird, ist bis heute weitgehend unbekannt. Das mag vorwiegend dem Umstand geschuldet sein, dass sich die „großen Player“ im Bereich „E-Mail“ (nicht zuletzt die klassischen Deutschen, wie bspw. T-Online, WEBde, GMX, Freenet) eben diesem Feature, eben dieser Spezifikation, gänzlich verschlossen haben.

Wo kämen wir da hin, wenn jeder Internet-/E-Mailnutzer seine eigene E-Mail-Adresse (vor dem „@“) nach belieben selber variieren kann?!

Bereits vor knapp 16 Jahren, im Januar 2008, wurde dieses Feature mittels RFC 5233 (CF!) als technische Spezifikation offiziell ins Leben gerufen und damit auch in den offiziellen E-Mail-Standard eingebunden.

On email systems that allow for ‚subaddressing‘ or ‚detailed
addressing‘ (e.g., „ken+sieve@example.org“), it is sometimes
desirable to make comparisons against these sub-parts of addresses.
This document defines an extension to the Sieve Email Filtering
Language that allows users to compare against the user and detail
sub-parts of an address.

Ja, so lange gibt es das schon.

Das liegt eigentlich auf der Hand. Zu dem bereits oben genannten darf ich hier vlt. noch ergänzen, dass das Feature sogar zum bedingten Spamschutz taugen kann, wenngleich es dafür nicht vorgesehen war und ist. Übrigens: Eigene Erfahrungen haben mich zu dieser Erkenntnis geführt.

Der Vorteil liegt m. M. n. eindeutig auf deiner Seite. Viel Spass beim Ausprobieren! :wink:

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Okay, das verstehe ich.
Aber dabei würde mich doch stören, daß die andere Seite, die das Prinzip verstanden hat, meine ganze Sortierung durcheinander bringen kann.

Also Herr Schulze, Herr Müller und Herr Meier könnten – wenn sie voneinander wissen – sogar ganz mutwillig meinen Filter irreführen, weil sie wissen, worauf es ankommt.
Oder sie stiften – auch ohne sich zu kennen – einfach Verwirrung und landen dann im Überlauf, wenn sie nach dem „+“ was anderes einsetzen, oder es einfach weglassen.

Könnte ja sein, daß ein paar Leute das für Nerdistan halten und grundsätzlich das „+“ und alles bis zum „@“ einfach weglassen, um ihre Ablehnung zu zeigen …
Muss nicht sein, nicht alle Menschen sind so und den meisten wird das zu viel Arbeit sein, aber es reicht, daß ich mich als Absender/Initiator unwohl fühlen würde.

Dann doch lieber über einen Weiterleiter laufen lassen, wo die Empfänger andere Mailadressen nicht erahnen können. Sowas kann man sogar mit größerer Chance unbegrenzt gratis bekommen (Spamgourmet.com), als unbegrenzte Aliase.

Das kannst Du auch mit Aliasen oder weitergeleitet.

Ich las auf der Suche vorhin zum Beispiel auch etwas bei Microsoft, daß man sich mit solchen Adressen nicht bei Outlook anmelden kann. Das hat viel Gewicht.
Vielleicht geht es tatsächlich an vielen Registrierungen nicht.

Also bislang erschließt sich mir nicht, wie dieses Feature es zum Mailstandard (lt. @anon83163390 ) geschafft hat. Ist das in die RFC aufgenommen? Ich weiß gar nicht, wonach ich suchen sollte. (Vorpost übersehen)

Schau mal einen Beitrag nach oben … .

Die Frage müsste eher lauten:
„Warum/wieso wird das Feature von großen, namhaften Playern boykottiert?“

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Wegen des zweiten Links dachte ich, das gäbe es nur bei Mailbox.org.
Guter Artikel, vielen Dank!

Ich denke, weil es Beratungsaufwand verursachen würde, denen aber keinen Benefit bringt.

Das hab ich gemacht: Schick ich an meine mit +… erweiterte Posteo-Adresse eine E-Mail, so bleibt die „+“-Erweiterung bei der Zustellung erhalten. So soll’s doch sein, oder?

Korrekt.

In der E-Mail-Adresse verwendete „Mail Extensions“ bleiben bei der Übertragung grundsätzlich unberührt. Diese werden vom Mailserver lediglich als Identifier ignoriert.

Der Kniff: Der Mailserver weiß aufgrund des „+“ nebst nachfolgender Buchstaben-/Zahlen-/Zeichenkombination bis zum „@“, dieser Bereich ist für ihn uninteressant und hat keinerlei Auswirkungen auf den erfolgreichen Versand/Empfang von E-Mails.

Einzelne (herausragende) Provider, wie bspw. MBO, haben ihr System so konfiguriert, dass die „Mail Extensions“ vom Server erkannt werden können. Habe ich mein Postfach individuell angepasst und im Posteingang entsprechende Unterordner konfiguriert, kann das System empfangene E-Mails entsprechend automatisch zuordnen.

Diese Verfahrensweise macht dann zusätzliche Filter überflüssig.

Beispiel für dieses Forum (insgesamt) mit Ordnername kuketzforum:

<ich+kuketzforum@mailbox.org>

Beispiel für diesen Thread mit Ordnername kuketzforum-5747:

<ich+kuketzforum-5747@mailbox.org>
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Der Vorteil ist halt, dass das „Plus“ über Massen-Anbieter wie Google Mail, aber auch Nischen-Anbieter wie Proton (das ich sehr schätze) niederschwellig zu haben ist. Nicht jeder macht sich einen Kopf um x individuelle Aliase, obwohl das für viele Usecases die bessere Lösung wäre.

Ich halte an der Stelle die Lösung mittels Weiterleitern für die beste.

Aber es ist sicher ein schöner Nebeneffekt, wenn man das „+“-Feature sowieso verwendet.

Wie weiter oben schon erwähnt, lässt der Bekanntheitsgrad dieses hilfreichen Werkzeugs sehr zu wünschen übrig. Hauptakteur ist einmal mehr der Mainstream, welcher nun schon fast 16 Jahre dafür sorgt, dass das Feature in der Versenkung der Unbekanntheit verbleibt.

Manchmal geht das sogar so weit, dass das „+“ in der E-Mail-Adresse von Diensten und Anbietern als „unzulässiges Zeichen“ verworfen wird.

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…kann ich bestätigen…
Ich hatte das gleich mal mit meinen Mails probiert und glatt die Quittung per MailDelivery bekommen :face_with_raised_eyebrow:

Wer sein Postfach bei den üblichen Verdächtigen (Mainstream-Provider) unterhält, kann sich den Test sparen. Nur wenige Mainstreamer unterstützen Mail Extensions, einer davon ist GMail. Bei Microsoft, dem Standardbrecher schlechthin, unterstützen die Maildienste des Hauses dieses Feature natürlich auch nicht.

Allerdings: Empfangbar sollten derart formatierte E-Mails überall sein. :slight_smile: